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Yamaha c2a - Was ist das fürn Teil?+A -A |
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Autor |
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Hinke
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 13. Mai 2016, 23:28 | |||
Nabend, ich habe hier ein Teil aus meiner Yamaha C2a. Ist das ein Glimmer Kondensator? Der Vorverstärker ist voll mit diesen Teilen. In allen Größen und Bezeichnungen. Ein paar davon sind zerbröselt und verursachen ein knacken und rauschen auf einem Kanal. Ich suche nach einer Entschlüsselung der Zahl, die auf das Teil gedruckt ist. Ich habe das WWW durchsucht und nur diese Seite gefunden. http://www.jukebox-w...hnik/Kondensator.htm Laut diser Tabelle soll das ein 0.015µF Kondensator sein. Aber in meiner Stückliste Yamaha C2a taucht keine Kondesator mit dieser größe auf. Jetzt bin ich verwirrt und welche Spannung er haben soll sagt die Seite auch nicht aus. Hat jemand die genaue Bezeichung des Teils? Danke |
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Rabia_sorda
Inventar |
#2 erstellt: 14. Mai 2016, 01:02 | |||
Sollte im SM zu finden sein. Habe aber noch nicht reinschauen können, da ich gerade schon 2 gedownloaded hab... |
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DieterK1
Stammgast |
#3 erstellt: 14. Mai 2016, 04:30 | |||
Die ersten zwei Ziffern geben den Wert und die dritte Ziffernden Multiplikator an. 0 x1 1 x10 2 x100 3 x1000 4 x10 000 5 x100 000 6 x1000 000 immer ausgehend vom Wert in pF. (Außer bei Elkos da ist der Grundwert in uF) Also hier 1,5 mal 1000pF Als Ersatz würde ich zu silver Mica's greifen.... [Beitrag von DieterK1 am 14. Mai 2016, 08:55 bearbeitet] |
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Lennart777
Inventar |
#4 erstellt: 14. Mai 2016, 07:12 | |||
Das sind Metallfilmwiderstände (eng toleriert, meist 1 oder 2%), 0,25W Belastbarkeit. Der Aufdruck 153 bedeutet 15.000 Ohm, also 15kOhm. Grüße Lennart [Beitrag von Lennart777 am 14. Mai 2016, 07:14 bearbeitet] |
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DieterK1
Stammgast |
#5 erstellt: 14. Mai 2016, 08:53 | |||
Hallo Lennart, Widerstände in der Bauform? Wer stellt die her? |
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Hinke
Ist häufiger hier |
#6 erstellt: 14. Mai 2016, 09:13 | |||
Wiederstand? Ja kann sein. Einen habe ich tatsächlich mit 15K Ohm gemessen. |
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eckibear
Hat sich gelöscht |
#7 erstellt: 14. Mai 2016, 11:17 | |||
Die Bezeichnungen neben den Bauteilen auf der Platine, "Rxxx", deuten ebenfalls auf Widerstände hin. "Normalerweise" sehen so Mica oder auch manche Folien-Cs (MKT) von Panasonic/Murata aus. Der Aufdruck ist in der Tat sehr "C-like". Jedenfalls scheinen sie problematisch zu sein, denn auf dem Bild mit Einkreisung erkennt man einen Riss im Gehäuse.Vermutlich ist das Epoxyd über die Jahre geschrumpft. Dadurch werden die eingegossenen Widerstandselemente und die Kontaktierung zu den Drähten unter hohe mechanische Spannung gesetzt, mit den beschriebenen Folgen wie Wackelkontakt oder Totalausfall. |
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Albus
Hat sich gelöscht |
#8 erstellt: 14. Mai 2016, 15:26 | |||
Tag, zweierlei folgt. Zunächst, das gezeigte Bauteil ist höchstwahrscheinlich (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) der Widerstand R537 oder 538, Metal Film Resistor, 15kOhm (Platine Tone Control Board, kein weiterer 15kOhm-R in der Teileliste eingetragen). Der rot eingekreiste Widerstand im Platinenausschnitt ist dann der R525 (Pendant R526), 4,7kOhm, Metal Film Resistor (dahinter die Dioden D509, 505 resp. D510, 506). Vor dem R525 (R526) mit Kennung 122 die R539, 540 mit 1,2 kOhm. So mein Eindruck anhand des Service Manuals. Freundlich Albus |
