GHP und Fragen dazu

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Party201
Inventar
#1 erstellt: 10. Dez 2007, 08:37
Hallo Leute,

ich hab ein paar Fragen zur GHP Methode. Ersten wo kann ich das Basic Wissen mir anlesen. Hier im Hifi Forum gibt zwar ein paar Anfänge und beim Lautsprechershop auch ein paar rechnerische Hinweise aber ich würde gern noch ein wenig mehr lernen.
Ich würde gerne einen CB Box. TSP mal außen vor. Die Impedanz der Box beträgt mal nur 1,3 ohm wenns hochkommt.

Im Lautsprechershop gibts ein Beispiel das auf einen 800µF Kondensator hinausläuft. Ich brächte aufgrund der geringen Impedanzz ja dann einen wesentlich größeren Kondensator oder? Sinkt die Gesamtimpedanz dann noch
weiter in bestimmten Frequenzbereichen, was ich noch nicht überblicke. Ein paar Liter kann ich durch die entzerrung ja auch noch gewinnen oder?

Montagliche Grüße
Robert
othu
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 10. Dez 2007, 09:44
In Hobby HiFi 1/06 gibt es anlässlich des Umbaus der Capella zur Capella Compact eine Hintergrundinfos, Formeln, etc.

Grüße
Otto
Party201
Inventar
#3 erstellt: 10. Dez 2007, 12:38
Erstmal danke Otto.

Der Vorschlag mit der Capella Compact hat mich auf
einen Tread aufmerksam gemacht hier aus dem Forum.

Aus dem konnte ich die Formeln...

Vb=VAS*(Qtc/Qts)²-1

und

Cs=(265000*Qts)/(Re*fs)

... extrahieren. Ich möchte es nicht vollends mit der Einbaugüte übertreiben und mich auf eine solide 0,8
festlegen.

Bei meinem Beispiel mit einem Nova MDS 08 wenn man den TSP
glauben schenken darf kommt dann für mich.

Vb=10,8 Liter und Cs für 3 parallel geschaltete MDS ca. 2550µF fu=0,7*25/0,32=55Hz

Kann der Verstärker überlasstet werden durch diese zusätzliche virtuelle Last aus dem "hohen C"?
Seine Grenzimpedanz liegt bei 1 Ohm.


[Beitrag von Party201 am 10. Dez 2007, 14:08 bearbeitet]
digitalfrost
Stammgast
#4 erstellt: 10. Dez 2007, 17:38
Moin,
zunächst: Ich hab ein Programm geschrieben was das ausrechnen der Werte übernimmt, vllt. möchtest du es ja benutzen, geht etwas schneller als mit der Hand.
Eine Güte von 0,8 halte ich für GHP zu gering, du brauchst eine hohe güte gegen 1 damit das ordentlich funktionioniert.

Zum Simulieren von GHP Gehäusen empfehle ich dir die Demoversion von AJHorn, die bringt alles mit was man braucht.

Es ist bei GHP durchaus so, dass die Impedanz knapp unterhalb der Einbaureso etwas absinkt gegenüber dem Einbau in einem normalen geschlossenen Gehäuse, daher kommt ja auch die Anhebung des Pegel untenrum. Bei sowas extremen wie dem parallelschalten von 3 Tieftöner die eh nur 3,2Ohm Rdc haben wirst du ums simulieren nicht herumkommen, das könnte durchaus knapp werden.

Wenn du mehr über GHP Wissen willst bleibt dir außer der Forensuche eigentlich nur das Nachbestellen von alten HobbyHIFI Heften.
A._Tetzlaff
Inventar
#5 erstellt: 11. Dez 2007, 18:56
Lieber nicht. Die damals veröffentlichten Formeln eignen sich nicht so ganz zur Berechnung (was übrigens auch indirekt von Timmi eingeräumt wurde), weil sie nicht den komplexen Widerstand eines Lautsprechers berücksichtigt.

Die Einbaugüte kann man durchaus variieren, denn je nach Einsatzzweck kann ein leicht fallender Frequenzgang durchaus Sinn machen, z.B. bei einem Autosubwoofer oder wenn eine Entzerrung benutzt werden soll.

