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Eine Idee, die Lebensdauer von Lasereinheiten zu verlängern+A -A |
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Autor |
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Sal
Inventar |
14:35
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#1
erstellt: 08. Nov 2018, |
Hallo, folgende Idee: bei den frühen CD-Playern sind die Operationsverstärker der RF-Amps doch teilweise extern beschaltet. Könnte man deshalb nicht die Laserleistung etwas senken (um die Diode zu schonen) und im Gegenzug die Verstärkungsleistung des RF Amps anheben / angleichen? Auch der Eingang der E-F Schaltung müsste angeglichen werden. Anbei das Schaltbild eines gängigen, Sony basierten RF-Amps von Mitte der 80er. Ich meine die Widerstände R102 /R104 / R105/R108. R104 -C102/ R105-C103 / R108-C108 bilden wohl jeweils mit einen Tiefpass...? Lg, Sal ![]() |
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Manfred_K.
Inventar |
21:08
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#2
erstellt: 08. Nov 2018, |
Die Idee ist sicher nicht schlecht, aber ob es funktioniert, dafür fehlt mir der Backround. Aber, dank unter anderem Deiner Hilfe konnte ich meinen B225 CD-Player vitalisieren. Die Laser Power wird da ja an dem Spannungsabfall an R63 gemessen. Laut Manual sollen es 500/550mV sein. Ich fahre den Player sehr stabil mit ca. 350 - 400 mV Spannungsabfall an R63. Da sollte die Laserleistung schon einiges niedriger sein, als empfohlen. Ob sich das Messtechnisch am Klang bemerkbar macht, kann ich nicht sagen, aber unter meinen DT990 klingt das Teil super, egal ob gepresst oder gebrannt. Diese Maßnahme sollte die Lebensdauer auch schon erheblich erhöhen. Interessant wäre, ob andere Modelle auch störungsfrei mit einer niedrigeren Laserleistung gefahren werden können. Ein paar Prozent weniger Leistung sollten schon reichen, um eine wesentlich höhere Lebensdauer zu erreichen. Ich vergleiche das mit Glühbirnen, die früher an einem Dimmer betrieben worden sind. Hat man hier nur ein wenig heruntergedreht, gingen die Glühlampen "nie" kaputt. ![]() |
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Sal
Inventar |
00:00
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#3
erstellt: 09. Nov 2018, |
Ich denke, der abgebildete, verwendete RF-Amp (ich glaube CX20108) von Sony sollte eigentlich ermöglichen, dass man die Verstärkung verändert. Es war in diversen Marken (Kenwood / Accuphase) weit verbreitet und mit unterschiedlichen Laserdioden und sicherlich Photodioden beschaltet. Leider habe ich kein Datenblatt gefunden... Wichtig sollte nur sein, dass die Spannungen nach den OPV wieder stimmen, da die Servoschaltungen ja analog arbeiteten. @ Manfred: Die Reparaturanleitungen der Philips CD104 bis 304 geben weniger an Laserleistung an, als meine Geräte eingestellt waren. Auf dem Oszilloskop waren es beim Augenmuster fast 1,5V ich glaube, laut Reparaturanleitung spllten es nur 1V sein. Über R63 habe ich nie gemessen Check mal nach! [Beitrag von Sal am 09. Nov 2018, 00:07 bearbeitet] |
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CarlM.
Inventar |
00:10
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#4
erstellt: 09. Nov 2018, |
Vielleicht stelle ich ja eine bescheuerte Frage - nun ja ... Das ist doch Digitaltechnik. Weshalb muss man dann Signale zusätzlich verstärken? Ich denke, man kann die Stromversorgung soweit absenken, bis die Bits (0 1) nicht mehr zuverlässig ausgelesen werden. Wenn sie aber ausgelesen werden gehen sie in die Digital-analog-Wandlung und dann ist es egal, ob man die Laserdioden mit mehr oder weniger Power betrieben hat. Es ist halt digital: geht oder geht nicht. Geht ein wenig besser oder schlechter (= lauter/leiser ist eher analog) ... ![]() ![]() |
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Sal
Inventar |
03:07
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#5
erstellt: 09. Nov 2018, |
Weil die ganze Servoregelung auf den reflektierten Licht basiert, das von der CD kommt - und das ist tatsächlich "analog". Die Helligkeit / Amplitude des Lichts wird verstärkt und als Steuersignal für den Servo verwendet. Deshalb liess sich auch noch viel an den alten Playern justieren, Focus Offset, E-F Balance etc. Z.B, E-F: Das sind zwei Photozellen, die die Reflektion der Seitenstrahlen des Lasers auffangen. Gibt es in allen Dreistrahllasern, was die Mehrheit ist. Das E-F Signal zeigt vereinfacht gesagt an, ob der Laser die Spur hält. Ist es zu schwach, kann der Player nix mehr damit Anfangen. Eben halt wenn die Diode ausgebrannt ist oder die Linse einfach nur verdreckt. Back to Topic: Der RF Amp heisst CX20109, ich habe nur ein Datenblatt auf japanisch gefunden, aber in einem CD Player von Nakamichi gibt es ein Schaltbild, dass zeigt, wie er aufgebaut ist. ![]() |
