Sansui 771 ,DC Offset nicht einstellbar

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Berks
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 02. Jul 2015, 21:43
Hallo liebe Forum Mitglieder ,
ich habe von einem Freund einen alten Sansui 771 bekommen .
welcher in einem sehr schlechtem Zustand war .
Ich habe durch sehr viele Beiträge hier im Forum schon einiges lernen können und den Sansui
fast wieder in einem tadellosen Zustand zurücksetsen können .
Jetzt habe ich aber noch ein hoffendlich kleines Problem .

Bei dem Sansui 771 läßt sich die DC-Offset Spannung bei beiden Kanälen nicht einstellen .
Der DC-Offset schwankt wild zwischen ca +170 mV und -210 mV (DC)bei beiden Kanälen .

Was ich bis jetzt herausgefunden habe ist :

1:
Wenn man das Basspoti auslötet ,dann läßt sich der DC Offset einstellen .
Habe den Basspoti schon gegen den Höhenpoti (haben die gleichen Werte ) ausgetauscht ,bringt leider nichts .Beide Potis haben im Ausgebautem Zustand einwandfreie Werte .
Desshalb schließe ich einen Defekt von den Potis aus .(Potis sind auch schon gereinigt)
2:
Wenn ich die Taste "Audio Muting -20 dB " drücke ,dann läßt sich der DC-Offset einstellen .
3:
Auch wenn ich die Taste "Low Filter" einschalte lässt sich der DC-Offset einstellen .
4:
bei der Taste "High Filter "funktioniert das nicht

ein Multimeter und Schaltpläne (welche ich zum großen Teil nur mit großer Mühe lesen kann .weil mir da
Erfahrung fehlt ) und natürlich Ehrgeiz steht zur Verfügung .

Würde mich über etwas Hilfe und Tipps sehr freuen

Viele Grüße Thomas
Bertl100
Inventar
#2 erstellt: 03. Jul 2015, 12:51
Hallo zusammen,

nun, dann ist der Fehler ja klar! In der Klangregelstufe entsteht ein sehr tieffrequentes Rumpeln, das natürlich dann auch die Endstufe aussteuert.
Die 33V Versorgung für diese Stufe: steht diese ganz sauber? Oder schwankt etwa auch die?

Falls nicht, dann kommen in Frage: Transistoren, Elkos, aber (vor allem) hochohmige Widerstände.
Und von letzteren sind in der Klangregelstufe an Basis bzw. Gate jeweils zwei verbaut.
330k, 470k, 820k, 470k. Die würde ich mal als erstes tauschen.

Gruß
Bernhard
Berks
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 04. Jul 2015, 14:13
Hallo Bernhard ,

vielen Dank für deine Tipps .
ich werde mich Morgen mit dem Sansui und deinen Tipps beschäftigen
und werde Euch auf alle Fälle auf dem laufenden halten .

Wünsche noch ein schönes Wochenende

Grüße
Thomas
Berks
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 10. Jul 2015, 07:17
Hallo Bernhard ,hallo Forenteilnehmer ,

Die 33 Volt Versorgung dieser Stufe steht ganz sauber bei 32,78 V und schwankt nicht .

ich habe jetzt diese Hochohmigen Widerstände ausgelötet und durchgemeßen ,
haben aber alle noch die richtigen Werte .

Habt ihr einen Tipp mit welchen Bauteilen ich genau weitermachen sollte ?

Viele Grüße
Thomas
PBienlein
Inventar
#5 erstellt: 10. Jul 2015, 08:56
Hallo Thomas,

wie sehen denn die Steckkontakte der Treiberplatine aus?

Ansonsten würde ich jeweils die beiden Dioden am Offsetpoti (D01, D03 bzw. D02, D04) checken.

Sansui Treiberplatine Schaltplant

Gruß
Harald
Lennart777
Inventar
#6 erstellt: 10. Jul 2015, 09:27
Harald (PBienlein) liegt ja meistens richtig mit seinen Empfehlungen. Aber hier macht mich stutzig, dass der Offset in beiden Kanälen gleichzeitig nicht einstellbar ist. Dies schließt eigentlich einen Defekt in den Endstufen aus. Es muss sich vielmehr um einen Fehler handeln, der sich rechts und links gleichermaßen auswirkt - da bleiben nur noch Netzteil und Masse. Bitte mal in dieser Richtung suchen...

