Pioneer A-445 -Volumepoti ersetzen, aber welches?

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Zulu110
Inventar
#1 erstellt: 06. Dez 2018, 19:55
Hallo, ich habe vor einiger Zeit einen Pioneer A-443 in schönem Silber erhalten, bei welchem durch unsachgemäße Verpackung aber leider die Achse des Volumepotis am Schaft abgebrochen ist .
Nun bin ich auf der Suche nach einem Neuen, werde aber leider nicht fündig. Das Poti trägt die Typenbezeichnung 100K B1 X2. Darunter findet sich zwar allerhand, jedoch haben diese alle nur je 3 Pinne. Das Original hat aber je 4 Pinne. Kann mir jemand vielleicht sagen wozu der 4te Pin ist und ob es vielleicht möglich wäre auch eines mit 3 Anschlüssen als Ersatz zu verbauen?
CarlM.
Inventar
#2 erstellt: 06. Dez 2018, 20:04
Normalerweise sind es Alps-Potis. Der vierte Pin ist für die Loudness-(Bass)-Anhebung im unteren Lautstärkebereich.
Aus technischer Sicht kann man darauf folglich verzichten. Zu China-Nachbauten (=Plagiaten) hatte ich vor kurzem ein Thread gestartet.
Fazit ist: Wenn man mehrere kauft, kann man sich ggf. eins aussuchen, bei dem die Unterschiede zwischen links/rechts akzeptabel sind.
Zulu110
Inventar
#3 erstellt: 06. Dez 2018, 20:06
Das heist, wenn ich eines mit drei Anschlüssen nehme, wäre die Loudness Taste außer Funktion?
CarlM.
Inventar
#4 erstellt: 06. Dez 2018, 20:21

Zulu110 (Beitrag #3) schrieb:
Das heist, wenn ich eines mit drei Anschlüssen nehme, wäre die Loudness Taste außer Funktion?


Nicht ganz. Normalerweise wird die Bass-Anhebung mit zunehmender Lautstärke geringer. Diese Abhängigkeit des Loudness-Effekts vom Lautstärke-Poti entfällt. Wer die Loudness-Taste nicht drückt, benötigt auch kein 4-Pin-Poti.

Was mich stutzig macht, ist das "B". Das wäre eigentlich linear und völlig unüblich. Hast Du eine Ersatzteilnummer lt. Service Manual?


[Beitrag von CarlM. am 06. Dez 2018, 20:38 bearbeitet]
Zulu110
Inventar
#5 erstellt: 11. Dez 2018, 10:40
Also das Poti trägt die Bezeichnung: ACT1047A 100K B1 X2 und ist von Alps.
Ich habe mir nun aber anders behelfen können. Mit ist eingefallen, dass ich noch einen ausgeschlachteten Sony TA-F470 hatte und habe mir mal dessen Poti angesehen. Das ist auch ein 4-Pin Poti, allerdings mit 120K Widerstand. Ich dachte mir, dass es dann ja nur etwas leiser sein muss. Eingelötet und läuft einwandfrei. Einen wirklichen Lautstärkeunterschied oder anderes Regelverhalten kann ich nicht feststellen. Auch die Loudness-Funktion klappt 1A.

Gruß, Marcel


[Beitrag von Zulu110 am 11. Dez 2018, 10:41 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#6 erstellt: 11. Dez 2018, 11:20
Prima. Ich hatte bei 60kOhm-Potis auch schon einmal nachgemessen und es waren de facto 52 kOhm.
Da kann es sein, dass die 100k und 120k ebenfalls in einem ähnlichen Bereich liegen. 120k haben ja ggf. den Nebeneffekt, dass man im leisen Bereich etwas besser regeln kann.
Die Potis, die nicht genietet sind lassen sich auch gut öffnen und dann reinigen.
Aber das nur der Vollständigkeit halber.
klausES
Inventar
#7 erstellt: 11. Dez 2018, 23:09
Da der Poti hier als Spannungsteiler eingebunden ist und die aus Sicht für das Signal "hochohmige Seite des Potischleife zu Masse" die der höchsten Lautstärke ist
würde man "wenn überhaupt" einen Lautstärkeunterschied zwischen 100 und 120 k nur nahe am Maximalanschlag bis zu diesem haben.
In dem Bereich aber (wer hat schon jemals mit seinem Verstärker einige wenige Grad vor Maxanschlag Musik gehört...) in der Praxis nicht praktikabel feststellbar.

