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Grundig_V5000_Schutzschaltung_Problem+A -A |
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Autor |
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olni
Schaut ab und zu mal vorbei |
#1 erstellt: 19. Mrz 2019, 14:21 | |||||
Hallo zusammen, ich versuche einen Grundig V5000 wiederzubeleben und habe ein Problem, bei dem ich nicht weiter weiß. Die Versorgungsspannungen 54V/39.2/-39.2V sind alle da, bzw. etwas niedriger, da ich mit Regeltrafo (180V) und in Reihe geschalteter Glühlampe teste. Meine eigentliche Problem war eine zu hoher Ruhestrom auf einem Kanal. Nach diversen Tipps hier im Forum, habe ich die Tantalelkos und T6, D3 erneuert. Jetzt habe ich ein neues Problem: Sobald ich die NF-Modulplatte einstecke, schaltet die Schutzschaltung dauernd an und wieder aus. Hat jmd. schon mal diesen Effekt gehabt, bzw. weiß, wo man da zuerst suchen sollte? Bin für jeden Tipp dankbar. Gruß, Olli |
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oldiefan1
Inventar |
#2 erstellt: 20. Mrz 2019, 19:09 | |||||
Hallo Olli, hast Du C6 (bzw. C106) erneuert? Kontrollieren, dass der Ersatz nicht versehentlich verpolt eingebaut ist. Ein falscher Einbau oder Defekt hier löst die Schutzschaltung aus. Dann: Feststellen, welcher Kanal, rechts oder links, die Schutzschaltung auslöst. Dafür misst Du die DC vor den Lautsprecher-Relais. Am besten oben am 4-poligen, roten Stecker, der die NF-Ausgänge der Endstufe auf die kleine Platine links hinten führt, auf der die Lautsprecherbuchsen und die Relais sitzen. Gegen Masse messen. Zwei der Leitungen am Stecker liegen auf Masse, die anderen beiden führen den Endstufenausgang des rechten bzw. linken Kanals. Auf einem der beiden NF-Ausgänge auf dem Stecker muss eine Gleichspannung von absolut >0,1V liegen, vermutlich sogar mehrere Volt. Das ist die vom defekten Kanal. So bestimmst Du zunächst ob der Fehler links oder rechts ist. Von dort kommen wir dann Schritt für Schritt weiter, nachdem Du das gemacht hast. Gruß Reinhard [Beitrag von oldiefan1 am 20. Mrz 2019, 22:22 bearbeitet] |
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olni
Schaut ab und zu mal vorbei |
#3 erstellt: 21. Mrz 2019, 12:54 | |||||
Hallo Reinhard, vielen Dank für die Antwort und den Support! Ich habe die Elkos geprüft, da ist alles ok keine Verpolung. Auf dem roten Stecker liegen folgende Spannungen an: Pin1: 0V (Masse) Pin2: ca. 2V geht bei längerer Messung runter bis auf 0,076V Pin3: 0V (Masse) Pin4: -32,8V Gruß Olli |
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oldiefan1
Inventar |
#4 erstellt: 22. Mrz 2019, 04:06 | |||||
Hallo Olli, Wenn Du die Numerierungsreihenfolge des Schaltplan verwendet hast, ist PIN 4 des Steckers auf der LSP-Platine der vordere der vier PINS im Stecker (PIN 1 ist der hintere an den LSP-Buchsen. Zwischen beiden liegen 2x Masse-PINS). PIN 4 ist der Endstufenausgang des LINKEN Kanals. Da dort -33V anliegen, das ist fast die volle negative Versorgungsspannung, liegt der Endstufenfehler im linken Kanal. Du gehst jetzt so vor: 1. Netzstecker ziehen! 2. Die Trafoanschlussdrähte an der Anschlussleiste links an der Endstufenplatte abschrauben (Schrauben in den Schraubklemmen). Die Drähte sind farbig und an den Schraubklemmen stehen Farbangaben. Am besten fotografieren, dann hast Du es dokumentiert, damit Du hinterher die Drähte genau so wieder anschrauben kannst. 3. Die beiden Halteschrauben der Endstufenplatte vorne links und rechts herausdrehen. Mit magnetischem Schraubendreher die Schrauben herausheben. 4. Die beiden grossen Halteschrauben zwischen den Kühlkörperrippen an der Endstufenplatte hinten herausschrauben. Mit magnetischem Schraubendreher herausheben. 5. Das dünne schwarze Masseverbindungskabel am Endstufenmodul ablöten, das hinten rechts das Blech mit der Eingangsbuchsenplatte verbindet. 6. Kabel von der NF-Vortreiberplatte abziehen, das senkrecht auf der Endstufenplatte vor dem Kühlkörper steht. NF-Vortreiberplatte nach oben herausziehen. 7. Den Stecker der Endstufenausgänge von der LSP-Ausgangsplatte abziehen 8. Den Stecker der Temperaturschutzschalter (die auf dem Kühlkörper sitzen) von der LSP-Ausgangsplatte abziehen 9. Das gesamte Endstufenmodul ca. 1 cm nach vorne ziehen und dann senkrecht nach oben herausheben. Untersuchung des Endstufenmoduls: A) Mit gutem Licht (Taschenlampe) sehr genau die Reihe der vielen kleinen, teilweise hochbeinig stehenden Widerstände vor dem Kühlkörper prüfen. Ggf. Lupe verwenden. Ist irgendeiner der Widerstände dunkel verfärbt oder sieht verbrannt aus? B) An allen vier grossen Leistungstransistoren mit dem Multimeter in der Diodenteststellung zwischen C und E jedes der Transistoren auf Durchgang messen. Und zwar so: Schwarze Messleitung an den Emitter, rote Leitung an den Kollektor. Es muss dann immer "1" oder "0L" vom Multimeter angezeigt werden. Wird bei dieser Messung einem der Transistoren ein Wert <1 angezeigt, ist das ein Zeichen für Transistordefekt. Emitter ist auf der Platine durch aufgedrucktes "E" und Kollektor durch "C" gekennzeichnet. Wird aber verpolt angeschlossen, rot an Emitter und schwarz an Kollektor, muss in allen Fällen ein Wert zwischen 0,5 und 0,7 angezeigt werden. Wenn Du das gemacht hast, schreibe bitte, was Du findest. Gruß Reinhard |
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olni
Schaut ab und zu mal vorbei |
#5 erstellt: 22. Mrz 2019, 10:20 | |||||
Hallo Reinhard, die Überprüfung der Endstufentransistoren ergab folgende Werte (von links nach rechts bzw. von oben nach unten): BD-245C: 0L BD-245C: 0L BD-246C: 0,147 BD-246C: 0,147 BD-245C: 0L BD-245C: 0L BD-246C: 0,512 BD-246C: 0,512 die Widerstände (R1017,R1011) vor dem BD-246C (0,147) waren verfärbt, die habe ich schon getauscht. Bei den BD-246C habe ich die Messstrippen getauscht, wg. PNP, das hast du wahrscheinlich gemeint, mit [/quote] Wird aber verpolt angeschlossen, rot an Emitter und schwarz an Kollektor, muss in allen Fällen ein Wert zwischen 0,5 und 0,7 angezeigt werden. [quote] Die beiden 246C mit nur 0,147 deuten demnach auf einen defekt hin..deshalb habe ich mal einen ausgebaut und separat gemessen: rot an Kollector, schwarz an basis: 0,528V rot an Emmitter, schwarz an basis: 0,528V rot an Emmitter, schwarz anKollektor: 0L rot an Kollektor, schwarz an Emmitter: 0L Wenn ich nicht total falsch liege, ist das doch korrekt. Gruß, Olli [Beitrag von olni am 22. Mrz 2019, 14:04 bearbeitet] |
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oldiefan1
Inventar |
#6 erstellt: 22. Mrz 2019, 16:07 | |||||
Hallo Olli, ich nehme an, "von links nach rechts bzw. von oben nach unten" soll heissen: der oberste Transistor in Deiner Liste ist der ganz linke in der Endstufe, der unterste ist der ganz rechte in der Endstufe. Die Transistoren wurden schon einmal getauscht. original sind da keine BD245C/BD246C verbaut, sondern Grundig-spezifische GD-Typen. Als Ersatz sind bei einem Defekt BD745C/BD746C oder TIP35C/TIP36C bzw. BD249C/250C angeraten, die in derselben Liga spielen. BD245C/BD246C sind da zu schwach (Strombelastbarkeit Kollektorstrom ist nur max. 10A bei BD245C/246C gegenüber mind. 20A bei den empfohlenen). Aber zunächst soll DAS nicht unsere Sorge sein. Du schreibst "Bei den BD-246C habe ich die Messstrippen getauscht, wg. PNP". Tatsächlich hatte ich übersehen, dass es einen Konflikt mit den zu den CE-Strecken parallelen Dioden gibt. Also ok, der da von Dir gewählte Weg führt ja weiter. Bei den BD246C hätte schwarz an den Kollektor und rot an den Emitter gehört, um eine parallele Vorwärtsstrecke von D1003 zu vermeiden, die Du bei Deinen Messungen mitgemessen hast. Die Werte der beiden BD246C im linken Kanal (0,147) sind ja im verpolten Fall auf jeden Fall abweichend (nicht 0,5-0,7, wie erwartet wenn ok) und wie Du vermutest, können sie auf einen Transistor-Defekteines