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Strom bzw. "Kribbeln" am Frontblech+A -A |
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Autor |
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eitopomar
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 21. Jan 2024, 21:14 | |||||||
Hallo, ich habe eine (hoffentlich doofe Anfänger) Frage bzw Problem: Ein neuer CD-Spieler ist bei mir eingezogen und am Frontblech ist ein leichtes "Kribbeln" zu spüren, wenn ich leicht mit der Hand oder dem Finger drüber fahre und der Spieler an ist. Es fühlt sich an wie eine leichte Spannung, etwa Kriechstrom o.ä. Nach einigem an Rumgestöpsel und Ausprobiererei an Stromversorgung, anderem Verstärker usw... scheint die Verbindung zum Verstärker über Cinch der Übeltäter zu sein: Cinchstecker am Verstärker gezogen ist das "Kribbeln" minimal, Cinch am CD-Spieler gezogen weg. Was kann das sein? Hat jemand einen Tip? |
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Endoftheline
Stammgast |
#2 erstellt: 21. Jan 2024, 21:32 | |||||||
Kenne ich. Spannend! bin auch auf die Erklärung gespannt. |
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der_Lauscher
Inventar |
#3 erstellt: 21. Jan 2024, 21:36 | |||||||
dann wohnst du vermutlich in einem Altbau mit "klassischer Nullung" oder hast ein Problem mit dem Schutzleiter bzw. korrekter Verdrahtung im Stromnetz Das, was du spürst, sind jedenfalls Potentialunterschiede. Solltest du unbedingt überprüfen lassen. Hier kannst du zu diesem Thema was nachlesen. [Beitrag von der_Lauscher am 21. Jan 2024, 21:44 bearbeitet] |
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Böötman
Inventar |
#4 erstellt: 21. Jan 2024, 21:36 | |||||||
Haben die getesteten Verstärker nen Schutzleiteranschluss? Was ist das genau für ein CD Player? Hat dieser einen Schutzleiteranschluss? Verfügst Du über ein einfaches Multimeter und bist dessen Gebrauch mächtig? Wie alt ist die Verkabelung im Haus bzw. explizit der Steckdose an der Du das ganze betreibst? (aus der Wendezeit oder älter?) |
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eitopomar
Ist häufiger hier |
#5 erstellt: 21. Jan 2024, 21:42 | |||||||
Danke @der_lauscher. Das Haus ist aus den 60ern, die Elektrik - keine Ahnung, 90er oder später. Mich wundert vor allem, dass der Effekt nicht am alten Spieler (der steht noch da) und auch nicht wenn der neue Spieler nicht per Cinch mit dem Verstärker verbunden ist. |
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der_Lauscher
Inventar |
#6 erstellt: 21. Jan 2024, 21:45 | |||||||
Hänge mal CD und Verstärker auf die gleiche Steckdose (mit 3-fach-Verteiler z.B.). Ansonsten könntest du auch einen Trennübertrager zwischen CD und Verstärker schalten, sowas als Beispiel |
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TrueHighFidelity
Stammgast |
#7 erstellt: 21. Jan 2024, 21:52 | |||||||
Entstörkondensatoren. Quelle: Elcap Jens Both - Eigenes Werk, GFDL, https://de.wikipedia.org/wiki/Entst%C3%B6rkondensator#/media/Datei:Entst%C3%B6rkondensatoren4.png Das Gehäuse ist über die Y-Kondensatoren mit dem Stromnetz verbunden. Wenn es nicht geerdet ist, wie links im Bild, fließt bei Berührung ein minimaler Strom durch den Berührer nach Erde. |
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eitopomar
Ist häufiger hier |
#8 erstellt: 21. Jan 2024, 21:53 | |||||||
Danke @Böötman, Es handelt sich um Denon DCD 600NE und Rotel RA12. Sowohl Spieler als auch Verstärker hängen über Eurostecker am Strom. Ein funktionierendes Multimeter habe ich nicht zur Hand, meine Skills damit ehr sehr dürftig. |
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dialektik
Inventar |
#9 erstellt: 21. Jan 2024, 21:53 | |||||||
