ScanSpeak 30W/4558T00 in BR

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Keksstein
Inventar
#1 erstellt: 09. Nov 2014, 15:59
Hallo zusammen,

ich habe 4 ScanSpeak 30W/4558T00 aus einem Projekt das nicht wie gewünscht funktioniert hat übrig, Link aufs Datenblatt:

http://www.scan-speak.dk/datasheet/pdf/30w-4558t00.pdf

Ich möchte daraus 4 einzelne Subwoofer bauen und versuchen die Raumakustik (eine Art DBA oder aktive Bassfallen z.B.) in den Griff zu bekommen, außerdem will ich meine Nahfeldmonitore im Tiefton entlasten. Die Elektronik ist größtenteils schon da (Aktivweiche, DSP, 2 XTZ Sub-Endstufen + eine normale Stereoendstufe) sodass ich nur noch das Holz bezahlen muss.

Ich habe mir WinISD zur Simulation heruntergeladen, das beste Ergebnis habe ich mit einer 92,5l BR-Konstruktion simuliert, geschlossenes Gehäuse wäre mir lieber aber das geht mit den Treibern nicht wirklich, dabei lassen sich bei 20Hz immer noch 102dB erreichen.

Was mir noch nicht ganz klar ist ist die Auslegung des BR Kanals, ich habe im Forum nachgelesen verstehe es aber trotzdem nicht ganz. Einerseits muss man schauen das die Luftgeschwindigkeit durch den BR-Port nicht zu gering ist weil es sonst wie eine offene Konstruktion wirkt, andererseits sollte sie auch bei hohem Pegel nicht zu hoch sein um Strömungsgeräusche zu vermeiden. Die Frage ist nun, was ist zu hoch und was ist zu niedrig?

Würde mich über Hilfe sehr freuen!

Gruß,
Jan
Joker10367
Inventar
#2 erstellt: 09. Nov 2014, 21:02
Ich hab noch nie gelesen, dass die Strömungsgeschwindigkeit zu niedrig sein kann. Das würde ja bedeuten, dass man gezwungen ist, mit einem gewissen mindestpegel musik zu hören, da sonst kein Bass vorhanden ist. Auch von einem Masse-Feder-System kenne ich keinen Zwang eine gewisse mindestauslenkung einzuhalten, damit die zweite Masse mitschwingt
Keksstein
Inventar
#3 erstellt: 09. Nov 2014, 21:44
Nun, ich bin ja noch Anfänger, vermutlich hatte ich das falsch verstanden.
Heist aber für mich optimal ist einen möglichst großen BR-Port der dann entsprechend länger ausfällt?
Joker10367
Inventar
#4 erstellt: 09. Nov 2014, 22:09
Nein, leider so auch nicht Auch ein langer Kanal hat sein Nachteile. Jeder Kanal hat auch noch andere Kanalresonaznen. Deshalb hat man bei einer Transmissionsline auch eine so zerklüftete Frequenzkurve. Je länger der Kanal, desto eher liegen die Resonanzen im Bereich, den der Subwoofer wiedergibt. Und das will man nicht. WinISD 0.7.0.900 ist in der Lage diese mit einzubeziehen. Unter dem Menüpunkt Advanced ganz links muss man den Haken bei "Use Transmission line-model ...." setzten.
Keksstein
Inventar
#5 erstellt: 09. Nov 2014, 22:19
Danke für die Erklärung, das hilft mir schon weiter!

Ziel ist natürlich ein sauberer Freuqenzgang und Präzision, wenns sein muss verzichte ich lieber auf Tiefgang. Wie finde ich den nun heraus mit welchem BR-System der Sub später am saubersten arbeitet?
Joker10367
Inventar
#6 erstellt: 10. Nov 2014, 01:11
Schwierige Frage. Um da genaueres sagen zu können ohne im trüben zu fischen, wäre es gut, wenn du den Subwoofer-Fragebogen mal ausfüllst der hier im Unterforum oben gepinnt wurde und postest den hier =)
Keksstein
Inventar
#7 erstellt: 10. Nov 2014, 01:52
Die meisten Punkte dienen ja der Entscheidungshilfe, ich weis schon was ich möchte.

Trotzdem, hier der ausgefüllte Fragebogen:

-Wie groß ist der Raum der beschallt werden soll?
Momentan 12qm, es geht mir aber primär darum Raummoden zu bekämpfen. In 1-2 Jahren werde ich vermutlich umziehen und habe dann einen größeren Raum über 20qm zur Verfügung.


-Wie viele Subwoofer kommen in Frage?
1-4.