Wenn man es ganz genau haben möchte könnte man den 120 k Poti jetzt dahingehend noch extern angleichen (in dem Fall aber nicht notwendig).
Verstärkermann
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 06. Jul 2019, 20:21

Zulu110 (Beitrag #5) schrieb:

Ich habe mir nun aber anders behelfen können. Mit ist eingefallen, dass ich noch einen ausgeschlachteten Sony TA-F470 hatte und habe mir mal dessen Poti angesehen. Das ist auch ein 4-Pin Poti, allerdings mit 120K Widerstand. Ich dachte mir, dass es dann ja nur etwas leiser sein muss. Eingelötet und läuft einwandfrei.
Gruß, Marcel


Hallo, habe leider das gleiche Problem, vor allem im unteren Lautstärkebereich.
Welches Poti ist in dem Sony Verstärker verbaut?

Das Originalpoti von Pioneer kriege ich leider nicht mehr her.
CarlM.
Inventar
#9 erstellt: 06. Jul 2019, 21:01
Dies war ursprünglich ein Thread bzgl. Poti im Pioneer. Verbaut ist da aber ein Poti von Alps.

Inzwischen ging es auch um Sony-Geräte.

Ich möchte Dich deshalb bitten, Deine Frage präzise zu stellen. Also: Wie lautet die Gerätebezeichnung Deines Geräts?
Hast einmal hinein geschaut und Aufschriften auf dem Volumen-Poti ablesen können. Ist es Dir möglich ein Photo hier einzustellen, auf dem man das Poti und seine Aufschriften lesen zu können.?
Seimalanders
Stammgast
#10 erstellt: 07. Jul 2019, 08:39

Verstärkermann (Beitrag #8) schrieb:


Hallo, habe leider das gleiche Problem, vor allem im unteren Lautstärkebereich.
Welches Poti ist in dem Sony Verstärker verbaut?

Das Originalpoti von Pioneer kriege ich leider nicht mehr her.


... außerdem war das ursprüngliche Problem eine gebrochene Achse. Dieses zeigt sich unabhängig vom Lautstärkebereich.
Sollte der Poti ein kratzendes Geräusch in den Lautsprechern erzeugen, dann gilt es, vor dem Austausch einen oder zwei der zahlreichen Threads zu diesem Thema zu lesen (Reinigung etc.).
Verstärkermann
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 07. Jul 2019, 18:20
Danke für die Antworten!

Ich habe den Pioneer A-445.
Und leider kratzende Geräusche auf dem linken Kanal. Egal ob am Ausgang A oder B. Vermutlich ist das Lautstärkepoti defekt. Zeitweise bzw. je nach Stellung (oder vorherigem Drehen) fällt der linke Kanal gänzlich aus.

Poti: ALPS ACT1047-A-100KB1X2
Mehrere Händler hatte ich angeschrieben, die alle kein originales Ersatzpoti beschaffen konnten.

Am liebsten würde ich ein neues verbauen. Bleibt nur noch der Versuch es zu reinigen? Oder existiert irgend ein anderes Poti, was von den Abmessungen reinpassen könnte? https://www.conrad.d...0-k-1-st-442720.html

Viele Grüße
CarlM.
Inventar
#12 erstellt: 07. Jul 2019, 18:41
Wie das Poti aussieht, kannst Du im verlinkten Thread sehen:
http://www.visaton.de/vb/showthread.php?t=30318

Es hat also auch einen vierten Loudness-Abgriff und - wichtig - die Kontakte sitzen wegen des 90°-Winkels an der Rückseite.
Ich würde das Poti auslöten. Es lässt sich relativ gut öffnen und dann reinigen. Ich ziehe dazu kleine Streifen von Schreibmaschinenpapier zwischen Schleifer und Widerstandsbahn hindurch. Man kann im geöffneten Zustand auch ein pflegendes/konservierendes Reinigungsöl verwenden (z.B. Teslanol T6).
Nach dem Zusammenbau mit einem Multimeter prüfen, ob das Poti einwandfrei funktioniert.
Falls wegen Beschädigungen ein neues Poti notwendig ist, kann man es entweder mit einem chinesischen Nachbau (soweit man sich des Risikos bewusst ist) oder notfalls auch mit einem Poti mit 2x 3 Kontakten 100k logarithmisch versuchen. Dann ist nur die lautstärkeabhängige Loudnessregelung nicht mehr aktiv.

p.s.
Ich sehe gerade, dass die Kennlinie B1 ist. Das wäre dann linear. Zur Sicherheit am funktionierenden Kanal des ausgebauten Poti prüfen.


