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Organtransplation von Grundig R35a auf Grundig X55: was icst möglich?+A -A |
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Autor |
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bernnbaer
Inventar |
#1 erstellt: 27. Nov 2013, 15:21 | |||
Hallo zusammen, habe vor kurzem einen wunderschönen Grundig Pre-Ceiver X55 für meine Jamo MFB 100 geangelt. Allerdings hat das Gerät ein paar Macken. Die nicht so dramatischen sind die heruntergewirtschafteten Balance- und Lautstärkeregler. Selbst mit Fluten mit Kontakt 61 und ewig Hin- und Herdrehen ändert sich nichts. Vor allem der LS-Regler ist kaum noch zu gebrauchen. Beim Betätigen knirscht und knarzt es wie in Opis Knien. Außerdem haut er selbst bei sehr kleiner Einstellung fast schon die volle Breitseite an Lautstärke an die Boxen. Nicht schön, aber sofern man passende Ersatz-Potis findet, kein so großes Problem. Schlimmer finde ich die Tuner-Sektion. Ich habe zwar Empfang, allerdings ist er etwas verrauscht. (eines Grundig absolut nicht würdig... ) Diverse andere Receiver zum Vergleich an dieselbe Antenne angeschlossen, haben sehr klaren Empfang. Die eigentliche Probleme stellen sich folgendermaßen dar: wenn ich das Gerät einschalte, stimmt manchmal die digitale Frequenzanzeige nicht mit der eingestellten Frequenz überein. Allerdings leuchtet in diesem Fall das grüne Tuning-OK-Lämpchen, doch ich habe keinen Empfang. Wenn ich jetzt etwas ruppig am Tuning-Knopf drehe, springt die Digital-Anzeige auf die tatsächlich eingestellte Frequenz, ich habe Empfang, doch das grüne Lämpchen geht aus, stattdessen leuchten nun die zwei roten LEDs. Die Nadel der analogen Empfangsstärkeanzeige befindet sich hierbei ganz links. Neben dem X55 befindet sich noch ein REceiver R 35a in meinem Besitz. Bei identischen Antennenbedingungen hat dieser im Gegensatz zum X55 einen glasklaren Empfang. Bis auf ein mechanisches Poblem des großen Tuning-Knopfes (die Skalennadel lässt sich nicht bewegen, sie hängt ganz links fest, man kann dadurch keinen Sender einstellen) funktioniert die Tuner-Sektion einwandfrei. Einwandfrei in dem Sinne, dass ich problemlos mit den Einstell-Rädchen der Preset-Tasten meine Sender einstellen kann. Hier funktioniert sowohl die Nadel für die analoge Empfangsstäke-Anzeige, als auch die drei Tuning-Indikatoren-LEDs. D.h., die zwei roten LEDs zeigen an, in welche Richtung man drehen muss, die grüne LED leuchtet, wenn der Empfang da ist. So wie es halt sein sollte. Jetzt meine Frage: wäre es möglich, die entsprechenden funktionierenden Teile der Tuner-Sektion des R35a in den X55 zu verpflanzen? Ich denke, dies wäre die für mich z.Zt. optimale Variante, weil ich dann nicht großartig mit einer aufwendigen Fehlersuche loslegen müsste, da ich momentan für so etwas eigentlich überhaupt keine Zeit habe. Sind die Teile überhaupt kompatibel? Falls ja, würde ich mich sehr freuen, wenn Ihr mich etwas an die Hand nehmen könntet, um mir bei der Transplantation behilflich zu sein... Oder vielleicht ist ja das Problem beim X55 gar nicht so dramtisch, so dass es eine relativ einfache Lösung ohne große Operation gibt...?!? Vielen Dank schon mal im Voraus [Beitrag von bernnbaer am 27. Nov 2013, 15:30 bearbeitet] |
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hf500
Moderator |
#2 erstellt: 27. Nov 2013, 21:51 | |||
