Sony f419R Verstärker mit Canton Quinto 530 - Ton nur nach Impuls, dann ausfaden

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SebeastianQuinto
Neuling
#1 erstellt: 11. Aug 2015, 21:10
Hallo Liebe Hifi-Forum Gemeinde,

nachdem ich mich schon eine ganze Weile durch google und euer Forum gesucht habe und nichts passendes für mein Problem finde (ich weiss leider auch nicht wie ich es genau benennen soll) versuche ich hier eine Lösung zu finden.

Erst mal mein "System":

Sony f419R Verstärker
Canton Quinto 530 Boxen
Boxenkabel neu von Conrad nach Beratung

Nachdem ich schon verschiedene Boxen und Kabel ausprobiert habe, und das Problem weiterhin besteht, muss es wohl der Sony f419R sein...

Das Problem....

....Auf jedem der 4 Kanäle des Verstärkers kommt es regelmäßig (aber nicht immer) vor, dass der Ton auf einer oder auf beiden Boxen "ausfadet", und dann nur noch manche Frequenzen zu hören sind, bzw. bestimmte "Impulse" in der Musik oder auch fast nichts. Wenn ich nun die Lautstärke schnell weit aufdrehe, kommt der Ton manchmal kurzzeitig wieder voll und klar zurück. Oder ich ziehe zB. das Chinch Kabel kurz und stecke es wieder ein, was einen kurzen lauten (eigentlich nicht gern verursachten) Impuls gibt, und der Ton ist wieder für ein paar Minuten oder auch nur Sekunden da.
Manchmal hilft nichts davon
Manchmal läuft der Ton auch für mehrere Stunden ganz gut.

So, ich weiss, dass das nicht so richtig einfach klingt, und ich weiss auch leider nicht wie ich mich besser (fachgerechter) ausdrücken kann. Habe wohl auch deswegen nicht eigenständig im Netz Lösungen gefunden.

Ich möchte mir eigentlich keinen neuen Verstärker kaufen, dieser Sony ist gar nicht so schlecht (wenn er denn funktioniert )

Deswegen wende ich mich bevor ich diesen Schritt gehe noch mal an euch.

Kennt einer das Problem?
Ist es "eindeutig" identifizierbar? und somit halbwegs kostengünstig zu beheben?

Ich freue mich über jede Antwort

Danke und Grüße

Sebastian
ehemals_Mwf
Inventar
#2 erstellt: 12. Aug 2015, 00:48
Hi,
SebeastianQuinto (Beitrag #1) schrieb:
...Kennt einer das Problem?...

(auch ohne dein Gerät genau zu kennen)

Ja, das ist der Klassiker:

Dein Verstärker hat ganz simpel Kontaktprobleme.

Alle elektromechanischen Teile (Potis, Umschalter, Relais) könnten Ursache sein und müssten gereinigt bzw. ersetzt werden.
Lokalisierung durch Erschütterung /kräftiges Klopfen /Rütteln auf/an den fraglichen Teilen während die Aussetzer auftreten.

Das ist kein Hexenwerk, erfordert aber doch ein wenig Erfahrung,
und auch Glück, falls spezielle Ersatzteile notwendig werden.
Lies dich hier im Reparaturforum mal ein bischen ein, fast alle Threads zu Problemen mit älteren Verstärkern haben diese Ursache.

Besonders häufig ist das Ausgangsrelais (zum Unterdrücken von Ein-/Ausschaltplopps) zwischen Endstufe und den LS-Anschlüssen die Ursache.

Viel Erfolg,

Gruss,
Michael


[Beitrag von ehemals_Mwf am 12. Aug 2015, 00:49 bearbeitet]
SebeastianQuinto
Neuling
#3 erstellt: 12. Aug 2015, 11:05
Hallo Michael,

Danke für deine schnelle und hilfreiche Antwort. Sowas in der Art hatte ich schon befürchtet.
Dann werde ich das Gerät am Wochenende mal öffnen und schauen ob ich was selbstständig finden und beheben kann, wenn nicht muss ich ihn wohl zur Reparatur geben (ob sich das finanziell lohnt wird sich zeigen....)