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Hinke
Ist häufiger hier |
#9 erstellt: 15. Mai 2016, 11:02 | |||
Vielen Dank Liebe Hifi Gemeinde! Es kann nur der R537/538 mit 15kOhm sein. Die Bauform hat mich immer in Richtung Kondensator suchen lassen. Aber es ist tatsächlich ein kleines "R" auf der Platine vom Tone Control Board (Resistor = Widerstand). Der eingekreiste Widerstand hat die Zahl 473 aufgepregt. Also ist es, wie Albus schreibt, der 4,7kOhm R525/526. Sehr schön sehr schön. Jetzt die kriegsentscheidende Frage: Wo kann man die Teile noch kaufen? Wenn ich bei Reichelt oder Conrad nach Metallfilm Widerständen suche, kommen ganz ander Bauformen zum Vorschein. https://www.reichelt...z128wCFYZuGwodsA4McA Und wie genau muss ich auf die Spannung rücksicht nehmen? Schöne Pfingsten Henrik |
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Albus
Hat sich gelöscht |
#10 erstellt: 15. Mai 2016, 13:34 | |||
Tag, und Tag Henrik, schon die beiden vertikal montierten (blauen Widerstände) sind nicht original - jedenfalls nicht bei meinem Exemplar so vorhanden, aber die braunen Flachtypen. Also, die Ähnlichkeit scheint gegeben... Was die zu berücksichtigende Spannung angeht, dazu kann ich nichts sagen. Freundlich Albus |
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ehemals_Mwf
Inventar |
#11 erstellt: 15. Mai 2016, 13:41 | |||
Hi,
diese hier müssten universell passen (etwas größere Bauform, 1 Watt): https://www.reichelt...=2&LA=2&GROUPID=6513 ggfs. die Anschlußbeine passend hinbiegen. Der Einsatz in analogen Halbleiter-Vorverstärkerstufen stellt IMHO keine ungewöhnlichen Anforderungen (Spannung, Bandbreite, Impulsbelastung), ausgenommen natürlich Sicherungs-Rs. Meist reicht die kleine 1/4-Watt Bauform, andererseits gibts auch 2W. Gruss, Michael [Beitrag von ehemals_Mwf am 15. Mai 2016, 14:18 bearbeitet] |
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hf500
Moderator |
#12 erstellt: 15. Mai 2016, 17:08 | |||
Moin, die 0,6W Widerstaende sind schon genau das, was du suchst. 1W braucht man hier nicht, sie sind von den Abmessungen auch schon reichlich gross. Auf die max. anlegbare Spannung muss keine Ruecksicht genommen werden, die wird hier bei weitem nicht erreicht. Von der Bauform her haette ich bei den Originalen auch auf Kondensatoren getippt. Die normale axiale Bauform ist jedenfalls wesentlich zuverlaessiger; es gibt keine Umhuellung, die zerbroeseln kann, die Widerstaende sind ganz klassisch lackiert. 73 Peter |
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Hinke
Ist häufiger hier |
#13 erstellt: 15. Mai 2016, 20:43 | |||
Danke nochmal an alle! Mir wurde sehr geholfen. Ich liebe meine C2a / B2x Kombi und möchte sie niemals tauschen. Deswegen werde ich noch ein paar Tage nach den originalen forschen, bevor ich anfange die blauen Widerstände hinzubiegen und einzubauen. Ich hatte mich schon gewundert, was die zwei blauen Widerstände da drinne machen. Die sahen so fehlplatziert aus. Wenn die im Original, bei dir Albus,nicht vorhanden sind, schließt sich für mich nun auch der Kreis. Und wieder etwas dazugelernt Danke und schöne Pfingsten Henrik |
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hf500
Moderator |
#14 erstellt: 15. Mai 2016, 21:07 | |||