oder beider Transistoren BD246C hinweisen, müssen aber nicht. Deine (noch nicht vollständige) Messung an den beiden ausgebauten BD246C des linken Kanals scheint in Widerspruch zu stehen mit der Messung im eingebauten Zustand. Da sollten wir also jetzt nochmal genauer hinsehen. Wenn Du die beiden ausgebauten BD246C so vor Dich legst, dass die Anschlüsse zu Dir zeigen und der Aufdruck lesbar, also oben, ist - dann sind die Anschlusspins von links nach rechts: B(Basis), C(Kollektor), E(Emitter). Du musst bei beiden Transistoren finden (Multimeter in Diodentest-Stellung): schwarz an B; rot an E = 0,5-0,7 (bei Deinem Gerät 0,528) schwarz an B; rot an C = 0,5-0,7 (bei Deinem Gerät 0,528) schwarz an C; rot an E = 0L schwarz an C; rot an B = 0L schwarz an E; rot an C = 0L schwarz an E; rot an B = 0L Die kursiv markierten Messungen hast Du schon gemacht. Bitte ergänze die beiden fett markierten noch. Wenn auch die beiden restlichen fett gedruckten Messungen die Sollwerte zeigen, sind Deine beiden BD246C Transistoren vermutlich ok. Der Grund für die abweichende Messung in der Schaltung kann dann eine defekte Diode D1003 oder ein defekter Treibertransistor T1003 sein. D1003 ist selten defekt, der erste Verdacht richtet sich deshalb auf T1003 (pnp). Original ist das von Grundig ein GD180 (=speziell selektierter BD180). bei Defekt/Austausch rate ich, ihn durch BD238 (wenn möglich, vom Hersteller ST) zu ersetzen. Also die beiden ausgebauten BD246C erstmal ausgebaut lassen. Mit dem Multimeter in Diodenteststellung .. die Diode D1003 in eingebautem Zustand messen. In einer Richtung muss der Diodentest einen Wert von 0,5-0,7 anzeigen, in die andere Richtung (verpolt) muss 0L angezeigt werden. Wenn die Diode D1003 ok ist, beim Treibertransistor T1003 die C-E Strecke mit dem Diodentester so prüfen: Schwarze Messleitung an den Kollektor von T1003, das ist der mittlere Anschluss dieses Transistors. Rote Messleitung an den Emitter von T1003, das ist der linke Anschluss dieses Transistors (wenn man von oben auf den Transistor /Kühlkörper schaut). Wenn der Transistor ok ist, müsste die Anzeige "0L" sein. Aufgrund Deiner früheren Messungen müsste aber spätestens jetzt eine andere Anzeige < 1 erscheinen. Messkabel umpolen und auch in anderer Richtung messen. Was findest Du? Gruß Reinhard [Beitrag von oldiefan1 am 22. Mrz 2019, 18:02 bearbeitet] |
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olni
Schaut ab und zu mal vorbei |
#7 erstellt: 24. Mrz 2019, 18:18 | |||||
Hallo Reinhard, vielen Dank für die ausführliche Analyse und Unterstützung, den/die Fehler zu lokalisieren. Ich habe die beiden fehlenden Messungen am BD-246 gemacht und es ergaben sich die bereits von Dir angegeben Werte. Der Transistor scheint also erstmal nicht defekt zu sein. Dann habe ich D1003 geprüft, die ist wie du richtig vermutet hast in Ordnung. Danach habe ich den T1003 gemessen und der war wohl das Problem. Messung der C-E Strecke ergab 0,1V. Ich habe nun den defekten T1003 durch den von Dir empfohlenen BD238 ersetzt. Da von den Messungen her alles gut aussah, habe ich auch den BD-246 wieder eingebaut. Nach weiteren Probemessungen, sah das soweit gut aus, ich habe die NF-Modulplatte eingesteckt und siehe da, die Schutzschaltung löst nicht mehr aus! Das Problem ist durch Deine tolle Unterstützung gelöst. Vielen, lieben Dank! Jetzt wollte ich den Ruhestrom für beide Kanäle einstellen. Auf dem rechten Kanal ließ sich das wunderbar mit R131 auf 22mV regeln. Der linke Kanal zeigt aber Werte >0,5V an und ändert sich nur maginal durch drehen an R31. Hast Du da auch eine Idee, wo das Problem liegen könnte? Gruß. Olli [Beitrag von olni am 24. Mrz 2019, 18:19 bearbeitet] |
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oldiefan1
Inventar |
#8 erstellt: 24. Mrz 2019, 21:15 | |||||
Hallo Olli, nicht so schnell mit den jungen Pferden, da liegt noch mehr im Argen. Jetzt muss man nämlich erst nach einem Fehler fahnden, der mglw. den Defekt des T1003 verschuldet hat und es muß auch nach Sekundärdefekten gesucht werden, die eventuell durch den zu hohen Emitterstrom von T1003 erzeugt wurden. Der Zusammenbau war deshalb viel zu früh. Ein Glück, dass nicht gleich alles wieder in Rauch aufgegangen ist. Das tut es nämlich meist, wenn nicht wirklich alles wieder in Ordnung ist. Den V 5000 darfst Du vorerst nicht einschalten. Also Netzstecker raus. Erst muss gründlich geprüft sein, wir waren ja erst am Anfang. a) Endstufe wieder ausbauen. b) Die Widerstände R1002, R1006; R1011, R1012 und R1013 könnten hochohmig oder höherohmig geworden sein. Da die meisten von ihnen in einem Widerstandsnetzwerk hängen, lassen sie sich nicht auf ihren tatsächlichen Wert in der Schaltung mit dem Ohmmeter messen. Da aber der andere Kanal in Ordnung ist, kannst Du den jeweiligen Messwert über jedem dieser Widerstände mit dem seines Pendants im anderen Kanal vergleichen. Sie müssen gleich sein. Diese Widerstände befinden sich im linken Endstufenkanal vor dem Kühlkörper (dort, wo Du vorher schon mal einen erneuert hattest). c) T1002 wegen der gebotenen Symmetrie durch BD237, also komplementär zu T1003(BD238), möglichst Hersteller ST, ersetzen. d) Ruhestromtransistor T1001 durch neuen BD135-16 (möglichst Hersteller ST) ersetzen. Nun kommen wir zur NF-Vortreiberplatine (die senkrecht vor dem Kühlkörper steht). e) Wenn Du auf die Bestückungsseite der NF-Vortreiberplatte schaust, ist die linke Seite der linke Kanal. Mit der Lupe unter gutem Licht alle Bauteile im linken Kanal der NF-Vortreiberplatte auf Verfärbungen, Defekte oder irgendwelche Auffälligkeiten prüfen. Auffällige Bauteile ersetzen. Besonderes Augenmerk auf R26, R27, R28 f) Auf der Lötseite des linken Kanals der NF-Vortreiberplatte unter der Lupe mit gutem Licht jede Lötstelle kontrollieren. Es dürfen keine (meist kreisförmigen) Haarrisse in Lötstellen um den eingelöteten PIN eines Bauteils zu sehen sein. Die Lötstellen müssen glatt, glänzend und sauber sein. Ggf. nachlöten. Die Lötungen sind sehr eng. Deshalb Lötkolben mit bleistift-dünner Spitze verwenden. Besonders anfällig sind die Lötstellen der Kleinleistungstransistoren T6, T7, T8, T9, T11, T12. Häufig gibt es dort Defekte, die erst mit Lupe erkennbar sind. g) Da auf dem linken Endstufenausgang über 30V Spannung anlagen, ist mit erhöhter Wahrscheinlichkeit Transistor T5 des Differenzverstärkers geschädigt und nicht mehr kongruent zu T3 (meine Erfahrung aus vielen V5000 und A5000 Reparaturen). Das führt zu erhöhtem DC-Offset des Endstufenausgangs. Deshalb sollten beide, T3 und T5, durch SELEKTIERTE Transistoren des Typs BC560B ersetzt werden. Auf korrekte Orientierung der ersetzten BC560B Transistoren achten. Dazu kauft man ca. 10 oder 20 Stück BC560B (C-Typ und A-Typ nicht gut an dieser Stelle) und sucht zwei davon aus, die möglichst gleichen hfe-Wert anzeigen. Fast alle Multimeter haben diese Messmöglichkeit, erst recht die sog. Komponenten- oder Transistortester (z.B. https://www.ebay.de/...ef195&frcectupt=true ) Diese Selektion ist zwar nicht unter Betriebsstrombedingungen, aber hier ausreichend, damit der DC-Offset unter 50mV bleibt. h) Bei dieser Gelegenheit sollte auch der praktisch immer ausgetrocknete Elko C202 (10µF, 35V oder 50V oder 63V) ersetzt werden. Nach genauer Kontrolle, dass nicht versehentlich Lötbrücken entstanden sind, also alles sehr sauber und gut ausschaut, auch das Poti im linken Kanal für die Ruhestromeinstellung, kannst Du jetzt die Endstufe wieder einbauen, alles richtig verdrahten (dann nochmal doppelt kontrollieren) und danach am Regeltrafo den Verstärker ohne Eingangssignal und mit Lautstärkeregler auf Null langsam hochfahren. Beim Hochfahren sollte permanent der Ruhestrom über den Messpunkten X/Y des linken Kanals beobachtet werden und ggf. mit dem Ruhestrompoti für den linken Kanal auf ca. 20-25mV korrigiert werden. Der Ruhestrom muss bei 230V Netzspannung auf 22mV einstellbar sein. Ist das nicht möglich, d.h. wenn er höher als 50mV geht und nicht mehr herunterzuregeln geht, abbrechen, abschalten und den noch verbliebenden Fehler suchen. Wie sieht es danach bei Dir aus? Gruß Reinhard [Beitrag von oldiefan1 am 24. Mrz 2019, 22:36 bearbeitet] |
