Anfänger baut BR-Gehäuse für LF18G401

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Autor
Beitrag
conisti
Neuling
#1 erstellt: 03. Jun 2024, 21:49
So, hier geht es weiter.
Ich habe leider keine Funktion zum Informieren eines Mods gefunden. Wäre ein Mod so nett, meinen Beitrag und stoneehs Antwort hier hinein zu schieben?



stoneeh (Beitrag #26) schrieb:
Wenn du mit irgendwas zwischen Xlin ((Hvc - Hg) / 2) und Xmax (üblicherweise (Hvc - Hg) / 2 + HG / 4) simulierst, kommst du idR dem realen, praxisnahen (mechanischen) Limit des Lautsprechers sehr nahe.


Ich hatte dazu zum einen den Post von Lonely gelesen, der da noch weiter ins Detail geht. Die Pappe muss ja noch nicht zwingend anschlagen (=Xdamage), wenn die Spule (teilweise) den Magnetspalt verlässt. Zum anderen schreibt RCF in dem Datenblatt:

This combination provides remarkable strength and peak to peak maximum excursion of 50mm

und listet unter den Spezifikationen folgendes auf:

Max. Excursion Before Damage: 50 mm / 1.97 inch

(wobei das nach meinem Verständnis dann die Hälfte von Peak to Peak, also 25 mm sein müssten?)
In beiden Fällen würde das aber bedeuten, dass man sich wegen Xdamage keinen Kopf machen muss, weil die Spule doch schon weit vorher gegrillt wird. Denn laut Simu (und da ist ja noch keine Powercompression berücksichtigt, oder?) wären dazu 4 kW nötig:
WinISD Simu Auslenkung LF18G401 bei 4 kW

Das würde ja bedeuten, dass man (wenn der Klirr und die Thermik beherrschbar bleiben) auch weit über das sogenannte "Xmax" hinaus gehen könnte...

Ist es das, was du hiermit gemeint hast:

stoneeh (Beitrag #26) schrieb:
Wenn's Richtung Xdamage geht, also was der Treiber verkraftet ohne mechanisch zu sterben, kommen auch bis zu dreistellige THD-Prozentwerte vor.

?

Dann meintest du mit "realen, praxisnahen (mechanischen) Limit" das Erreichen von ~20 % THD?


Wozu mir gerade einfälllt, dass die Angaben ja immer dem Schema 1:2:4 folgen (Dauerleistung x4 = Musikleistung mit Crestfaktor x2 = Peakleistung. Das wären dann ja 3,6 kW, was vermutlich mieserabel klingen, aber noch unterhalb des mechanischen Limits liegen würde.


[Beitrag von conisti am 03. Jun 2024, 22:16 bearbeitet]
stoneeh
Inventar
#2 erstellt: 03. Jun 2024, 23:34
Zur mechanischen Leistungsfähigkeit von Lautsprecherchassis gibt's x Definitionen und Richtwerte. Die akustische Messung der nichtlinearen Verzerrungswerte via TBM (Tone Burst Measurement), zB THD (Total Harmonic Distortion, auf deutsch Gesamtklirr) oder auch CEA-2010 (Beurteilung der einzelnen Klirrkomponenten) mit gewissen Verzerrungs-Grenzwerten, für die mal irgendwer nach Erfahrung Standardwerte festgelegt / vorgeschlagen hat, die sich seitdem etabliert haben, ist mMn die beste Methodik. Eine auch sehr gerne verwendete Methode ist das messen der Großsignalparameter nach Klippel (Bl(x), Le(x), etc.), welche die Ursache für nichtlineare Verzerrungen sind. Deutlich einfacher, zwar nicht so genau, aber zmd. ein guter Anhaltspunkt, sind Xmax- bzw. Xlin-Werte, die bezeichnen, wie weit die Membran auslenken kann, bis sich die Schwingspule noch zum größten Teil im Luftspalt befindet, d.h. der Lautsprecher noch kontrolliert spielt.

Weil du gefragt hast: Xdamage bedeutet, wie ich es verstehe, wie weit die Membran auslenken kann, bis der Lautsprecher mechanisch Schaden nimmt. Das sind also Situationen, wo die Schwingspule sich zum größten Teil nicht mehr im Luftspalt befindet, der Lautsprecher quasi unkontrolliert auslenkt, sehr viel Verzerrungen und Noise produziert, aber halt grad noch von der Aufhängung gebremst wird, und deswegen nicht kaputt geht. Das ist eigtl. ein total praxisferner Wert, den man nicht beachten braucht, da man nie so schmerzbefreit sein sollte, den Lautsprecher derart zu belasten; falls, wie du richtig anmerkst, er es denn überhaupt so weit schafft, und nicht vorher bereits aufgrund einer elektrisch-thermischen Überlast abraucht.

Sich auf gemessene Verzerrungswerte zu versteifen bringt mMn nichts, aus dem ganz einfachen Grund: die Hersteller machen dazu keine, bzw. nur in ganz seltenen Fällen Angaben; und von Testmagazinen oder Privaten gibt's auch nur Werte zu einem kleinen Bruchteil der Produkte am Markt. In der Praxis bleibt eh nur übrig sich mehr oder weniger auf die übliche Herstellerangabe Xmax zu verlassen. Bzw. kann man ja basierend darauf mal einen Vorauswahl treffen, und dann zwischen ein paar übrig bleibenden Kandidaten noch Praxisvergleiche durchführen.



conisti (Beitrag #1) schrieb:
Denn laut Simu (und da ist ja noch keine Powercompression berücksichtigt, oder?)


Nein, hast recht, ist nicht berücksichtigt. Geht mMn auch nicht bzw. kaum, weil man dazu ja die Simu mit dem gesamten inneren Aufbau des Chassis füttern müsste.. was wenn dann sowieso nur mit COMSOL o.ä. ginge.. d.h. nichts, was ein Privater jemals sehen wird.


conisti (Beitrag #1) schrieb:
Wozu mir gerade einfälllt, dass die Angaben ja immer dem Schema 1:2:4 folgen (Dauerleistung x4 = Musikleistung mit Crestfaktor x2 = Peakleistung.


Das sind Richtwerte. Dauerbelastbarkeit (nicht Dauerleistung) nach dem Standard-AES-Schema ist ein RMS-Wert. Die Hersteller geben Musikleistung dann mit dem doppelten, d.h. +3 dB, an.. was aber nicht realistisch ist, weil wenn man mal Musik analysiert, kommt man drauf, dass der Crestfaktor, auch rein im Bass (-> tiefpassgefiltert) eher so 10 dB ist. Aber gut, das macht die Herstellerangabe halt konservativ.. was gut / ehrlich ist.
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