Das Impedanzminimum unterhalb der Resonanzfrequenz liegt immer über dem Gleichstromwiderstand, es ist also eher unwahrscheinlich, dass die Normimpedanz unterschritten wird (BR mit Weiche sind erheblich kritischer!).

Zum Berechnen kann man sehr gut - wie schon vorgeschlagen - die AJHorn-Demoversion verwenden, denn die hat alle Funktionen, die für eine vollständige und weitgehend korrekte Simulation erforderlich sind. Man muss für realistische Ergebnisse aber immer eine Impedanzkurve zur Verfügung haben, sonst bekommt man z.T. starke Abweichungen. Leider findet man für das Chassis keine Impedanzkurve, außer bei HiFi-Selbstbau, die sich das aber bezahlen lassen - eventuell hilft Dir ein Forenuser beim Messen, einige haben eine komplette Messausrüstung und sind gerne behilflich bei der TSP-Messung.
Party201
Inventar
#6 erstellt: 12. Dez 2007, 12:47
Erst einmal Danke für eure Anregungnen.

Ich habe mir die Demo Version von AJ runtergeladen sowie dein Tool.

Mit AJ Horn hatte ich bis dato noch nicht viel am Hut und
hoffe das ich die simulationvorbereitungen/eingaben
halbwegs auf die Reihe bekommen habe.
Ich habe also erst einmal den MDS 08 in eine Simu verpackt
mit 10,4 Liter und 800µF. Die Überhöhung konnte ich
weniger einebenen mit der Kapazität als gedacht. Getrennt wird bei 80Hz Tiefpass. Die grüne Version ist der MDS.

Ich hab noch einen Visaton GF 200 als Staubfänger rumzuliegen, und da kam mir der Gedanke ihn ebenfalls mal kurz zu simulieren. Er war eigentlich nicht beabsichtigt für das Projekt. sollte weiter Staub fangen. Aber siehe da mit 17Liter und 500µF kam er näher an meine Vorstellungen herhan als der andere Probant davor.

Falls einer mal drauf gucken kann aufs GIF ob die abstimmung überhaupt praxisgerecht ist wäre schön. Jetzt nicht lachen aber das ganze soll in ein KFZ deswegen die kleine GHP Box. Ab ca. 50 Hz hilft das Auto ein wenig nach.



[Beitrag von Party201 am 12. Dez 2007, 12:57 bearbeitet]
Party201
Inventar
#7 erstellt: 12. Dez 2007, 12:58
Nochmal Link mit besserer Auflösung.
http://www.pictureup...uen-intertechnik.gif


[Beitrag von Party201 am 12. Dez 2007, 13:01 bearbeitet]
castorpollux
Inventar
#8 erstellt: 12. Dez 2007, 13:29
Hallo Babsi,

wenn du mir die TSP geben kannst, mit denen du simuliert hast, dann lass ich dir das (später) mal durch Akabak laufen - als Gegencheck.

Was du brauchen wirst (wie Alfred schon sagte), sind auf jeden Fall die TSP des Tieftöners, der bei dir staub fängt, nicht unbedingt die aus Produktarchiven. Und um ein genaues LCR-Meter wirst du auch nicht herumkommen, zumindest aber genau ausgemessene Kondensatoren; +-10% haben und nicht haben sind 20% - für ein Versuchsobjekt evtl tragbar - für eine einbaulösung der letzte Rotz

Grüße,

Alex


[Beitrag von castorpollux am 12. Dez 2007, 13:38 bearbeitet]
Party201
Inventar
#9 erstellt: 12. Dez 2007, 14:26
Alex ich kann wohl oder übel nur mit den HerstellerTSP glänzen. Visaton hat sich für den DVC Woofer aber die Mühe gemacht alle möglichen TSP-Varianten für die Spulenbeschaltungen zu ermitteln. Ich glaube die Marketingabteilung wäre für solche differenziellen Angaben überfordert.
Also TSP für Reihenschaltung:
Fs=30Hz
Rdc=5,8Ohm
Qes=0,37
Qms=4,12
Qts=0,34
Vas=68
Sd=214
Mms=25
L=1,3mH
Bxl=9,2
Xmox=7mm
Die nötige kapazizät lasse ich mir dann in dder Elekrobude bei uns um die Ecke ermitteln direkt beim Einkauf. Ich hoffe die spielen da mit.
A._Tetzlaff
Inventar
#10 erstellt: 12. Dez 2007, 17:02
Hier erstmal die von HH ermittelten TSP (Spulen in Reihe):

Fs=27Hz
Rdc=6Ohm
Qes=0,35
Qms=3,9
Vas=85
Sd=216
Mms=25
Xmax.=7mm
Z1k=10Ω
Z10k=32Ω

Mein Vorschlag: 20 Liter, 600µF-Kondensator, ggf. Bassboost oder niedrig getrennt.
Zur Messung der Kondensatoren reicht ein simples Multimeter für den Hausgebrauch völlig aus.