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hf500
Moderator |
#9 erstellt: 24. Mrz 2019, 23:15 | |||||
Moin, und bei Wiederinbetriebnahme eine Gluehlampe von 100W vorschalten. Der Verstaerker laeuft auch noch bei 180V und laesst sich einstellen, der Ruhestrom ist von der Betriebsspannung ziemlich unabhaengig. Solange nicht sichergestellt ist, dass der Verstaerker wirklich einwandfrei in Ordnung ist, nicht ohne Vorschaltlampe betreiben. Das Netzteil hat wenig Hemmungen, Endstufen abzubrennen... 73 Peter |
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olni
Schaut ab und zu mal vorbei |
#10 erstellt: 25. Mrz 2019, 13:23 | |||||
Hallo Reinhard, da war ich dann wohl doch zu euphorisch. Habe jetzt wieder alles auf dem Tisch und orientiere mich an deinen Vorgaben.. b) Die Widerstandswerte weichen nur geringfügig ab, der Vollständigkeit schreibe ich mal alle Werte auf: R1009/R2009, R1016/2016: 50,4Ohm R1017/R2017, R1008/R2008, R1005/R2005: 17,1Ohm R1003/R2003, R1004/R2004: 2,7kOhm R1001/R2001, R1002/R2002: 27,1Ohm R1006/R2006,R1013/R2013. R1012/R2012: 17,1Ohm R1017: 50,4Ohm R2017: 51,3Ohm R1011: 50,4Ohm R2011: 51,4Ohm c) T1002 durch BD237 ersetzt (ST) d) T1001 durch BD135G ersetzt e) R128 auf dem rechten Kanal(der ist ja i.O.) ist wohl heiß geworden, zeigt aber noch 100Ohm, trotzdem tauschen? f) ..da habe ich tatsächlich was gefunden, wirklich schwer zu sehen..anbei ein paar Bilder: Wäre ich ohne deinen Tipp wohl nicht drauf gekommen - Danke! g) von den BD560B habe ich momentan keinen da, nur C,A Typen - "B" nimmst Du höchstwahrscheinlich wg. der hfe von 200 ~ 450, richtig? habe jetzt eine Charge bestellt. h) ist durch 10uF, 50V gewechselt Warte jetzt auf die bestellten BC560B und melde mich dann Gruß, Olli @hf500 Die Lampe habe ich bereits vorgeschaltet - trotzdem Danke für den Tipp. |
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oldiefan1
Inventar |
#11 erstellt: 25. Mrz 2019, 15:30 | |||||
Hallo Olli, die Widerstände sind in der Toleranz. Wenn R128 100 Ohm zeigt, musst Du ihn nicht unbedingt ersetzen, auch wenn er etwas verfärbt ist. Wenn die Aussenlackierung verbrannt oder abgeplatzt ist, ersetze ich persönlich immer, auch wenn der Wert noch stimmt. Ist aber optional. Foto links: Abgesehen von dem frei schwebenden PIN sehen die Lötungen daneben, die nicht original sind, ja katastrophal aus.Das Versagen ist damit ja programmiert. Als hätte jemand Lot zunächst auf die Lötkolbenspitze genommen und dann versucht, damit zu löten nachdem das Flussmittel schon verdampft war, statt Lot und Lötkolben gleichzeitig auf der Lötstelle zusammenzuführen. Dabei gibt es bei youtube soo viele Videos, die zeigen, wie man richtig lötet. BC560B Genau, hfe (Beta) soll nicht so hoch sein, deshalb der B Typ. Andererseits ist der A-Typ etwas zu schwachbrüstig. hfe Bereich von 250-350 wäre optimal. Beide Transistoren möglichst auf Abweichung von <10 untereinander selektieren. Soweit drängt sich mir bis hier nichts weiter mehr auf, was ich raten würde. Da Du mit Regeltrenntrafo und Glühlampe hochfährst, bist Du auf der sicheren Seite. Ich denke, die Chancen sind gut, dass es danach wieder in Ordnung ist. Aber sicher weisst Du das erst, wenn Du ihn hochgefahren hast und sich der Ruhestrom links wieder einwandfrei auf 22mV Spannungsabfall über X/Y einstellen lässt. Noch ein Wort zu den Endtransistoren Die dort nachträglich eingebauten BD245C/246C Endtransistoren kannst Du so lassen, wenn Du den V5000 nicht im oberen Bereich (laute Parties) forderst. Auch bei erhöhter Zimmerlautstärke halten sie allemal. Sollte aber doch mal einer der Endtransistoren durchlegieren, würde ich bei der Gelegenheit zum Ersatz aller acht durch die anfangs genannten Ersatztypen raten. Trotz vieler (unberechtigter) Unkenrufe, die zuweilen immer noch gegen Transistoren der chinesischen Marke ISC vagabundieren (vermutlich aufgrund von Problemen in der Anfangszeit dieser Firma): Auch BD745C/BD746C des Herstellers ISC (Inchange Semiconductors) können hier bedenkenlos eingesetzt werden. Sowohl Dauerleistung (am 4 Ohm Lastwiderstand bei Nennleistung getestet) als auch Klirrfaktor und Intermodulationsverzerrungen sind mit diesen ISC Transistoren untadelig. Ich habe damit reichlich und nur gute Erfahrung gemacht und noch nie einen Ausfall damit gehabt. Mit TIP35C/36C und BD249C/250C wird gelegentlich von Schwingneigung berichtet, auch wenn ich das bei mir bisher noch nicht beobachten konnte. Vorsichtshalber ist aber angeraten,anschliessend mit Oszilloskop bei Verwendung dieser Typen mit Sinus von 1 kHz-20 kHz und verschiedener Ausgangsleistung am 4 Ohm und 8 Ohm Hochlastwiderstand auf solche Schwingungen (im MHz-Bereich) zu kontrollieren - falls vorhanden als "Raupe" auf dem Test-Sinus erkennbar. Wenn die Endstufe schwingt, wird sie zu warm, zieht zu viel Strom und kann sich selbst zerstören. Gruß Reinhard [Beitrag von oldiefan1 am 25. Mrz 2019, 18:28 bearbeitet] |
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olni
Schaut ab und zu mal vorbei |
#12 erstellt: 28. Mrz 2019, 09:54 | |||||
Hallo Reinhard, gestern sind die BC560B gekommen und nach ein paar Runden ausprobieren habe ich die richtigen erwischt (hfe: 220/218). In dem von dir angegebenen Bereich 250-350 war kein einziger (Warum?) - zumindest in dieser charge(50stk) :-| Ich habe dann nochmal gründlich alle Lötstellen geprüft und die verhunzten des Vorgängers beseitigt. Der Ruhestrom lässt sich jetzt auf 21mV(beide Kanäle) einstellen mehr geht nicht, das Poti des linken Kanals ist dann am Anschlag, rechts ist noch "luft". Muss da nochmal nachgesehen werden? Ich habe mal vorsichtig hochgefahren und die beiden linken(!) Kanäle funktionieren einwandfrei (LS1-L/LS2-L) Auf dem rechten Kanal LS1-R kommt was, aber ganz leise und dumpf, LS2-R hört man gar nichts, da ist noch was im Argen... Grüße, Olli [Beitrag von olni am 28. Mrz 2019, 13:57 bearbeitet] |
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oldiefan1
Inventar |
#13 erstellt: 28. Mrz 2019, 15:27 | |||||
Hallo Olli, es stellt sich ja langsam heraus, dass Du eine verbastelte/kaputtreparierte Ruine vor Dir hast! Sehen wir mal, ob wir die nach und nach wieder hinbekommen! BC560B Vielleicht misst Dein Gerät mit niedrigerem Strom, dann fallen die hfe Werte u.U. etwas kleiner aus. Wie groß ist denn jetzt die Spannung zwischen den beiden Lautsprecherpolen an einer Buchse des linken Lautsprecherausgangs (DC-offset), gemessen ohne Eingangssignal, Lautstärkeregler auf Minimum? Genauso bei einer Buchse des rechten Kanals messen. Der Wert soll jeweils < 50mV (DC) sein. Poti des linken Kanals ist bei 21 mV am Anschlag Das ist selbstverständlich nicht in Ordnung und zeigt einen noch verbliebenen oder neuen Defekt an, der behoben werden muss. Ich habe mal vorsichtig hochgefahren und die beiden linken(!) Kanäle funktionieren einwandfrei (LS1-L/LS2-L) Was meinst Du mit "beiden linken Kanälen"? Der V5000 hat nur einen linken Kanal (L) und nur einen rechten (R). Sowohl der linke, wie auch der rechte Kanal sind auf je zwei Lautsprecherausgänge parallel herausgeführt. Jeweils ein Paar R/L wird von LS-1 geschaltet, das andere Paar von LS-2. Ein Paar Lautsprecher dürfen aber nur ENTWEDER an LS-1 ODER an LS-2 angeschlossen werden - einer an LS-1 L, der andere an LS-1 R ODER einer an LS-2 L und der andere an LS-2 R, wenn sie, wie bei uns üblich, 4 Ohm Impedanz haben. Keinesfalls dürfen 4 Ohm Lautsprecher gleichzeitig an beide linken Buchsen oder beide rechten Buichsen angeschlossen werden. Wenn Du gleichzeitig 4 Ohm