Philips CD304 - Display Platine defekt

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rasaf
Neuling
#1 erstellt: 25. Apr 2013, 02:09
Hallo zusammen!

Ich bin nun schon längere Zeit dabei den CD304 meines Vaters zu "reparieren". Angefangen hat alles mit einem flackerneden Display und Tonaussetztern. Irgendwann ging er dann überhaupt nicht mehr an und ich habe nach einer Teileliste von nanocamp.de alle Bauteile auf dem Supply pcb, sowie einige Transistoren und Kondensatoren auf dem tray, servo und decoder pcb ersetzt bzw nachgelötet. Zusätzlich hab ich auf den beiden letztgenannten Platinen die Massedurchkontaktierungen mit Draht - wie empfohlen - neu gemacht.

Und jetzt? Der Player läuft einige Minuten bis zu einer Stunde und dann gehts los. Das Display flackert, zeigt zufällige Symbole an oder erlischt gleich ganz. Der Ton setzt aus. Die CD dreht sich manchmal weiter, manchmal bleibt sie auch stehen.

Zuerst dachte ich, dass am Supply eine der Spannungen einbricht. Meine Messungen haben das aber nicht bestätigen können. Ausserdem kann ich den player oft durch drüchen auf STOP und PLAY direkt wieder starten für ein paar Minuten oder Sekunden. Ich habe aber eine andere interessante Beobachtung gemacht. Wenn ich den Player starte, auf REPEAT stelle und danach die Spannungsversorgung vom Display abklemme (Stecker 45 auf supply pcb, entspricht pins 51-1 bis -4 am Display), dann läuft der Player für Stunden ohne weitere Probleme durch. Ich vermute folglich einen Defekt auf der Display Platine. Zwischenzeitlich hat sich nochmal ein Festspannugsregler (7924) am Netzteil verabschiedet der fürs Display -36V liefert. Ich vermute also auf der Schiene das ursprüngliche Problem das im Laufe der Zeit den 7924 zerstört und dann den Player völlig lahmlegt.

Leider weiss ich nicht wonach ich jetzt auf der Display Platine schauen soll. Ich vermute dass entweder eine Lötstelle einen Kurzen macht oder dass ein Bauteil das Problem ist. Aber wie finde ich das raus? Dass das Display die halben Bauteile verdeckt macht die Sache auch nicht einfacher. Zum Messen hab ich ein billiges Multimeter und ein 2-Kanal Oszi. Hat da jemand einen Tip für mich? Wenn nein, werde ich der Reihe nach die 4 Pins einzeln vom Display abklemmen und schauen welche Spannung zum "Aufhängen" des Players führt. Wirklich glücklich bin ich mit dem Vorgehen aber nicht.

ciao
Peter

ps: Das service manual habe ich, kann es hier aber nur schlecht als Bild anhängen.
diagram
shabbel
Inventar
#2 erstellt: 25. Apr 2013, 08:03
1. Durchkontaktierungen, Nachlöten.
2. Tausch der Elkos am Laser unter dem Laufwerk.
3. Die großen Lade-Elkos sind oft hin. Austauschen.
4. Tausch der Elkos auf der Netzplatine.


[Beitrag von shabbel am 25. Apr 2013, 08:04 bearbeitet]
naka01
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 25. Apr 2013, 11:08
„Zwischenzeitlich hat sich nochmal ein Festspannugsregler (7924) am Netzteil verabschiedet der fürs Display -36V liefert.“

Hallo,

Grundsätzlich ist der 7924 ein - 24V , kein 36V Regler. Oder liegt Pin 1 ( linker Anschluss) des Reglers nicht direkt auf Masse, sondern eventuell mit einer Z-Diode (12V) an Masse?

Gruß
naka
rasaf
Neuling
#4 erstellt: 25. Apr 2013, 12:24
Danke für die Antworten,

Wie beschrieben habe ich auf 4 Platinen (Netzteil, tray, servo, decoder) die Elektrolyt-Kondensatoren getauscht und die Massekontakte mit Draht neu gemacht. Das Netzteil wurde sogar komplett neu aufgebaut. Die Laserplatine habe ich (noch) nicht angerührt, nachdem der Player _ohne_ die Displayplatine aber keinen Ausfall zeigt, bin ich zuversichtlich dass der Laser ansich funktioniert und nicht das Problem ist. Ich denke es muss die Display-Platine sein. Leider sehe ich darauf keine elkos oder andere anfällige Bauteile...

Der 7924 steht tatsächlich auf einer Zener-Diode um -12 + -24 = -36V zu liefern. Das tut er auch.

ciao
Peter
shabbel
Inventar
#5 erstellt: 25. Apr 2013, 16:40
Vielleicht die Zener, vielleicht die Summe der versorgten Verbraucher, und der Laser zieht zuviel Strom.
airmax78
Stammgast
#6 erstellt: 26. Apr 2013, 17:30
Hallo,

bei geöffnetem Gerät kann auch der sog. "Handeffekt" zu den beschriebenen Problemen führen... auch mögen diese Geräte es nicht, wenn die geschirmten Leitungen von und zum Fernbedienungs-Modul im Betrieb angefasst werden. Normalerweise genügt es, das Gerät einmal auszuschalten und nach einigen Sekunden neu zu starten. Fehlerhafte Spannungsregler im Netzteil sind mir bei diesen Geräten auch schon untergekommen. ALLE Durchkontaktierungen nacharbeiten, dann sollte das Schlimmste aus der Welt sein. Durchkontaktierungen gibt es auf der Decoder Platine, auf der Servo-Platine und auch auf der Display-Platine.

