Bassreflexrohr bei Bandpassgehäusen

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moritz-640
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 10. Jun 2012, 20:21
Hallo Leute,
Ich möchte vorher klar stellen, dass ich, bevor ich beschlossen hab hierfür ein Thema zu eröffnen, ausgibig nach Antworten gesucht habe. Also bitte nicht den Kopf abreißen
Und ich habe gehofft vielleicht kann man mir hier weiterhelfen.
Es geht darum das ich ein Bandpassgehäuse bauen wollte und mich dann mal so nebenbei gefragt habe wie ich das Reflexrohr am besten anbringe, da es ja eigentlich heißt man soll es bei Bassreflexlautsprechern an der Wand anbringen an der der Schall erzeugt wird oder halt an der gegenüberliegenden...
Aber bei einem einfachen geschlossenen BP-Gehäuse fällt ja die Wand an der der Schall erzeugt wird genaugenommen weg. Kann man es dann auch Seitlich BP-Prinzip anbringen?
Ich habe das schon häufig gesehen, aber das heißt ja nicht das es auch richtig ist..
Wenn man sich zum Beispiel Anleitungen zum Bau solcher Lautsprechen anschaut, ist so gut wie nie die Rede von einer solchen Montage des Rohres
Außerdem wollte ich fragen ob es eine Art "perfekten" Durchmesser für Bassreflexrohre in Bezug auf den Chassidurchmesser gibt? In einem Buch von Vance Dickason aus dem Elektorverlag (Vllt sagt es ja irgendwem etwas?!?) steht zum Beispiel, das der Durchmesser bei 8"- bzw 10" Chassis idealerweise 4" (10cm) betragen sollte. Von anderen Seiten habe ich wiederum gehört das ein zu großer Durchmesser auch nicht gut sei, da sonst zu viele "Störfrequenzen", welche nicht evtl nicht gewollt sind mit übertragen werden. Und dann heißt es wieder zu kleine Rohre sorgen für unschöne Strömungsgeräusche.
Was ich außerdem noch gerne wissen wollte, wofür ich nicht extra einen Thread eröffnen wollte, war, wie sieht es mit der Dämmung in einem geschlossenen BP-Gehäuse aus? Ich gehe mal davon aus das wenigstens das Rückwärtig geschlossene Volumen gedämmt werden sollte oder reicht als Bedämpfung eine Innere Verstrebung schon aus?

Gruß Moritz
ehemals_Mwf
Inventar
#2 erstellt: 10. Jun 2012, 22:56
Moin,
moritz-640 schrieb:
...Wenn man sich zum Beispiel Anleitungen zum Bau solcher Lautsprechen anschaut, ist so gut wie nie die Rede von einer solchen Montage des Rohres :?...

Weil es (nahezu) egal ist, vor allem bei kleinen Gehäusen.

Vielen der überall zu lesenden Tips fehlt eine Abschätzung, wieviel Auswirkung ein (leichtes) Abweichen vom Ideal hat.
Dazu gibt es oft verschiedenen Ideale , in welche Richtung soll die Perfektion gehen?

Gruss,
Michael
moritz-640
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 11. Jun 2012, 07:23

Mwf schrieb:
Weil es (nahezu) egal ist, vor allem bei kleinen Gehäusen.images/smilies/insane.gif


Auf der Visaton Seite gibt es einen netten vergleich wo das unterschiedliche Verhalten Von Bassreflexrohren an verschiedenen Positionen gezeigt wird, wobei man dabei sagen muss das es sich dabei um hohe, schmale Standlautsprecher handelt, bei der das Rohr jeweils einmal in Bodennähe und einmal in Chassinähe angebracht wurde...

Um die Richtung meiner "Perfektion" deutlich zu machen, sollte ich vllt ersteinmal sagen was ich baue, nicht wahr?
Das Kistchen wird wie gesagt ein geschlossenes Bandpassgehäuse mit einem Reflexvolumen von 37 Litern und einem geschlossenen Volumen von 36,9 Litern und das Rohr sollte einen Durchmesser von 100mm und eine länge von ca. 110mm haben...
Abstimmfrequenz liegt um und bei 60Hz...
Ich denke die Frage welches Chassi ich verwenden mächte taucht früher oder später auch noch auf, also "beichte" ich es lieber gleich ;D

Es handelt sich um ein SpeaKa TT 150/170 10" Chassi

  • Frequenzbereich: 32 - 1800 Hz
  • Impedanz: 2 x 4 Ω
  • Resonanzfrequenz: 32 Hz
  • Schalldruck: 88 dB
  • Außen-/Korb-Ø: 254 mm
  • VAS: 80.7 l
  • QTS: 0.55
  • QES: 0.64
  • QMS: 3.8
  • Sinus: 150 W
  • (Conrad schreibt beim QTS wert 0,68 im Datenblatt steht allerdings 0,55!


Für den Bandpassbereich ein wenig Grenzwertig zumindest bei dem was ich ausgerechnet habe, jedoch lieferten mir sowohl das Programm "BassCAD" als auch "Winisb" oder wie das heißt (müsste ich nochmal nachgucken benutze es eher seltener) Eine schöne Simulation für dieses Chassi, sodass ich beschloss es einfach einmal zu wagen, wir jungen leute sind da ja immer etwas übereifrig

edit: Das Programm heißt WinISD

Nun um nocheinmal auf deine Frage zurückzukommen, ich möchte gerne einen Subwoofer haben der mir für das Preisleistungsverhältnis viel bringt und halt im grunde seinen Zweck erfüllt, auf seinen paar Herz die er da wiedergibt herumzuwummern
Fals du eine andere Antwort erwartet hast bzw ich deine Frage falsch aufgefasst habe sag es ruhig ;D
Gruß Moritz


[Beitrag von moritz-640 am 11. Jun 2012, 08:05 bearbeitet]
jones34
Inventar
#4 erstellt: 12. Jun 2012, 14:34
Auch wen die Simmulierte Kurve im FQ-Gang gut ausschaut heist das noch nicht viel.
Ein Chassis so hoher Güte wird in einem BP wohl nicht sonderlich Musikalisch klingen und braucht wie du schon gemerkt hast ein großes Gehäuse.