Moin, dann such mal schoen. Axial bedrahtete Widerstaende sind heute in den SMD-Zeiten ja schon Exoten ;-) Diese seltsame Bauform, der Verstaerker ist inzwischen etwa 37 Jahre alt, duerfte heute nicht mehr anzutreffen sein, die Standardbauform ist in der Grosserienherstellung einfacher handhabbar. Warum man sie hier damals gewaehlt hat, keine Ahnung, vielleicht hatte man von einem Zulieferer ein gutes Angebot fuer die Stueckzahl einer ganzen Serie. 73 Peter |
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Lennart777
Inventar |
#15 erstellt: 16. Mai 2016, 06:51 | |||
Zunächst: 473 ergibt nicht 4,7 kOhm, sondern 47kOhm! Die Ziffern 4 und 7 und dann noch drei Nullen - ist doch eigentlich ganz einfach. Diese Metallfilmwiderstände wurden seinerzeit von Yamaha verwendet, da sie einerseits leicht zu verarbeiten sind, wegen der radialen Bauform (ein Automat kann diese leichter einsetzen als axiale Widerstände, da die Anschlußdrähte weder gebogen noch gekürzt werden müssen) und andererseits diese eine sehr kleine Toleranz haben (1%) und es dadurch auch Werte gibt, die eine sehr viel kleinere Abweichung von der RIAA- Kennlinie des Phonovorverstärkers ermöglichen. Leider haben sich diese Widerstände als häufig fehlerverursachend heraus gestellt, für Rauschen, gelegentliches Knacken oder auch gelegentlichen Tonausfall (immer nur kanalweise!), eigentlich müsste man alle erneuern, doch scheitert dies meist an kaum beschaffbaren Werten (z.B. 91 Ohm) und an der schieren Menge dieser Widerstände in diesem Ausnahmevorverstärker. Man kann den Widerständen meist ganz gut mit Kältespray zu Leibe rücken, dann zeigen sie meist sofort den Fehler oder er verschwindet ruckartig - je nachdem... Grüße Lennart |
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ehemals_Mwf
Inventar |
#16 erstellt: 16. Mai 2016, 10:50 | |||
btw: Was für ein Entwicklungssprung hat eigentlich bei Metallfilm- /Metalloxid-Widerständen stattgefunden, dass diese mind. seit den 90er Jahren -- sehr zuverlässig, -- eng toleriert (Standard 2%, typisch 1%), -- bis in E 96 fein gestuft, -- rauscharm, -- in mehreren Belastbarkeitsstufen, -- preisgünstig, erhältlich sind ? [Beitrag von ehemals_Mwf am 16. Mai 2016, 10:58 bearbeitet] |
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Hinke
Ist häufiger hier |
#17 erstellt: 16. Mai 2016, 11:37 | |||
[quote="Lennart777 (Beitrag #15)"]Zunächst: 473 ergibt nicht 4,7 kOhm, sondern 47kOhm! Die Ziffern 4 und 7 und dann noch drei Nullen - ist doch eigentlich ganz einfach. Ja stimmt! Was für Widerstände nimmt denn ein modernes High End Gerät? |
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Albus
Hat sich gelöscht |
#18 erstellt: 16. Mai 2016, 12:13 | |||
Tag, halte zu Gnaden - das im Foto rot markierte Bauteil trägt in meinem C-2a die unzweideutige Kennung '472' und die farbige Punktierung gemäß Regeln mit 'gelb, lila, rot' = '4 7 2'. Und auch nach einer weiteren Vergewisserung anhand meines Exemplars C-2a sowie der SM mit Platinenabbildung und zugehörigen Teilelisten ist es, das Fototeil, einer der mit R525 bzw. R526 gelisteten Metal Film Resistor(s), 4.7 kOhm, SM, Seite 22. Freundlich Albus [Beitrag von Albus am 16. Mai 2016, 12:16 bearbeitet] |
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eckibear
Hat sich gelöscht |
#19 erstellt: 16. Mai 2016, 14:43 | |||