Da dreht man/frau mal die Netzstecker in der/den Steckdosen um, und schon wird es weniger bis gar nicht mehr bemerkbar sein. Früher hat man/frau sich die Stecker der Geräte dazu markiert |
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eitopomar
Ist häufiger hier |
#10 erstellt: 21. Jan 2024, 21:57 | |||||||
Die hängen Standardmäßig auf der gleichen Steckdose. Aber auch an unterschiedlichen Steckdosen an unterschiedlichen Sicherungen ändert sich nix. |
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eitopomar
Ist häufiger hier |
#11 erstellt: 21. Jan 2024, 22:04 | |||||||
Danke @dialektik. Das hat man als einer der ersten Tests gemacht, an beiden Geräten. Geringer? Vielleicht. Weg? Nein, leider nicht. |
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der_Lauscher
Inventar |
#12 erstellt: 21. Jan 2024, 22:12 | |||||||
ja, das drehen des Steckers kann hin und wieder was bringen, das Prozedere nennt sich u.a. "ausphasen" Da deine Geräte keine XLR Ein- und Ausgänge haben, wirst du nicht um den Trennübertrager Cinch (wie oben als Beispiel verlinkt) drumrum kommen |
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eitopomar
Ist häufiger hier |
#13 erstellt: 21. Jan 2024, 22:49 | |||||||
[quote="der_Lauscher (Beitrag #12)"] wirst du nicht um den Trennübertrager Cinch (wie oben als Beispiel verlinkt) drumrum kommen :P[/quote] ... oder das Signal optisch übertragen. [Beitrag von eitopomar am 21. Jan 2024, 22:51 bearbeitet] |
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Yamahaphilist
Stammgast |
#14 erstellt: 22. Jan 2024, 07:32 | |||||||
Hier die Deluxe Version: https://oehlbach.com/phasendetektor/phaser-d1c17017 Ich habe unlängst günstigst, quasi nachgeworfen, ergattert: https://oehlbach.com...station-909-d1c13051 |
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Böötman
Inventar |
#15 erstellt: 22. Jan 2024, 07:57 | |||||||
Wahnsinn für was für'n Schrott es alles einen Markt zu geben scheint. Der Lügenstift für 1€ erfüllt bereits 50% der Funktionalität dieser Gerätschaften und braucht keine Batterien. |
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Yamahaphilist
Stammgast |
#16 erstellt: 22. Jan 2024, 08:24 | |||||||
Aber es blinkt nicht und macht auch auf dem Board nichts her. Der Mensch möchte eben (Tiefenpsychologie !) für einen möglichen Mehrwert betuppt werden, v.a. Wenn dieser Mensch weiß, dass es so ist. Aber so ein Spielzeug befriedigt ungemein. Und für dieses Gefühl (der tiefen langanhaltenden täglich neu empfundenen) Befriedigung müssen andere ganz andere Summen ausgeben. |
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eitopomar
Ist häufiger hier |
#17 erstellt: 22. Jan 2024, 12:51 | |||||||
Teures Tools, die buntich blinken? Neee, nix für mich. "Keep it simple" ist mir da viel lieber. Wenn das Zeug dann noch ewig hält - um so besser. Ich habe den Spieler jetzt über optisches Kabel an den Verstärker angeschlossen. Es geht mir zwar massiv gegen den Strich, dass etwas nicht OK ist, aber es funktioniert. |
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der_Lauscher
Inventar |
#18 erstellt: 22. Jan 2024, 16:22 | |||||||
so geht es natürlich auch, es besteht somit keine leitende Verbindung mehr über Masse des Kabels zwischen den beiden Geräten Damit verwendest du halt jetzt den DA-Wandler des Rotel anstelle den des Denon. Wird sich aber klanglich nicht viel geben Ansonsten könntest du es immer noch mit dem Trennübertrager und Cinch probieren. |
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DB
Inventar |
#19 erstellt: 22. Jan 2024, 16:36 | |||||||
Wozu? Solange es nicht brummt, braucht man auch keine Trennübertrager. Das Kribbeln kommt durch den minimalen Strom, der durch die Entstörkondensatoren fließt und ist unbedenklich. |
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der_Lauscher