Lautsprecher an LS-1 L und LS-2 L anschliesst, hängen beide 4-Ohm Lautsprecher parallel am selben linken Kanal (entsprechend, wenn beide an LS-1/ und LS-2/R angeschlossen sind) was die Impedanz/Kanal auf 2 Ohm halbiert. Der Verstärker (Endtransistoren) wird dadurch nach längerer Zeit oder bei hoher Lautstärke zerstört, auch wenn er das kurzfristig und bei kleiner Lautstärke aushält! Er ist mit 2 Ohm Last auf längere Zeit überfordert, Mindestimpedanz ist 4 Ohm (gesamt) für rechts und 4 Ohm gesamt für links! So steht es in der Bedienungsanweisung. Wenn zwei Widerstände R1 und R2 (bzw. Impedanzen) parallel geschaltet sind (zwei LS am linken oder zwei LS rechten Kanal), ist der Gesamtwiderstand (Gesamtimpedanz) R(ges) = 1/[(1/R1) + (1/R2)]. Bei R1=R2 = 4 Ohm also R(ges) = 1/[(1/4) + (1/4)] = 1/(2/4) = 1(1/2) = 2 Ohm Man darf also zwei Boxen rechts und zwei Boxen links nur dann anschliessen, wenn jede Box für sich eine Impedanz von 8 Ohm oder mehr hat. Auf dem rechten Kanal LS1-R kommt was, aber ganz leise und dumpf, LS2-R hört man gar nichts, da muss noch was sein. Du hattest vorher nie geschrieben, dass der rechte Kanal auch kaputt ist. Wohl, weil Du es gar nicht wissen konntest, weil die Schutzschaltung aktiv war. Dass auf LS1-R was kommt, aber auf LS2-R nicht, kann eigentlich nicht sein. Beides ist ein- und derselbe rechte Endstufenausgang, der nur vor dem LS-Relais in zwei Zweige aufgespalten ist, die anschliessend über getrennte Relaiskontakte an die beiden LS-Buchsen des Kanals geführt sind. Die Relais-Kontakte werden von den Schaltern LS-1 und LS-2 geschaltet. Du bist sicher, dass Dein rechter Lautsprecher nicht kaputt ist? Es kann allerdings durch verschlissene Relaiskontakte ggf. zwischen den Buchsen bei geringer Lautstärke ein Unterschied sein. Manchmal gibt es sogar Aussetzer bei kleiner Lautstärke. Regelmässig misst man auch erhöhte Verzerrungen bei Kontaktverschleiss und im Extremfall sogar Pegelabfall bei niedrigen Frequenzen. In dem Fall steht auch ein Ersatz beider Lautsprecher-Relais an. Reinigen der Kontakte habe ich aufgegeben, da der Erfolg nicht nachhaltig war. Neue Relais kosten nicht die Welt und danach ist nachhaltig dies Kontaktproblem beseitigt. Wenn der rechte LS nicht kaputt ist, kann das Nichtfunktionieren des rechten Kanals in einem Fehler in der Phono-Vorverstärker-Vorstufe begründet sein oder in einem Fehler des Vorverstärkers, der Klangregelstufe oder des rechten Endstufenkanals. Mal ausprobieren, ob der rechte Kanal an der Eingangsbuchse Tuner oder Band oder Monitor funktioniert (bei Monitor muss der Monitor-Schalter dafür eingeschaltet sein, dann sind aber alle anderen Eingänge damit abgeschaltet!). Wenn das dort funktioniert, sind oft im Phono-Vorverstärker R375 und R377 (2,4kOhm, 2W) defekt (hochohmig) als Folge von defekten C342 und C345 Elkos. Diese vier Bauteile dann ersetzen. Die beiden Widerstände müssen Metallfilm-Widerstände 2,4 kOhm (2,7 kOhm gehen auch) sein mit 2 W Belastbarkeit und müssen, wie die originalen am langen Bein eingebaut werden. Sie sollen die beiden Kondensatoren daneben nicht beheizen. Die beiden Elkos sollen 47µF/50V oder 63V 105°C Typen sein. Bei Dir im Video sehe ich an der Stelle grosse, weinrote Roederstein Elkos im Bakelitbecher. Die mögen dort die Temperatur der beiden Lastwiderstände gar nicht, werden rissig, fallen aus, ggf. sogar mit Schluss und reissen dann auch die beiden Widerstände in den Tod. Das ist auf jeden Fall ein Problembereich, der saniert werden sollte, selbst wenn die Ursache des nicht funktionierenden rechten Kanals hier nicht liegt. Aber gut möglich, dass er dort liegt. Die weinroten Roederstein sind sehr gute Elkos, aber nur an kühlen Stellen. Das rote Bakelitgehäuse verträgt keine Wärme und wird dadurch rissig, Elektrolyt tritt aus (gelbe/braune feine Krusten), Elko verliert Kapazität, kann Schluss/Feinschluss entwickeln. zusammengefasst.... - der V5000 ist noch kaputt, und zwar auf beiden Kanälen (L und R), vom Defekt R war aber bis hier ja noch nichts bekannt/geschrieben, da vorher die Endstufen ja gar nicht freigegeben wurden - Du darfst nicht gleichzeitig Lautsprecher an beide linken oder beide rechten Buchsen anschliessen, der V5000 ist kein 2-Ohm Verstärker, nur 4-Ohm (oder höher). - da die Schutzschaltung jetzt die Endstufenausgänge freigibt, ist zumindest keine (hohe) Spannung mehr auf den Endstufenausgängen R und L. Den Wert (DC-offset) bitte noch bei beiden messen (s.o.). - Konzentrieren wir uns zunächst auf den offensichtlich immer noch defekten linken Kanal. Erst wenn dort alles 100% in Ordnung ist, widmen wir uns weiter dem/den Defekt(en) im rechten Kanal, falls das nicht bereits mit der oben empfohlenen Revision der Phono-Spannungsversorgung (2 Widerstände + 2 Elkos) erledigt sein sollte 1. Hast Du die Ruheströme (Spannungsabfall über die Messpunkte X und Y), wie vorgeschrieben ohne angeschlossene Lautsprecher und ohne Eingangssignal (Lautstärkeregler = Minimum) gemessen? 2. Bitte kontrollieren, dass Deine Messklemmen bei der Messung auch am richtigen Anschlusspunkt sitzen und keinen Kontakt mit irgendwas sonst machen. Darauf achten, dass sich die Beinchen der vielen Widerstände dort nicht gegenseitig berühren können oder Kontakt mit der NF-Vortreiberplatte bekommen. 3. Ruhestrom links nochmal überprüfen bei Netzspannung 220V und mit vorgeschalteter Glühbirne. Kannst Du Dein bisheriges Ergebnis bestätigen (Ruhestrom links lässt sich nicht > 21mV einstellen?) 4. Der Kühlkörper darf bei richtigem Ruhestrom auch nach 30 Minuten noch nicht deutlich warm werden 5. Wenn Ruhestromfehler bestätigt ist, Ruhestrompoti links ersetzen. Typ: Piher 15mm, stehend, 1kOhm (ich habe es ja nicht vor mir, es könnte vielleicht defekt sein?) Ruhestrompoti links geometrisch genauso wie Ruhestrompoti rechts einstellen, nicht mehr an den Anschlag drehen! So soll das Poti normalerweise stehen: 6. Transistoren T6, T7 T8, T9, T11 und T12 mit der Diodentestfunktion des Multimeters- wie anfangs die Endtransistoren- prüfen. Dieser Punkt ist wichtig. Beim Problem, dass der Einstellbereich des Ruhestroms nicht richtig ist, kann ich mir gut vorstellen, dass T7 defekt sein könnte (T6 hattest Du ja schon erneuert, mit was?). T7 durch MJE243 oder BD791 ersetzen. Du erwähntest in unserer Konversation, dass offenbar früher schon einmal T7 durch MJE243 ersetzt worden war. Das macht mich hier jetzt stutzig - er kann wieder defekt sein! Der frühere Ersatz hatte sicher einen Grund und dessen Ausfallursache war damals vielleicht nicht beseitigt worden, so dass er wieder defekt werden konnte? 7. Die Lötstellen aller genannten (T6-T12) Transistoren hast Du akribisch geprüft? Da ja schon an der Platine rumgepfuscht wurde, hast Du auch auf haarfeine Lötbrücken hin kontrolliert, die dort (und auf der gesamten Platine, nicht nur im linken Kanal) unvorsichtigerweise von dem Künstler ggf. zwischen den engen Lötstellen produziert wurden? 8. Auf der NF-Vortreiber Platte folgende Widerstände prüfen: R26/R126, R39/R139, R41/R141 und R28/R128 Kannst Du Fotos der ganzen Lötseite und der Bestückungsseite der NF-Vortreiberplatte zeigen, auf denen man die Details sieht? Gruß Reinhard [Beitrag von oldiefan1 am 28. Mrz 2019, 19:20 bearbeitet] |
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olni
Schaut ab und zu mal vorbei |
#14 erstellt: 29. Mrz 2019, 10:53 | |||||
Hallo Reinhard, da auf einem Kanal schon was "rauskommt", wähnte ich mich schon auf einem gutem Weg. Bevor ich aber die verschiedenen Punkte versuche zu beantworten, habe ich ein paar allgemeine Verständnisfragen: Bei nicht eingeschleifter Glühlampe lässt sich der Ruhestrom auf beiden Kanälen auf 22mV einstellen, wenn auch mit unterschiedlicher Poti Einstellung. Warum könnte/ist der Kanal dennoch defekt sein? Ist die unterschiedliche Potiposition nicht ev. durch Bauteiltoleranzen erklärbar?