Grüße
Lennart
Berks
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 12. Jul 2015, 15:41

PBienlein (Beitrag #5) schrieb:
Hallo Thomas,

wie sehen denn die Steckkontakte der Treiberplatine aus?

Ansonsten würde ich jeweils die beiden Dioden am Offsetpoti (D01, D03 bzw. D02, D04) checken.

Sansui Treiberplatine Schaltplant

Gruß
Harald

Hallo Harald ,

Die Steckkontakte der Treiberplatine sind in einem sehr guten Zustand .
Ich habe jetzt die Dioden (D01,D03 und D02,D04 ) durchgemeßen und die sind alle in ordnung .
sprich in eine Richtung sperren sie und in die andere Richtung lassen sie durch.
Bertl100
Inventar
#8 erstellt: 12. Jul 2015, 16:03
Hallo zusammen,

der TE schreibt doch, dass Drücken des Low-Filters und der 20dB-Absenkung bewirkt, dass sich der Offset einstellen läßt. Da würde ich doch dann denken, dass der Fehler VOR der Endstufe liegen muß, genauer gesagt vor den genannten Schaltern.

Da sitzt nur die Klangregelstufe. Man muß bei der Suche auch darauf achten, dass wir es ja mit einem (vermutlich leichten) Wackelkontakt zu tun haben. Also dass z.b. TR01 leichten Feinschluß hat, oder einer der Basis-Spannungsteiler-Widerstände. Vielleicht auch ein Elko.
Wir suchen also vermutlich LEICHTE, tieffrequente Schwankungen über der Zeit. Das kann durchaus sein, dass man das mit dem Multimeter nicht so leicht findet. Wenn z.b. ein 470k Widerstände manchmal 490k hat.
Man könnte mal C17 einseitig ablöten. Dann kann man sehen, ob der Fehler VOR oder NACH dieser Trennstelle entsteht.

Gruß
Bernhard
Berks
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 12. Jul 2015, 16:25
Hallo Bernhard ,

ich habe C17 jetzt ausgelötet .

Der linke Kanal gibt nun eine stabile DC-Offset Spannung aus .
Bei rechten Kanal springt der Wert immer noch wild hoch und runter .

C17 habe ich bei der Gelegenheit durchgemeßen und er ist noch absolut in Ordnung.

Ich glaube wir sind auf der richtigen Spur

Vielen Dank und Grüße
Thomas

Edit :ich habe nun auch C18 ausgelötet ,und dadurch schwankt auch der DC-Offset auf dem rechten Kanal
nur noch minimal ,im etwa 7 MV Bereich .


Edit2 : im Schematic Diagram steht bei C18 die Buchstaben" BRN "weis vieleicht jemand was diese
Abkürzung bedeutet ? habe leider nirgendwo etwas darüber erfahren können .


[Beitrag von Berks am 12. Jul 2015, 18:43 bearbeitet]
Bertl100
Inventar
#10 erstellt: 13. Jul 2015, 11:03
Hallo zusammen,

nun, das sagt uns, dass der Fehler rund um TR01 liegt. Ich hätte wie gesagt auf die Basiswiderstände getippt, es kann aber im Prinzip jedes Bauteil sein. Leider!

Gruß
Bernhard
Berks
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 18. Okt 2015, 20:24
Hallo liebe Foren Teilnehmer ,

leider bin ich erst jetzt wieder dazu gekommen , mich um den Sansui 771 zu kümmern .
Eine Aus -und Einlötaktion ,hat leider nicht zum Ziel geführt ,
dafür ist mir aber was anderes aufgefallen .

