NAD 3020 Kondensator verglüht

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Iluvatar
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 05. Jun 2016, 14:17
Hi,

heute ist mir bei dem rechten Kanal meines NAD3020 ein Kondensator hochgegangen.
Der linke Kanal funktioniert einwandfrei, beim rechten kommt nur noch Tiefton raus.
Ich füge mal ein Foto an. Vielleicht hat jemand ne Idee an was das liegen könnte und welchen Wert
besagter Kondensator hatte.

IMG_20160605_150326629

Gruß
Ilu
Mickey_Mouse
Inventar
#2 erstellt: 05. Jun 2016, 14:38
es ist nicht unwahrscheinlich, dass der Elko einfach an "Altersschwäche" gestorben ist.

der Kapazität und Spannungsfestigkeit stehen drauf und müssten auch noch lesbar sein, genau von der anderen Seite als von der das Foto gemacht wurde.

der Preis dürfte im Cent Bereich liegen, da würde ich "alle in der Gegend austauschen", wenn ich schonmal dabei bin...
Bollze
Inventar
#3 erstellt: 05. Jun 2016, 14:43
Es geht wohl um den kleinen Keramikkondensator ..
Der C510 dürfte, wie sein Kollege mit gleicher Aufgabe : C511, üblicherweise ein 100nF sein, beide sind jeweils parallel zu einen der grossen Siebelkos geschaltet.
Allerdings haben diese Kondensatoren keine Einfluss auf den Klang der Endstufe, sondern sollen nur die HF- Anteile der Versorgungsspannung blocken.
Da die Versorgungsspannung von beiden Endstufen genutzt wird, so müsste der Fehler auch beide Endstufe betreffen, aber ein defekte HF-Blockung hat sehr sehr geringen Einfluss auf den Klang.
Das dürfte der Schaltplan sein, dieser Plan ist allerdings von einen 3020i, scheint aber zu passen.
http://www.hifi-foru...-section_299832.html


Bollze


[Beitrag von Bollze am 05. Jun 2016, 14:48 bearbeitet]
Mickey_Mouse
Inventar
#4 erstellt: 05. Jun 2016, 14:48
ui, du hast recht! Ich habe nur den "schwarzen Rand" um den Elko gesehen...

da würde ich dann doch mal versuchen die Ursache zu finden.
Iluvatar
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 05. Jun 2016, 15:37
Hiho,
ich habs jetzt nochmal mit nem anderen Lautsprecher probiert, und bemerkt
das der Verstärker doch noch geht.Scheinbar lags auch an dem Lautsprecher.

Werd den kaputten Kondensator trotzdem noch tauschen.
Danke für die Infos und den Schaltplan, den kann ich in Zukunft bestimmt noch gebrauchen.

Der Verstärker ist übrigens wirklich ein 3020i.


Gruß
Ilu
hf500
Moderator
#6 erstellt: 05. Jun 2016, 17:11
Moin,
manchmal kommt es vor, dass ein Bauteil einfach so keine Lust mehr hat und stirbt. In diesem Fall ist ein Keramikkondensator durchgeschlagen, wahrscheinlich hatte er eine Spannungsfestigkeit von 50V, wurde also schon recht hoch beansprucht.

Was mich bei diesem Geraet am meisten erstaunt, ist die Wahl der fuer etwa 1984 schon etwas "vorsintflutlichen" Endtransistoren. Um 1970 waren jedenfalls zumindest die 2N3055 letzter Schrei, weil einigermassen bezahlbar und leistungsfaehig, wenngleich auch nicht besonders "schnell".

73
Peter
Bertl100
Inventar
#7 erstellt: 06. Jun 2016, 15:38
Hallo zusammen,

den Datecode der Endtransistoren (2N3055) würde ich als KW04 1992 interpretieren. Möglicherweise schon mal getauscht worden?

Gruß
Bernhard
hf500
Moderator
#8 erstellt: 06. Jun 2016, 16:15
Moin,
ich hatte vor ein paar Wochen auch so ein Geraet vor mir stehen. Der Verlackung der Schrauben nach ist das die Originalbestueckung. Der Besitzer sagte mir, er haette das Geraet etwa Anfang der 80er gekauft. An sich sollte die Endstufe dieses Geraetes nahezu unzerstoerbar sein ;-) (Ich habe da noch einen Koerting, so um 1968/69. Bei dem haben sie mit 2N3055 auf einen 2x 16W-Verstaerker geschossen...)

Ich habe mal nachgesehen, das Geraet kam 1978/79 heraus. Und das, was ich vor mir hatte, war der Receiver (mit PLL-Abstimung), der auf diesem Verstaerker aufbaut. Ein 2x20W@8R Geraet, das nach wiki laut Hersteller auch noch 2x 72W kurzzeitig an 2 Ohm liefern konnte. Das ist also der Sinn der Bestueckung. Der Kuehlung sollte man nicht mehr als die 2x20W "Continuous Power" zumuten.

Keine Ahnung, wie lange er gebaut wurde, habe nur die Angabe "1978-1983" gefunden.

73
Peter
DB
Inventar
#9 erstellt: 06. Jun 2016, 17:00

hf500 (Beitrag #8) schrieb:
(Ich habe da noch einen Koerting, so um 1968/69. Bei dem haben sie mit 2N3055 auf einen 2x 16W-Verstaerker geschossen...)

Da brennt doch eher der Netztrafo ab, als daß diese Brocken aufgeben.


MfG
DB
hf500
Moderator
#10 erstellt: 06. Jun 2016, 17:21
Moin,
vielleicht geht der Kampf auch unentschieden aus, Netztrafo und Ladekondensatoren/Gleichrichter sind solide dimensioniert.
Das muessen dann die Schmelzsicherungen eines jeden Endtransistors ausbaden :-)

73
Peter
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