[Beitrag von CarlM. am 07. Jul 2019, 18:45 bearbeitet]
Verstärkermann
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 09. Jul 2019, 19:09
Danke für die Antwort.

Habe mich heute nochmal am Verstärker versucht. Ich finde einfach kein Schema, wann welcher LS (links, rechts) auf welchem Kanal (A oder B) läuft oder nicht. Mal funktionieren auch bei leiser Lautstärke beide, mal etwas lauter der eine nicht, etc.

Bsp.:
Linker LS - Kanal A & Rechter LS - Kanal A: Bei 1/4 Lautstärke funktioniert der rechte LS nicht.
Abhilfe:
Linker LS - Kanal A & Rechter LS - Kanal B: beide funktionieren, ohne das Poti überhaupt berührt zu haben.

Bei Drücken auf das LS-Relais tat sich dann tatsächlich etwas. Abhängig vom Druck/vom leichten Verbiegen wechselten die Lautstärken der LS.
Hab's geöffnet und etwas an den Kontakten gespielt. Aus dem Studium weiß ich, dass die Kontakte gerne mal kleben, kaputt gehen, die Übergangswiderstände zu groß werden, etc. Gerade bei dem Alter. Mittlerweile schaltet das Relais gar nicht mehr, war wohl etwas zu grob. Aber ich hätte es so oder so im Zuge der Diagnose getauscht.

Es ist das: DEC DH2TU. 24 V DC, 3A 120V AC.
Auf Ebay habe ich sofort einige Anbieter gefunden, die dieses Relais verkaufen, allerdings die originalen nur aus Großbritannien.
Hier ist wohl ein Nachbau: https://www.ebay.de/...d:g:RsAAAOSwk1JWepaB

Welches Relais würdet ihr mir empfehlen?
CarlM.
Inventar
#14 erstellt: 09. Jul 2019, 19:56
Leider habe ich weder ein Datenblatt vom A445 noch vom Relais.

Kannst Du den Abstand der Kontaktreihen ausmessen?
Der Abstand zwischen den beiden Spulenkontakten und den beide Schalterkontaktpaaren sollte entweder 20+5 mm oder 15 + 5 mm betragen

Die elektrischen Werte sollten identisch sein:
Spulenwiderstand 1100 Ohm entspr. 530mW
24 V DC
2-facher Schließer DPST-NO

Zur Not kann man auch einen zweifachen Wechsler nehmen. Ich habe aber zwei geeignete Relais gefunden:
Für die Maße 20 + 5mm:
https://www.tme.eu/d...omron/g2r-2a4-24vdc/

Für die Maße 15 + 5mm:
https://www.distrele...ueryFromSuggest=true

Zum Problem: Es kann natürlich auch am Balanceregler liegen. Sobald das Relais wieder funktioniert, kann man diesen Fehler ausschließen, wenn er bei "Direct ON" wenn das Problem dann weiterhin besteht.
CarlM.
Inventar
#15 erstellt: 09. Jul 2019, 20:08
..... hat sich geklärt. Ich habe gerade einen Luxman auf dem Tisch, der zufälligerweise das gleiche Relais hat.
Du musst also das Omron-Relais mit 20+5mm Abstand nehmen.
Verstärkermann
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 13. Jul 2019, 22:55
Hallo,

genau, es sind 20+5mm.

Habe das Relais heute ausgelötet und testweise die Kontakte an der Platine miteinander verlötet.
Was soll ich sagen: hat immer noch nicht funktioniert.

Nach Ratlosigkeit ist mir aufgefallen, dass die Kanalschalter den Ton beeinflussen. Nachgemessen: Teilweise enorme Widerstandsunterschiede zwischen Kanal A links und Kanal A rechts. Auf Deutsch: hat der rechte Lautsprecher nicht gespielt -> Widerstand am Kanalschalter nachgemessen -> höherer Widerstand als am linken Kanal A. Bei Überbrückung des Kanalschalters lief alles einwandfrei.

Also beide Kanalschalter auseinandergebaut und die Schleifkontakte und "Schleifklammern" gesäubert. Eher nicht fachmännisch, da ich die goldene Schicht abgekratzt habe, die jedoch schon an den gegebenen Stellen weg war. Später mit einem Swiffer und einem Schraubendreher die Kontakte durchgegangen. Mein weißer Swiffer war danach grün-braun.

