DVB-C vs. DVB-S - Unterschiede, Gemeinsamkeiten und wie bekommt man sie zusammen?

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MarcOliver
Neuling
#1 erstellt: 27. Mrz 2017, 09:58
Hallo
Beruflich habe ich mit Fernsehtechnik nichts zu tun - bin eher ein Kaufmann. Als Mitarbeiter eines Seniorenheims sehe ich mich nun aber ein wenig gezwungen, mich mit Fernsehtechnik, genauer DVB zu beschäftigen.

In unserer Einrichtung wurde vor kurzem eine Satellitenschüssel installiert und in Betrieb genommen. Vorher waren wir an das Kabelnetz (unityMedia) angeschlossen. Aufgrund der dadurch bedingten Infrastruktur hat sich die Geschäftsleitung dazu entschlossen, eine (ich nenne es mal) Zwitterlösung zu installieren.
Zwischen "Schüssel" und unserem Kabelnetz wurde ein Gerät installiert, dass Fernseh- und Radiosignale in unser Haus-Kabelnetz einspeist.
Ich habe wirklich wenig Ahnung von der Technik, schätze aber die grundsätzliche Entscheidung als durchaus nachvollziehbar ein. Zuhause habe ich DVB-S2 und weiß deshalb, dass vom Verteiler zu jedem Receiver ein Antennenkabel gehen muss und eine Art Reihenschaltung (Signal geht von Dose zu Dose) nicht funktioniert.
Ähnlich sehe ich die Problematik in unserer Einrichtung.

Wie immer gibt es jetzt aber ein Problem:
Viele ältere Fernseapparate empfangen nichts mehr! Selbst bei Geräten, die einen digitalen Suchlauf anbieten/durchführen bleibt der Bildschirm dunkel. Letzteres kann ich mir aber nicht erklären.

Deshalb möchte ich Euch fragen, ob mir jemand einfach erklären kann, was DVB-C und DVB-S ist, wo die Unterschiede liegen und wie man diese beiden Welten zusammenbekommt.

Ich habe natürlich schon einmal recherchiert, wurde aber durch die Fachtexte bald überfordert. Es gibt wohl unterschiedliche Modulationsverfahren QPSK und QAM, Unterschiedliche "Bandbreiten" usw., die aber zusammengebracht / umgewandelt werden können. - Das ist wohl im Betrieb geschehen.
Aber warum funktionieren dann trotzdem mache Fensehgeräte nicht, die im vorherigen Kabelnetz noch funktioniert haben. -- Eine kleine Einschränkung in Punkto "funktioniert haben": Einige der jetzt betroffenen Fehsehgeräte haben schon vor der Umstellung bestimmte Sender nicht mehr Empfangen. Der Bayrischer Rundfunk sei hier beispielhaft genannt.

Ich weiß, dass meine Fragestellung sehr komplex ist. Ich erwarte auch keine Nachhilfe in Schul-Physik und Elektrotechnik. Aber vielleicht bekommt ja doch jemand eine gute, verständliche Erklärung hin.

Gruß
Marc
EiGuscheMa
Inventar
#2 erstellt: 27. Mrz 2017, 10:28
Hallo Marc,


MarcOliver (Beitrag #1) schrieb:
Viele ältere Fernseapparate empfangen nichts mehr!


vorher taten sie das aber ja offensichtlich. Vermutlich weil von Unitymedia nicht nur digital (DVB-C) sondern auch noch in begrenztem Umfang analog eingespeist wurde. Ältere Fernsehgeräte haben nur einen Analog-Tuner.

Falls ich mit meiner Vermutung richtig liege:

Dann müsste um diesen Zustand nachzubilden das installierte Gerät, was jetzt vermutlich nur DVB-S in das digitale DVB-C umsetzt um analoge Ausgänge nachgerüstet werden. Ob das überhaupt möglich ist und was das kostet weiß sicher die Firma die die Box installiert hat.

Ach so: "digitaler Suchlauf" kann auch DVB-T heißen. Manche altere Fernseher haben nur Analog und DVB-T. Und dann bleibt es natürlich auch bei denen duster.


[Beitrag von EiGuscheMa am 27. Mrz 2017, 10:37 bearbeitet]
Passat
Inventar
#3 erstellt: 27. Mrz 2017, 12:15
Bei Unitymedia gibt es noch Analogempfang.
Der wird aber im Sommer diesen Jahres eingestellt.
Vorher schon hat Unitiymedia die Anzahl der analogen Sender verringert.

Viele ältere Geräte haben nur einen Analogempfänger (z.B. nahezu alle Röhrenfernseher).
Viele ältere Flachbild-TVs haben zusätzlich noch DVB-T (digitales Antennen-TV), aber das nützt auch nichts mehr, denn DVB-T wird zum Ende diesen Monats eingestellt und durch das nicht kompatible DVB-T2 ersetzt.

Das Seniorenheim setzt wohl nun DVB-S auf DVB-C um (Näheres sollte dir derjenige erzählen können, der das installiert oder beauftragt hat).
Damit man auf alten TV-Geräten wieder etwas empfangen kann, braucht es einen separaten DVB-C Receiver, der ans TV-Gerät angeschlossen wird.
Alternativ einen neuen TV mit eingebautem DVB-C Empfänger.

Bei DVB-C muß nichts an der Kabelinfrastruktur geändert werden.
Das funktioniert auch mit Reihenschaltung der Dosen.

Sollte es sich wider Erwarten um eine direkte Einspeisung von DVB-S handeln, dann müssten auch neue Dosen installiert worden sein.
Dann braucht man natürlich einen DVB-S Receiver anstatt eines DVB-C Receivers.

Grüße
Roman
KuNiRider
Inventar
#4 erstellt: 27. Mrz 2017, 22:11
Die unwilligen TV per externen Kabelreceiver wieder fit zu machen ist eine sehr theoretische Möglichkeit in einem Seniorenheim, denn die Bedienung von zwei Geräten ist meist zu kompliziert.

Man könnte nun für ca 1000€ eine zusätzliche kleine Kopfstation installieren, die 10 analoge Programme einspeist - damit hätten die alten Gurken wieder 10Programme, für Doppelte auch 20 Programme.
ABER moderne 42" gibt es für 299€ . . . man könnte also je nach Menge und Bedürftigkeit ein paar TV anschaffen und verleihen/vermieten
EiGuscheMa
Inventar
#5 erstellt: 28. Mrz 2017, 06:16

KuNiRider (Beitrag #4) schrieb:
Die unwilligen TV per externen Kabelreceiver wieder fit zu machen ist eine sehr theoretische Möglichkeit in einem Seniorenheim, denn die Bedienung von zwei Geräten ist meist zu kompliziert.


Das war auch mein Gedanke mit meiner jetzt 96-jährigen Mutter im Gedächtnis, die bereits nach einem neuen Sendersuchlauf nichts mehr wieder fand da das Heimpersonal nicht in der Lage war ihre gewohnte Reihenfolge wieder herzustellen ( 1 = Erstes, 2 = Zweites, schwierig wird es ab 4 )

Daher mein Vorschlag an den TS, die Nachrüstbarkeit analoger Kanäle prüfen zu lassen.


[Beitrag von EiGuscheMa am 28. Mrz 2017, 06:17 bearbeitet]
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