Zur Simulation bitte die Impedanzangaben mit eingeben - warum wird sich eigentlich so hartnäckig dagegen geweigert?
Party201
Inventar
#11 erstellt: 12. Dez 2007, 23:27
Du/Sie hast mir vorgeschlagen das ich mit einem Multimeter
die Kapazität messen kann/soll.

Soll ich die Ces auf eine Spannung aufladen und dann über definierten Widerstand entladen und Spannung messen?

Hab mich ne weile nicht mehr mit sowas beschäftigt.

Der Vorschlag mit dem Visaton GF nehm ich so an.

GRuß und gute Nacht
Robert


[Beitrag von Party201 am 12. Dez 2007, 23:27 bearbeitet]
A._Tetzlaff
Inventar
#12 erstellt: 12. Dez 2007, 23:45
Ich biete mal das Du an - ich bin noch relativ jung.

Die Kapazitätsmessung ist verhältnismäßig einfach - man muss lediglich den entsprechenden Messbereich am Multimeter einstellen und den/die Kondensator(en) anschließen. Der Rest geht automatisch, man muss lediglich noch ablesen.
focal_93
Inventar
#13 erstellt: 13. Dez 2007, 00:02

A._Tetzlaff schrieb:
Ich biete mal das Du an - ich bin noch relativ jung.


Off topic, sorry:

Ich glaube hier im Forum duzen wir uns alle, egal ob jung oder alt.

Interessant wird es dann, wenn man sich persönlich kennenlernt und plötzlich dem großen Guru ( ) gegenübersteht.

Ich habe dann immer gefragt: Duzen oder Siezen? Ist immer beim Du geblieben. ( Vielleicht weil ich als Graukopf da einen kleinen Vorteil habe... )

Grüsse

Uwe
Party201
Inventar
#14 erstellt: 13. Dez 2007, 08:40
Meine Frage sollte eigentlich schon darauf hindeuten das mein Multi keinen dementsprechenden Messbereich hat.


Ich dachte mir nur eben einen hochohmigen Widerstand suchen und dann los mit der Messung der Kondensatoren. 10kOhm? Alzu hoch wollte ich nicht nicht das mein innenwiderstand vom Multi wieder relevant wird.

Das SIE Porblem :

Der Schwarzweiss Avatar muss mich glaube ich zu so später Stunde verwirrt haben.
Granuba
Inventar
#15 erstellt: 13. Dez 2007, 09:53
Hi,


Der Schwarzweiss Avatar muss mich glaube ich zu so später Stunde verwirrt haben.


er ist halt ein altes Ekel!

Harry

P.S.: ARTA kann als LCR-Messgerät genutzt werden, ebenso gibbed beim Conrad für 39,90 ein brauchbares Gerät, das aber dummerweise nur bis 100µF messen kann, wie ich gerade bemerke...
Der_RiPol_-_Axel
Stammgast
#16 erstellt: 13. Dez 2007, 12:20
Hallo Gemeinde,
===============
Nach einer kurzen Überprüfung des Tools von digitalfrost erscheinen
mir dessen Ergebnisse etwas fragwürdig und durcheinander:

Die Ergebnisse für Vb und f3 entsprechen den Gehäuseberechnungen
für klassisches CB (ohne HPF) und sind somit dafür richtig aber f.
HPF-Gehäuse falsch.
Der Kondensator wäre zwar richtig berechnet, aber nicht für das angegebene
Gehäuse - bzw. die dafür erforderliche VB(HPF) Angabe fehlt!!