Grüße,

maurice
hf500
Moderator
#7 erstellt: 26. Apr 2013, 17:36

shabbel (Beitrag #5) schrieb:
Vielleicht die Zener, vielleicht die Summe der versorgten Verbraucher, und der Laser zieht zuviel Strom.


Moin,
was soll die -36V-Spannung mit dem Laser zu tun haben?
Der hat seine eigene Spannungsversorgung aus der 5V oder 12V-Schiene.
Die -36V werden fuer die Displayroehre gebraucht, die Spannung ist hoeher als die sonst uebliche fuer diese Roehren, ueblich sind etwa -25V.
Man findet diese Spannung an den Heizanschluessen der roehre wieder, es sind die ersten und letzten stifte der Roehre. Beide Enden des Heizfadens fuehren die -36V gegen Masse, zwischen den Stiften ist die Heizspannung von typ. 3-5V zu messen, pruefen ob gleich oder Wechselstromheizung.

73
Peter
shabbel
Inventar
#8 erstellt: 26. Apr 2013, 17:43
Stimmt, bei verschiedenen Trafospannungen sollte sich das nicht gegenseitig stören.
rasaf
Neuling
#9 erstellt: 27. Apr 2013, 19:54
Er funktioniert scheinbar wieder

Gestern abend habe ich Stück für Stück die Displayplatine nachgelötet und zwischendurch getestet ob er sich noch "aufhängt". Zuerst die Drahtanschlüsse oben (51, 52, 53), dann die Elemente am rechten Rand (START, STOP, PREVIOUS,...) incl der Widerstände, Kondensatoren, Brücken und Dioden. Das hat nix bebracht. Dann hab ich das Display selbst und den controller chip (6053, display µP) nachgelötet, wiederum keine Änderung. Dann hab ich die beiden Verstärker (MSL915R) zwischen Display und controller chip nachgelötet und tadaa, er geht.

Mittlerweile ist er 15 Stunden durchgelaufen mit offenem und geschlossenem Gehäuse und hat keinen weiteren Aussetzer mehr gezeigt.
Mich wundert immernoch wie eine defekte Lötstelle an dem Ort solche Auswirkungen haben konnte. Nach meiner Logik muss das Problem von einem MSL915R durch den controller chip "rückwärts" und dann per I²C auf die anderen Platinen durchgeschlagen haben.
Für den Moment freu ich mich dass er wieder geht!

ciao
Peter
shabbel
Inventar
#10 erstellt: 27. Apr 2013, 22:47
Manchmal hilft schon etwas mentale Unterstützung, ein Problem zu lösen.
shockflyer
Schaut ab und zu mal vorbei
#11 erstellt: 18. Nov 2019, 23:29
Hallo,
vielleicht liest das ja jemand aus der CD 304 Expertenrunde?

Möchte meinen CD 304 wieder zum Laufen bringen.
Er hat paar Jahre aus Zeitmangel geruht.

Hat CDs nicht mehr eingelesen.
Das habe ich nach Durchführung der in diversen Beiträgen genannten Maßnahmen wieder hinbekommen
(eingelaufenes Spindellager plan geschliffen, Offset mechanisch eingestellt, Schubladenmechanik, Durchkontaktierungen erneuert....)
Danach hatte er wieder einwandfrei gespielt. CD bis 74min ohne Probleme.

Habe dann noch vorsorglich die Netzteilelkos getauscht, Spannungen gemessen, die alle danach ziemlich genau sind. Spannungswerte waren allerdings vor Tausch der Elkos auch normal.

Leider muss ich gestehen, dass ich beim Zusammenbau den Stecker des Schubladenmotors mit dem darüberliegenden (rote Buchse) vertauscht hatte auf der Tray Platine.

Jetzt hat er einen Displayfehler.

Displayfehler


Kann das Vertauschen der Stecker das auslösen?
Nach dem Einschalten leuchtet manchmal gar nichts, oder nur teileweise, oder Blinken, oder alles leuchtet sehr hell auf einmal ==> siehe Bild
Der Spindelmotor läuft an mit sehr hoher Drehzahl und der Laser schwenkt nach außen.
Zur Normalität kann ich ihn bringen bei Betätigung der Stop Taste.
Dann scheint alles ganz normal zu funktionieren und er spielt.
Display Platine habe ich, nachdem der Fehler kam, auch schon nachgelötet.

Weiß mir keinen Rat mehr und hoffe, das wird wieder?
Vielleicht hat jemand Tips?

Gruß
Heinz


[Beitrag von shockflyer am 18. Nov 2019, 23:58 bearbeitet]
bubuh
Neuling
#12 erstellt: 24. Mai 2020, 13:21
Hallo Heinz,
wahrscheinlich zu spät, aber dennoch eine Antwort auf das Display Problem.
Der Kondensator C2061 (68uF) auf der Display Patine (gut erreichbar) sorgt beim Einschalten für einen ersten Reset. Wenn der Kondensator schwächelt, dann tritt nach dem Einschalten der beschriebene Effekt auf, das erst mal nichts geht. Erst nach drücken der STOP-Taste wird quasi ein manueller Reset gemacht und das Gerät läuft. Bitte einmal versuchen den Kondensator zu tauschen, dann sollte alles gut sein.
Bemerkung: 100 uF funktionieren hier auch tadellos.
Gruß Burkhard
shockflyer
Schaut ab und zu mal vorbei
#13 erstellt: 24. Mai 2020, 20:26
http://www.hifi-forum.de/viewthread-185-16605.html

Hallo Burkhard,

vielen Dank für deine Nachricht und die Fehlerbeschreibung.
Genau das war der Fehler, den ich nach gezielter Suche beheben konnte.
Hatte einen weiteren Beitrag (siehe Link oben) erstellt.

Seitdem läuft der CD 304 wieder wie neu

Gruß
Heinz
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