Von Geschlossenem zu Bassreflexgehäuse

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Nico80
Neuling
#1 erstellt: 17. Dez 2017, 02:17
Servus Leute,

ich habe da eine bzw, mehrere fragen bezüglich eines Tieftontreibers eines mittlerweile aussortierten Subwoofers. Da ich diesen nicht mehr benötige, ist mir die Idee gekommen "baue doch einfach einen Bluetoothlautsprecher der anständigen Sound hat, da der, den ich aktuell besitze nicht so ein geeigneten Sound für meine Musikrichtung bietet". Ja. Das mit der Elektronik sollte mich nicht weiter stören. Leider muss ich mir die frage stellen welche Größe für den Subwoofer. Der Entwurf sieht so aus, dass ich ein großes Gehäuse (Indem dann das Tiefton-Chassis eingebaut wird) und in dem nochmals 2 kleine Gehäuse für die Mittel- und Hochton-Chassis baue. Also dass wenn der Sub beispielsweise 16 Liter benötigt und die Mitteltöner (mit Hochtöner in einem Gehäuse) etwa 1.7 Liter (mal 2), dass dann das Gesamtgehäuse (also im Endeffekt das vom Sub) 19,4 Liter groß ist.
Nun zur eigentlichen Frage. Der Subwoofer den ich dafür verwenden will ist aktuell in einem geschlossenem Gehäuse mit passiv Radiator verbaut (Sd vom Ls: 75,43cm² ; Sd vom Radiator: 132,74cm² und Gehäuse Volumen: 8,8 Liter). Ich will ihn nun in einem Bassreflexgehäuse verbauen. Ich habe noch einen anderen "Subwoofer", der auch schon aussortiert wurde, dessen Membran Fläche ist (inkl. 50% Sicke) 44,18cm² und das Gehäuse Volumen 9,8 Liter. Er spielt relativ tief für seine Größe. Auf jeden Fall weis ich, dass Bassreflex Gehäuse größer sind als Geschlossene und dass der kleine Subwoofer gefühlt härter aufhängt ist als der aus dem mit Radiator. Nun ist jedoch die Frage wie groß das Gehäuse für den Subwoofer sein muss da er ja eigentlich für ein geschlossenes Gehäuse war und dementsprechend die Qts höher sein wird als die von dem mit Bassreflex. Ich habe auch schon nach Parameter angaben geschaut ... leider nichts gefunden.

Danke im Voraus für euer Bemühen.
Hifihannes
Stammgast
#2 erstellt: 17. Dez 2017, 13:54
Hi,

gibt es einen bestimmten Grund, weshalb du nicht die originalen gehäuse verwenden (oder diese zumindest nachbauen) willst? Für Treiber mit unbekannten Parametern einen anderen Gehäusetyp zu konstruieren ist zumindest ein abenteuerliches Unterfangen: Ohne Messtechnik ist das praktisch nicht machbar. Das Aktivmodul ist u.U. auch an der Abstimmung beteiligt, was die Sache noch verkompliziert.

Gehäuse mit Passivmembran ist vom Gehäuseprinzip übrigens identisch zu BR (BR hat sogar eher Nachteile).

Wenn du mit den Subs, so wie sie sind, nicht zufrieden bist, würde ich dir eher Raten, einen neuen Treiber zu kaufen und evtl. sogar einen Bauvorschlag nachzubauen, wenn du nicht simulieren wilst.

Grüße
Hannes
Nico80
Neuling
#3 erstellt: 17. Dez 2017, 18:37
Danke für die Antwort,
Ja das Originalgehäuse geht mir nicht tief genug und bringt mir dann noch zu wenig Pegel.
Aber ich habe eben mal den Subwoofer in ein 10.5 Liter Gehäuse mit BR (rechteckiger Port mit 4.5cmx 3cm und 9cm länge) verbaut und ich muss wirklich sagen dass der Sound wirklich schon hervorragend ist (im vergleich zu der Variante mit Radiator). Der Bass ist viel Tiefer als davor und der Pegel ist auch schon ein ganzes Stück höher. Jedoch sind Frequenzen von 90Hz bis etwa 120Hz etwas leiser geworden. Wenn ich die noch etwas lauter bekommen würde, wäre der Bass echt zufriedenstellend. Ich weis nur nicht wie ich die oberen Frequenzen lauter bekomme => etwas kleineres Gehäuse oder Änderungen am BR Port?
Hifihannes
Stammgast
#4 erstellt: 17. Dez 2017, 19:40
Das klingt so, als hättest du einen kräftigen Peak im Bass, der vmtl. durch eine zu hohe Abstimmung des BR-Ports zustande kommt. Du könntest es mal mit einem etwas längeren Port versuchen...


Nico80 (Beitrag #3) schrieb:
Der Bass ist viel Tiefer als davor und der Pegel ist auch schon ein ganzes Stück höher. Jedoch sind Frequenzen von 90Hz bis etwa 120Hz etwas leiser geworden.


Wie kommst du zu diesen Aussagen?
Nach Gehör?

Du musst dir dabei bewusst sein, dass der Bassbereich idR. sehr stark durch den Raum beeinflusst wird (Raummoden). Wenn du pech hast, klingt der Sub dann nur in diesem Raum an dieser Position halbwegs gut...
SagIchNicht5582
Stammgast
#5 erstellt: 17. Dez 2017, 20:02
Dur kannst die TSPs einfach messen -> TSP messen für Anfänger
Die Teile dafür gibts für unter 5€ die paar Lötstellen bekommt fast jeder.

Wenn du die TSPs Hast kannst du ein gutes Gehäuse bauen.
Ohne TSP -> originalgehäuse.