Die ist Situation ist :

Beide DC-Offsetspannungen lassen sich nicht einstellen (schwankt grob um +200 mV und - 200mV wild hin und her )

Bei aktiviertem LOW Filter Schalter kann man die DC Offsetspannung gut einstellen .
Auch wenn man C17 und C18 auf dem Tone Board auslötet ,ist die DC Offsetspannung ruhig .

Was mir beim neuerlichen Meßen der Spannungen noch aufgefallen ist (Vieleicht ist das wichtig )

Die Anschlüße vom F1499 Driver Circuit Board .

Pin 4 und 3 sollten 35 V haben , haben stabil 34.9 V
Pin 12 und 11 sollten -35 V Haben , haben auch stabil - 34,9 V

Pin 8 und 7 sollten 0 V haben , dort schwankt die Spannung nach dem selben Muster wie bei dem DC.Offset .
zwischen ca 1 V und -1,2 Volt
wenn ich nun den LOW Filter Schalter aktiviere , dann schwankt der Wert nur noch
zwischen ca 0,04 V und -0,11 Volt .

Dort scheint irgendein Zusammenhang zu existieren .
So als ob irgendeine Spannung eingestreut wird , welche durch den LOW Filter , dann rausgefiltert wird .

Vieleicht hat jemand noch eine Idee dazu , wenn nicht werde ich weiterhin in dem Bereich um den TR1
suchen .

Viele Grüße und einen schönen Sonntagabend noch

Thomas
Bertl100
Inventar
#12 erstellt: 19. Okt 2015, 17:41
Hallo zusammen,

löt doch auch mal C01 (3.3µF) aus. Wenn es dann auch ruhig ist, dann kann nur noch C05, TR01, R01, R08 oder R11 schuld sein.
Die Betriebsspannung an C609 (100µF) ist stabil?

Gruß
Bernhard
Berks
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 19. Okt 2015, 23:02
Hallo Bernhard

Die Betriebsspannung an C609 (100µF) ist stabil und liegt bei 31,4 V .

meintest du C7(3.3µF) ?
Das auslöten hatte leider keinen Erfolg , der DC-Offset spielt immer noch wilder Westen :-)

Habe auch C1(470pF) ausgelötet hat leider auch nichts gebracht .

kurzes Resumee:

C17 und c18 auslöten ,für den linken und rechten Kanal brachte jeweils Ruhe in den DC-Offset .
C7 auslöten leider nicht .

Heißt das nun das der Fehler irgenwo "dazwischen " liegen sollte ?

Grüße Thomas
Bertl100
Inventar
#14 erstellt: 20. Okt 2015, 17:54
Hallo Thomas,

das ist interessant. Wenn die "Störung" nicht über C07 kommt, dann wird es interessant!
Die Schaltung mit den Klangregelpotis wird eigentlich von keinen DC-Anteilen durchflossen.
Das "linke" Ende ist über C07 DC-mäßig entkoppelt. Das "rechte" Ende ist am rechten Ende von C23 angekoppelt. Denkbar wäre jetzt, dass C23 zu viel Leckstrom hat, dadurch an R37 eine Spannung von einigen 100mV stehen bleibt. Aber den weiteren Wirkungsweg verstehe ich jetzt auch nicht.

Der Schaltungsteil mit den Potis ist ja sehr hochohmig. Möglicherweise sind es irgendwelche Kriechströme in den Potis, von der Schleifbahn auf das (mit Masse verbundene) Gehäuse?

Gruß
Bernhard
audiophilanthrop
Inventar
#15 erstellt: 20. Okt 2015, 21:06
Ganz ehrlich: Wir reden über 40 Jahre alte Kleinvieh-Elkos, sowas kann schon mal lecken. Ich würde mir da erst einmal für alle 4 (x2) Elkos im fraglichen Bereich Ersatz besorgen (Achtung 3x Bipolar, für den 2µ2/25V tut's sicher auch ein zweiter 2µ2/50V) und den angefangen mit C17 und C07 verbauen.
Poetry2me
Inventar
#16 erstellt: 22. Okt 2015, 08:19
Der FET01 (2SK24) als Aufholverstärker am Ausgang der Klangregelstufe könnten es nicht sein?