ich meinte, dass ein Lautsprecher am linken Kanal angeschlossen normal funktioniert, (derselbe) am rechten jedoch nicht. Dass habe ich an LS1 und LS2 ausprobiert - abwechselnd. Parallel habe ich nichts betrieben. Hab mich da wohl unglücklich ausgedrückt.
DC-Offset: L: 27mV R:61mV
..ja, das denke ich auch! Außerdem bin davon ausgegangen, dass der ok ist, da sich ja beim rechten Kanal der Ruhestrom von Anfang an korrekt eintellen ließ.
Leider geht der rechte Kanal bei keinem der Anschlüsse.
..ok,aber warum funktioniert dieser kurioserweise.. 1.
Ja, genauso habe ich es gemacht. 2. das habe ich nochmals kontrolliert - habe Kleps Abgreifklemmen verwendet 3. ...ja kann ich bestätigen, geht nicht mehr als 21 mV (wie gesagt, mit eingeschleifter Lampe - ohne gehen 22mV) Ruhestrom_Poti_linker Kanal Ruhestrom_Poti_rechter Kanal 4. ..wird nur lauwarm 5. Potis sind bestellt! 6. Bei T8-T12, zeigen sich keine Auffälligkeiten, außer dass T9(BD136G),T11(BD136G),T12(BD135G) getauscht wurden Lötbrücken konnte ich keine finden. T6, dachte ich sei defekt, ist nach Überprüfung aber ok: T6:C-E: 0,64 (sw an C), T106:C-E: 0,65 (Das sind also die originalen BD829-10) T7 zeigt mit roter strippe an C, schwarz an E: 0,55 - T107 zeigt:0,59 bei schwarz an C zeigt T7:1,07 - T107:1,1 an. 7. Lötstellen mit Lupe geprüft, habe nichts entdeckt, allerdings sehen die Lötstellen durch den alten "bröseligen" Lötlack nicht schön aus, kann man da was machen? 8. R26/126:119/120Ohm, R39/139:1,3k/1,3kOhm, R41/R141:1,3k/1,3k, R28/R128:100/100Ohm NF-Modul-Kanal-L NF-Modul-Kanal-R NF-Modul-Mitte NF-Bestückungsseite |
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oldiefan1
Inventar |
#15 erstellt: 29. Mrz 2019, 16:09 | |||||
Hallo Olli, Erst zu Deinen Fragen / Mitteilungen: 1. "Bei nicht eingeschleifter Glühlampe lässt sich der Ruhestrom auf beiden Kanälen auf 22mV einstellen, wenn auch mit unterschiedlicher Poti Einstellung. Warum könnte/ist der Kanal dennoch defekt sein? Ist die unterschiedliche Potiposition nicht ev. durch Bauteiltoleranzen erklärbar?" Die Potiposition ist bei allen V5000, die einwandfrei sind, innerhalb ca. +/- 30° Drehwinkel immer gleich - und zwar im Mittel so, wie ich das auf meinem Foto gezeigt habe. Ruhestrompoti auf Vollanschlag ist heftig, m.E. nicht mehr durch Toleranzen erklärbar. Beim rechten Kanal, ist die Position noch innerhalb der Toleranz. In meiner Schaltungs-Simulation ergibt 20% (=200 Ohm) vom Ruhestrompoti, Potischleifer auf ca 9 Uhr, den richtigen Ruhestrom. In der Realität der verschiedenen V5000, die ich in meinen Händen hatte, war es im Durchschnitt so, wie auf meinem Foto, also ca 35% (ca. 350 Ohm), bei Stellung ca. 7-8 Uhr. So wie es bei Deinem rechten Kanal steht, ist schon die Grenze dessen, was ich gewohnt bin. In jedem Fall ist immer sehr viel "Reserve" nach "oben" (in Richtung 2 Uhr). Dreht man zu weit auf, geht der Endstufenstrom sofort bis in den Bereich von mehreren Ampere und die Endstufe kann abfackeln, wenn nicht über Regeltrafo und Glühbirne in Serie geschützt. Bei der korrekten Einstellung muss man achtgeben. 2. "...ich meinte, dass ein Lautsprecher am linken Kanal angeschlossen normal funktioniert, (derselbe) am rechten jedoch nicht. Dass habe ich an LS1 und LS2 ausprobiert - abwechselnd. Parallel habe ich nichts betrieben. Hab mich da wohl unglücklich ausgedrückt." Dann war meine Sorge unbegründet. Ich konnte das vorher aber aus dem, was Du geschrieben hast, nicht erkennen und bin daher vom "schlimmsten Fall" ausgegangen. OK, ist abgehakt. 3. "DC-Offset: L: 27mV R:61mV" Das ist so gut! 61mV rechts ist zwar leicht erhöht, findet sich so aber sehr häufig, ist halt unterschiedliche Alterung der beiden BC560B im Differenzverstärker - aber noch unkritisch. Grundig gibt zwar als Maximalwert 150mV an, ich halte Werte von 100mV und mehr aber für nicht mehr tolerabel. 4. "Leider geht der rechte Kanal bei keinem der Anschlüsse." Schade - denn die Ursache finden, wenn es "praktisch überall sein kann", ist etwas aufwendig. Hast Du ein Oszilloskop und kannst damit umgehen, einen Tongenerator oder andere Sinus-NF-Quelle? 5. Linker Kanal "..ok,aber warum funktioniert dieser kurioserweise." Auch eine Wäscheschleuder funktioniert noch (irgendwie) mit ausgeschlagenem Lager. Und ein Fahrrad fährt noch mit einer Acht in der Felge. Die Frage ist nur: wie gut und wie lange noch? Wenn es Dir reicht, dass der Verstärker nur "irgendwie" funktioniert (d.h. Töne ausgibt), obwohl erkennbar Dinge noch nicht stimmen, dann müssen wir am linken Kanal nichts mehr machen. Mir persönlich würde das allerdings nicht genügen, aber es ist Deine Entscheidung. Willst Du es so lassen? Dann machen wir stattdessen mit der Fehlersuche im rechten Knal weiter? Warum ist das Ruhestrompoti links ganz bis Anschlag aufgedreht?....Gründe könnten sein: Defekte Lötstelle /Lötöse Unbeabsichtigte Lötbrücke, Lotspritzer zwischen Lötpunkten oder Leiterbahnen Platinenbruch (Haarriss durch eine Leiterbahn) Transistor, der zwar noch funktioniert, aber sich unter Betriebsbedingungen anomal verhält, z.B. Leckstrom hat Transistorpaar das komplementär sein sollte, aber nicht ist - z.B. wenn von gepaarten Transistoren nur einer erneuert wurde, der andere aber nicht Widerstand höherohmig geworden Poti defekt ... Konkret: T7 beeinflusst direkt die Ruhestromeinstellung in Abhängigkeit davon, wie weit die CE-Strecke von T7 bei gegebenem Basisstrom öffnet oder ob ein (fehlerhafter) Leckstrom der CE-Strecke von T7 stört. T7 würde ich bei der vorliegenden Symptomatik einfach auf Verdacht ersetzen (BD791 oder MJE243) Die Widerstände R29, 32, 33, 34, 35 empfehle ich, im eingelöteten Zustand auf etwaige Abweichungen von den entsprechenden im rechten Kanal zu prüfen. Die derzeitige Symptomatik spricht für ein Leck oder ein zu weites Öffnen der CE-Strecke von T7 ODER Hochohmigkeit von einem der R32, R33, R34, R35. Denn dann wird T1001 nicht ausreichend negativ und der Ruhestrom bleibt zu klein. Das kompensierst Du durch weites Aufdrehen des Ruhestrompotis bis an den Anschlag. In der Einstellung hat es maximalen Widerstand gegen die positive Spannung, die von T7 her anliegt, so dass Du gerade noch auf den nötigen Ruhestrom bei T1001 kommst. Trifft meine Hypothese (T7 defekt) zu, wird sich das Leck der CE-Strecke von T7 mit der Zeit weiter vergrössern, bis die Endstufe wieder ganz ausfällt. Zusammen mit T7 bilden diese Widerstände um das Ruhestrompoti Spannungsteiler, die den "richtigen Basisstrom" des Ruhestromtransistors T1001 gewährleisten. Die Feineinstellung dieser Balance macht dann das Ruhestrompoti. Den Ruhestromtransistor T1001 (BD135) hast Du ja hier schon ersetzt und danach erst kamst Du auf unkritische DC auf dem Ausgang und in den Einstellbereich für 22mV. D.h. T1001 war defekt. Da Du aber das Ruhestrompoti trotzdem noch zu weit (Anschlag) aufdrehen musst, bedeutet es, dass die Basis-Vorspannung von T1001 noch nicht stimmt (bei Dir momentan noch zu wenig negativ ist), deshalb musst Du das Ruhestrompoti ganz aufdrehen. Der dafür verantwortliche, immer noch vorhandene Fehler kann Ursache oder auch Folge des vorher defekten Ruhestromtransistors T1001 sein. Auf keinen Fall darfst Du den V5000 wieder mit dem Ruhestrompoti am Anschlag "auf" (wie jetzt) wieder in Betrieb nehmen, wenn Du die Ursache für die Abweichung beseitigt hast (also T7 ersetzt oder defekte Widerstände ersetzt). Immer erst auf die von mir im Foto gezeigte Normalposition stellen. 