-Wo im Raum sollen/können der/die Subwoofer aufgestellt werden?(eine Skizze des Raums ist sehr hilfreich)
Die Positionen ermittle ich messtechnisch, ich bin da frei und muss nicht auf einen WAF oder ähnliches achten.
Der Raum besitzt vorne eine Schräge, bedingt durch die Raumgröße sind Moden ein Problem aber nicht so extrem wie in anderen Räumen.

-Wie viel Geld kann maximal ausgegeben werden?
irrelevant da ich ja nur das Holz noch benötige.

-Mit welchen Lautsprechern soll der Subwoofer zusammen spielen?
2 Nahfeldmonitoren, den K+H O300.

-Mit welchem Verstärker werden die Lautsprecher angetrieben?
2 Stück per XTZ Sub Amp 1, die anderen beiden über eine HifiAkademie Endstufe.

-Ist ein Aktivmodul vorhanden? Wenn ja, welches?
Siehe oben.

-Wie groß darf der/die Subwoofer werden?
100l bekomme ich unter solange der Sub nicht breiter als ~35cm wird.

-Wie laut soll es werden?
Es soll schon gut Pegel möglich sein, mir ist aber wichtiger das die einzelnen Subs sauber spielen.

-Soll es ein Heimkino Sub werden oder wird er Für Musik gebraucht oder als Partybeschallung?
Fast nur Musik und ein bisschen Homerecording.

-Wie viel Wert wird auf Präzision und Tiefbass gelegt?
Präzision schlägt Tiefbass wobei ich hoffe mit den Chassis beides zu erhalten.

-Welche Musikrichtung wird gehört?.
Praktisch alles außer Schlager.

-Kommt für die Anpassung an den Raum ein DSP in Frage ?
Absolut, ist sogar schon vorhanden.

-Steht Messwerkzeug zur Verfügung ?
Ein Messmikro (Behringer ECM8000) + ein Audio Interface sind vorhanden, mit REW habe ich schon Erfahrungen gesammelt.


[Beitrag von Keksstein am 10. Nov 2014, 01:53 bearbeitet]
Joker10367
Inventar
#8 erstellt: 10. Nov 2014, 12:05
Soo habe jetzt auch mal simuliert und finde nicht, dass geschlossene Gehäuse mit dem Chassis nicht gehen. Eine untere Grenzfrequenz f3 von 40Hz in geschlossenem Gehäuse ist in den meisten Fällen vollkommen in Ordnung.

In folgender Simulation habe ich den Raum mit 3x4m Kantenlängen und 2,6m in der Höhe angenommen.

Unbenannt

Da du meintest, du bist relativ frei in der Aufstellung habe ich mich in der Simulation für folgendes Entschieden. Aufbau der Subs als DBA mit 2 Chassis pro Gatter auf Front und Rückwand auf Höhe der Raummitte und mit je 1/4 der Raumbreite Abstand zur Seitenwand.
Ich weiß leider nicht genau, wo du deinen hörplatz hast. Für Personen, die in der Mitte des Raumes sitzen, ergibt sich bis über 100Hz ein sehr linearer Frequenzgang. Je weiter man in Richtung der Chassis sitzt, desto eher treten Auslöschungen im relevanten Bassbereich auf. Wenn du eher an diesen stellen sitzten, dann muss man etwas mit der Verzögerung spielen.
Keksstein
Inventar
#9 erstellt: 10. Nov 2014, 19:43
WOW, danke!


Soo habe jetzt auch mal simuliert und finde nicht, dass geschlossene Gehäuse mit dem Chassis nicht gehen. Eine untere Grenzfrequenz f3 von 40Hz in geschlossenem Gehäuse ist in den meisten Fällen vollkommen in Ordnung.


Da würden dann sogar 55l reichen oder? Zumindest sagt das WinISD. Lohnt es sich denn auf den Tiefgang zu verzichten (also BR) in Bezug auf die Präzision?


Da du meintest, du bist relativ frei in der Aufstellung habe ich mich in der Simulation für folgendes Entschieden. Aufbau der Subs als DBA mit 2 Chassis pro Gatter auf Front und Rückwand auf Höhe der Raummitte und mit je 1/4 der Raumbreite Abstand zur Seitenwand.
Ich weiß leider nicht genau, wo du deinen hörplatz hast. Für Personen, die in der Mitte des Raumes sitzen, ergibt sich bis über 100Hz ein sehr linearer Frequenzgang. Je weiter man in Richtung der Chassis sitzt, desto eher treten Auslöschungen im relevanten Bassbereich auf. Wenn du eher an diesen stellen sitzten, dann muss man etwas mit der Verzögerung spielen.