Eigentlich gar keiner. Auch 1980 gab es schon langlebige 1% MF-Rs, die noch heute in manchen Satelliten um die Erde kreisen. Sogar E192 Werte sind ein alter Hut. Die entscheidenden Fragen sind, was darf es denn kosten, lohnt sich der Aufwand. Moderne Massenfertigungen sind durch Vollautomatisierung aber so preiswert geworden, dass der Preis zumindest bei Kleinserien bzw. für uns Hobbyisten keine Rolle mehr spielt. Die Pfennigfuchser bei den einschlägigen Herstelleren sehen das leider meist ganz anders, heute wie früher. Allerdings sind bedrahtete Bauteile inzwischen so gut wie am Aussterben, da deren Montage wesentlich teurer ist als bei SMDs. |
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Hinke
Ist häufiger hier |
#20 erstellt: 16. Mai 2016, 17:52 | |||
Nabend, Ich hab mich verschrieben! Auf dem Widerstand steht auch bei mir 472 und nicht 473. Sorry für die Irreführung. Also 4,7 kOhm ist richtig. |
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Broesel02
Inventar |
#21 erstellt: 17. Mai 2016, 15:45 | |||
Diese etwas ungewöhnlichen Widerstandswerte gibt es fast alle noch als Vishay Dale Typen der CMF und CPF Reihen. mit 0,5/1 Watt Belastbarkeit und 0,1% bis 1% tolerriert. Die würde ich hier auf alle Fälle auch empfehlen und NICHT die Massenware vom blauen C, Reichelt oder sonst wem. Ganz einfach weil diese Widerstände eine sehr niedrige Induktivität haben und die Schaltung damit sicher wieder am Besten funtkionieren und tönen wird. Wenn ein Hersteller schon besondere Widerstände in seinen Geräten verwendet hat man sich sicher klangliche Vorteile davon versprochen die man mit den Dale Typen am ehesten bezahlbar wieder gewinnen kann. Richard |
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hf500
Moderator |
#22 erstellt: 17. Mai 2016, 17:11 | |||
Moin, der Verstaerker ist etwa 37 Jahre alt, da hat man sich um Bauteileesoterik hoechstens kaputtgelacht. Im NF-Bereich ist die Induktivitaet der axial bedrahteten und gewendelten Widerstaende vollkommen unbedeutend. Bei ein paar Mhz weiter kann man ja nochmal drueber nachdenken. 73 Peter |
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Broesel02
Inventar |
#23 erstellt: 17. Mai 2016, 21:09 | |||
Hallo Peter, ich bin da nicht mehr deiner Meinung. Wenn man sich die Schaltpläne vieler Luxman Geräte, aber auch Sansui, Kenwood, Yamaha, Akai und sogar einige Sonys aus dieser Zeit anschaut kann man das sehr schön nachvollziehen. Es ist mir ja auch egal warum es besser klingt mit den Dale Widerständen. Ich und meine Mithöhrer finden halt es klingt eben besser mit Dale Widerständen. Aber zum Glück darf ja jeder machen was er will. Funktionieren tun die modernen Metallschicht- Widerstände sicher auf alle Fälle ordentlich. Richard [Beitrag von Broesel02 am 17. Mai 2016, 21:10 bearbeitet] |
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Lennart777
Inventar |
#24 erstellt: 18. Mai 2016, 07:27 | |||
Also Peter, bei Yamaha in Hamamatsu hat man sich vor 37 Jahren nicht über "Bauteileesoterik" nicht kaputt gelacht, sondern ganz bewusst aus klanglichen Gründen eben exakt die oben abgebildeten Metallfilmwiderstände verwendet. Man hatte vor einen Phono-Vorverstärker ganz besonderer Qualität zu bauen. Damals konnte man sich in der Industrie so etwas durchaus noch leisten, der C-2A wurde für einen sehr hohen Preis verkauft (etwas über 2.000 DM, für etwas weniger bekam man z.B. bei Kenwood einen Vollverstärker KA-907 mit zweimal 180 Wat sinus an 8 Ohm, der noch heute ein gesuchtes und begehrtes Gerät ist) wseshlab die Techniker in der Entwicklung größeren Spielraum hatten. Begriffe wie "geplante Obsoleszens" und "Lopez-Effekt" waren glücklicherweise noch nicht erfunden und wurden schon gar nicht betrieben. Auch einer der Gründe, weswegen so viele gerade an diesen alten Geräte hängen. Solche Konstruktionen gibt es heute nur noch im so genannten High-End-Bereich, da werden dann auch ähnliche Preise genommen - denn nur daran liegt es! Grüße Lennart |