Moin, Identisch duerfte nur das Kunststoffchassis und der ZF-Verstaerker sein. Der X55 ist der Exot dieser Serie, er vereinigt R45 mit R48 und verzichtet dafuer auf die Leistungsendstufen. Ein Teiletraeger ist daher eher ein R45, der auch das gleiche UKW-Mischteil mit PIN-Diodenabschwaecher hat. Vom R48 stammt der Frequenzzaehler, er hat auch ein etwas einfacheres Mischteil ohne PIN-Diodenabschwaecher. Auch die Schalterplatte links unten ist nicht gleich. Der R35 hat noch kein Lautsprecherrelais, das sich darauf befindet. BTW, in meinem X55 war auch das LS-Poti hinueber. Ich habe es nach erfolglosem Reinigen mit K61 zerlegt, die Schleiffedern des Rotors waren verschlissen und hobelten die Widerstandsbahn ab. Ich habe die Federn so gebogen, dass man mit den Resten der Bahn noch etwas anfangen kann. Das kannst du also noch ueberpruefen, zuvor aber pruefen, ob kratzende Potis unter Gleichspannung stehen. In dem Fall alle anliegenden Koppelelkos tauschen. Ob das LS-Poti aus dem 35a verwendet werden kann, muss untersucht werden. Ich wollte eins aus einem R25 verwenden, geht nicht. Dass sich der Zeiger nicht bewegt, liegt an Drehkondensator. Seine Antriebswelle ist zweiteilig, eine Kunststoffhuelse auf einem Alukern, der auch das Ritzel traegt. die Kunststoffhuelse reisst laens auf, wird dabei dicker und .. fest. Wenn du glueck hat, dann ist die antriebswelle aus Stahl und steckt fest, weil das Schmierfett gestockt ist. Moeglicherweise passt der Drehko vom R35, dann muss aber der Abgleich fuer MW-Vor- und Oszillatorkreis und die Abstimmspannung fuer UKW korrigiert werden. 73 Peter [Beitrag von hf500 am 27. Nov 2013, 22:01 bearbeitet] |
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bernnbaer
Inventar |
#3 erstellt: 28. Nov 2013, 00:34 | |||
Hallo und Danke erst mal wg:
da habe ich mich nicht ganz klar ausgedrückt. Es ist nicht so, dass er sich überhaupt nicht bewegt. Es kommt auf den aktuellen Zustand des Gerätes an. Wenn, wie ich es beschrieben habe, nach dem Einschalten die Frequenzanzeige NICHT mit der tatsächlichen Frequenz übereinstimmt und das grüne "Empfang-OK"-Licht leuchtet, befindet sich die Nadel irgendwo im mittleren Bereich der Skala. Aber wie gesagt: in dem Fall: KEIN Empfang Sobald aber nach dem erwähnten Rütteln am Tuningknopf (ich glaube, es funktioniert auch, wenn das Gerät insgesamt kräftig gerüttelt wird) die Digital-Anzeige mit der tatsächlichen Enstellung übereinstimmt, fällt die Nadel nach links und bleibt dort. Allerdings zuckt sie kaum merklich, wenn ich am Tuningknopf drehe. Und wie gesagt: jetzt leuchten die zwei roten Dioden dauerhaft, obwohl Empfang vorhanden ist. Was mir allerdings noch aufgefallen ist: nicht bei jedem Einschalten zeigt die Digitalanzeige den falschen Wert. Manchmal wird die korrekte Frequenz angezeigt. In diesen Fällen springt direkt beim Einschalten die NAdel in die Mitte der Skala um dann aber sofort nach links zu fallen.
Sorry, wenn ich laienhaft frage: wie genau prüfe ich, ob der Poti unter Gleichspannug steht? Und welche wären die evtl. zu tauschenden Koppelelkos? Woran könnte es denn liegen, dass der UKW-Empfang im Vergleich zum R35 doch ziemlich stark rauscht? Falls der X55 tatsächlich das bessere Empfangsteil hat, sollte er doch eigentlich eher weniger rauschen... Danke nochmal PS: gibt es evtl. ein Service-Manual zu dem Gerät. Ich konnte nur die Schaltpläne und die Bedienungsanleitung im Internet finden. PPS: hab wg. der Lautstärke -Potis mal in den Schaltplänen geschaut: die haben zwar beide 2x100kOhm, allerdings sind die Ersatzteil- bzw. Kennnummern unterschiedlich. X55 hat die ET-Nr.: 59703-123.97, KN: 53123 R35 hat die ET-Nr.: 59703-114.97, KN: 53114 Es wäre halt zu überprüfen, inwiefern die Lötfüßchen passen. |
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bernnbaer
Inventar |
#4 erstellt: 28. Nov 2013, 12:28 | |||
ach ja, noch was, was mir heute Nacht aufgefallen ist: ich habe festgestellt, dass beim Drehen am Tuning-Knopf (sowohl am großen als auch an den kleinen für die Preset-Tasten) bei vorhandenem Empfang auf den UKW-Frequenzen 96 MHz, 106,6 MHz und 105,2 MHz sowohl die Nadel der Empfangsstärkeanzeige als auch die drei Tuning-Dioden funktionieren. Aber auch nur in diesen Bereichen. Ansonsten gehen, wie weiter oben beschrieben, beide Anzeigen trotz Empfang nicht. Vielleich hilft dies ja bei der der Einkreisung des Problems..., |