Inventar |
#20 erstellt: 22. Jan 2024, 17:09 | |||||||
da es ja lt. TE nur auftritt, wenn die Cinch-Leitung zwischen den Geräten eine Masseverbindung herstellt, würde sehrwohl XLR als auch dieser Trenntrafo dies potentialfrei übertragen . Deshalb funktioniert es optisch ja nun auch. Eine Brummschleife hat zwar andere Ursachen, könnte aber auch mit diesen Mitteln verhindert werden. Als billigste Abhilfe könne der TE bei Berührung des Gerätes selbst immer in die Luft springen, dann würde es auch nicht kribbeln |
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analog_art
Schaut ab und zu mal vorbei |
#21 erstellt: 22. Jan 2024, 17:15 | |||||||
Kennt sogar Wiki: https://de.wikipedia.org/wiki/Ableitstrom Wie schon von TrueHighFidelity genannt die Y-Kondensatoren sind die Ursache. Schlußfolgeerung am Netzstecker drehen, kann schon was dran sein - insbesondere wenn zwei Geräte die gegenphasige Spannung anliegen haben. Und der Ausgleichstrom so die Masseverbindungh zwischen beiden verseucht und dort eine Spannung überlagert. Grüße |
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DB
Inventar |
#22 erstellt: 22. Jan 2024, 17:26 | |||||||
Nochmal: es ist völlig unerheblich. Davon abgesehen haben XLR-Verbindungen auch einen Schirm, der die Geräte verbindet. |
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der_Lauscher
Inventar |
#23 erstellt: 22. Jan 2024, 20:47 | |||||||
was ist dann deine "Abhilfe" dagegen Außer die Ursache zu nennen, bei der wir uns teilweise einig sind, und deinem Hinweis, daß es "unbedenklich" ist und so einfach hingenommen werden muß, hast du da noch nichts genannt, was dieses kribbeln abstellen würde P.S. der TE hat ja schon längst eine Lösung durch Potentialtrennung mit optischen Kabel erfolgreich umgesetzt |
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DB
Inventar |
#24 erstellt: 22. Jan 2024, 21:01 | |||||||
Wieso willst du denn etwas, was unbedenklich und bauartbedingt normal ist, abstellen? |
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Endoftheline
Stammgast |
#25 erstellt: 22. Jan 2024, 21:05 | |||||||
Fühlt sich auch interessant an! |
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eitopomar
Ist häufiger hier |
#26 erstellt: 22. Jan 2024, 21:05 | |||||||
Weil es stört. |
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klnge
Ist häufiger hier |
#27 erstellt: 30. Jan 2024, 09:38 | |||||||
Hallo, ich hatte bei mir bis vor ca. einem Jahr das gleiche Problem. Bei mir lag das Problem am Teppich vor der Anlage. Sei ich Socken ohne Synthetik trage ist das Problem erledigt |
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Valenzband
Inventar |
#28 erstellt: 30. Jan 2024, 11:13 | |||||||
Mit "Kribbeln am Gehäuse" muss man bei Consumer Hifi rechnen und leben. Fast ausnahmslos werden vollisolierte SKII Netzanschlüsse verwendet, so dass metallische Gehäuseteile nicht geerdet sind. Der Vorteil liegt darin, dass keine galvanischen Brummschleifen über netzleitungen aufgebaut werden können, sondern allenfalls kapazitive, deren Auswirkungen (Brummströme) auf Nutzsignale wesentlich kleiner sind (50Hz bei typ. weniger als ein Paar nF). Der maximal zulässige Berührstrom der SKII ist 0.5mA, was viele Leute spüren, obwohl es unbedenklich ist. In Realität ist der Berührstrom oft geringer. Selbst ohne zusätzliche Y Kondensatoren treten kleinere Ableitströme durch inhärente Kapazitäten zwischen den Primär- und Sekundärteilen des Netzgeräts (Trafo oder ggf. Schaltnetzteil) auf. Manchmal hilft das oben dargstellte "Ausphasen". manchmal liegt der virtuelle Spannungspunkt aber auch ziemlich mittig vom Versorgungsnetz, so dass kaum ein Unterschied beim Steckerdrehen entsteht. Der Berührstrom kann, wie oben "erlebt", über das Signalkabel (Masse am Gehäuse angeschlossen) von einem Gerät auf alle anderen angeschlossenen Geräte übertragen werden. |
