Luxman L410 Rauchentwicklung

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daywalker313
Neuling
#1 erstellt: 31. Aug 2016, 02:28
Hallo zusammen,
meine Freundin ist Besitzerin eines Luxman L410 aus erster Hand.

Nach einem Umzug kam es beim ersten Einschalten am Wochenende zu Rauchentwicklung.
Da das schöne Gerät ansonsten in tadellosem Zustand ist, wollte ich mir das Ganze mal näher ansehen.

Meine Elektronikkenntnisse beschänken sich allerdings auf Löten, Umgang mit dem Multimeter sowie die Unterscheidung / [+das Durchmessen] von Widerständen, Transistoren und Kondensatoren.

Den Schaltplan habe ich mir bereits angesehen, aber der ist leider etwas zu komplex für meine Kenntnisse.

Die Hitzeentwicklung geht von R826a, R825a, sowie ?R824a? aus.
Wenn ich es korrekt verstanden habe, sind diese Teil der Vorstufe für die linke Endstufe?


Die Transistoren der Endstufe sehen an den Lötstellen recht erbärmlich aus, finde ich.
Hier einmal Bilder der Widerstände und der linken Leistungsstufe, wenn ich mich nicht geirrt habe:

http://imgur.com/a/6Er6j


Hat jemand einen Tipp für mich, wie und wo ich mit der Fehlersuche beginnen sollte; oder liege ich mit den Transistoren schon recht gut?

Danke,
Florian
shabbel
Inventar
#2 erstellt: 31. Aug 2016, 07:57
Ich habe keinen Schaltplan vorliegen, deshalb nur ein paar Gedanken. R826 sieht ziemlich verbannt aus. Da könnte der Rauch hergekommen sein. Insgesamt sieht der 3-er Pack Widerstände so aus, als wäre er längerfristig zu heiss gewesen. Mit etwas Glück sind da keine Halbleiter beschädigt. Bei der Reparatur sollten diese Widerstände erneuert werden. Ich mag die blauen Elkos gar nicht. Da Luxman ohnehin unter hohem Ruhestrom läuft, wäre es auf der sicheren Seite, alle im Gerät zu erneuern.
Broesel02
Inventar
#3 erstellt: 31. Aug 2016, 08:56
Plötzliche Rauchentwicklung deutet auf den Rifa Knallfrosch hin. Also zuerst einmal den Funkenlöscher am Netzschalter überprüfen.
Zum Thema Kondensatoren, Widerstände und Ruhestrom am Luxman L-410 gibt es genügend Threads, da muß ich meinen Senf nicht mehr dazugeben.

Richard
Lennart777
Inventar
#4 erstellt: 31. Aug 2016, 09:24
Ich würde den L-410 zur richtigen Fachwerkstatt geben - Luxman-forever
Dort wird er preisgünstig und fachgerecht instandgesetzt.

Grüße
Lennart
stummerwinter
Inventar
#5 erstellt: 31. Aug 2016, 09:25
Hatte das gleiche Problem:

L-410 Reparatur
AnthonyP
Inventar
#6 erstellt: 31. Aug 2016, 11:02
Hallo Florian,

leider kranken die Luxman dieser Zeit meist an schlechten Lötstellen und beim Umzug wird sich etwas gelöst haben, was jetzt einen Schaden verursacht hat.
Vermutlich wird sich hier eine Endstufe verabschiedet haben.
Um eine genaue Anaylse und sauberes Nachlöten wirst Du nicht drum rum kommen.
Als erstes würde ich die Endstufentransistoren durch messen. Hier findet man meist schon Auffälligkeiten im eingelöteten Zustand.
Dann muss man das Umfeld untersuchen wie Emitterwiderstände.
Lies mal den verlinkten Thread - da gibst viele Hinweise.

Ich habe mal einen 410er zugeschict bekommen, da hatte sich ein Bein vom Ruhestromtransistor auf dem Kühlblech gelöst. Hätte ich das vor dem Einschalten nicht gesehen, hätte ich wohl das gleiche Schadensbild.
Lass das gute Stück auf jeden Fall herrichten. Wenn Du dir das nicht zutraust, eine kompetente Quelle wurde ja genannt und der Umfang dürfte nicht allzu groß sein.

Gruß
Jo
Rabia_sorda
Inventar
#7 erstellt: 01. Sep 2016, 18:03
Habe auch kein SM, daher die Frage, wozu die ganzen LED´s sind? Wird hier ein Fehler angezeigt, oder wurden LED´s nur "technisch" verwendet (das gibt es ja auch).
AnthonyP
Inventar
#8 erstellt: 02. Sep 2016, 08:35

Rabia_sorda (Beitrag #7) schrieb:
Habe auch kein SM, daher die Frage, wozu die ganzen LED´s sind? Wird hier ein Fehler angezeigt, oder wurden LED´s nur "technisch" verwendet (das gibt es ja auch).