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hf500
Moderator |
#25 erstellt: 18. Mai 2016, 17:50 | |||
Moin, ja, und die "klanglichen Gruende" waren: -geringes Stromrauschen -kleine Toleranz (erleichtert die Einhaltung der Entzerrerkennlinie -wenn die zugehoerigen Kondensatoren auch eng toleriert sind). Dann suchte man einen Hersteller, der das Gewuenschte guenstig anbot und fand das, was dann eingebaut wurde. "Geplante Obsoleszenz", in dem Fall geschenkt. Die kann man mit Widerstaenden erreichen, wenn man das Mieseste vom Miesen einbaut und dann womoeglich noch ueberlastet. In diesem Fall ungluecklich: Die hier verwendeten Widerstaende machen nach der Beschreibung den Eindruck, als wuerden sie in punkto Lebensdauer von fast jedem Standard-Kohleschichtwiderstand ueberholt werden ;-) OK, der Verstaerker ist, wie schon gesagt, 37 Jahre alt, diese Lebensdauererwartung war nicht vorgesehen; man muss nach der Zeit mit Alterungsausfaellen rechnen. Dass es hier an sich gering belastete Metallfilmwiderstaende trifft, ist dagegen ungewoehnlich. 73 Peter |
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eckibear
Hat sich gelöscht |
#26 erstellt: 19. Mai 2016, 17:46 | |||
Zum "Thema 1", der Induktivität der Widerstände in diesem Einsatzbereich, sollte man sich vergegenwärtigen, dass die relevanten Zeitkonstanten tau=L/R sind. Wenn nun ein wie auch immer gewendeltes Widerstandselement betrachtet wird, i.d.R. kommen nur 1-2 "Windungen" zur Anwendung, so kommt man bei der typ. Bauform "0206" auf wenige nano Henry, evtl bis ca. 20 nH. Das Meiste davon versteckt sich auch noch in den Zuleitungen und auf der Platine. Und jetzt teilt man auch noch wenige nH durch irgeneinen Wert von R >10 Ohm. Das führt unweigerlich zu Zeitkonstanten im Bereich weniger nano Sekunden. Das ist bestenfalls für Elektronik im Bereich >100MHz von Interesse. Jede NF Schaltung ist meilenweit davon entfernt, dies überhaupt mitzubekommen. Das gilt selbtsverständlich nicht mehr für drahtgewickelte Rs, die teilweise hunderte Windungen dünnen Drahts tragen. Damit ist Ärger oft vorprogrammiert. "Thema 2", das Rauschen. Hier spielt die Zusammensetzung des Widerstandelements eine gewisse Rolle. Man muß sich vergegenwärtigen, dass der Strom durch eine größere Zahl metallurgischer Zonen/Kristallgrenzen fließen muß, an denen der Strom gewissermaßen "instabil" werden kann und daher zum Rauschen beiträgt. Hinzu kommen ggf. die Kontaktierungen an den Anschlußenden, dort kann u.U. auch zunehmende Oxidation das Bild verschlechtern. MF Widerstände sind gegenüber (Kohlefilm-, ebenso Kohlemasse-Widerstände) CF Widerständen grundsätzlich besser weil die Korngrenzen der CF deutlich schlechtere Übergangscharakteristiken haben. Offensichtlich gilt das besonders für hochohmige Ausführungen, weil dort mehr nichtleitende Fremdmasse im Film bzw. Gemisch zum Einsatz kommt. Nur sehr wenige, sehr gut durchdachte, Schaltungen erreichen überhaupt ein Rauschmaß, bei dem das Stromrauschen der Rs noch erkennbare Beiträge liefert. Der Hauptteil kommt fast immer durch Halbleiter und ggf. thermisches Rauschen der Rs, das physikalisch unvermeidbar ist. In den Schaltungen und mit den Bauteilen der 70er bis 90er würde ich das Ganze schon sehr bezweifeln. Das gilt umso mehr, wenn man wie hier schon die Totalausfälle exotischer Bauformen beobachten kann, denn weit früher als optisch erkennbar waren diese Widerstände sicherlich ausgezeichnete Rauschgeneratoren. [Beitrag von eckibear am 19. Mai 2016, 20:27 bearbeitet] |
