Sub im Couchtisch?

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Ale><
Inventar
#1 erstellt: 15. Jul 2004, 14:53
Guten Tag,

ich hatte heute eine Idee, bei deren Verwirklichung ich noch Ünterstützung von Experten bräuchte und hoffe, daß ihr mir weiterhelfen könnt.

Zunächst meine Vorgaben:
Raumgröße : ca. 25qm
Raumhöhe : ca. 3,35m
Mainspeaker : Infinity Beta 20
Center : Infinity Beta C250
Rear : Infinity Micro2 (Sub/Sat-System)

Nun meine Idee:
Da mein alter Couchtisch langsam reif für den Sperrmüll ist und ich außerdem noch keinen ordentlichen Subwoofer für mein ´Heimkino´ habe würde ich mir gern einen Couchtisch mit eingebautem aktivem Subwoofer bauen, habe aber keine Ahnung was für Chassis und was für ein Gehäuseprinzip dafür am besten geeignet sind.
Mein Wunsch wäre ein Sub, der möglichst tief hinabreicht und dennoch Impulstreu arbeitet, wobei der Maximalpegel nicht so wichtig ist, da ich meinen Vermieter nicht allzusehr ärgern will - ich dachte an ein geschlossenes Gehäuse mit 2 Chassis (wenn ihr aber einen besseren Vorschlag habt würde ich den auch gerne hören). Das Gehäusevolumen darf bis zu ca.150 Liter betragen.
Die Kosten für Elektronik und Chassis sollten ca.500,- Euro nicht übersteigen.

Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen, würde mich über Antworten sehr freuen.

Gruß
Alex
anon123
Inventar
#2 erstellt: 15. Jul 2004, 15:41
Hallo,

entgegen einer weit verbreiteten Meinung ist es keineswegs egal, wo man den Sub plaziert. In den meisten Fällen ist ein einzelner Sub am besten möglichst mittig zwischen den Front-LS aufgehoben, und eine Veränderung der Aufstellung hat in der Tat auch klangliche Auswirkungen. Zudem sollte ein Sub auch zu den anderen LS passen. Nun sind Deine Mainspeaker nicht allzu klein, aber trotzdem würde ich hier auf klangliche Homogenität achten. Das Kabel vom Receiver quer durch den Raum zum Sub kann stören. Und man darf den Bequemlichkeitsaspekt des "Füße unter den Tisch" nicht außer Acht lassen. Letztlich sollte man nicht vergessen, daß es Leute geben soll, die Dinge auf einen Tisch stellen. Schwingt der Sub munter vor sich hin, schwingt das natürlich ggf. mit. Schlimmstenfalls stört das klanglich.

Das alles würde IMHO gehen ein solches Vorhaben sprechen. Statt dessen würde ich mir einen neuen Couchtisch kaufen und für den Rest des Budgets einen zu den LS passenden Sub. Diese Lösung ist auch klanglich flexibler und homogener.

Beste Grüße.


[Beitrag von anon123 am 15. Jul 2004, 16:38 bearbeitet]
Master_J
Inventar
#3 erstellt: 15. Jul 2004, 16:22
Hatte mal testweise einen meiner Subwoofer (30cm Chassis, 100 Liter, 19 Hz, 300 Watt) als Couchtisch.
Da ging so gut wie nichts.

Zwischen den Frontboxen ist er wesentlich besser aufgehoben.

Gruss
Jochen
MiWi
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 15. Jul 2004, 16:49
Hi,
ich hatte mir so einen "Subtisch" gebaut, ist aber vor 3 Monaten gegen einen normnalen Tisch ersetz worden. Wie schon gesagt, passte die Positionierung nicht ins Klangbild, die dicke Glasplatte oben drauf war doppelt mit Gummidämpfern entkoppelt und hat trotzdem munter vor sich her geschwungen/resoniert.
Ich habs nicht in den Griff bekommen.
Was ja nciht heißt, dass du das vielleicht hinbekommst. Viel Glück.
Gruß, Michael


[Beitrag von MiWi am 15. Jul 2004, 16:49 bearbeitet]
Ale><
Inventar
#5 erstellt: 15. Jul 2004, 17:54
Danke erstmal für die Antworten.

@anon
[q1]entgegen einer weit verbreiteten Meinung ist es keineswegs egal, wo man den Sub plaziert. In den meisten Fällen ist ein einzelner Sub am besten möglichst mittig zwischen den Front-LS aufgehoben, und eine Veränderung der Aufstellung hat in der Tat auch klangliche Auswirkungen.[q1]
Das hab ich auch schon gelesen (und selbst erfahren), aber ich glaube das würde ich schon hinkriegen (nach der Faustregel den Sub ca 1/4 der Raumlänge und Breite von der Wand entfernt aufstellen). Da die Trennfrequenz sehr tief liegt (80 Hz) sollte es doch auch eigentlich nicht so wichtig sein, ob der Sub zwischen den Front-LS steht oder irgendwo anders (Faustregel) - oder?
Was heißt denn zu den Main SP ´passen´? Kann man denn wirklich heraushören, ob ein Sub von Infinity oder von Peerless (selbstgebastelt) ist? Wenn ich mit dem Subverstärker den Level und evtl noch eine Basskorrektur und die Phase einstellen kann sollte das doch kein Problem sein!?
Das Kabel und die Bequemlichkeit wären wahrscheinlich echt ein kleiner Störfaktor.
Das mit dem mitschwingen von Sachen auf dem Tisch wäre auch nicht so gut, aber wenn ich das Gehäuse odentlich versteife und schwer mache müßte sich das doch in Grenzen halten?