- Johannes
Bertl100
Inventar
#17 erstellt: 22. Okt 2015, 09:50
Hallo zusammen,

nun, wenn er den Koppel-C am Gate dieses FETs rausnimmt, sind die Probleme weg. Das läßt mich erst mal vermuten, dass es nicht der FET sein kann. Aber wer weiß :-)

Gruß
Bernhard
Berks
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 22. Okt 2015, 23:18
Hallo Zusammen ,
ich glaube jetzt wird es wirklich interessant .
Ich hatte den Verstärker ja von einem Bekannten übernommen , welche schon die
Elektolyth Konsantatoren getauscht hatte , und dann irgendwann das Interesse verloren hat .

Jetzt hätte ich noch zwei Fragen

1:
Mit den 3 Bipolaren meinst du aber nicht die Elektrolyth Kondensatoren oder ?
Weil verbaut sind dort auf dem Board nur polare und auf dem Schaltplan sind auch nur polare
eingezeichnet .

2:
Und was jetzt interessant ist , ist das mein Board wohl ein (ich vermute )älteres Board ist .
Auf dem Board würde an zwei Stellen ein Fix (heißt das so ? )vorgenommen .
Die Bezeichnung auf dem Schaltplan ist TP-N71
die Bezeichnung auf dem Board ist TP-N71 HB

Die Kabelbrücken stammen jedoch nicht von meinem Bekannten

Bei den Roten Strichen wurde die Leiterbahn unterbrochen
Die Blauen Striche sind Kabelbrücken
a


[Beitrag von Berks am 22. Okt 2015, 23:22 bearbeitet]
Bertl100
Inventar
#19 erstellt: 23. Okt 2015, 12:42
Hallo zusammen,

die Änderungen "rechts" auf dem Layout: da wurde der Gegenkopplungspfad vom Klangregelnetzwerk auf das drain-seitige Ende von C23 umgehängt!
D.h. dass das Klangregelnetzwerk jetzt auf ca. 10V DC hängt.

Also meine Meinung dazu - wenn schon alle Elkos getauscht wurden:
- Feinschluß ein den Potis
- Die Schaltung schwingt!

Man muß ja sagen, dass C17 mit 2.2µF viel zu groß ist, die Fet Stufe hat ja einen Eingangswiderstand von ca. 300kOhm. Da würden ja 470nF leicht reichen. Und die würden die Grenzfrequenz womöglich in einen Bereich anheben, dass diese tieffrequente Schwingung zum erliegen kommt.

Gruß
Bernhard
Poetry2me
Inventar
#20 erstellt: 23. Okt 2015, 23:39
Hallo Bernhard,

habs mir auch mal angesehen und erkenne das gleiche wie Du: das ganze Baxandall Klangregelnetzwerk hängt durch die Änderung "rechts" auf dem Platinen Layout nicht mehr auf Massepotential, sondern bei den 10,7V am FET Drain.

Allerdings scheint dieses Klangregelnetzwerk keinen eigenen Fußpunkt zur Masse zu haben. Auch am Eingang ist es durch den Kondensator C07/C24 (3,3µF) abgeschottet, somit freifliegend. Ich kann mir vorstellen, dass es dadurch keinen Unterschied mehr macht, ob das Netzwerk vor oder hinter dem Kondensator C23 abgreift, oder?

Aber ich gebe Dir recht, dass hier ein niederfrequentes Schwingen auftreten könnte. Die ganze Schaltung um FET01 bzw. FET02 ist ein Gegengekoppeltes System und durch das Baxandall-Netzwerk in der Gegenkopplung ausgesprochen unübersichtlich.
Und ja, solche langsamen "Pump-Schwankungen" hatte ich schon mal an einem Hitachi OpAmp beobachtet, nachdem ich die Ausgangs-Kapazität durch einen zu geringen Wert ersetzt hatte. Evtl. war die vorgefundene Modifikation an der Platine und Schaltung dadurch begründet.

Übrigens könnte da noch ein Fehler in der Zeichnung sein. Der blaue Strich ganz "rechts" sollte besser an den Verbindungspunkt an R26+R28 gehen. Andernfalls ist es ein Massepunkt und dann macht es keinen Sinn.