A. Tezlaff hat offensichtlich seine Empfehlungen genau damit berechnet.

Ergebnis:
20 Liter wären für CB, und Qtc von 0,72 richtig, f3 wäre dann ~ 60Hz.
Aber nicht bei HP-Filterung

Mit einem 600µF Vorkondensator wäre aber nur ein Gehäusevolumen
von VB(HPF) = 8Liter erforderlich, f3~59Hz.

Bitte das noch mal überprüfen, bevor Alle damir falsch rechnen !!
Party201
Inventar
#17 erstellt: 13. Dez 2007, 12:28
Axel alles klar ich gucke auch noch mal unabhängig darüber.


edit: 14 Liter und 560µF ich bin gespannt


[Beitrag von Party201 am 13. Dez 2007, 12:49 bearbeitet]
A._Tetzlaff
Inventar
#18 erstellt: 13. Dez 2007, 15:38

RiPol-Axel schrieb:

20 Liter wären für CB, und Qtc von 0,72 richtig, f3 wäre dann ~ 60Hz.
Aber nicht bei HP-Filterung

Mit einem 600µF Vorkondensator wäre aber nur ein Gehäusevolumen von VB(HPF) = 8 Liter erforderlich, f3~59Hz.


Ich rechne garnichts, die Simulation wird solange angepasst, bis es gut aussieht.

Niemand sagt, dass man sich sklavisch an Qts=0,9 (oder was auch immer) bei GHP halten müsste. Daher habe ich ja bereits mehrfach darauf verwiesen, dass die Berechnung allein auf Basis der TSP nicht immer ausreichend ist.
Das Gehäuse habe ich absichtlich zu groß gewählt, weil man so mehr Tiefbass erhält, wenn auch mit leicht fallendem Frequenzgang und weniger Wirkungsgrad - auch bei diesem Gehäusetyp gibt es nicht nur eine "richtige" Abstimmung, sondern mehrere Varianten, die je nach Einsatzzweck sinnvoll sein können.
digitalfrost
Stammgast
#19 erstellt: 13. Dez 2007, 16:22
Ich hab das Tool nach den Formeln in der HobbyHIFI aufgebaut und auch mehrmals die abgedruckten Ergebnisse im Heft mit denen des Tools verglichen und konnte keine Abweichung feststellen.
Wenn die Ergebnisse also nicht ganz exakt sind ist das eher an der Schwäche der Formlen, so wird fs z.B. tatsächlich unabhängig von Hochpassfilterung immer gleich berechnet.
Granuba
Inventar
#20 erstellt: 13. Dez 2007, 16:29
Hi Ekel,

da muss ich Dir recht geben, eine gute Simusoftware ist immer noch Pflicht (z.B. AJ-Horn), um GHP zu evaluieren, ein Chassis ist halt etwas komplexer, speziell extreme TSP reagieren eher unwillig auf Formeln.
Klanglich find ich das ganze aber eher enttäuschend.

Harry
castorpollux
Inventar
#21 erstellt: 13. Dez 2007, 23:27
Ola miteinander,

ich hoffe, ich kann euch mal ein bisschen mit einem Auszug aus dem Akabak-Manual nerven


In AkAbak the model and its parameter are designed in such a way that the 'exactness' is scaleable. It is
possible to give only a handful common parameter for a rough evaluation. On the other hand when you specify
all possible parameter, the most exact analysis can be obtained. Furthermore the basic parameter follow the
common known syntax as given among others by Small [Sma]. Take as an example the voice coil inductance
Le. The lumped element Le without modification leads to a wrong simulation in the upper frequency band. There
is probably no speaker which follows the 'Re+jwLe' model. But if your attention is focused just to the low
frequency part this simple model may be sufficient and you can left apart the more 'difficult' parameter of the
voice coil model.


Falls ihr ihn jetzt überflogen habt, was ja nichts verwerfliches ist, so fasse ich kurz zusammen, das auch akabak zunächst einmal nur auf basis von Le rechnet, was am ergebnis im unteren frequenzbereich nichts verändert. Man kann der simulation noch einen parameter "ExpoLe" mit auf den weg geben - was genau der aussagt, ergibt sich aus mathematischen Formeln (und tangiert mich noch nicht so sehr), allerdings kann man auf dieser Basis den Impedanzverlauf der simulation oberhalb der Resonanzfrequenz ebenfalls noch der Messung angleichen, ein schritt in Richtung realität also...