Grüße
Alex


[Beitrag von Ale>< am 15. Jul 2004, 17:55 bearbeitet]
kato
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 15. Jul 2004, 19:00
Das hat nichts mit verstärken und schwer machen zu tun sondern die Tischplatte selbst beginnt zu schwingen!
Habe bei mir zu Hause den Subwoofer fürs Auto einspielen wollen in einer 100L Kiste aber nach kurzer Zeit wieder aufgegeben weil die Rigipszwischenwände total ins Schwingen kamen, und das bei ganz minimaler Lautstärke!!
anon123
Inventar
#7 erstellt: 16. Jul 2004, 08:56
Hallo Alex,

kann sein, daß es diese Faustregel gibt (von der ich allerdings noch nie gehört habe -- liegt ggf. an mir), aber die beste "Faustregel" nach der die meisten bei _einem_ Sub verfahren, wäre ihn möglichst mittig zwischen die Fronts zu stellen. Ich stelle mit gerade vor, ich würde meinen Sub zwischen 1m und 1,3m in den Raum stellen. An dieser Position würde er mehr oder weniger genau in Richtung einer meiner Fronts stehen -- und noch etwas mehr in den Raum. Klanglich bedeutet das mit Sicherheit eine wahrgenommene Bassanhebung dieses Kanals.

Und noch etwas, zweitens: 80Hz sind IMHO keine "sehr tiefe", sondern eine vernünftige und übliche, Trennfrequenz. Du darfst nicht vergessen, daß der Sub hier nicht komplett abriegelt, sondern auch höherfrequente Signale wiedergibt. Das kann -- je nach Flankensteilheit des Filters und der Auslegung der Box, mitunter deutlich in den ortbaren Bereich hineingehen. Ich hatte z.B. mal einen Canton (AS-25?) auf die niedrigst mögliche Trennfrequenz gestellt. Dennoch konnte man bei abgeschalteten LS Gesang zwar nicht mehr verstehen, als solchen aber dennoch klar erkennen und vor allem orten.

Das bedeutet die Gefahr, daß Du ein Signal als von unterschiedlichen Quellen ortbar wahrnimmst. Überhaupt ist es in den meisten Fällen wahrnehmbar, wenn Sub und LS deutlich entfernt voneinander stehen. Man hört (ich zumindest), wenn Sub-Bass und der Rest aus verschiedenen Richtungen/Orten kommen. Bei Stereo nervt mich das total, bei Surround ist es mindestens seltsam.

In Sachen Homogenität sollte man schon darauf achten, daß ein Sub klanglich zum den anderen LS paßt. Knackige und präzise Kompakte etwa würden deutlich verlieren, wenn der Sub ein undefiniertes Gebrabbel von sich gibt. Wie sieht es mit Zeitkohärenz aus? Was, wenn der Sub sozusagen den LS hinterherhinkt, oder umgekehrt? Beides würde IMHO dafür sprechen, einen Fertigsub aus gleicher oder ähnlicher Herkunft zu nehmen. Nur das Problem, wenn der Sub ggf. zwei oder drei Meter _vor_ den LS steht, kann das wiederum nicht berücksichtigen.

Ob Dinge auf dem Tisch mitschwingen oder nicht, ist sicherlich eine Frage der Konstruktion: Nämlich die, wie solide und aufwendig ein Gehäuse ist, damit es nicht vibriert. Nun ist nun einmal das Chassis fest mit dem Gehäuse verbunden. Sehr wahrscheinlich ein großer Aufwand (z.B. Gehäuse in Gehäuse mit Sand dazwischen), das entsprechend zu dämpfen. Und -- richtig, das habe ich vergessen -- Deine Tischplatte würde sehr wahrscheinlich mehr oder minder heftig mitschwingen und selbst zum Klangkörper werden.

Alles in allem also stehst Du einer ganzen Reihe von Problemen gegenüber. Vielleicht hat ja jemand genug Erfahrung im Subbau, sodaß er/sie weiß, wie man das in den Griff bekommt. Der konstruktive und technische Aufwand aber dürfte so groß sein, daß Dein Budget deutlich überschritten wird. Und man muß ja auch das Wissen um den Bau eines solchen Subs noch irgendwo her bekommen.

Deshalb bleibe ich bei meiner Empfehlung, dieses Wagnis nicht einzugehen. Statt dessen würde ich einen neuen Tisch kaufen und dann einen zu Raum und vorhandenen LS passenden Sub aus den käuflich verfügbaren Fertigsubs wählen.

Beste Grüße.
Ale><
Inventar
#8 erstellt: 16. Jul 2004, 13:40
Hallo nochmal anon - und danke für Deine sehr ausführliche Antwort.
Glaube, Du hast mir den Couchtisch langsam wirklich ausgeredet - naja, war halt so ne Idee.
Ein paar Anmerkungen zu Deiner Antwort hätte ich da aber noch:

´Normale´ Menschen können Frequenzen unterhalb ca. 150 Hz nicht mehr orten und ein ordentlicher aktiver Subverstärker sollte es schaffen bei 18 - 24 db Flankensteilheit den Sub unortbar zu machen.

Den Sub schalte ich sowieso nur ein, wenn Ich Software in Dolby Digital oder DTS abspiele und bei meinem Verstärker kann man den Abstand zum Hörer für jede einzelne Box einstellen, was das ´Hinterherhinken´ doch theoretisch ausschalten sollte.

Kurzum: Vom Selbstbau bin ich glaube ich nicht mehr abzubringen (bastle gern ), aber eventuell wirds dann doch ein Möbel, das vom Standort her ein bisschen flexibler ist (vielleicht ein Beistelltisch oder ein Hocker . Das Know How kann ich mir ja anlesen - und sollte es dann doch zu kompliziert werden kann ich ja immer noch auf Bauvorschläge von Visaton, Hobby Hifi oder Klang&Ton zurückgreifen.

Gruß
Alex
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