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Broesel02
Inventar |
#27 erstellt: 19. Mai 2016, 19:41 | |||
Wie ich bereits angedeutet habe: es ist mir ja fast egal WARUM die DALE CMF und CPF Widerstände besser klingen als andere. Sie tun es in sehr vielen Schaltungen, auch oder gerade auch in den Schaltungen der japanischen Schatz- Kisten aus den goldenen HiFi Tagen. Ein gernigeres Rauschen glaube ich auch zu hören aber auch das kann seinen Grund in vielen Ursachen haben. Ob man das hört? Nun ja, wir haben im Bekanntenkreis viele Leute mit den gleichen Geräten. Ich baue auf Dale um, wir hören uns das an und alle anderen wollen auch umgebaut haben. Wir vergleichen die Geräte wirklich mit und ohne Dale Widerstände. Das Ergebnis ist eindeutig. Wenn ich nun wüsste was genau den Unterschied verursacht wäre das sicher schön zu wissen. Viele Theorien habe ich auch. Aber ich weiss es eben nicht. Ich weiss nur daß es besser tönt. Richard |
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eckibear
Hat sich gelöscht |
#28 erstellt: 19. Mai 2016, 20:23 | |||
Das ist ein Parade-Beispiel, das nach einem Doppelblindtest verlangt: Dabei werden mehrere Geräte/Komponenten von Personen bedient, die nichts von den feinen oder groben Unterschieden wissen können, während die anderen Personen im Hörtest ihre Urteile ebenso blind abgeben sollen. Und zwar sowohl nach messtechnisch nachvollziehbaren Größen als auch von subjektiven Eindrücken der Testpersonen. Ausgewertet wird ebenfalls ohne Kenntnis über die jeweils verwendeten Geräte, bis die große Enthüllung kommt. Nach statistischen Grundregeln zeigen praktisch alle diese Tests keine Signifikanz, d.h. man liegt im statistischen Rauschen, ganz gleich wie oft man den Test wiederholt. Das gilt nicht nur für offensichtliche Vodoo-Kunstlereien wie vergoldete Netzstecker mit armdicken Kabeln dran sondern für die Mehrheit angeblicher Verbesserungen. Alle anderen Vergleichsmethoden sind dagegen nicht ehrlich, nicht objektiv, weil die Tester in aller Regel nur ihre eigenen Erwartungshaltungen im Testergebnis wiedergeben. Selbst in Fällen von unsachkundigen Verschlimmbesserungen, die schon messtechnisch auffallen (z.Bsp. "gesoundete", verbogene Frequenzgänge), wird noch regelmäßig behauptet, sie "klängen irgendwie besser". Allein schon eine geringe Lautstärkeerhöhung führt zu subjektiven Klangverbesserungen. Daher braucht man auch eine gewisse messtechnische Ausstattung und einen geeigneten Hörraum um den Test reproduzierbar und objektiv zu gestalten. |
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Poetry2me
Inventar |
#29 erstellt: 21. Mai 2016, 19:35 | |||
Wie Richard schon geschrieben hat: Man kann bei Studium der japanischen Schaltungen aus Ende 1970er, Anfang 1980er an den hochwertigen Schaltungen einiges ablesen, was für die Entwickler damals offensichtlich wichtige Qualitätsmerkmale waren. Wenn besondere Widerstände an bestimmten kritischen Stellen verbaut wurden, oder mehrere parallel oder in Reihe geschaltete Widerstände in der Gegenkopplung auftauchen (dort werden einstellige Milliwatt umgesetzt, also hat es nichts mit Leistung zutun), dann sollte man hellhörig werden. Daraus kann dann jeder seine Schlüsse ziehen. Die Japaner haben unsere HiFi-Industrie damals jedenfalls platt gemacht, in jeder Hinsicht, auch und gerade in Sachen Klangqualität. Wenn die Japaner damals für jeden Verbesserungsansatz Doppelblindtests gemacht hätten, wäre die Geschichte wahrscheinlich anders verlaufen. Anders gefragt: Wieviele von uns hören denn heute noch mit alten deutschen Marken-Verstärkern aus der Zeit, wenn sie hohe Ansprüche an die Klangqualität stellen? Ich denke nur ganz wenige. Ich habe mittlerweile in vielen Geräten gering-induktive, nicht-magnetische Widerstände an sensiblen Stellen eingesetzt. Mit sehr gutem Erfolg. - Johannes |
