2.1 Anlage, DSP richtig einstellen ?

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andi76.5
Stammgast
#1 erstellt: 25. Apr 2019, 12:09
Hallo,
Ich hoffe ich bin in der richtigen kategorie gelandet, ansonsten einfach verschieben.

Damit ihr wisst um was es geht , hier ein paar bilder meiner neuen 2.1 Anlage die ich selber gebaut habe.

PA 2.1

PA 2.1

Die Tops mit 6" sind alte bekannte von Jobs Audio (sat6) welche ich hier im Forum gekauft habe.
(irgendwann kommen mal 8" oder so dazu)

Der Sub ist ein 15" mit dem Chassi:

https://en.toutlehau...1-8-ohm-15-inch.html

Das Modul hab ich von ebay und hier ist das Manual dazu.

https://docdro.id/W1JitKG

Vielleicht hat sich ja schon mal jemand für dieses Modul interessiert und hier hat er jetzt das Manual dazu!

Das ist die Kurve von den Tops:

http://www.jobst-aud...serie/jl-sat6-fg.jpg

und hier die Simu vom Sub:

Simulation Sub 15\

Jetzt will ich das DSP abstimmen, hab so etwas aber noch nie gemacht.
Kann mir da einer vielleicht etwas helfen damit die Kisten auch gut klingen?
übernächstes Wochenende haben die Teile ihren Auftritt bei nem Festival...
Wäre super wenn da was gescheites rauskommen würde.
Mich interessiert wie steil die trennung zwischen sub /sat sein soll, bei welcher frequenz ich am besten trennen sollte, um wieviel db ich den sub leiser machen muß und ob und wie man einen limiter setzt?

Grüß Andreas
the_flix
Inventar
#2 erstellt: 26. Apr 2019, 07:43
Die saubere Lösung: Messequipment besorgen, sich in die Handhabung einlesen, System selbst einstellen.

Quick & Dirty: Irgendwo um 150 - 200 Hz trennen, LP Sub LR24, HP Tops BW12, HP Subs 40 Hz, Pegel nach Gehör und gib ihm.
Wenn die Kurve der Tops halbwegs so passt, empfehle ich für Konserve noch bei 2 kHz relativ breit ein paar dB raus zu nehmen, wird angenehmer klingen.

Limiter ist bei der Anwendung sicher sinnvoll, Tool zur Berechnung gibts bei Jobst. Wobei die Anleitung deines Moduls bei der Beschreibung etwas zu sparsam ist, um von hier zu sehen, wie der korrekt einzustellen ist.
andi76.5
Stammgast
#3 erstellt: 26. Apr 2019, 23:32
Hallo,
also wenn ich das richtig verstehe soll ich bei ~185 hz trennen, einen filter mit 24 db für den sub und 12 db für die tops versuchen und untenrum ab 40 hz mit einem hochpass schützen?
werd ich morgen so ausprobieren. kommen dann sicher noch ein paar fragen auf...
warum zb. die tops nicht auch mit 24db hochpass trennen?
Es gibt so weit ich das gesehen habe 5 presets die man selber konfigurieren kann.
macht es sinn die lautsprecher auch mal im freien aufzustellen und mit verschiedenen einstellungen zu testen?
dank dir schon
muß mich da immer etwas überwinden und mich mal ran trauen...

the_flix
Inventar
#4 erstellt: 27. Apr 2019, 06:43
Schau dir den Pegelverlauf von Sub und Top im Übergangsbereich ohne Filter an und überlege dir, was die Kurve des Tops darstellt. Im Idealfall willst du, dass die Kurven mit Filter dort komplementär aussehen und sich bei -6 dB schneiden.
andi76.5
Stammgast
#5 erstellt: 27. Apr 2019, 16:54
Hi,
Wenn ich mir die kurve der Tops anschau, sieht es so aus, als läge der gemittelte db wert bei 180hz um -4db?
der Sub bringt bei 180 Hz noch die ganzen 0 db.

hab den filter daraufhin nun mal so eingestellt:

Filter

könnte das den -6 db punkt an der richtigen stelle treffen, oder lieg ich da ganz daneben?


bei der globalen einstellung sieht man noch den bandpass, der bei 2200hz mit einem filter zweiter ordnung und einer Güte (Q) von 1,5 den pegel um 2,5db absenkt.