LG

Sebastian
ehemals_Mwf
Inventar
#4 erstellt: 14. Aug 2015, 14:32

Mwf (Beitrag #2) schrieb:
...Dein Verstärker hat ganz simpel Kontaktprobleme.

Alle elektromechanischen Teile (Potis, Umschalter, Relais) könnten Ursache sein und müssten gereinigt bzw. ersetzt werden.
Lokalisierung durch Erschütterung /kräftiges Klopfen /Rütteln auf/an den fraglichen Teilen während die Aussetzer auftreten...

Ich ergänze:

Zur Elektromechanik, die über die Jahrzehnte gerne schwächelt, gehören auch Lötstellen.
Diese einfach pauschal nach-löten.
Radiowaves
Inventar
#5 erstellt: 14. Aug 2015, 22:51
Hier sind Innenfotos: http://www.hifi-pict.../Sony%20TA-F419R.htm

Demnach hat der TA-F 419R einen motorischen Eingangswahlschalter (auf der oberen Platine hinten das große grüne Teil mit dem angeflanschten Motor). Wenns der sein sollte... hurra. Dann lieber gleich mal den Dominik Landgraf fragen, statt irgendwelche Chemie ("Kontaktspray") in den wertvollen Schalter zu kippen und ihn damit nachhaltig zu ruinieren. Dominik kann Schalter reparieren (auch diesen) - es kostet verständlicherweise aber Geld.

Schau deshalb zuerst bitte mal, ob es die Lautsprecher-Relais sind. Die kann man vielleicht leichter wechseln gegen pinkompatible neue. Ich vermute, die hängen kopfüber an der Platine über dem Trafo, kanns aber nicht genau sagen, weil ich den Schaltplan hier gerade nicht runterladen kann, weil ich mit nem analogen Modem unterwegs bin. Möglicherweise wäre auch das Verhalten des Kopfhörerausgangs ein Indiz: blendet der auch aus, wenn die Lautsprecher zicken? Oder spielt der weiter? Wenn er weiterspielt, könnten es die Lautsprecher-Relais sein, die korrodiert sind. Wenn der Kopfhörer genauso zickt, mal weiter "vorne" im Signalweg schauen, also vor der Endstufe. Auch mal schauen, ob irgendwo kalte Lötstellen sind bei den vielen Drahtbrücken, die da drin sind. Ist aber insgesamt ein schöner Aufbau bei diesem Verstärker.

Vorsicht, man kann bei diesem Gerät im geöffneten Zustand ungehindert auf Netzspannung fassen! Also nur Fehlersuche, wenn Du weißt, was Du tust!
SebeastianQuinto
Neuling
#6 erstellt: 16. Aug 2015, 11:53
Hallo Radiowaves.

danke für deine Infos, das macht die suche etwas konkreter, obwohl ich mich da ganz langsam rantesten muss und schauen was geht. wenn ich nicht selber mit klar komme, gebe ich die Aufgabe wahrscheinlich an einen Spezialisten ab.

was genau kann ich machen um nicht auf Netzspannung zu fassen? das würde mir einen Schlag verpassen und evtl. einen kurzen produzieren? liege ich da richtig?

Danke und liebe Grüße

Sebastian
Radiowaves
Inventar
#7 erstellt: 16. Aug 2015, 14:57
Hallo Sebastian,


SebeastianQuinto (Beitrag #6) schrieb:
was genau kann ich machen um nicht auf Netzspannung zu fassen?


Nicht an die Stellen fassen, wo Netzspannung frei zugänglich ist. Wenn Du nicht weißt, wo sie überall frei zugänglich ist, siehe weiter unten mein finaler Rat.


SebeastianQuinto (Beitrag #6) schrieb:
das würde mir einen Schlag verpassen und evtl. einen kurzen produzieren? liege ich da richtig?