Fehlerbehebung:
Ich würde nach Elkos auch immer noch den FET als mögliche Fehlerquelle ansehen, wegen der gegengekoppelten Natur des Ganzen.

- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 23. Okt 2015, 23:40 bearbeitet]
Berks
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 27. Okt 2015, 00:21
Hallo Zusammen ,

Ich hatte mal wieder Zeit mich an den Sansui zu machen .

Hallo Johannes ,
du hast natürlich recht . Der blaue Strich habe ich falsch eingezeichnet , und er geht an den
Verbindungspunkt R26+R28 wie du es geschrieben hast .

Hallo Bernhard ,

ich habe nun C17 und C18 gegen je 470nF getauscht .
Es hat tatsächlich etwas mehr Ruhe in den DC-Offset gebracht .
Er schwankt nun "nur"noch in etwa +40 mV bis -40 mV .
Das ist schon einiges Besser als davor (+200mV bis -200mV)

Ich habe nun als Test ein paar billige Boxen angeschloßen ,dabei ist mir aufgefallen das

wenn ich den Bassregler hoch und runter drehe ein "Rumoren" in den Lautsprechern auftritt .
Das ist jedoch nur bei dem Bassregler (Lautstärke,Balance und Höhenregler nicht ) der Fall.

Wärend dem Drehen des Bassreglers spielt auch der DC-Offset wieder total verrückt (Lautstärke,Balance und Höhenregler nicht )

Ist seltsam weil ich ja schon einmal den Höhen und Bassregler (Haben die selben Werte)gegeneinader Ausgetauscht habe .
Sprich der Fehler ist beim Bassregler geblieben und nicht zu dem Höhenregler gewandert .

Viele Grüße
Thomas


[Beitrag von Berks am 27. Okt 2015, 00:22 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#22 erstellt: 27. Okt 2015, 01:24
Dass die Verkleinerung des Kondensators C07 / C08 den Fehler reduziert, ist interessant. Man muss nur immer bedenken, dass es hier um ein gegengekoppeltes System geht. Änderungen an einer Stelle im Kreislauf worken sich überall aus.


Wärend dem Drehen des Bassreglers spielt auch der DC-Offset wieder total verrückt (Lautstärke,Balance und Höhenregler nicht )


Das finde ich einen interessanten Hinweis. Wenn die Bewegung des Schleifers auf der Kohleschicht-Bahn ein Signal erzeugt, dann gibt es durch das Poti einen Gleichspannungsstrom bzw. einen Potentialdifferenz. Laut Schaltplan kann das aber nicht sein, weil das gesamte Netzwerk ein geschlossenes System ist und sein Potential überall ungefähr 10,7V sein sollte, weil es (nach dem Factory Mod) mit dem Drain des FET01 verbunden ist.

Also wo kommt hier ein Gleichstrom durch das Poti her?

Ich könnte mir vorstellen, dass evtl. der Elko C07 (3,3µF) Leckströme hat, welche schon gengen, um Gleichspannungsüotentiale am Poti aufzubauen.

Sansui 771 schematic detail tone amp with noise problem and factory modification

- Johannes
audiophilanthrop
Inventar
#23 erstellt: 27. Okt 2015, 12:17
Mal ne ganz blöde Frage: Die für die Versorgungsspannung zuständigen Elkos wurden auch erneuert? Die Schleifenverstärkung der Schaltung (und damit auch die PSRR) ist ja recht überschaubar...
Berks
Ist häufiger hier
#24 erstellt: 30. Okt 2015, 01:00
Hallo Johannes ,
C07 tauschen brachte leider keine Besserung .

Hallo Audiophilanthrop,
Die für die Versorgungsspannung zuständigen Elkos wurden alle getauscht .
(Bis auf die zwei Bipolaren C10,C11, auf dem Power Board welche in der Nähe des Railes sitzen )

Auf was ich jetzt noch aufmerksam geworden bin ist ,

das wenn die Lautsprecher angeschlossen sind , und ich die Achse des Basspotis (Auf die die Knöpfe gesteckt werden ) berühre , auch ein "Krummeln " aus den Lautsprechern kommt .