EQ


[Beitrag von andi76.5 am 27. Apr 2019, 16:57 bearbeitet]
the_flix
Inventar
#6 erstellt: 28. Apr 2019, 07:38
Joa, so kann man das versuchen. Wie klingt es denn?
andi76.5
Stammgast
#7 erstellt: 28. Apr 2019, 08:56
hab nur ein XLR kabel gefunden und kann deshalb mein Mixer nicht anschließen (peinlich)
Kabel sind aber bestellt.
meine externe Soundkarte hat zwei mic eingänge (mit phantomspreisung ) und mein bruder hat glaub ich noch ein Messmikrophon übrig.
gibt es da dann freeware die ihr empfehlen könnt?
weil so ist das dann eine schätzung die nicht unbedingt stimmen muß...
Mechwerkandi
Inventar
#8 erstellt: 28. Apr 2019, 09:08

andi76.5 (Beitrag #7) schrieb:

weil so ist das dann eine schätzung die nicht unbedingt stimmen muß...

Das wird aber mit einer Messung nicht besser.
Nur anders.
andi76.5
Stammgast
#9 erstellt: 28. Apr 2019, 09:23
was soll das heißen?
the_flix
Inventar
#10 erstellt: 28. Apr 2019, 15:28

andi76.5 schrieb:
gibt es da dann freeware die ihr empfehlen könnt?

ARTA
andi76.5
Stammgast
#11 erstellt: 01. Mai 2019, 10:36
Hallo,
der kasten läuft schon mal.
Leider weiß ich nicht wie man die Einstellung von der Software auf die Endstufe überträgt.
Ich hab es mit USB verbunden und bei Windows taucht auch ein USB gerät auf.

So sieht die seite aus um Dateien zu exportieren:
Ohne Titel-1 Kopie

Wenn man mit der rechten maustaste auf eine der zahlen oder default klickt taucht das kleine boot fenster auf.
ich hab jetzt so ziemlich jeden schalter mal betätigt und zum test beide kanäle in der software auf mute (stumm) geschaltet, aber die endstufe tüdelt munter weiter. das heißt, es kommt wohl keine einstellung im gerät an.
kann mir jemenad vielleicht die vorgehensweise sagen (wohl auch für dummis) um einstellungen zu übertragen?
was muß ich drücken um dateien zu übertragen?

wäre echt super

Grüße andi


[Beitrag von andi76.5 am 01. Mai 2019, 10:38 bearbeitet]
andi76.5
Stammgast
#12 erstellt: 01. Okt 2020, 12:52
Hallo,

Ich hol den Beitrag nochmal hoch....

Die Anlage läuft jetzt ganz gut (nachdem ich eine neue Endstufe bekommen hab die mit der DSP software auch funktioniert).

Jetzt will ich noch den Limiter für die Tops einstellen.
Das mit der Berechnung des limits ist mir aber zu fragwürdig und ich will auch keinen Headroom verschenken.

Kann ich den limiter auch per Gehör einstellen?

Die Überlegung war: Boxen im Garten aufstellen (möglichst weit weg vom boden) und mein Handy mit dB Meter in einem Meter Abstand davor halten).
Dann weißes Rauschen auf die Boxen geben und den Limiter soweit aufdrehen bis die 119 dB peak erreicht sind.
So sollte der Limiter doch richtig eingestellt sein ohne das mir die Endstufe (mit 350w an 8ohm) die kleinen JL sat6 brät?

oder soll ich da besser die 114 dB max. einstellen oder es ganz anders machen?
Es gibt in der Anleitung leider keine Angaben zum Verstärkungsfaktor der Endstufe.
Ich weiß nur das sie 350 w an 8 Ohm hat.

Grüße Andi


[Beitrag von andi76.5 am 01. Okt 2020, 20:47 bearbeitet]
stoneeh
Inventar
#13 erstellt: 01. Okt 2020, 20:04

andi76.5 (Beitrag #12) schrieb:
Kann ich den limiter auch per Gehör einstellen?