Mit ersterem definitiv ja. wenn nicht gerade sehr, sehr günstige Umstände zusammenkommen, bekämst Du dabei richtig einen ab. Ein richtiger Kurzschluß entsteht dabei nicht, der Mensch hat einen endlichen Körperwiderstand. Das würde Dir aber im ungünstigen Fall künftig egal sein, weil Du Dich nie wieder fragen können würdest, ob der "kurze" nun was am Gerät geschädigt haben könnte.

Mein Rat nach diesen Fragen: lass jemanden ran, der, wenn vielleicht nicht mit diesem Verstärker, aber doch wenigstens im Umgang mit elektrischem Strom Erfahrung hat. Tu Dir bitte diesen Gefallen.

Dennoch zur fachlichen Antwort: das Gerät hat 2 Netztrafos. Den großen fetten, der ist für den Betrieb zuständig, der macht auch die Leistung, die Endstufe will ja gut Strom geben können. Und einen kleinen, der ist für Standby zuständig, weil der große im Leerlauf zuviel Verlust machen würde. Eine Diesellok, die mit laufendem Motor im Leerlauf herumsteht, dürfte mehr Diesel ziehen als ein Mittelklasse-PKW bei 140 auf der Autobahn... Der kleine Trafo überwacht die Fenrbedienung und die Power-Taste und wenn die Kiste einschalten soll, zieht er ein Relais an, das den großen Trafo anschaltet.

Die beiden Trafos sind auf dem Foto rechts, also wenn Du vor dem geöffneten Gerät stehst links. Der fette Trafo hat hinten (der Geräterückseite zugewandt) die Netzspannungsanschlüsse, die beiden Lötpunkte auf der kleinen Platine sind also Netzspannung, zumindest, wenn die Kiste angeschaltet ist. Im "Standby"-Zustand kann es sein, daß nur bei einer Netzsteckerpolung Spannung drauf ist und bei der anderen nicht, oder es ist bei beiden Polungen keine Spannung drauf. Da das russisch Roulette ist, gilt also: im Zweifelsfall ist auch in Standby Spannung drauf.

Die Netzspannung kommt vom Netzkabel vermutlich auf die kleine Platine ganz hinten unten in der Ecke, wo der kleine Trafo draufsitzt. Sie ist dort immer angeschlossen und evtl. an manchen Bauteile-Beinchen abgreifbar. Weiterhin gibt es hinten die geschalteten Netzsteckdosen. Auch da ist Spannung drauf und vermutlich sehr leicht anfassbar. Diese Teile sind seltenst gekapselt.

Die zumindest definitiv gefährlichen Stellen sind also diese hier:



(Foto-Grundlage: © http://www.hifi-pict.../Sony%20TA-F419R.htm )

Weitere gefährliche Stellen mag ich nicht ausschließen wollen. Deshalb übernehme ich keinerlei Haftung!

Man kommt übrigens beim Suchen und Fummeln am angeschalteten Gerät schneller als man denkt in die Nähe der Netzspannung. Man rutscht auch mal evtl. mit dem Schraubendreher ab, man trägt vielleicht (ich nicht) eine Armkette, die etwas herunterhängt, ...

Und auch die "Kleinspannungsseite" des Netzteils ist nicht ohne. Das ist ein Leistungsverstärker, der an 8 Ohm 70 Watt pumpen soll. Damit hat der mindestens eine Spannung von 35 Volt, eher 40 Volt auf der "Kleinspannungsseite" des Netzteils. Auch da fasst man nicht an, ohne einen bleibenden Eindruck zu bekommen. Diese "Kleinspannung beginnt auf der anderen Seite des großen Trafos an den Lötpunkten und endet auf der Hauptplatine. Dort wird in den dicken schwarzen Kondensatoren, die da stehen, auch noch Energie gespeichert, damits richtig Eindruck macht, wenn man anfasst (auf der Unterseite der Platine und ggf. an Drahtbrücken oben). Also auch da heißt es: besser, man weiß, was man tut.
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