Viele Grüße
Thomas
Bertl100
Inventar
#25 erstellt: 30. Okt 2015, 12:31
Hallo zusammen,

nun, dann kann es ja nur noch DC über dem Bass-Poti oder Kriechströme im Poti sein!
Miss doch mal nach, ob eine DC Spannung über der Schleifbahn des Potis abfällt!
Also Messgerät an die beiden Enden der Schleifbahn anschließen.

Gruß
Bernhard
Poetry2me
Inventar
#26 erstellt: 30. Okt 2015, 21:11
Ja, vielleicht stimmt der Schaltplan nicht und das Baxandall Netzwerk hat doch einen Massebezugspunkt irgendwo?
Berks
Ist häufiger hier
#27 erstellt: 02. Nov 2015, 23:38
Schönen guten Abend Zusammen ,

Beim Basspoti habe ich nun folgende Werte gemeßen.

Bass-Poti niedrig eingestellt:
erster Kanal -1mV bis 3,8 mV
zweiter Kanal -1 mV bis 2 mV

Bass-Poti ganz aufgedreht
erster Kanal 0,75 V bis 0,78 V
zweiter Kanal 0,73 V bis 0,75 V

Bei dem Höhen-Poti ,Balance-Poti und Lautstärke-Poti war fast null .


Was noch auffällig ist (denke ich zumindest )

das zwischen den jeweiligen Enden des Höhen- und Bass-Poti(je4 mal plus je 2 mal Mittelanschluß wo der Widerstandswert ist) auf
Gehäusemasse jeweils 7,3 V DC Spannung fließt.(Kann aber auch sein das das normal ist vieleicht
sowas wie Potentialausgleich ? )

Grüße
Thomas
Poetry2me
Inventar
#28 erstellt: 03. Nov 2015, 01:50
Sorry, ich verstehe es gerade nicht.

Welche Spannung hast Du jeweils zwischen den beiden äußeren Enden der Potis? Also relativ zueinander, nicht gegenüber Masse.
Der Schleifer am Mittelanschluss interessiert dabei mal gerade nicht.

Ich will darauf hinaus, dass evtl. ein Spannungsgefälle über dem Poti liegt, welches dann dazu führt, dass der Schleifer durch sein Kratzen ein Eigengeräusch erzeugen wird, weil er mikroskopisch betrachtet über eine rauhe Oberfläche fährt, auf welcher der elektrische Kontakt während der Bewegung uneinheitlich ist.

- Johannes
Berks
Ist häufiger hier
#29 erstellt: 03. Nov 2015, 14:33
Hallo Johannes ,

tut mir leid , ich habe mich da sehr unverständlich ausgedrückt .

gemeßen habe ich jeweils an den äußeren Enden des Bass-Poti.


Bass-Poti
-----------------------------------
I.................I............... I
X1..............o...............X2

X1 und X2 =dort habe ich das Multimeter angeschloßen und die DC Spannung gemeßen
Das je einmal für den rechten und einmal für den linken Kanal.
o = ist der Schleifer ,welchen ich bei der Messung ignoriert habe

Normalerweise sollte es doch egal sein ,in was für einer Postition der Bassregler ist .
Weil ich doch die Spannung über den gesamten Widerstand meße und nicht
in der Mitte abgreife wo sich der Widerstand durch drehen des Schleifers verändert .


Ich habe auf alle Fälle bei aufgedrehtem und zugedrehtem Bass-Poti unterschiedliche Werte .

Bass-Poti niedrig eingestellt:
Linker Kanal -1mV bis 3,8 mV DC
Rechter Kanal -1 mV bis 2 mV DC

Bass-Poti ganz aufgedreht
Linker Kanal 0,75 V bis 0,78 V DC
Rechter Kanal 0,73 V bis 0,75 V DC

Viele Grüße
Thomas


[Beitrag von Berks am 03. Nov 2015, 19:42 bearbeitet]
Bertl100
Inventar
#30 erstellt: 03. Nov 2015, 20:01
Hallo zusammen,

also sehr seltsam ....