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hf500
Moderator |
#5 erstellt: 28. Nov 2013, 17:23 | |||
Moin, ok, dann habe ich das mit der Zeigerei falsch verstanden. Ein blockierter Drehko ist aber auch nicht so selten. Fuer das von dir beschriebene Verhalten habe ich momentan keine Erklaerung. Empfang ist da, trotzdem reagieren die Abstimmanzeigen nicht und wenn, dann nur bei bestimmten Frequenzen. Die Abstimmanzeigen werden vom ZF-Verstaerker gesteuert, dem ist es egal, was die Empfangsfrequenz ist, weil er immer nur eine Frequenz, die Zwischenfrequenz (10,7MHz) verarbeiten muss, die im Mischteil gebildet wird. Bei den noch beschriebenen Problem mit dem Rauschen habe ich das Mischteil in Verdacht (die "Schachtel" hinten rechts im Geraet, die lange davor ist der ZF-Verstaerker). Messungen und Reparaturen hier setzen schon einschlaegige Erfahrung und Messmittel voraus. Potis auf Gleichstrom pruefen: Im Betrieb nachmessen, ob an den Anschluessen Gleichspannung anliegt. 73 Peter |
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bernnbaer
Inventar |
#6 erstellt: 28. Nov 2013, 21:17 | |||
danke nochmal o je, ich seh schon, der Tuner übersteigt meine Fähigkeiten. Jetzt mal was ganz anderes, wofür mich der eine oder andere Purist mit Sicherheit am liebsten steinigen würde. Den PreCeiver habe ich ja eigentlich nur deshalb (für rel. kleines Geld) erworben, weil ich einen Vorverstärker mit Grundig-Klang gesucht habe. Für die üblichen Grundig-XV Varianten werden zumeist sehr saftige Preise verlangt und auch bezahlt. Da kam mir der X55 gerade recht. Ich glaube auch nicht, dass er in irgendeiner Weise schlechter klingt, als die anderen Grundig-Pre-Amps. Wäre es möglich, die Vorverstärkersektion komplett vom Tuner-Teil zu separieren und sie in ein anderes, kleineres Gehäuse einzubauen? Ich meine jetzt nicht den Aufwand, das alles in ein anderes Gehäuse einzupassen, sondern ob es bezüglich der Elektrik/Elektronik gehen würde. Oder ist der Tuner-Teil dermaßen mit dem Vorverstärker "verwachsen", dass man ihn nicht so ohne weiters elektronik-mäßig von ihm trennen kann? danke schon mal |
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pelowski
Hat sich gelöscht |
#7 erstellt: 28. Nov 2013, 21:27 | |||
Hallo, ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Hersteller wie Grundig so miese Verstärker gebaut hat, dass sie "klingen".
Ohne die Schaltung jetzt genau zu kennen, glaube ich, dass das möglich ist - wenn man es kann. Grüße - Manfred |
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bernnbaer
Inventar |
#8 erstellt: 28. Nov 2013, 21:41 | |||
dass die Grundig-Verstärker "klingen", weil sie mies konstruiert sind, wollte ich damit nicht andeuten. Mir ging es um die gehörrichtige Lautstärkeregelung Außerdem gefällt mir die Regelung des Bassbereichs bei 40 Hz gegenüber den bei den meisten anderen Herstellern üblichen 100 Hz sehr viel besser. |
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hf500
Moderator |
#9 erstellt: 28. Nov 2013, 21:55 | |||
Moin, da das Geraet modular aufgebaut ist, waere es grundsaetzlich moeglich, den NF-Teil zu extrahieren und in ein separates Gehaeuse zu bauen. Allerdings sind Quellenumschalter (elektronisch) und Phonovorstufe zusammen mit der Buchsenplatte auf der Empfaengerhauptplatine zu finden. Ich muesste nachsehen, aber ich meine, der Phonoverstaerker wird umgeschaltet und als linearer Spannungsverstaerker auch bei den Hochpegeleingaengen verwendet. Ein Umbau wird also kompliziert, da waere es besser, den X55 in den Zustand zu bringen, den er fuer die Funktion haben muss. 73 Peter |
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