Aufstellung ist absolut frei, das ist mein Vorteil. Vorder und Rückwand sind ziemlich dünn (Rigipsplatte -> Dämmplatte -> Dachziegeln) ich denke deshalb macht der Raum nicht so viel Stress, mit 2 Paketen Dämmwolle war der Nachhall über 60Hz schon OK. In der Mitte des Raums sitzen ist auch möglich, er ist größtenteils symmetrisch. (bis auf die Türe und ein Fenster genau gegenüber.)
Wie sieht es aus wegen der Schräge? ich denke die könnte bei einem DBA stören oder?


[Beitrag von Keksstein am 10. Nov 2014, 20:40 bearbeitet]
Joker10367
Inventar
#10 erstellt: 10. Nov 2014, 21:45
Ohh, das mit der Schräge habe ich überlesen Dann wird das so nichts und die Software ist am Ende ihres Könnens Dann bleibt wirklich nur die messtechnische Ermittlung einer guten Aufstellung.

In der Simulation waren es sogar nur 40L. Aber wenn du sagst, dass die Wände alle Rigips sind, dann würde ich auch eher auf mehr Volumen setzten, da dann der Druckkammereffekt schwächer ausfällt.

Wenn du dir die Simualtion genauer anschaust, dann siehst du, dass dir gar kein Tiefbass fehlen wird. Der Raum gibt ausreichend Pegel unten rum hinzu. WinISD simuliert das leider nicht ohne weiteres mit. Möglich ist es aber indem du unter "Filters" eine "Linkwitz transform" einfügst. f0 ist dabei die Frequenz der niedrigst liegenden Raummode und für die anderen werte nehme ich immer 1.
Keksstein
Inventar
#11 erstellt: 11. Apr 2015, 21:00
Sorry das ich den alten Thread nochmal auskrame, wollte mich nochmal bei Joker bedanken und die Ergebnisse mitteilen.

Was habe ich gemacht? Die beiden Chassis sind in 2 geschlossene Gehäuse gewandert, (22mm MDF mit Versteifungsrahmen) jeder Sub hat ein Innenvolumen von 55l. Über eine Sub/Sat Weiche (Bald ein Hypex DLCP) wird bei 80Hz mit 24dB/Okt getrennt.

Die beste Aufstellung hat sich ergeben links und rechts neben dem Hörplatz, Membran ca. 70cm entfernt vom Hörer. Bis auf eine Auslöschung (die kommt vom Hörplatz) ist das Ergebnis genial gut geworden, Nachhall im Tiefton (fast) immer unter 60dB nach 250ms. (!!!)

REW

(Ich weiß die Subs waren für die Messung zu laut eingestellt, ist korrigiert worden)
Gegen die Auslöschung soll eine vom DLCP gesteuerte Aktive Bassfalle helfen, mal sehen ob auch das klappt.
Der Mittelton sieht mittlerweile deutlich besser aus als beim oben gezeigten Wasserfalldiagramm weil die Erstreflexionspunkte behandelt wurden. Den Rest versuche ich mit VPRs zu behandeln.

Die O300 selber freut sich übrigens auch keine Tiefen mehr wiedergeben zu müssen, jetzt sind bei Bedarf extreme Pegel möglich. Wie man sieht komme ich sogar deutlich unter 20Hz bevor der Subsonic Filter greift.

Gruß,
Jan
Joker10367
Inventar
#12 erstellt: 12. Apr 2015, 10:27
Weiter so.
Bin auf die Verbesserungen durch Raumoptimierung gespannt
ronmann
Inventar
#13 erstellt: 16. Dez 2017, 00:47
Das heißt Du hast immer noch 2 dieser Chassis völlig ungenutzt rumliegen? Ich nehme sie zu Weihnachten
Kannst Du das Ergebnis nach wie vor empfehlen? 2 Dreißiger im geschlossenen Gehäuse schweben mir schon länger vor. Zur Zeit nutze ich 2x 25er in Bassreflex und natürlich fallen Bassreflexabstimmfrequenz und Raummoden zusammen, sodass es etwas dröhnt. Geschlossene Gehäuse sind da doch zahmer.
Ist der Frequenzgang von 40 bis 150Hz linear? Ich nutze eine Aktivweiche, möchte bei rund 150Hz trennen und habe keine Möglichkeit den Frequenzgang zu verbiegen. Die hohe Trennfrequenz geht, weil ich teilaktive 3Wege-Lautsprecher nutze. Also eine Regalbox mit 17er TMT steht jeweils auf einem großen schlanken Subwoofer. OK schlank werden die neuen Subwoofer dann nicht mehr, sondern mindestens 30cm breit


[Beitrag von ronmann am 16. Dez 2017, 00:48 bearbeitet]
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