Das Gehör war über 2 Jahrzehnte bei der HiFi-Anlage mein einziger "Limiter". Mit der Regel "wenn es beginnt sich verzerrt anzuhören, nicht lauter aufdrehen" hab ich mir in all der Zeit keinen einzigen Lautsprecher geschossen, trotz dass ich regelmässig nahe am Limit der Lautsprecher höre.

Bei der Beschallungsanlage hab ich jetzt Software-Limiter drauf - schlicht und einfach weil ich bei Events nicht die volle Kontrolle darüber habe, was über die Anlage abgespielt wird. Dieser ist ebenfalls per Gehör eingestellt; und da unser DSP nur einen Peak-Limiter hat, stelle ich diesen eher konservativ ein, und verwende ihn eher als Indikator, wann nicht lauter aufgedreht werden sollte, statt dass ich dem Trugschluss unterliege, dass nun gar nix passieren kann.

Ein kleiner Schutz ist in der Hinsicht allerdings, dass ich am DJ-Mixer den Master von Haus aus voll aufgedreht habe, die Channel Regler ebenfalls von Anfang an auf mind. Mitte, und die Anlage darauf eingepegelt, dass beim Mixer alles auf Maximum ist. Bei unserem Xone, und den üblichen Inputs (Turntables), die wir haben, ist der maximale Output am Mixer noch verzerrungsfrei und klanglich hochwertig.

In der Praxis, im Eventbetrieb, sieht es dann bei uns so aus, dass, da die Anlage stets ausreichend bis überdimensioniert ist, eh kein DJ bis jetzt überhaupt lauter hätte drehen wollen. Das ist ein weiterer Schutz.
In der Tat ist aus Forenberichten, bei denen was kaputt geht, fast immer rauszulesen, dass die PA zu klein dimensioniert war, versucht wurde, mehr aus dem Material rauszuholen, als es instande ist zu liefern, und deswegen dann was abgeraucht ist.

Also es gibt Massnahmen, die man lange bevor man überhaupt an einen Software-Limiter denkt, implementieren kann, um seine PA zu schützen.


WENN man Software-Limiter verwendet, muss man sich im klaren sein, dass man keinen vollwertigen Schutz hat, und für jeden Weg der Anlage Peak-, RMS- und Thermo-Limiter anwendet. Eigtl. sollte man sogar vollaktiv fahren, um jeden Weg / jeden Lautsprecher einzeln dediziert zu schützen.

Wenn man nur einen Peak-Limiter zur Verfügung hat, kann man diesen wohl auf die RMS-Belastbarkeit der Anlage einstellen, was dann theoretisch auch vor thermisch-elektrischen Schäden schützen sollte. Kein Gewähr Ebenfalls verschenkt man dadurch Potential.

Zuerst mal gilt es also rauszufinden, welche Art von Limiter einem überhaupt zur Verfügung stehen.
andi76.5
Stammgast
#14 erstellt: 01. Okt 2020, 21:25
Hurra eine Antwort

Habe eben noch hinzugefügt das über die Endstufe nur die Angabe 350 Watt an 8 Ohm (Tops 120, Watt 5 Ohm, 200 Watt Max.) aber nichts über den Verstärkungsfaktor bekannt ist.
Deshalb kann man den Rechner für den Limiter nicht wirklich nutzen.

Ein Limiter wäre aber wichtig weil (wie du schon erwähnt hast) nicht immer die volle Kontrolle über das Equipment besteht.
( könnte heißen: betrunkene druffis entern das setting lol)

Man kann Release in ms und Thrd. in db einstellen (von+22 bis -20dB)

Ich kenn mich bei Hifi Boxen aus und weiß wann es verzerrt klingt. Bei PA sind halt andere Lautstärken möglich.
Wie kündigt sich eine Überlastung bei den Tops an und auf was stellt man den Release ein (über den Daumen gepeilt)?

Könnte ja sein das mal jemand aus versehen den Regler verreist und meine Tops in einem Feuerball verglühen


[Beitrag von andi76.5 am 01. Okt 2020, 21:32 bearbeitet]
stoneeh
Inventar
#15 erstellt: 02. Okt 2020, 00:21

andi76.5 (Beitrag #14) schrieb:
Hurra eine Antwort


Ganz tot sind wir hier noch nicht


andi76.5 (Beitrag #14) schrieb:
Habe eben noch hinzugefügt das über die Endstufe nur die Angabe 350 Watt an 8 Ohm (Tops 120, Watt 5 Ohm, 200 Watt Max.) aber nichts über den Verstärkungsfaktor bekannt ist.
Deshalb kann man den Rechner für den Limiter nicht wirklich nutzen.