6. Ruheströme nochmals verifiziert: "...ja kann ich bestätigen, geht nicht mehr als 21 mV (wie gesagt, mit eingeschleifter Lampe - ohne gehen 22mV)" Auf Deinem Foto sieht es so aus, als berühre die nach links abgewinkelte Diode das linke Ruhestrompoti? Kann aber ein Effekt der Perspektive sein. 7. "Wird nur lauwarm" Das ist gut so. 8. "6. Bei T8-T12, zeigen sich keine Auffälligkeiten, außer dass T9(BD136G),T11(BD136G),T12(BD135G) getauscht wurden" Da wäre es interessant, wenn man wüsste, warum die getauscht wurden. Aber Du weisst das nicht, oder? T9 wurde getauscht gegen einen neuen BD136G, aber T8, dessen npn-Komplementär, nicht? Der original verbaute BD135 und der neue BD135G sind u.U. verschieden genug, dass sich das auswirken kann. Das kann zu einer Störung der Potentialbalance führen. Komplementärpaare sollten immer paarweise getauscht werden durch wieder passende komplementäre Paare. Es wäre also angeraten, T8 durch einen BD135G zu ersetzen, der vom selben Hersteller (selbe Typenreihe) ist, wie der BD136G von T9. Ob DAS der Grund für die Ruhestromanomalie ist, kann ich nicht behaupten. Selbst wenn nicht, sind generell aber solche ungleichen Bestückungen für die positive und negative Halbwelle nicht vorteilhaft. 9. "Lötbrücken konnte ich keine finden."; "Lötstellen mit Lupe geprüft, habe nichts entdeckt, allerdings sehen die Lötstellen durch den alten "bröseligen" Lötlack nicht schön aus, kann man da was machen?" Ich sehe auf den Fotos viele Stellen, die nach Lötbrücken verdächtig ausschauen. Aber die Lötstellen sind so unsauber, die Lötseite so katastrophal, dass man es nicht wirklich gut genug sehen kann. Es ist nicht Lötstopplack, sondern Flussmittelreste, die hier die klare Sicht verderben. Sieht echt grauenvoll aus. So kann man Lötbrücken jedenfalls nicht erkennen. Da ist wirklich erst Reinigung angesagt. Mit einem kleinen Flachpinsel (auch eine weiche Zahnbürste kann man nehmen) und Isopropanol (notfalls geht auch Brennspiritus aus dem Drogeriemarkt) die Lötseite - und besonders alle Lötstellen - säubern/abwaschen. Nicht zu heftig reiben, der Alkohol löst schonend die Flussmittelreste, der grüne Lötstopplack soll noch draufbleiben. Man muss mit dem blossen Auge danach den Zwischenraum selbst enger Lötstellen klar erkennen können (trotzdem Lupe bevorzugt oder gut aufgelöste Fotos am PC vergrössert absuchen/inspizieren). Dabei darauf achten, dass die Potis trocken bleiben und auch möglichst nichts auf die Bestückungsseite läuft. Das abtropfende Gemisch von Alkohol mit gelöstem Flussmittel und Schmutz mit Papier von einer Küchenrolle auffangen. Gut abtrocknen lassen. Danach hat die nun saubere Lötseite vielleicht einen milchigweissen matten Schimmer (je nach Luftfeuchte). Das ist nicht schlimm. Denn nach dem Abtrocknen wird die Lötsteite mit "Lötlack SK10" (gibt es im online Handel und Geschäften, die Elektronik-Bauteile verkaufen) gleichmässig eingesprüht, die milchigweisse Verfärbung verschwindet damit und die Seite wird wieder geschützt/konserviert. Waagerecht trocknen lassen. Trocknen dauert wenigstens eine Stunde an einem leicht erwärmten Ort oder über Nacht. Die Lötseite muss danach wieder glänzend ("wie neu") und sauber ausschauen. Aufpassen, dass nichts vom Lötlack auf die Ruhestrompotis gelangt. Sollten später noch Lötungen nötig sein, kann das trotz des aufgebrachten Schutz- und Lötlacks SK10 wie gewohnt geschehen, er behindert das nicht - im Gegenteil - wirkt auch als Flussmittel. Kannst Du anschliessend nochmal Fotos machen? Dann erst kann man feine Lötbrücken etc. sehen. 10. Foto von Bestückungsseite Da hat jemand tatsächlich alle Tantalelkos in der HF-Schutzschaltung durch Al-Elkos ersetzt! Das macht man nicht. Tantalkondensatoren haben hier besondere Eigenschaften (niedrigere Impedanz bei hohen Frequenzen). Abgesehen davon, völlig unnötig! Hat aber mit der aktuellen Fehlerproblematik nichts zu tun. Sonst keine optisch verdächtigen Bauteile erkennbar. Zum kaputten rechten Kanal: Hast Du schon vom Zuspielgerät her links und rechts vertauscht? Anderes Kabel verwendet? Als erstes einen Kabeldefekt/Steckerdefekt/Kabelbruch am Kabel vom Zuspielgerät ausschliessen. Du hast Dich vergewissert, dass das Zustellgerät selbst auf dem rechten Kanal funktioniert, d.h. an anderem Verstärker/Receiver getestet? Welche Messmittel hast Du verfügbar? Wenn ausser Multimeter sonst nichts vorhanden, hast Du einen Sinustongenerator, notfalls auch CD mit Sinus oder vom PC per Soundkarte, so dass Du einen 300Hz oder 1 kHz Sinus in die Monitor-Buchsen am V5000 einspeisen kannst? Gruß Reinhard [Beitrag von oldiefan1 am 30. Mrz 2019, 14:56 bearbeitet] |
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oldiefan1
Inventar |
#16 erstellt: 30. Mrz 2019, 15:17 | |||||
Hallo Olli, nach der Reinigung und Neuversiegelung mit SK10 sollte die NF-Vortreiberplatte so aussehen wie hier: http://www.grundiglo.../20160625_072846.jpg http://www.grundiglo.../20160625_072849.jpg http://www.grundiglo.../20160625_072853.jpg http://www.grundiglo.../20160625_072856.jpg http://www.grundiglo.../20160625_072900.jpg http://www.grundiglo.../20160625_072904.jpg Erst, wenn die Lötseite so sauber ist wie auf den verlinkten Fotos, kann man feinste Lötbrücken wirklich sicher erkennen. Und auch kleine verbliebende Unzulänglichkeiten von Lötungen werden dann deutlich. Es scheint mir nach Deinem Foto, dass T7 (und auch T107 im rechten Kanal?) ohne Wärmeleitpaste (von Deinem "Vor-Reparateur?) montiert wurde! Das führt in dem Fall wieder zu einem Ausfall von T7 (T107) und damit der linken (rechten) Endstufe! Denn T7 (T107) wird im Betrieb sehr warm (heiss!), die kleine Kühlschiene hat also einen Grund. T7 kann aber nur mit der dünnen, gleichmässigen Schicht neuer Wärmeleitpaste die Wärme gut genug abführen. Die alte Paste ist inzwischen hart und bröckelig geworden, die sollte auf der Alu-Schiene und der Transistorrückseite vollständig entfernt werden, bevor eine neue dünne Schicht aufgetragen wird. Bei der Montage auch auf guten Sitz und Unversehrtheit der Glimmer-Isolierscheibe zwischen Transistor und Alu-Kühlkörper achten. Andernfalls muss eine neue Glimmerscheibe verwendet werden. Der Kollektor von T7 (=dessen metallische, leitende Rückseite) darf keinen elektrischen Kontakt zum Alu-Kühlkörper bekommen. Da ja T7 sowieso in Verdacht steht, das Ruhestromproblem zu verursachen und m.E. ersetzt werden sollte, könntest Du bei der Montage das gleich mitkorrigieren. Da Du schriebst, dass Du T6 bereits erneuert hast und in der Annahme, dass die Lötstellen frei von Lötspritzern/Lotbrücken zwischen den Lötstellen bei T6 sind, bin ich auf T6 nicht mehr weiter eingegangen. Ein Fehler bei/von T6, der dessen Kollektor "zu negativ" macht, würde T7 zu weit durchsteuern und so ebenfalls dazu führen, dass das Ruhestrom-Poti zu weit aufgedreht werden müsste. Zusammengefasst, Massnahmen, um den Ruhestromfehler (Poti) zu beheben: 1. neues Ruhestrompoti 2. T7 mit neuer Wärmeleitpaste erneuern (MJE243 oder BD791), auf unbeschädigte Glimmerscheibe bei der Montage achten 3. Widerstände R32, 33, 34 prüfen, ob evtl. höherohmig geworden (Vergleich mit rechtem Kanal) 4. Lötseite der Platine säubern und neu versiegeln - kritische Inspektion auf Lötspritzer, ungewollte Kontakte zwischen engen Lötstellen, besonders im Bereich T6, T7 Gruß Reinhard [Beitrag von oldiefan1 am 30. Mrz 2019, 18:23 bearbeitet] |
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olni
Schaut ab und zu mal vorbei |
#17 erstellt: 30. Mrz 2019, 15:59 | |||||
Hallo Reinhard, 1. dann würde ich gerne mit Deiner Hilfe den/die Fehler beseitigen.