Die LEDs wurden hier als rauscharme Dioden eingesetzt und zeigen keine Fehler.
Gruß
Jo
Rabia_sorda
Inventar
#9 erstellt: 02. Sep 2016, 14:24
Jau, danke!
Diese Vermutung hatte ich auch, aber gewusst hatte ich es nicht.

daywalker313
Neuling
#10 erstellt: 02. Sep 2016, 15:00
So,
nochmal ein Statusupdate meinerseits:

Ich habe alle Transistoren der Endstufe ausgelötet.
Da sich mindestens 4 der identischen Transistorenpaare völlig verschieden verhalten, was Durchgang & Widerstände angeht, werden wohl mehrere defekt sein.

Von den 3 Widerständen in der Vorstufe waren auch 2 defekt.

Die Transistoren habe ich nun einfach alle bei reichelt bestellt (statt C1904B den BF469 als Ersatz?) sowie Glimmerscheiben und Isolierbuchsen für die Isolierung zum Kühlkörper.

Ich hätte noch 2 Fragen:

1.) Wie sind die Erfahrungen mit "günstigen" Transistoren z.b. von reichelt? Die 2SC3182 kann man ja auch aus anderen Quellen von Toshiba für >10 Euro das Stück beziehen, woher kommt die Preisdifferenz?

2.) Wenn ich alle Transistoren und die verschmorten Widerstände tausche, habe ich dann Chancen, dass der Luxman wieder läuft? Ich besitze keinen Stelltrafo o.ä. und könnte ihn danacnh lediglich einschalten und z.B. die Arbeitsspannung an den Drahtbrücken bei L und R messen.

Grüße,
Florian
Rabia_sorda
Inventar
#11 erstellt: 02. Sep 2016, 15:30

statt C1904B den BF469 als Ersatz?


M.E. sind doch BF-Typen für HF-Schaltkreise, du hast aber einen NF-Schaltkreis.
daywalker313
Neuling
#12 erstellt: 02. Sep 2016, 17:12

Rabia_sorda (Beitrag #11) schrieb:
M.E. sind doch BF-Typen für HF-Schaltkreise, du hast aber einen NF-Schaltkreis.


Das stimmt, allerdings hatte ich aus diesem Post entnommen, dass dies bei der Schaltung des Luxman keine Rolle spielen sollte:
http://www.hifi-foru...ead=12746&postID=8#8
Lennart777
Inventar
#13 erstellt: 02. Sep 2016, 18:58

daywalker313 (Beitrag #10) schrieb:
Wie sind die Erfahrungen mit "günstigen" Transistoren z.b. von reichelt? Die 2SC3182 kann man ja auch aus anderen Quellen von Toshiba für >10 Euro das Stück beziehen, woher kommt die Preisdifferenz?
Grüße,
Florian


Unsere Erfahrungen mit den Nachbau-China-Transistoren sind ganz schlechte. Einmal laut gemacht und die Endstufe ist wieder hinüber - oder es verzerrt schon von vornherein. Wir verwenden ausschließlich Original-Transistoren oder, falls das nicht möglich ist, wie z.B. bei TO-3-Transistoren, nur erprobte Ersatztypen von bekannten Herstellern.

Grüße
Lennart


[Beitrag von Lennart777 am 02. Sep 2016, 18:59 bearbeitet]
DaPickniker
Inventar
#14 erstellt: 03. Sep 2016, 15:41
Bei erstmaligen Einschalten und Justage ( Offset und Ruhestrom ) bitte eine 60 W Lampe ( gute alte Glübirne ) in Reihe zur Netzleitung schalten... Diese Lampe begrenzt den Strom und rettet deinen Verstärker u.U nach erfolgter Reparatur wenn sich Fehler eingeschlichen haben.. Wenn die Lampe nach Einschalten weiterhin hell leuchtet stimmt etwas nicht.. Wenn die Lampe nach Einschalten nach ein paar Sek. dunkel wird biste schon mal nen Schritt weiter .


[Beitrag von DaPickniker am 03. Sep 2016, 15:41 bearbeitet]
shabbel
Inventar
#15 erstellt: 03. Sep 2016, 16:22
Wie lange war denn die Standzeit des Luxman? Die Frage ist ja, warum sind die Fehler entstanden. Mir erscheint es sinnvoll, auch die Elkos der Endstufe zu tauschen, damit nicht direkt wieder etwas durchbrennt. Glühbirne vorschalten ist in jedem Fall Pflicht.
Die verbannten Widerstände befinden sich aber nicht auf den Endstufenplatinen...
daywalker313
Neuling
#16 erstellt: 09. Sep 2016, 19:45
Hallo,
die Standzeit betrug nur wenige Wochen.
Die Ersatzteile sind mittlerweile auch angekommen, daher wollte ich nun versuchen, zunächst die Transistoren und defekten Widerstände zu tauschen.
Die Widerstände auf meinem Foto sind nicht in der Endstufe, aber in der Vorstufe. Von daher macht es imho schon Sinn, dass diese bei einem Defekt der Endstufe ebenfalls betroffen sind.