Die Chassis von SpeaKa find ich auch nicht sonderlich Preiswert, sie sind lediglich etwas billig.
Für 10€ mehr gibts schon wesentlich bessere Sachen.


Gruß
moritz-640
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 12. Jun 2012, 23:10
Mag wohl etwas zu allgemein sein um das sagen zu können, aber welche auswirkungen wird es haben wenn ich das ganze SO baue wie ich es vorhabe, bzw. da es sich um eine Doppelschwingspule handelt kann ich damit vllt noch etwas herausreißen indem ich sie unterschiedlich anklemme?!

Aber das ich mit diesen fern-ost-chassis nicht das große wunder erwarten kann, weiß ich. Ich habe mir allerdings schon 3 verschiedene Speaka chassis angeeignet und muss sagen ich war bis jetzt preis leistungs technisch immer sehr zu frieden vom klang und vom frequenzgang her. Von einem habe ich sogar mal Testweiße einen Impedanzgang erstellt. Und wie gesagt meiner meinung nach sind das unter den "billigen" noch die besten

Wollte halt mal zum veranschaulichen ein einfaches Bandpass Gehäuse bauen, da nur beim Bau gewisse Fragen aufkommen die man in der Theorie nie stellen würde und da irgendein super duper JBL; Eminence; RCF Chassi zu nehmen schien mir ein bisschen übertrieben für mich armen Schüler, auch wenn es Spaß macht mit den werten solcher Klassen-Treiber herumzuspielen^^ Allerdings in diesem Preissegment in dem ich mich befinde zu suchen und etwas brauchbares zu finden finde ich fast noch anspruchsvoller ;D

Meine Frage mit der Dämmung ist noch nicht so wirklich beantwortet, könnte mir das einer sagen?

Gruß Moritz
ehemals_Mwf
Inventar
#6 erstellt: 13. Jun 2012, 22:08

moritz-640 schrieb:
...wie sieht es mit der Dämmung in einem geschlossenen BP-Gehäuse aus? Ich gehe mal davon aus das wenigstens das Rückwärtig geschlossene Volumen gedämmt werden sollte oder reicht als Bedämpfung eine Innere Verstrebung schon aus?...

Basics, ganz komprimiert:

Das sind zwei verschiedene Dinge:

-- Resonanzen der Gehäusewände ("Feststoffe"),
können durch Verstrebungen in höhere Lagen verschoben werden (Grundmoden unterdrückt),
und durch z.B. schwere Gummimatten, direkt aufgeklebt, bedämpft werden.
Verbesserte Stabilität bringt evtl. das letzte viertel dB an Tiefbass.

-- Resonanzen der Luft im Gehäuse ("Gase"), die v.a. über leichte Membranen nach außen gelangen können.
Durch mittige Anordnung eines Chassis oder symmetrische Anordnung von zweien zwischen den Wänden kann die Anregung Grundwelle verhindert werden.
Durch langfaserrige Dämmwolle /-watte, v.a. in der Mitte zwischen Wänden, kann die Ausprägung fast ganz unterdrückt werden.
Nachteil: Qm sinkt (höhere mechan. Verluste) = etwas Verlust an Basspegel im Grundresobereich,
schlechtere Wärmeableitung von der Treiberrückseite
Vorteil: scheinbare Vergrößerung des Gehäusevolumens um z.B. 10%.

Wichtig: jegliches Dämmaterial sollte sich nicht in direkter Nähe der rückseitigen Öffnungen von Treiber und BR-Öffnung befinden, sonst deutlicher Anstieg der Reibungsverluste und Verlust an Wirkungsgrad.
Also Dämmaterial fixieren (Netz) oder so stopfen /in Matten falten, dass es sich nicht bewegen und in Richtung der Öffnungen rutschen kann.
Beste Wirkung mit 10 - 20 gr pro Liter Volumen.
(Die Wirkung ist wesentlich vom Gewicht des eingebrachten Materials abhängig, weniger vom Material selbst. Polyesterwatte (Kissenfüllungen) hat sich in allen Belangen bewährt)

Fazit und grundsätzlich:
Es handelt sich um Nebeneffekte, die nicht dramatisch über gut oder schlecht entscheiden.
(Daher rührt auch die häufige Ignoranz und widersprüchliche Ausaagen)
Oft dienen die Maßnahmen schlicht dem guten Gefühl
Für HiFi-Mitteltonzwecke sollte man schon was machen (Dämmfüllung plus Verstrebungen).
Subwoofer werden oft ganz ohne Dämmfüllung gebaut, insbesondere wenn Größe keine Rolle spielt.
Große Gehäuse sind allerdings 1. Kandidaten für Verstrebungen.

Lange schmale Gehäuse und Transmissionlines sind Sonderfälle für den Einsatz von Dämmaterial, und auch Anordnung der Chassis in Bezug auf die Innenakustik.

Ob dir das jetzt konkret für deinen mittelgroßen Bandpass-Sub nützt
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