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MacPhantom
Inventar |
#29 erstellt: 30. Jan 2024, 17:42 | |||||||
Bei meinen alten Kamellen (Tuner und Vollverstärker von 1972) hatte ich auch einen Berührstrom (am Tuner). Ich habe den Potentialunterschied da mit gemeinsamer Masse beheben können (sowohl Verstärker als auch Tuner haben einen Masseanschluss). Hatte immer gedacht, die Verbindung über Cinch sollte reichen, aber aus irgendeinem Grund war das separate Kabel nötig (obwohl der Verstärker eine 0815-Schaltung besitzt, zwar noch quasikomplementär, aber weder symmetrisch noch anderweitig speziell). Eine Erklärung habe ich bislang nicht dafür. |
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Valenzband
Inventar |
#30 erstellt: 30. Jan 2024, 20:56 | |||||||
Je nach Größe und Verteilung der parasitären (oder absichtlichen Y-) Kapazitäten in den verbundenen Geräten können Ausgleichstöme über den Masseanschluss fließen, mit dem Ergebnis, dass die Berührspannung entweder kleiner oder sogar größer wird. Letzteres ist wieder Anlass zum "Ausphasen". Manche Geräte verwenden galvanisch mehr oder weniger getrennte Massen von Gehäuse und Signal. Die beiden Massen werden dabei intern über einen Kondensator (typ. 100nF) und einen relativ hohen Widerstand (etliche kOhm) an einem Punkt verbunden, meist am empfindlichsten Eingang (Phono). Damit werden niederohmige Brummschleifen (hohe Störstöme) vermieden. Gleichzeitig bleibt die abschirmende Wirkung des Metallgehäuses erhalten. Außerdem können damit unterschiedliche Berührspannungen an angeschlossenen Geräten auftreten. Wie gesagt, so lange das keine hörbaren Signalstörungen verursacht und der Berührstrom unter 0.5mA bleibt ist alles iO. |
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High_End,_oder_nix!
Ist häufiger hier |
#31 erstellt: 02. Feb 2024, 14:57 | |||||||
Das mit dem extrem niedrigen theoretisch möglichen Stromfluss stimmt so weit, aber den spürt der Bediener bestimmt nicht. Weil der Stromkreis aufgrund von Schuhen und trockener Haut erst gar nicht geschlossen werden kann, und somit auch kein Strom fließt. Was man in solchen Fällen spürt ist die Spannung die am Gehäuse anliegt! Ich habe an HDD-Gehäusen aus Metall schon Spannungen von 125 V gegen PE gemessen. Die anliegende Spannung sollte in solchen Fällen also besser immer gemessen werden. Wenn man mit dem passenden Schuhen über einen Teppich läuft und seinen Zeigefinger in Richtung Nase einer anderen Person bewegt, dann gibt es z. B. einen durch statische Aufladung bedingten Spannugsüberschlag bevor man die Nase des anderen berührt. Mit deutlich hörbarem knistern, und "zwiebeln" an der Nasenspitze. Dabei handelt es sich sogar um Hochspannung (2 KV aufwärts). Man überlebt dies aber trotzdem unbeschadet, weil hier kein Stromfluss zustande kommt. Bei Personen mit einem Herzschrittmacher oder Überempfindlichkeit kann eine Elektrostatische Entladung aber trotzdem ein Risiko sein. An meinen zahlreichen Hifi-Geräten aller Art die ich selber bereits besaß oder zum probehören zu Hause hatte, war noch nie eines dabei mit dem hier beschriebenen „Problem“. Waren aber auch allesamt immer wertige Geräte des oberen Preissegments. Scheint also eher ein Problem von Billigheimern zu sein. |
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Valenzband
Inventar |
#32 erstellt: 02. Feb 2024, 16:09 | |||||||
Das ist ein weitläufiger Irrtum: Spannung kann niemand spüren, es ist immer der Strom. Man spürt deshalb auch nicht, ob man per elektrostischer Aufladung mit etlichen kV Potential durch seine Bude rennt, bis man an die nächste Klinke etc. greift und die Ladung sich schlagartig bewegt (Strom-Impuls).