Ja, habe ich - ein sehr altes,aber funktionfähiges 15MHz Zweikanal von Philips und einen noch älteren Funktiongenerator, über dessen Qualität ich keine Aussage machen kann, aber er tut noch.
..das ist schon alles lange her, aber ich versuche es mal... aus dem screenshot ergibt sich... Weil Oszi Einstellung: Time/div=0.5ms/Kästchen, voller Sinus=5Kästchen ergibt: 2.5ms daraus folgt: f=1/T -> f=400Hz Wenn diese rudimentären Kenntnisse ansatzweise reichen, bin ich bereit. 5.
..lass uns bitte die "Acht" aus der Felge entfernen. 6. ..war nicht der Fall, habe aber die Diode noch etwas zur Seite gedrückt. 8. ..nein, dass weiß ich leider nicht... 9. ..werde die Platine reinigen, SK10 ist bestellt. Fotos der gesäuberten Platine, reiche ich nach... [Beitrag von olni am 30. Mrz 2019, 16:22 bearbeitet] |
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oldiefan1
Inventar |
#18 erstellt: 30. Mrz 2019, 18:22 | |||||
Hallo Olli, meine vorige Antwort hatte ich noch um einiges ergänzt, was mir ein- und aufgefallen ist, nachdem Du mir jetzt geantwortet hast. das hattest Du da also noch nicht gesehen. 1. Die Acht aus der Felge entfernen.... Massnahmen hatte ich nachträglich in meiner vorigen Antwort schon zusammengefasst (dort: Massnahmen, um den Ruhestromfehler (Poti) zu beheben) Ich hoffe, alles zusammen durchgeführt, führt am Ende zum Erfolg. 2. Deine Messmittel genügen, um den Fehler im rechten Kanal aufspüren zu können. Du kommst damit auch bei der Bedienung klar, das ist m.E. kein Problem! Wichtig ist hier die Sinus-Quelle (1 kHz wenn möglich), Oszi ist optional, notfalls ginge stattdessen auch ein Digitalmultimeter einfacher Art im AC-Spannungs-Messbereich. 3. Ich rate dazu, erst die linke Endstufe perfekt in Ordnung zu haben, bevor Du mit der Fehlersuche/Diagnose vom rechten Kanal beginnst. Und zwar deshalb, weil u.U. der Verstärker (Lautstärkeregler) recht weit aufgedreht werden muss und dafür sollte im linken Kanal alles perfekt und stabil sein. 4. Methode: -vorausgesetzt ist, Du hast eine fehlerhafte rechtsseitige Verbindung Deines Zuspielgeräts und Kabel/Stecker mit dem V5000 schon ausschliessen können. Es ist also definitiv der V5000, der rechts nicht funktioniert. - Signalgenerator vorbereiten: 1 kHz Sinus, Amplitude des Generators auf 1V (=2V von Spitze- zu Spitze) einstellen (das sind dann 0,7Veff) - Eingang am Oszilloskop auf (AC-coupling / Kondensator-gekoppelt) einstellen. Mit Oszilloskop die Amplitude auf Richtigkeit überprüfen. Triggerung so einstellen, dass Du einen stehenden Sinus hast (kein Laufen). Dann ist so auch gleichzeitig das Oszilloskop vorbereitet. - Ab hier die Einstellung am Signalgenerator nicht mehr verändern ACHTUNG: Wenn Du den V5000 am Trenntrafo betreibst, mache Dir klar, dass Deine Oszilloskop-Masse immer an der Netzsteckdose am Schutzleiter hängt - also bei der Messung mit dem Oszilloskop die Chassismasse des V5000 dann ebenso. Die Trennfunktion des Trennstelltrafos ist so nicht mehr gegeben. Also besondere Vorsicht! - Der V5000 muss vollständig und richtig verkabelt sein, alle Stecker gesteckt, Masseverbindungen richtig hergestellt, Anschlüsse alle Verbunden - Du teilst das NF-Signal (1 kHz, Amplitude 1V) vom Generator mit einem Y-Verzweiger auf zwei Cinch(RCA) Steckeranschlüsse gleichpegelig auf. - Die Cinch Stecker schliesst Du am rechten und linken MONITOR-Eingang des V5000 an - V5000 Lautstärkeregler auf Linksanschlag (Minimum), Balance- und Klangregler auf Mittelstellung, Pegelsteller auf 0dB, Contour: aus, Schalter MONITOR auf EIN, Schalter LS-1 und LS-2 beide auf EIN - Keine Lautsprecher an den Lautsprecherausgängen des V-5000 anschliessen Du verfolgst das NF-Signal zwischen Monitoreingang und Endstufenausgang durch alle Verstärkerstufen. Der funktionierende linke Kanal, der ja mit demselben NF-Signal gespeist wird, dient Dir dabei als Referenz. Man kann die Stufen von vorne nach hinten oder von hinten nach vorne durchprüfen, ich gehe jetzt mal von hinten nach vorne. Masse-Clip der Prüfspitze vom Oszilloskop bei allen Messungen immer zuerst an Chassis-Masse des V5000 kontaktieren Prüfspitze auf 1:1 einstellen (nicht 1:10) noch mal checken, dass der Oszi-Eingang, an dem Du die Prüfspitze angeschlossen hast, auf AC-gekoppelt (nicht DC gekoppelt!) steht Nun die Messungen 1. Messung Endstufenausgänge Du misst oben am roten Stecker (PINS 1-4 zählen von hinten nach vorne) von den Endstufenausgängen auf der Hilfsnetzteilplatine (dort kommen die beiden Endstufen-Kanalausgänge auf den Pins 2(R) und 4(L) an und Masse auf 1 und 3 an. Der Stecker soll dabei nicht abgezogen sein. Mit dünner Messpitze bekommt man von oben an den Kabeleinführungen Kontakt. Zuerst linker Kanal, PIN 4: Lautstärkeregler am V5000 so weit aufdrehen, dass Du am Oszilloskop den 1 kHz Sinus mit einer Amplitude von ca. 25V (obere Halbwelle von Mitte des Sinus bis zur Spitze) hast. Danach den Lautstärkeregler vom V5000 bei der nachfolgenden Messung nicht mehr verändern. Dann rechter Kanal, PIN 2: Du solltest dort genau die gleiche Amplitude sehen, wenn der V5000 ordnungsgemäss funktioniert. Wahrscheinlich findest Du dort jetzt aber NICHTS (oder nur sehr geringe Amplitude im Millivolbereich, aufgrund Übersprechen), denn Du sagst ja, dass er rechts nicht funktioniert. Also kommt der Sinus am Endstufenausgang mit der Sollamplitude auch nicht an, korrekt? Falls Du die 25V Sinus mit gleicher Amplitude wie links jetzt aber trotzdem am rechten Endstufenausgang findest, kann nur ein Defekt im/am Ausgangsrelais, einer Lötstelle auf der Hilfsnetzteilplatte oder den rechten LSp-Buchsen vorliegen. 2. Messung Endstufeneingänge Du misst am grünen Stecker des abgeschirmten NF-Kabels, das in die entsprechende Buchse in der Mitte der senkrechten NF-Vortreiberplatte (=NF-Modul-Steckplatte) eingesteckt ist. Der Stecker darf nicht abgezogen sein. Der ganz linke Stecker-Kontakt (4) ist der NF-Eingang für den linken Kanal, der ganz rechte (1) auf dem Stecker ist für den rechten Kanal. Zuerst linker Kanal: Du stellst mit dem Lautstärkeregler des V5000 so ein, dass Du den Sinus mit einer Amplitude (Sinus-Mitte bis Spitze) von 480mV am linken Kontakt hast. Lautstärkeregler danach nicht mehr verändern. Rechter Kanal: Wenn das NF-Signal hier ankommt, solltest Du auf dem ganz rechten Steckerkontakt des grünen Steckers ebenfalls ca. 480mV Amplitude haben, wenn hier rechts kein Signal ankommt, sind da nur wenige mV, wenn überhaupt. Falls Du hier die richtige Amplitude am rechten Kontakt findest, liegt in der rechten Endstufe der Signalverlust. Falls Du hier rechts kein Signal findest, liegt der Signalverlust in einer der Vorverstärkerstufen. 3. Messung Klangregelstufenausgänge Verfolge das (graue) abgeschirmte NF-Kabel, an dessen Ende Du eben am grünen Stecker gemessen hast, zu seinem Anfang auf der Klangregelplatte. Dort, wo es auf der Klangregelplatte beginnt, muss es in der Nähe Messpunkte geben, die mit LD (links) und RD (rechts) bezeichnet sind. Die Spitze in den Dreiecken der Messpunktkennzeichnung deutet auf den zugehörigen Messpunkt. Die Messung an LD und an RD soll das gleiche Ergebnis haben, wie zuvor die Messung am linken und rechten Endstufeneingang. Falls hier unerwartet die ca. 480mV Sinus-Amplitude bei RD vorhanden sein sollte (am grünen Stecker an der NF-Modul-Platte aber nicht), liegt ein Kabelbruch vor oder eine defekte Lötstelle oder Abriss an der Einlötung der Ader für den rechten Kanal in die Klangregelplatte. Hier erstmal ein Zwischenstopp - wir machen weiter, wenn Du bis hier gekommen bist. Gruß Reinhard [Beitrag von oldiefan1 am 30. Mrz 2019, 20:30 bearbeitet] |