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eckibear
Hat sich gelöscht |
#30 erstellt: 22. Mai 2016, 16:20 | |||
Wenn die Ingenieure ihr Handwerk beherrschen, dann machen sie erst einmal ihren primären Job am Entwurf, denn dieser Arbeitschritt ist für alles Weitere viel wichtiger als eine Anzahl subjektiver Eindrücke einzelner Goldohren. Der Doppelblindtest ist demzufolge eher für diejenigen sinnvoll, die in ihrer Kritik subjektiv etwas anderes hören. Sofern die Statistik dazu korrekt ist, werden nahezu alle diese Test mit großer (Selbst-) Ernüchterung enden.
Das stimmt wahrscheinlich sogar. Aber auch hierzu müsste die Statistik auch wirklich korrekt sein: Anzunehmen ist, dass damals auch wesentlich mehr Japaner verkauft wurden als Germanen. Dementsprechend ist bei etwa gleicher Überlebensquote die Anzahl der Japaner auch heute noch höher. Als das Thema HiFi in D groß heraus kam, hatten die Japaner auch deswegen die Nase mengenmäßig vorn, weil die deutschen Hersteller "Maxl & Co" es schlichtweg verpennt hatten, ein vergleichbares Produktspektrum für die Massenmärkte zu entwickeln und preiswert anzubieten. Einige hielten die Teakholz-Zarge, die Lautsprecherbespannung mit "Omas altem Sofakissen" oder ein bestimmtes Design lange noch für wichtiger als das Innenleben. Nicht jeder Kunde hatte dafür Verständnis.
Hast Du dazu auch den Doppelblindtest gemacht? IF {result="no"} GOTO #26 [Beitrag von eckibear am 22. Mai 2016, 16:24 bearbeitet] |
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Lennart777
Inventar |
#31 erstellt: 23. Mai 2016, 07:54 | |||
Der Hauptgrund, weshalb die deutsche gegen die japanische Hifi-Industrie so nachhaltig verloren hat,lag darin, dass die Japaner stets für den globalen, internationalen Markt entwickelt und gebaut hat. Die deutsche Industrie hat stets nur den eigenen Markt im Blick gehabt. das galt für die Optik und auch für die Technik. Als es bereits zu spät war, haben dann viele Geräte aus Japan importiert und sich umlabeln lassen (z.B. Saba, Nordmende, Siemens, Blaupunkt, Wega, ITT-Schaub-Lorenz). Grüße Lennart |
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Poetry2me
Inventar |
#32 erstellt: 23. Mai 2016, 22:22 | |||
Ob das wirklich so war? Wenn ich mir die tumben Schaltungsdesigns der deutschen Geräte von damals anschaue, dann denke ich, dass die Innovationskraft gefehlt hat, um auf dem internationalen Markt bestehen zu können. Uher hat in den 50er Jahren bewiesen, dass auch deutsche Elektronik-Unternehmen international etwas leisten können, aber das waren fast Manufaktur-Geräte. Wahrscheinlich hat in Deutschland vor allem die Produktions-Innovation gefehlt, welche kostengünstige Produktion in großen Stückzahlen überhaupt erst möglich macht. Innovative Bauteile kamen damals ebenfalls selten aus Deutschland. |
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Bertl100
Inventar |
#33 erstellt: 24. Mai 2016, 07:58 | |||