Diese hochohmig gemessene Spannung kann sogar bis an 230Vac reichen, aber sie sagt nichts über den abfließenden Strom aus, solange der Ableitwiderstand unbekannt bzw. sehr hoch ist (modernere Messgeräte haben typ. 10 MOhm Innenwiderstand). Die sicherheitstechische Vorgabe des VDE ist der maximale Ableitstrom, der sich in einer direkten Verbindung zwischen Erde (PE) und dem Gehäuse einstellt.
Noch einmal, das ist physikalisch falsch, denn die Spannung "schlägt nicht über", sondern hier wird eine Ladung transferiert, es erfolgt also ein kurzzeitiger Stromfluß, den man spürt, oft hört und im Dunkeln sogar sehen kann (der Stromfluß durch Gase / Luft erfolgt in einem Plasma mit geladenen Teilchen (Ionen) und freien Elektronen. Beider relativer Anteil, bezogen auf die neutralen Teilchen (Stickstoff, Sauerstoff), ist in diesem Fall extrem gering. Das leucheten erfolgt durch Anregung/Relaxation und Rekombination). Die Spannung (Potentialdifferenz) ist nur eine Voraussetzung, dass dieser Strom fließen kann, wenn der Widerstand nicht unendlich groß ist. In Gasen / Plasmen verläuft das Ganze extrem nichtlinear, der "Widerstand" ändert sich während des Durchbruchvorgangs um viele Größenordnungen
Tendenziell stimmt das, denn dort wird man sich weniger Kopfzerbrechen darüber machen, solange die VDE Prüfung OK ergibt. Allerdings kann sich der Ableitstrom im Laufe der Jahre weitgehend unabhängig von der Preisklasse verändern (Kriechströme / Staubablagerung, klimatischer Einfluß und insbes. Feuchtigkeit). |
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High_End,_oder_nix!
Ist häufiger hier |
#33 erstellt: 02. Feb 2024, 21:28 | |||||||
Ach so ist das. Warum gibt es dann für den Menschen höchstzulässige Berührungsspannungen, die vom VDE auf max. 50 V (AC) und 120 V (DC) festgelegt wurden? Wahrscheinlich weil man Spannung nicht spüren kann. Spannung kann man nicht nur spüren, sie kann sogar tödlich sein! Ohne Spannung gibt es keinen Strom! Nach deiner bescheidenen Logik dürfte es ja dann eigentlich nur höchstzulässige Berührungsströme geben, weil man ja nur diese spürt bzw. gefährlich sind. Eine Spannung steht an, und ein Strom fließt erst wenn der Stromkreis geschlossen ist. Die Stromstärke ist abhängig von der Höhe des Widerstandes, und der Spannung des Stromkreises. Wenn ich das vom TE erwähnte Gerät (das unter Spannung steht) mit einer Hand anfasse, und der TE auf Socken in Schuhen mit Gummisohle, oder auf einem Teppich oder Parkettboden steht, kann der Stromkreis Richtung Füße nicht geschlossen werden. Und dann hat er noch trockene Haut und einen Körperwiderstand von ca. 1 KΩ, und der zu erwartende max. mögliche Strom liegt im erwähnten Beispiel bei ca. 0,0005 A. Welchen Strom soll der TE denn dann bitteschön noch spüren, er ist ja kein Kupfer- oder besser noch Silberdraht mit direkter Verbindung zum PE oder Neutralleiter. Also reden wir hier faktisch nur von einem theoretisch möglichen Strom, der im genannten Fall aber erst gar nicht fließen kann. Ein Strom der nicht fließen kann, den kann man auch nicht spüren oder messen. Eine anstehende Spannung ab einer gewissen Höhe spürt man aber schon, und messen kann man die sogar auch noch. So einfach kann ET sein! [Beitrag von High_End,_oder_nix! am 02. Feb 2024, 21:35 bearbeitet] |
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Valenzband
Inventar |
#34 erstellt: 02. Feb 2024, 22:42 | |||||||