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Sal
Inventar |
21:33
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#6
erstellt: 09. Nov 2018, |
So, ich habe jetzt mal theoretisch an einer BU-1C Schaltung herumgebosselt; Ziel der in Rot vermerkten Widerstandswerte ist, die Ausgangsleistung der betreffenden Operationsverstärker im CX20109 um ein drittel zu erhöhen bzw. die Eingangsempfindlichkeit der EF Signale um ein Drittel zu erhöhen- und damit eben nicht den Laser aufdrehen zu müssen. Es gibt auch wahrscheinlich an den Pins 9/12/14/15/16 Tiefpässe zu beachten? Würde das so klappen, oder gibt es ein paar Denkfehler, vor allem beim Focus offset und E-F Balance? Grüße, Sal ![]() |
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Sal
Inventar |
23:02
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#7
erstellt: 14. Nov 2018, |
Also, es klappt! Ich habe es bei einem Sony CDP-103 ausprobiert, dessen Laser auf ein Eyepattern von 0.7V "heruntergebrannt" war. Nachdem ich die Werte der Rückkopplungswiderstände R102 und R108 wie in der Zeichnung um ein Drittel erhöht habe, bekam ich wieder 1,2V Amplitude. Ohne die Laserleistung zu erhöhen, was den Laser noch schneller killt! Dieser kleine Umbau kann also die Lebensdauer der Laserdioden in unseren alten Sony-Schätzchen erhöhen oder zumindestens den Lasertod hinauszögern: Eingangsempfindlichkeit am RF-Amp erhöhen, Laserstrom entsprechend runterdrehen. Ein Drittel sollte drin sein, denn ab einem unteren Limit lasert der Laser nicht mehr. Mein Beispiel ist schon am unteren Limit, hier wird also "nur" hinausgezögert. Das Erhöhen der Empfindlichkeit am RF-Amp hat aber noch nicht mit R104 / R105 und den parallelen Kondensatoren C102 / C103 geklappt. Siehe auch die schematische Zeichnung vom CX20109 auf dieser Seite, es sind die Pins 8-11. R104 / R105 / C102 / C103 sind für die E-F Photodioden zuständig, welche Trackingsteuersignale liefern. Vergesst die vorher in Rot eingetragenen Werte, mit denen habe ich es probiert und der Player konnte nicht mehr einlesen, obwohl die E-F Balance weiterhin stimmte. Mit den originalen Widerständen für E-F ging es wieder. Aber eigentlich ist damit das Signal zu schwach. R104 / R105 / C102 / C103 hängen an zwei Transimpedanzverstärkern im CX20109, wo man wohl nicht so einfach ein Drittel auf den Rückkopplungswiderstand draufschlagen kann. Mit den Formeln im Web zu Transimpedanzverstärkern kann ich nichts anfangen, aber vielleicht kann jemand aus den originalen Werten von R104 / R105 / C102 / C103 herausrechen, was am an Werten braucht, um die Leistung um ein drittel zu erhöhen? Grüße, Sal ![]() ![]() [Beitrag von Sal am 14. Nov 2018, 23:35 bearbeitet] |
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Sal
Inventar |
04:02
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#8
erstellt: 18. Nov 2018, |
So, folgende Bilder zeigen die finalen Werte. Bei einem Laser, der z.B. nur noch 0,8Vp-p an Amplitude liefert, bekommt man an einer Sony BU-1C Lasermechanik 1,2V, wenn man die Leistung des RF-Amps um das 1,5 fache erhöht. Da 1Vp-p in der Reparaturanleitungl als Idealwert angegeben sind, kann man nun sogar die Laserleistung verringern. Das sollte den Laserdioden ein längeres Leben schenken. Beim BU-1C muss man sehr aufpassen, wenn man am Trimmpoti für die Laserleistung verringert. Zu meiner Überraschung reagierte das Augenmuster schon stark beim Bruchteil einer Umdrehung. Ich hatte die Trimmer mit einem Strich markiert und als ich Leistung um immerhin ein sechstel heruntergedreht hatte, sah ich in der Markierung kaum einen Unterschied. Keine Ahnung, wie das im Werk gemacht wurde. Das könnte vielleicht daran liegen, dass die Trimmer schon 30 Jahre alt sind, aber den Effekt hatte ich heute in 2 Playern. Ausserdem kann man nach der Modifikation auch die E-F Balance neu einstelen. Deren Trimmer ging flüssig und das Signal folgte der Trimmerdrehung ohne zicken . Am besten stellt man ein, indem man den "Search" Knopf drückt. Das produziert zwei Aussreisser im E-F Signal. Sind sie oberhalb und unerhalb des Signal gleich gross, ist die E-F Balance richtig Eingestellt. ![]() Laser Power: VR1 (10k) auf der Platine des BU-1C E-F Balance: VR101 (470k) auf der Platine des BU-1C Grüße, Sal ![]() ![]() ![]() ![]() |
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