Ansonsten mal draußen anspielen im Freifeld. reicht auch Garten. Dort hast du keine Raummoden.
Nico80
Neuling
#6 erstellt: 17. Dez 2017, 20:22
Ich dachte ein längerer Port erweitert nur noch die Grenzfrequenz nach unten also im endeffekt noch mehr tiefe?
Aber wenn man den verlängern muss bleibt dabei die Größe bzw. der Querschnitt gleich oder muss der dann auch verkleinert bzw. vergrößert werden?

Auf die Frage wie ich darauf komme:
Also ich hab da einfach einen Frequenztest in Cubase durchgeführt. Dafür habe ich dann (an gleicher Position) das aktuelle Gehäuse (was nur Testzwecken dient) abgehört und mir dann nochmal die mühe gemacht, dass alte Gehäuse als Vergleich wieder umzubauen.
Als Referenz zu den beiden habe ich die Focal Alpha 80. Desweiteren habe ich dann einfach noch 3 Tracks (Malaa - Diamonds (Brohug Remix); Tchami - Afterlife und Skrillex - Dirty Vibe), die ich gut kenne, durchlaufen lassen. Ich habe mich auf mein Gehör verlassen ... Ich meine wenn ich Musik mastern kann...
Hifihannes
Stammgast
#7 erstellt: 17. Dez 2017, 20:47

Nico80 (Beitrag #6) schrieb:
Ich dachte ein längerer Port erweitert nur noch die Grenzfrequenz nach unten also im endeffekt noch mehr tiefe?
Aber wenn man den verlängern muss bleibt dabei die Größe bzw. der Querschnitt gleich oder muss der dann auch verkleinert bzw. vergrößert werden?
:angel


Das stimmt - längerer Port bei gleichm Querschnitt bedeutet tiefere Abstimmfrequenz.
Eine zu hohe Abstimmung sorgt für einen Buckel im Frequenzgang, der zu deiner Beschreibung passen würde.

Wenn du ein Mikro mit ausreichend flachem Frequenzgang da hast, kannst du (zumindest vergleichend) den Fgang des subs messen. Dazu gängige Freewares sind Room EQ Wizzard oder Audionet Carma. Der "Frequenztest" in Cubase kann vmtl. nur versch. Frequnezen erzeugen, oder?

edit: In sehr geringen Abstand (1cm) von der membran / port messen, damit du nicht den Raum misst...


[Beitrag von Hifihannes am 17. Dez 2017, 20:54 bearbeitet]
Nico80
Neuling
#8 erstellt: 17. Dez 2017, 21:49
Das war kein richtiger Frequenztest eher ein mit Oscillatoren erzeugter Klang im Bassbereich (einstellungen OSC 1, 2, 3 auf Sinuswellen) und dann eben im Bereich einer Klaviertastatur von F4 zu C3 also das vierte F auf einem Klavier bis runter zum dritten C, was dann laut der animation eines internen Equalizer (20hz bis 20khz) 110 Hz bis 32 Hz entspricht.
Ich könnte wenn dann nur mit dem Rode NT USB messen, falls das die Voraussetzungen erfüllt. Aber wo genau muss ich dann messen bzw. Membran und Port jeweils einzeln?
SagIchNicht5582
Stammgast
#9 erstellt: 17. Dez 2017, 22:10
Das Rode dürfte ausreichen.

am besten einmal die Box mit gutem bass messen und dannach die neue.

Dann kannst du die Frequenzgänge vergleichen und du siehst wo was fehlt

P.S. miss aus 30cm abstand von der Vorderseite der Box

am besten freie aufstellung im raum. beide an der gleichen position


[Beitrag von SagIchNicht5582 am 17. Dez 2017, 22:11 bearbeitet]
Nico80
Neuling
#10 erstellt: 18. Dez 2017, 17:56
Also der Frequenzgang ist schon ganz akzeptabel im Bereich von 46 bis 58hz so gut wie keine Wellen. Unter 46 Hz ist dann bei 43 Hz -3dB erreicht, jedoch gibt es bei 75 bis 90 Hz einen Abfall von etwa 4 dB. Mir ist des weiteren aufgefallen, dass sich der Bass erst auf Distanzen von etwa 1.5m gut entfaltet (35 m^2 großer Raum).
Also das Gehäuse eher etwas vergrößern oder etwas verkleinern und ist die Bassentfaltung auf der Distanz für die Größe ok?
SagIchNicht5582
Stammgast
#11 erstellt: 18. Dez 2017, 18:20
die absenkung liegt warscheinlich am LS.

Die entfaltung ist so okay.
Ich würde das Gehäuse ein wenig kleiner und höher abstimmen dann hast du zwar nicht so tiefen bass aber etwas weniger absenkung.
aber wenn du mit dem klang zufrieden bist lass es so

aber die TSP würden das ganze deutlich vereinfachen


[Beitrag von SagIchNicht5582 am 18. Dez 2017, 18:21 bearbeitet]
Nico80
Neuling
#12 erstellt: 18. Dez 2017, 19:16
Bis hier hin erst einmal Danke.
Ich weis, dass wenn ich die TSP habe es deutlich einfacher wird, aber die benötige ich ja im Endeffekt nur für ein 1A Klangbild (um einmal zu Übertreiben ) fürs Studio.
Aber was mich noch interessieren würde wäre, was jetzt im Freien bei unendlichem Raum passieren würde bzw. wie hoch ist dort der Wirkungsgrad noch?


[Beitrag von Nico80 am 18. Dez 2017, 19:19 bearbeitet]
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