Bass voll aufgedreht bedeutet im Schaltplan, Schleifer ganz "links".
Nach meinem Dafürhalten kann das nur bedeuten dass der Strom durch die Potischleifbahn fließt, und zwar über C17, aber der wurde ja schon getauscht ....

Gruß
Bernhard
Berks
Ist häufiger hier
#31 erstellt: 03. Nov 2015, 22:39
Hallo ,
mal eine andere Frage bzw ein anderer Ansatz .
Kann aber sein das es eine Schnappsidee ist

In Beitrag 18 habe ich den Fix auf dem Board bei C23 und C24 (Bei C24 ist der blaue Strich nicht ganz richtig der geht natürlich an R26,R28 ) eingezeichnet .

Wäre es möglich das die Elkos C23 und C24 nicht mehr so Polar wie sie eingezeichnet sind eingelötet gehören ?
Also könnte es sein das man die ,bedingt durch den Fix einmal drehen muß ?

Ist mal nur so eine Idee , weil irgendwoher muß ja diese unerwünschte Spannung kommen .
und die Mute Taste und Low Filter Taste von dem Filter Circuit Board haben ja einen positiven Einfluß auf den schwankenden DC Offset .

Ich suche sozusagen im Moment das "missing Link "
Weil es muß ja etwas sein ,das sich zugleich auf beide Kanäle auswirkt ,

Das Basspoti ansich schließe ich eigendlich aus ,weil ich es ja schon gegen das Höhenpoti (hat die gleichen Werte) ausgetauscht hatte , und auch das Ersetzten des Basspotis durch Widerstände brachte keine Besserung

Grüße Thomas


[Beitrag von Berks am 03. Nov 2015, 22:53 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#32 erstellt: 04. Nov 2015, 01:10
JA !! Du hast recht!

Die Elkos C17 und C18 müssten aufgrund der Modifikation ab Werk anders herum gepolt sein, als auf dem Platinenaufdruck steht
Sehr gut.

Ich denke Du hast da was gefunden

Aufgrund der von Dir beschriebenen Modifikation (bei C23 hattest Du sie ja korrekt eingezeichnet), wird das ganze Klangregelnetzwerk mit einem Gleichspannungspotential von 10,7V "geflutet". Diese Gleichspannung 10,7 gelangt durch das Bass-Poti hindurch, über den Widerstand R21, an den negativen Anschluss des Elektrolytkondensators C17.

Am positiven Anschluss liegen aufgrund des Spannungsteilers (820k und 470k) nur 3,9V an, somit ist der Kondensator um 6,8V in der verkehrten Richtung gepolt!

Klarer Fall, die Kondensatoren C17 und C18 sollten jetzt noch mal ausgetauscht werden, am sichersten gegen ungepolte Folienkondensatoren.

Am Kondensator C08 hat man dieses Problem übrigens nicht. auf dessen "anderer" Seite stehen 17V, also immer noch positiver als 10,7V.

- Johannes
Berks
Ist häufiger hier
#33 erstellt: 05. Nov 2015, 09:19
Ha , super
Das war des Rätsels lösung

Habe die Kondensatoren C17 /C18 gegen neue getauscht(Habe im Moment nur Elektrolytkondensatoren hier )und anders herum eingelötet.

Der Ruhestrom macht jetzt genau das was er machen soll , er läßt sich einstellen

Bias und DC-Offset neu eingestellt und alles funktionier jetzt wunderbar .

Ich möchte eure Nerven jetzt nicht unbedingt weiter strapazieren , aber ich hätte noch 3 kleine Fragen
solange ich den Verstärker noch offen haben .

1.
Die Turner Platine hat noch alle alten Konsentatoren drauf , der Turner funktioniert aber ohne Probleme .
Sollte ich hier erstmal alles so laßen wie es ist ? nach dem Motte "never change a running System "

2.
C17 /C18 wurden ja gegen 450nF Elkos getauscht (Auf dem Schaltplan sind sie mit 2,2 pikoF angegeben ) Hat dieser Tausch auswirkung auf den unsprünglichen Klang oder sind die nur zur "glättung"des Stromes zuständig ?