Zusammengebaut: Lautsprecher spielen auch bei geringster Lautstärke einwandfrei!!

Fazit: Kanalschalter nach 30 Jahren verunreinigt und / oder Lautsprecher-Schutzrelais kaputt.

Dennoch eine Sache bevor ich alles zusammenbaue und das noch zu bestellende Relais verbaue: ich hätte die Kontakte an den Kanalschaltern jetzt so gelassen und nicht mittels einen Pflegemittels gepflegt. Ich hoffe das wird gut gehen!

IMG_2586 IMG_2585 IMG_2584 IMG_2583
klausES
Inventar
#17 erstellt: 13. Jul 2019, 23:16
Das mit den LS Schaltern war zu erwarten.
Könntest (solltest) die Schalter jetzt noch gegen erneutes anlaufen/Grünspanbildung versiegeln.
Gerade wenn die vergütete Beschichtung evtl. nicht mehr die beste ist.
Teslanol Oszillin T6 ist dafür sehr geeignet.
Verstärkermann
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 14. Jul 2019, 09:02
Okay, bevor ich die ganze Prozedur u. U. in ein paar Jahren nochmal machen kann.
Reicht es einfach, die Kontaktflächen zu besprühen ?
klausES
Inventar
#19 erstellt: 14. Jul 2019, 10:27
Genau. Entweder noch offen oder wenn der Schalter schon zusammengebaut wurde durch eine strategisch geeignete Öffnung.
Falls zu viel, (das Zeug würde zwar nichts machen, über die Platine laufen ist aber unschön...)
den auslaufenden Überschuss mit Klopapier wegsaugen.


[Beitrag von klausES am 14. Jul 2019, 10:32 bearbeitet]
Verstärkermann
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 14. Jul 2019, 20:01
Alles klar, vielen Dank. Werde ich bestellen.

Kurz zum Relais:
Das oben verlinkte Omron hat 1,1kOhm Spulenwiderstand --> P=520mW --> I=22mA
Kann noch günstig an ein Finder mit 0,9kOhm Spulenwiderstand kommen --> P=650mW --> I=27mA.

Dürfte keinen Unterschied machen bzw. nichts zerstören?
klausES
Inventar
#21 erstellt: 15. Jul 2019, 12:43
Da muss man bei dieser "Art" der Ansteuerung (sehr hohe Spannung wird nur mit R's dazu "heruntergebraten") immer etwas aufpassen.
Die Unterschiede sind hier aber so klein, sodass es auf Seiten der Ansteuerung noch keine Probleme geben sollte.
Verstärkermann
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 15. Jul 2019, 16:02
Okay, wusste ich nicht.
Ist die Ansteuerung bei aktuellen Modellen anders / besser?
Verstärkermann
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 25. Jul 2019, 21:54
Auflösung:

habe die Kanalschalter nochmal geöffnet und das Kontaktspray reingesprüht.
Das Relais von Finder eingebaut, alles gereingt. Und das Ding funktioniert einwandfrei!

Vielen Dank füre Eure Hilfe!

Hier mein Thread dazu:
http://www.hifi-foru..._id=185&thread=16375
klausES
Inventar
#24 erstellt: 25. Jul 2019, 23:08
Freut mich für dich
Verstärkermann
Ist häufiger hier
#25 erstellt: 02. Jun 2020, 18:47
Hallo zusammen,

nochmal eine Rückmeldung von mir.
Offenbar hat das Lautstärkepoti einen Schuss.
Drücke ich den Regler rein, sind beide Kanäle gleich laut.

Dann passt es wieder
klausES
Inventar
#26 erstellt: 02. Jun 2020, 21:11

Verstärkermann (Beitrag #25) schrieb:
...
Drücke ich den Regler rein, sind beide Kanäle gleich laut...

Mit "Regler" meinst du den Volume Poti ?!?
Falls; haben die Schleifer zu wenig Vorspannung auf die Bahnen. Diese sollte erhöht werden.
Verstärkermann
Ist häufiger hier
#27 erstellt: 04. Jun 2020, 17:02
Genau. Ich meine das Volume-Potentiometer.
Manchmal hat in der Vergangenheit auch ein Finger-Schnipser gegen den Lautstärkeregler gereicht.

Da das Poti vom Hersteller nicht mehr geliefert wird, hatte ich das Gefühl, mich damit abfinden zu müssen.

Wie lässt sich denn die mechanische Vorspannung auf die Schleifbahnen erhöhen? Habe auf Anhieb nichts dazu gefunden.
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