Beide Faktoren spielen in in unterschiedlichen Schutzklassen eine Rolle. Jede Wirkung, egal ob nur unangenehm, schädlich oder gar letal, geht dennoch grundsätzlich vom Körperstrom aus. Bisher wurde in diesem Thread der Fall für SKII, Geräte ohne Schutzleiteranschluß, diskutiert. Für SKII ist der max. Berührstrom wie oben angegeben definiert. Daneben gibt es andere Schutzklassen und Bestimmungen, darunter auch die von dir genannte maximale Berührspannung: Diese unterscheidet sich aber ganz wesentlich in der Definition der Ausgangslage: Man geht dann von direkten Berührungspunkten zwischen zwei (oder ggf. mehreren) leitfähigen Teilen aus, ohne Schutz-Isolation wie am/im Gerätegehäuse eines SKII Gerätes. Genau deswegen kann der Strom durch den Körper auch wesentlich höher werden. Zudem spielt eine Rolle, dass der Körperwiderstand sich stark nichtlinear gegenüber der Spannung verhält. Oberhalb der genannten Grenzwerte 50Vac 120Vdc geht man bereits von einer potentiell lebensgefährlichen Spannung aus, denn in ungünstigen Situationen (Nässe, große Berührflächen) wird der Strom drastisch höher als die harmlosen 0.5mA für SKII. Ein SKII Gerät kann und darf sogar wesentlich höhere Leerlaufspannungen am Gehäuse führen als 50 Vac und trotzdem völlig VDE-Konform sein. Die an SKII mit hochohmigen Messgeräten gemessenen Spannungen sind keine Berührspannungen im Sinne der Schutznormen, es sind nicht aussagekräftige Leerlaufspannungen, die beim Berühren zusammenbrechen und daher ungefährlich bleiben, so lange der dabei fließende Berührstrom 0.5mA nicht überschreitet.
Bloß keine Überheblichkeit . Die Logik ist nicht "bescheiden" sondern im bisherigen Kontext, SKII, völlig korrekt. s.o. Das und vieles mehr steht in den einschlägigen Normen mitsamt Ergänzungen der VDE.
Prima, dass du das Ohm'sche Gesetz nun auch verstanden hast. Du sprichst hier übrigens einen NT Ingenieur an. Glaub mir, da gibt es noch Einiges mehr als das Ohm'sche Gesetz. |
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Valenzband
Inventar |
#35 erstellt: 02. Feb 2024, 23:13 | |||||||
Selbstverstädlich kann ein Strom fließen, denn nicht immer trägt unser Freund Gummistiefel und trockene Socken... Er könnte auch ganz leicht etwas anderes in der Nähe berühren oder anfassen (Heizkörper, Stehlampe, anderes geerdetes SKI-Gerät...). Der Berührstrom (Ableitstrom) stellt sich ein, weil 1) keine Isolation "unendlich" gut ist, 2) die Isolation auch nicht ewig gut bleibt, sondern erfahrungsgemäß altert, manchmal so weit, dass der max. Berührstrom überschritten wird (häufiger Entsorgungsgrund), 3) zusätzliche kapazitive Kopplungen (Netztrafo, SNT) zum Netzanschluß vorliegen.
Und noch einmal zum Üben: Ein Strom kann hier fließen und nur den Strom kann man spüren, auch wenn dazu eine Spannung vorliegen muss. Ursache und Wirkung sind eben zweierlei, sonst hieße es wohl Urkung Wenn es doch so simpel ist wie du meinst, dann erkläre dem zuständigen VDE-Normenausschuß bei der nächsten Revision bitte, dass die ganze Chose mit dem Berührstrom ziemlich unsinnig und überflüssig ist. Das wäre eine große Erleichterung und Kostenersparnis bei den wiederkehrenden Sicherheitsprüfungen. |
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Warf384#
Inventar |
#36 erstellt: 03. Feb 2024, 02:08 | |||||||
Weil unterhalb dieser Spannungen in dem Fall ein Strom fließt, der klein genug ist, um unbedenklich zu sein.
Vereinfach kannst du den TE als Ersatzschaltbild mit einem seriellen RC-Glied, das parallel zu einem weiteren Widerstand geschaltet ist, darstellen. Die Kapazität ist eben sehr klein und der Widerstand sehr groß, aber ein kleiner Strom kann fließen. Die Verbindung zum Neutralleiter besteht dann beispielsweise über den Fußboden, der TE schwebt ja schließlich nicht. |
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