Aber eine Auswirkung auf die Tieftonsimulation hat das nicht. Weder bei GHP noch bei Bassreflex, lediglich auf den Hochtonabfall des Chassis, selbst wenn ich die Impedanz im Hochton stark ansteigen oder kaum ansteigen lasse - kein unterschied im Bassbereich.

1.) Simulation mit Alfreds parametern, was tsp, gehäuse und C angeht, Impedanzgang mittels ExpoLe entsprechend angepasst.



2.) Simulation mit Alfreds parametern, was tsp, gehäuse und C angeht, Impedanzgang nicht mittels ExpoLe entsprechend angepasst.



3.) Simulation mit Alfreds Parametern, aber Babsi's gehäuse und C


Habe ich etwas übersehen? Es täte mich wundern, wenn Akabak an dieser Stelle schwächelt, der Erfahrung nach bin eher ich es, der dem Programm nicht die richtigen Informationen reingibt, zunächst wüsste ich aber erst mal nicht, was es da noch groß einzutragen gäbe...

Grüße,

Alex
Party201
Inventar
#22 erstellt: 14. Dez 2007, 12:17
Alex du Rechenfuchs.
So dem Planungsgeplänkel setze ich heute ein Ende. Werde
nach der Arbeit das MDF einkaufen, und schon mal alles
zusammenkleben.


Meldung folgt.
castorpollux
Inventar
#23 erstellt: 16. Dez 2007, 16:19

So dem Planungsgeplänkel setze ich heute ein Ende.


Da wäre ich trotzdem an der prinzipiellen Klärung interessiert,

Alfred, sei doch "Ein Herz und eine Seele" und zeig mal, wie sich das in AJ auswirkt, wenn die komplexe Impedanz unberücksichtigt bleibt - ich hab's leider nich.

Axel - du arbeitest doch auch mit Akabak, was meinst du zu dem Thema mit der komplexen Impedanz und ihren Auswirkungen auf den Tiefbass?

Das wäre für mich insgesamt schon sehr interessant, da ich zumindest gerne weis, mit welchen Schwächen ich simulatorisch/messtechnisch arbeite, trotzdem ich alle Sorgfalt walten lasse.

@Babsi - wie schauts? Kiste geleimt?

Grüße,

Alex
Party201
Inventar
#24 erstellt: 16. Dez 2007, 23:33
Kiste ist am trocknen.

Mal sehen ich glaube dasa Loch reinzuschneiden wird jetzt in der Vorweihnachtlichen Hektik noch mal ein riesen Kraftakt werden.

Kapaziätsmessung hab ich beschlossen bei einer Feuerzangenbohle mit Heinz R. selber zu machen irgendwie.

Momentaner Status: Bin guter Dinge.
A._Tetzlaff
Inventar
#25 erstellt: 17. Dez 2007, 22:26
Hallo,

hier meine Simulationen - Visaton GF 200 einmal mit und einmal ohne komplexe Impedanz (zues Gehäuse, 20 Liter, 600µF):



Was sieht man? Trotz starker Spreizung nichts - die Kurven sind bis 200 Hz praktisch kongruent. Meine Vermutung war demnach nicht ganz richtig, zumindest nicht bei diesem Treiber.
Man kann zusätzlich erkennen, dass das Impedanzminimum bei 35 Hz in beiden Fällen auf 7Ω sinkt, also völlig ungefährlich - jede BR-Konstruktion mit Weiche ist da gefährlicher.

Zur Ehrenrettung habe ich einen Treiber mit recht hoher Induktivität auserkoren, den beliebten Mivoc AW 3000 (40 Liter, 700µF):



Hier erkennt man deutliche Abweichungen (Achtung: Die Kurven sind weniger gespreizt als beim vorangegangenem Beispiel!). Zum Glück lässt sich das halbwegs einfach reparieren, indem man den HP-Kondensator vergrößert (in diesem Fall auf 1200µF), das Gehäuse darf bleiben - die Kurven sind zwar nicht völlig deckungsgleich, aber immerhin ist der Wirkungsrad gleich. Das Impedanzminimum liegt allerdings deutlich höher, was logischerweise am größeren Kondensator liegt - trotzdem in beiden Fällen merklich oberhalb des Rdc.