Die Eingangsempfindlichkeit brauchst du. Die ist laut dem von dir in Post #1 verlinkten Manual 1 Volt. Was das in dBU ist kannst du dir mit dem Jobst Tool ausrechnen.


andi76.5 (Beitrag #14) schrieb:
Man kann Release in ms und Thrd. in db einstellen (von+22 bis -20dB)


Thrd. = Threshhold ist der Ansprechpunkt. Release ist die Zeitspanne, innerhalb der der Limiter das Signal absenkt, bzw. bis er aufhört das zu tun (bis zum nächsten ansprechen).

Du musst wie gesagt die Art deines Limiters kennen - Peak oder RMS.
Ein Peak-Limiter kappt fix am eingestellten Threshhold die Signalspitzen, und dient dazu, den Lautsprecher vor mechanischen Schäden zu schützen. Ein RMS-Limiter überwacht die (Durchschnitts-)Leistung des Signals, regelt somit nach Signaldichte, und stellt einen Schutz vor elektrischer / thermischer Überlast dar.

Da dein Limiter keinen Attack-Wert zu haben scheint, geh ich davon aus, dass das ein Peak-Limiter ist. Überprüfen könntest und solltest du das via einer Loopback-Messung deines DSPs.


andi76.5 (Beitrag #14) schrieb:
Ich kenn mich bei Hifi Boxen aus und weiß wann es verzerrt klingt. Bei PA sind halt andere Lautstärken möglich.
Wie kündigt sich eine Überlastung bei den Tops an


Intuitiv hast du richtig erkannt, dass HiFi und PA sich, was den hörbaren Grenzbereich angeht, doch etwas unterscheiden. Verzerrungen, also beim Lautsprecher hauptsächlich Klirr, erhöhen sich grundsätzlich bei gleicher Frequenz mit der Membranauslenkung, d.h. mit steigendem Pegel. D.h. je lauter man dreht, desto kreischiger werden die Mitten und Höhen - wie wir es ja alle aus der Praxis kennen.

Nun ist es so, dass PA-Lautsprecher grundsätzlich tendenziell schonmal höhere Verzerrungswerte als HiFi-Lautsprecher aufweisen. Weiters schützen im PA starre Aufhängungen von mechanischer Überlastung; ebenso sind die Schwingspulen auf's gleiche Verschiebevolumen gerechnet üblicherweise grösser, wodurch die Wahrscheinlichkeit eines elektrisch-thermischen Schadens sinkt.

Alles in allem kann man als Fausregel hernehmen, dass stark hörbare Klirrgrade, die beim HiFi-Lautsprecher einen Betrieb an der Schadensgrenze indizieren, beim PA-Lautsprecher noch betriebssicher sind.
Übertreiben sollte man es trotzdem nie. Ein unangenehmer Klang bei hohem Pegel ist mMn immer ein Indiz, dass ein Lautsprecher ausserhalb des Rahmens dessen, für was er entwickelt worden ist, betrieben wird. Da doch dann lieber runterregeln, und wenn nötig besseres / leistungsfähigeres Material aufstellen - evtl. gar nicht als Schutz für die Anlage, sondern für die Ohren
cptnkuno
Inventar
#16 erstellt: 02. Okt 2020, 08:22

stoneeh (Beitrag #15) schrieb:
Release ist die Zeitspanne, innerhalb der der Limiter das Signal absenkt, bzw. bis er aufhört das zu tun (bis zum nächsten ansprechen).

Du hast zwar sicher das richtige gemeint, aber es etwas ungenau ausgedrückt. Die Releasezeit beginnt erst nachdem das Eingangssignal wieder unter den Treshold abgefallen ist.
siehe hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kompressor_(Signalverarbeitung)


[Beitrag von cptnkuno am 02. Okt 2020, 08:23 bearbeitet]
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