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olni
Schaut ab und zu mal vorbei |
#19 erstellt: 01. Apr 2019, 10:17 | |||||
Hallo Reinhard, ich habe nun versucht den immernoch vorhandenen defekt (Ruhestrompoti fast am Anschlag) am linken Kanal zu beheben. Folgendes habe ich gemacht: R29, 32, 33, 34, 35 überprüft (alle i.O. bzw. identisch zum rechten Kanal) T7 durch MJE243 ersetzt (Wärmeleitpaste entfernt und neu, dünn aufgetragen) Ruhestrompoti ersetzt. T8 durch BD135G ersetzt. Leider muss das Ruhestrompoti immernoch auf Anschlag gedreht werden, um auf 22mV zu kommen. Das einzige, was ich noch nicht gemacht habe, weil der Lötlack noch nicht da ist, ist das reinigen der Lötseite und das erneute überprüfen auf Risse und Lötbrücken. Gruß, Olli |
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oldiefan1
Inventar |
#20 erstellt: 01. Apr 2019, 13:32 | |||||
Hallo Olli, Ja, nur noch Reinigung, Versiegelung und nochmalige Kontrolle der Lötseite. Bei den Bauteilen sind wir jetzt durch: Alle Transistoren, mit Ausnahme von T4, T1004, T1005, T1006 und T1007, sind erneuert. Und die genannten kommen für den Fehler des zu niedrigen Ruhestroms (Ruhestrompoti bis fast Anschlag aufdrehen) m.E. nicht infrage. Was ich mir nach allem vorstellen könnte, da wir keinen Bauteiledefekt finden konnten: T6 trägt im Grundig Schaltplan ja keine Hersteller-Typenbezeichnung, sondern nur eine Grundig-interne Nummer. Das heisst, T6 wurde von Grundig speziell selektiert. Wonach wurde selektiert und warum? Wenn T6 auf hfe in der unteren Hälfte des für den BD829-10 typischen Bereichs selektiert wurde, der von Dir dort eingebaute Transistor aber grösseres hfe hat, kann das die Erklärung sein. Denn mit grösserer Verstärkung (hfe) von T6 wird die positive Spannung an der Basis von T7 etwas kleiner und dadurch wird die positive Spannung am Emitter von T7 auch kleiner. Dadurch wiederum wird der absolute Wert der negativen Spannung an der Basis des Ruhestromtransistors T1001 grösser so dass der Ruhestom sinkt. Zur Kompensation musst Du das Ruhestrompoti stärker hochdrehen als normal. Der Grund für die Grundig Selektion könnte also genau in dem hier beobachteten Effekt gelegen haben. Ruhestromeinstellung soll sicher innerhalb des Einstellbereichs des Potis zu liegen kommen. Du bist ja jetzt noch so gerade drin. Wenn Du also mit der Lötseitenüberarbeitung durch bist, können wir es also mit dieser Annahme bewenden lassen. Die von mir oben erwähnte typische mittlere Einstellung des Ruhestrompotis wäre demnach durch die Selektion von T6 gegeben. Du erwähntest, dass der rechte Kanal jetzt auch arbeitet. Dann wäre der V5000 ja fertig. Herzlichen Gruß Reinhard . [Beitrag von oldiefan1 am 01. Apr 2019, 15:11 bearbeitet] |
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olni
Schaut ab und zu mal vorbei |
#21 erstellt: 02. Apr 2019, 11:46 | |||||
Hallo Reinhard, obwohl die Reinigung und Überprüfung der Lötstellen noch aussteht, habe ich nochmal einen Test gemacht, dabei ist mir aufgefallen, dass die Klangregler, speziell der 40Hz, ein extremes "krachen/knacken" verursachen - dass geht im Extremfall soweit, dass die Schutzschaltung kurz anspricht. Hast Du da noch einen Tipp, oder muss das/die Poti(s) ebenfalls neu? Eine Frage noch zur Spannung: Es gibt ja verschiedene Sichtweisen, was den Betrieb an 230V betrifft - wie ist da Dein Standpunkt, ist das eher problematisch, oder eher kein Problem? Gruß, Olli [Beitrag von olni am 02. Apr 2019, 11:50 bearbeitet] |
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oldiefan1
Inventar |
#22 erstellt: 02. Apr 2019, 15:04 | |||||
Hallo Olli, 1. In den 40 Hz Regler bei beiden Ebenen (Kanälen) durch die kleinen Löcher/Öffnungen an der Seite des Potis und oben "Kontakt 61" (das blaue!) einsprühen, dann das Poti ganz oft von Anschlag zu Anschlag drehen. Niemals "Kontakt 60" (das rote) dafür verwenden! Aus dem Poti herauslaufendes Kontakt 61 mit Papiertschentuch/Wattestäbchen aufnehmen. 2. Tantalelkos C633 und C636 (22µ/50V) durch normale Elkos ersetzen. Können Feinschluss haben und die Beaufschlagung des Potis mit DC erzeugt auch Kratzen. 3. Netzspannung Der V5000 ist nicht auf andere Netzspannung umstellbar. Es gibt auch mit 230V dort kein Problem. Ist alles von Grundig ausreichend dimensioniert; nur Deine nicht originalen schwachen Endtransistoren nicht - dazu hatte ich ja schon geschrieben. Gruß Reinhard |
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olni
Schaut ab und zu mal vorbei |
#23 erstellt: 08. Apr 2019, 10:45 | |||||
Hallo Reinhard, ich habe nun das NF-Modul gereinigt und überprüft - soweit alles gut! Dann alles ordnungsgemäß wieder zusammengebaut. (vergessen Fotos zu machen, sorry ) Ruhestrom nochmals überprüft und eingestellt (ohne Lampe) Die Potis "krachen" jetzt nicht mehr, dank "Kontakt 61". Ich bin nach all' den Stunden erst einmal sehr zufrieden, was das Ergebnis angeht. Ohne Deinen unermüdlichen "Beistand", hätte ich es wohl nicht hinbekommen. Vielen, vielen Dank dafür! Jetzt schwelge ich gerade musikalisch in "alten" Zeiten - hätte nie gedacht, dass die Kassetten noch so passabel funktionieren/klingen. Wenn ich bei Gelegenheit mal den Verstärker neu Einmesse, oder ggf. die (zu) schwachen Endstufentransistoren tauschen muss, würde ich mich freuen, nochmals von Deiner Expertise profitieren zu dürfen. herzlichst, Olli |
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oldiefan1
Inventar |
#24 erstellt: 08. Apr 2019, 12:24 | |||||
Hallo Olli, prima, dass das erfolgreich war. Die Endtransistoren kannst Du so lassen, wenn Du den V5000 nicht im oberen Leistungsbereich forderst, sondern mit Wohnzimmerlautstärke benutzt. Viel Freude weiterhin damit! Reinhard |
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