Damit ist klar, was Timmermanns festgestellt hat: Treiber mit hoher Induktivität lassen sich nicht gut zu Fuß berechnen; und weil ich erbsenzählerisch bin und AJHorn in der Demoversion kostenlos ist...............


[Beitrag von A._Tetzlaff am 17. Dez 2007, 22:28 bearbeitet]
Der_RiPol_-_Axel
Stammgast
#26 erstellt: 18. Dez 2007, 14:34
Hallo Alex / Alle,
==================
Na ja, mit der HochPassFilterung (HPF) habe ich noch keine
weitere praktische Erfahrung. Tatsache ist, dass es funktioniert.

Ich gebe Allen Vorrednern recht, die auf eine gute Simu
mehr vertrauen. Trotzdem macht es Sinn, erst mal ne
Größenordnung zu rechnen um zu sehen was geht. Deshalb
habe ich mein altes Beispiel mal durch den Simulator genudelt,
Ergebnisse siehe unten. Ich habe da allerdings nicht weiter
mit rumgespielt,
aber mann kann doch sehr schön sehen, wie mit
der 'Filterung' im 8Liter Gehäuse fast der gleiche Verlauf
zu erreichen ist, wie im optimalen (Qt~0,71) CB=22 Liter Gehäuse,
obwohl im 8Liter Geh. die Eigenreso auf 62Hz(!!) ansteigt.
Die genannte Berechnung calkuliert anscheinend nur den optimalen
Punkt, was ja auch reichen sollte. Dieser bietet dann ausreichend
Fundament für weitere Simulationen! Ich kann also meiner Berechnung trauen!

@ Rababarabarbara - Also schau noch mal !!

Meine Bewertung:
Ich halte diesen (HPF-) Trick für genau so legitim und schädlich,
wie den Bassreflex-Öffnungs Trick. Im Gegensatz zu CB gibt es
aber noch einige möglicherweise negative Beeinflussungen
beim HPF gegenüber der CB:
Der HP gefilterte Tieftöner im kleinen Gehäuse hat erst mal einen
Dicken Elko im Signalweg, den nicht jeder Mag. Zudem
sieht die Membran sehr viel mehr den Gehäuse - Über- und Unterdruck.
Deshalb halte ich den HPF-Trick nur bei eher anspruchslosen
und möglichst kleinen Boxen für angebracht. HighEnd ist was anderes . . . ........




Übrigens mag ich die Bezeichnung 'komplexe Impedanz' nicht, zumal
eine Impedanz immer komplex ist, und eine solche Bezeichnung
in diesem Zusammenhang eher in die Irre führt.
Party201
Inventar
#27 erstellt: 18. Dez 2007, 15:02
Ach Leute ihr legt euch so ins Zeug für mich und für die Sache das find ich gut.
Wie gesagt ausreden ist schlecht da das Ding schon geboren wurde.

Ich habe jetzt erst einmal ein Gehäuse Netto nach Chassie mit 16,5 liter verzapft.
(ist schon solide gebaut falls aber noch was geändert werden muss kann ich noch mal eben neues machen)

Testen muss ich eh.

Ich werde das Gehäuse erst einmal mit C probieren und ohne.... und dann nochmal mit moderater Füllung mit Dämmaterial mit und ohne C.
Ich werde sehen ob die GHP mit dem Chassie realisiert werden kann da sie ja durch die Überhöhung maginal in der Dynamik gehandikapt ist.
Ich bin mir aber ziemlich sicher das dieses Konstrukt die Referenz aus dem Horch (5Liter CB; 2 mm Wandstärke PVC) locker topen wird.

ich Edit:
Ich hab einen behinderten Schreibstil.


[Beitrag von Party201 am 18. Dez 2007, 15:03 bearbeitet]
castorpollux
Inventar
#28 erstellt: 19. Dez 2007, 11:36
Hello,


Übrigens mag ich die Bezeichnung 'komplexe Impedanz' nicht,


Ja...klar...hast ja recht Wie schimpfen wir diesen Teil der Impedanz? Induktiven Widerstand / reaktiver Widerstand. Komplex wirds nur, weils anderswo nicht berücksichtigt wird und daher eben "komplexer" wird, wenn man es berücksichtigt

@Alfred:
Jau, den AW3000 werd ich dann auch noch mal raussuchen und Vergleichssimus ein/an-stellen - mal schauen, was sich dabei ergibt.