3.
C17 /C18 gegen ungepolte Folienkondensatoren tauschen.
Mal ne dumme Frage
ungepolt damit die das Potenzial ausgleichen ?
und Folienkondensatoren weil die mehr aushalten ?
Folienkondensatoren dann möglicht mit hohem ESR nehmen ?

Viele Grüße
Thomas


[Beitrag von Berks am 05. Nov 2015, 09:31 bearbeitet]
audiophilanthrop
Inventar
#34 erstellt: 05. Nov 2015, 15:08
Elkos im Tuner würde ich unter "nice to have" verbuchen. Bevorzugt dann wenigstens die im Signalweg. Solltest du aber dafür das Skalenseil abnehmen müssen, würde ich mir das mindestens dreimal überlegen.

BTW: 4 Schraipfäler in einem Satz --> du warst noch nicht ganz wach?

Berks (Beitrag #33) schrieb:
2.
C17 /C18 wurden ja gegen 450nF Elkos getauscht (Auf dem Schaltplan sind sie mit 2,2 pikoF angegeben ) Hat dieser Tausch auswirkung auf den unsprünglichen Klang oder sind die nur zur "glättung"des Stromes zuständig ?

Das sind Koppelelkos. Wie groß die tatsächlich sein müssen, ist gar nicht mal so einfach auszurechnen. Am kritischsten müßte es bei ganz aufgedrehtem Baß- und Höhenregler sein. Der Eingangswiderstand der Stufe mit dem 2SK24 sollte bei etwa (820k / (1 + Av)) || 470k liegen, wie groß auch immer Av bei der jeweiligen Frequenz ausfällt. Diese Baxandall-Klangreglerschaltungen habe ich immer noch nicht wirklich kapiert.

Berks (Beitrag #33) schrieb:
3.
C17 /C18 gegen ungepolte Folienkondensatoren tauschen.
Mal ne dumme Frage
ungepolt damit die das Potenzial ausgleichen ?
und Folienkondensatoren weil die mehr aushalten ?

Ganz einfach: Folien-Cs sind immer ungepolt. Ergo wäre damit dein kleines Malheur nicht passiert. (Du hast vermutlich die alten Cs einfach ausgelötet, ohne auf deren tatsächliche Polung zu achten? Böse Falle.) Und ein gutes Stück linearer als Elkos sind sie grundsätzlich auch. Mit generös überdimensionierten Elkos (die absolut gesehen immer noch reichlich klein sind) passiert da aber auch nicht viel. Bei der Schaltung würde ich mir um ganz andere Dinge Sorgen machen...

Berks (Beitrag #33) schrieb:
Folienkondensatoren dann möglicht mit hohem ESR nehmen ?

Die Frage ist sinnbefreit.


[Beitrag von audiophilanthrop am 05. Nov 2015, 15:30 bearbeitet]
Bertl100
Inventar
#35 erstellt: 05. Nov 2015, 18:17
Hallo zusammen,

na dann Gratulation!!

Gruß
Bernhard
Poetry2me
Inventar
#36 erstellt: 05. Nov 2015, 21:45
Ja, Gratulation auch von meiner Seite

Das war ja wieder mal ein echtes Puzzle, das Du am Ende auch noch selbst zu Ende gelöst hast.

Wegen Frage 2) noch eine Ergänzung:
Das einzige, was sich klanglich einschränkt, wenn man doch eine zu kleine Kapazität haben sollte, ist die untere Grenzfrequenz, die dann nach oben gerutscht wäre. Ich sage "wäre", denn ich glaube dass die 470nF zusammen mit dem geschätzten 100kOhm Eingangswiderstand der FET-Stufe immer noch abgrundtiefe Bässe übertragen. Wie audiophilanthrop schon schreibt: Die Elkos wurden meistens massiv überdimensioniert.

- Johannes
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