Wegen der Glühlampe: Kann ich alternativ eine 75W Halogenbirne in Reihe vorschalten, oder stimmt dort die Leistungscharakteristik nicht?

Und wenn ich den Verstärker einschalte, müsste ich an der Leitungsbahnen an den Vorstufen um die 50-60 Volt messen, korrekt?
daywalker313
Neuling
#17 erstellt: 11. Sep 2016, 01:23
Ich wollte mich nochmal für die Hilfe bedanken und vermelden, dass die Reparatur erfolgreich war.

Ich habe alle Endstufentransistoren und die defekten Widerstände R824a, R825a, R826a getauscht.

Weitere defekte Widerstände habe ich nicht gefunden, Kondensatoren nur Sichtprüfung.

Mangels passenden Adapters habe ich kurzfristig die Halogenlampe in Reihe eingelötet.
Nach dem Einschalten wurde die Birne kurz hell und glimmte darauf dezent:
http://imgur.com/a/XBTpE

Im Internet hatte ich noch ein paar Spannungsangaben zu den Transistoren gefunden und diese nachgeprüft, lagen alle im Bereich um die 42V bzw. in den angegebenen Bereichen.

Anschließend zusammengebaut und festgestellt, dass bei den Lautsprecherkabeln jeweils eine Leitung keinen Kontakt hatte und das Erdungskabel des Plattenspielers nicht verbunden war. Ob das etwas mit dem Defekt zu tun hatte, keine Ahnung.

Beim Hörtest habe ich als unbedarfter Hörer keinen Unterschied zwischen den originalen Transistoren und den ISC gehört - für mich also ausreichend.
Rabia_sorda
Inventar
#18 erstellt: 11. Sep 2016, 01:33

Beim Hörtest habe ich als unbedarfter Hörer keinen Unterschied zwischen den originalen Transistoren und den ISC gehört - für mich also ausreichend.


Bei einem moderatem hören wirst du auch keinen Unterschied feststellen. Nur sind die China-Transen nicht unbedingt belastbar und brennen meißt bei höheren Lautstärken, und/oder niedrigen Impedanzen, durch. Das Problem ist dabei auch, dass dadurch noch mehrere Bauteile, und auch die LS, mit in den Tot gerissen werden, als das es die Originalen getan hätten.
_ES_
Administrator
#19 erstellt: 11. Sep 2016, 01:49
Man kann die Transen aus China ( ) auch einfach mal vor dem Einbau ausmessen.
Die kosten meist nur einen Bruchteil, da kann man dann gleich ein paar mehr besorgen und best of 10, 20 spielen.
So, und dann testet man Uce max., Stromverstärkung, evtl noch Schaltzeit.
Am besten mit Frequenz statt DC, den Strom holt man sich aus einen Elko, dann langt auch ein kleines Netzteil bis 100V.
Zumindest Fachbetriebe sollten dazu in der Lage sein, anstatt die Teile stumpf einzubauen, dann geht was hoch und hinterher sagt man, habe ich es doch gewusst..
Broesel02
Inventar
#20 erstellt: 11. Sep 2016, 08:50

Man kann die Transen aus China ( ) auch einfach mal vor dem Einbau ausmessen.




Ich baue mir also einen Endtreiber- Prüfstand in dem ich jeden Endtreiber vor der Montage einem kompletten Prüfdurchlauf unterziehe? Was und wie soll ich denn Prüfen, wie lange, wie viele Zyklen, Temperatur, Feuchtigkeit, Lastverhältnisse? Ob der Transistor dann im Gerät hält weiss ich leider immer noch nicht den durch Verunreinigungen in der Montage des Dies können ja die Kontaktstellen im Gehäuse vorzeitig korrodieren.

Diesen Vorschlag halte ich für ziemlich unrealistisch. Wenn ES eine Prüfprozedur erfindet die zuverlässig die schlechten Nachbauten herausfischt kann man damit sicher viel Geld verdienen denn das Problem der schlechten Fake Transistoren haben alle Reparateure auf der ganzen Welt. Da gibt es eine echte Marktlücke.

Richard
Lennart777
Inventar
#21 erstellt: 11. Sep 2016, 11:38
Besser und sicherer ist es eindeutig auf gute Ersatztypen zurück zu greifen - die gibt es zum Glück ja noch (wer weiß, wie lange noch?)

Grüße
Lennart
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