Grüße,

Alex
castorpollux
Inventar
#29 erstellt: 22. Dez 2007, 00:08
Ola miteinander,

ich habe mal ein bisschen simuliert. Ergebnis: das von dir berichtete, von AJ-Horn anders berechnete konnte ich in der Demo nachvollziehen, sämtliche Simus in Akabak hingegen sahen eher so aus wie die Simu in AJH ohne eingabe des Anstieges der Impedanz zu hohen Frequenzen hin.

AJHORN:


AKABAK
mit impedanzanstieg----------------------ohne impedanzanstieg
[/URL]

Tja, bleibt die frage: Warum ist das so?
Warum und auf welcher Grundlage berechnet AJ-Horn das anders?
Oder: wieso wirkt sich die Induktivität/der widerstand bei höheren Frequenzen so stark auf den Tiefbass aus? Und wenn wir schon dabei sind - wäre dies denn dann nicht auch bei der Abstimmung von passiven Frequenzweichen zu berücksichtigen?

Grüße,

Alex
castorpollux
Inventar
#30 erstellt: 23. Dez 2007, 13:49
Ahoi,

Ich gebe mir die Antwort mit freundlicher Unterstützung durch Richi44 selber :o)

Wenn man sich an dieser Stelle überlegt, das der Serienkondensator die "nach unten" abfallende Impedanzflanke der Systemresonanz packt und noch einmal steiler abfallen lässt und so eben mehr leistung aus dem verstärker zieht-> mehr Output herausholt.

Dann kommt man zu dem Schluss, eine weitere beeinflussung dieser Funktion ist nur über den Widerstand Re und die Induktivität Le möglich. Re ändert sich nur mit der Temperatur, fällt also weg. Wie du, Alfred ja schon sagtest, wirken sich aber Hochinduktive Treiber schädlich auf die Simulation aus, also fassen wir die Induktivität näher ins Auge. An dieser Stelle muss ich einräumen, nicht ganz exakt gewesen zu sein bei der übernahme der Parameter. Allerdings gab es auch einen Widerspruch. Meine Simulation von oben muss ich ja nicht mehr verlinken. Da hatte ich lediglich den Impedanzanstieg so angepasst, das der Wert bei 1Khz stimmt, auf 10khz hatte ich nicht mehr geachtet, Le war ja bereits durch die Hobby Hifi vorgegeben und mittels "expole" konnte ich den Impedanzanstieg anpassen. Was ja aber, wie oben gesehen, zu keinem übereinstimmenden Ergebnis geführt hat. Also habe ich einmal mit der Induktivität herumgespielt, bis ich tatsächlich eine beeinflussung des Tiefbasses erreicht hatte. da war ich allerdings bei Werten um die 10mH angelangt, hatte das also verworfen.

Nun habe ich mittels erneutem hin und her schieben der Werte von Le und ExpoLe die Werte auf +-1 Ohm mit den Angaben der HH abgeglichen und noch einmal den Impedanzgang und Frequenzgang verglichen. Siehe da, das Ergebnis stimmt. Dafür habe ich bei Le jetzt 12mH stehen, nicht 2 - wie in HH angegeben. In AJ Horn gibt man Le ja gar nciht erst ein, das berechnet sich das automatisch anhand von Z1k und Z10K.

Lange Rede kurzer Sinn:
Es funktioniert doch mit Akabak, man muss nur mittels hin und her schieben von LE und ExpoLe den Impedanzanstieg richtig einbinden.
Die Induktivität muss so stark sein, das sie im Bereich direkt oberhalb der Systemresonanz schon zu einem nennenswerten Anstieg, respektive einer steileren abfallenden Flanke führt.

Oben: korrekt eingepflegte Impedanznachbildung
Unten: Einfach nur Le aus HH eingetragen

Im Nachgang tut es auch hinreichend, wenn man einfach nur Le mit 12mH angibt, dann sieht man zwar noch einen unterschied, aber nicht mehr so extrem.


Hehe, so kurz vor Weihnachten wieder mal schlauer geworden
Sowas sollte man eigentlich in den FAQ posten - freiwillige vor

Grüße,

Alex
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