Hallo zusammen, also als ich jung war - in den frühen 80ern - da war meine Wahrnehmung so: Die älteren und alten Leute hatten und kauften deutsche Sachen. Hifi, Fernseher usw. Unter den jungen war diese Sachen aber extrem uncool. Kenwood, Pioneer, Sony usw - das waren die angesagten Marken. Ich wurde ausgelacht im Freundeskreis, weil ich mir dann einen Grundig Verstärker gekauft habe :-) Soll heißen: ich denke, dass es schon auch zu einem gewissen Teil eine Modeerscheinung war. Gruß Bernhard |
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Lennart777
Inventar |
#34 erstellt: 24. Mai 2016, 08:13 | |||
na ja - wieso war es denn uncool, sich einen deutschen Verstärker zu kaufen? 1.) die deutschen Geräte sahen im Gegensatz zu den Japanern völlig uncool aus (z.B. viel Plastik an der Front, Schiebepotis) 2.) klanglich konnten die meist nicht mithalten, auch die Leistung war eindeutig schwächer. 3.) die Japaner boten alles, was das Herz begehrte: - Riemen- oder Direct-Drive statt Reibradtechnologie - Dreikopf-Geräte bei Bandmaschinen und Kassettendecks - kurzschlussichere Endstufen und "vernünftige" Anschlüsse für die Boxen - Cinchbuchsen statt DIN-Buchsen - Gerätegattungen wie Vorverstärker und Endstufen, Timer und Equalizer, etc. 4.) die Japaner waren dennoch nicht teurer als entsprechende deutsche Geräte Hier mal eine Seite aus dem Grundig-Katalog von 1979 für Receiver, Verzeihung Empfänger-Verstärker: und hier die aus der gleichen Zeit von Pioneer, auch Receiver: Welche hätte man wohl lieber gekauft? Grüße Lennart |
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Broesel02
Inventar |
#35 erstellt: 24. Mai 2016, 08:41 | |||
In meiner Schulzeit waren die Plattenspieler aus Deutschland, Dual oder Thorens, angesagt. Bei den Verstärkern konnten die deutschen Hersteller aber einfach nicht mithalten. Da waren die üblichen japanischen Geräte einfach besser. Lautsprecher waren wieder fest in europäischer Hand, Mission, Kef, Heco, Canton und so weiter. Ich glaube schon daß wir als Schüler recht gut hören konnten. Die deutschen Verstärker waren einfach verglichen mit den japanischen Konkurrenten ziemlich schlecht. Ich halte aber den Rückschluss, daß die deutschen Hersteller nur für den Binnenmarkt entwickelt und gefertigt haben und daher hätten sie schlechte Geräte entwickelt, für gewagt. Natürlich hätten Grundig, Dual, Saba und so weiter auch gerne international mehr vekauft. Aber die Geräte waren qualitativ nicht international konkurrenzfähig. Denn Dual und Thorens haben ja ihre Plattenspieler ja international verkaufen können. Um den Bogen zu den Bauteilequalitäten jetzt wieder zu schliessen: Die europäischen Halbleiterhersteller konnten qualitativ auch keinesfalls mit den japanischen Herstellern mithalten. Valvo, Philips, Siemens hatten kaum wirklich konkurrenzfähige Halbleiter für den Audio- Bereich im Poduktionsprogramm. Und bei den passiven Bauteilen sah es auch nicht besser aus. Die japanischen Firmen brauchten also lediglich ihre Hallbleiter nicht nach Europa zu verkaufen und konnten so die europäischen Hersteller immer ein gutes Stück weit auf Distanz halten. Richard [Beitrag von Broesel02 am 24. Mai 2016, 09:54 bearbeitet] |
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Lennart777
Inventar |
#36 erstellt: 24. Mai 2016, 09:39 | |||
Die japanischen Halbleiter waren aber in Europa durchaus jederzeit verfügbar. Man wollte die aber nicht. Die These, die deutsche Industrie haben vorwiegend für den eigenen Markt entwickelt, bezieht sich weniger auf die Technik, als vielmehr auf die Optik! (siehe oben den Prospektvergleich). Grüße Lennart |
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