Referenz-CD-Spieler? Gibts den überhaupt?

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bukowsky
Inventar
#1 erstellt: 12. Jul 2004, 22:25
Hatte am Wochenende eine interessante Diskussion zum Thema Tuning meines CD 303 (siehe auch hier http://www.hifi-foru...9&thread=3550&z=1#24.

Ich musste mich der Frage aussetzen, warum ich denn den guten Klang des Philips verändern möchte. Das Gerät spielte doch alle Informationen, die auf einer CD enthalten sein können, ab. Wenn ich das Gerät dann tunte (sieht gut aus), würde ich einen Eingriff vornehmen und der Klang wäre nicht mehr original, sondern schlicht verändert und imgrunde nicht mehr Hifi.

Selbst eine "Verbesserung" im Wandler wäre nichts weiter als eine Interpolation, also ein Hinzufügen von Dingen, die auf der CD nicht enthalten seien.

Tja, da kommt natürlich die Frage in mir auf: Gibt es überhaupt einen CD-Spieler, der nicht getunt, also original im besten Sinne von Hifi ist?
tom372
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 12. Jul 2004, 22:57
Ein interessanter Aspekt und eine begründete Frage. Zuerst zum Thema Tuning: Eine kleine Schmiede in Hamburg (namens Phonosophie) nahm sich zwecks Tuning einige Maranz Player zur Brust und tunten auf Teufel komm raus und haben dabei an dem eigentlichen Gerät nichts mehr so gelassen, wie es ursprünglich war. Logisch, dass sie also ihr ganzes Wissen zusammen rauften und einen Player ersannen, der komplett von ihnen zusammen gebaut wurde. Heraus kam die sogenannte Impuls Serie. Voila, ich habe meine Referenz gefunden. Swoboda in Frankfurt nimmt sich Sonys zur Brust, ich denke, es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch er ein eigenes Gerät auf den Markt bringt.

Der Begriff Referenz ist meines Erachtens etwas abgedroschen. Wer soll denn auf welcher Grundlage definieren, welcher Player das absolute Non plus ultra darstellt? Einige der sogenannten Referenzen aus diversen Zeitschriften konnte ich mal antesten - und war enttäuscht. Nicht nur, dass ein bestimmter Verstärker nötig war, auch das andere Umfeld mußte passen (Unterbau, Lautsprecher, Kabel,...). Für den eigenen Bereich ist das nur bedingt übertragbar.

Zurück zum Tuning: Je nach dem, WAS an dem Gerät getunt wird lassen sich definitiv Verbesserungen erzielen. Dabei geht es aber nicht um das HINZUFÜGEN von Informationen (die evtl. gar nicht auf der CD vorhanden sind) sondern um das Herausarbeiten von vorhandenen Informationen die mit der jetzigen Elektronik nicht erfasst werden (können). Einmal davon abgesehen, dass ein CD Player der wohl komplexeste Teil einer Anlage darstellt und preislich immer hinten angestellt, wenn nicht sträflich vernachlässigt wird.

Welche Teile sind verbesserbar?

Zum einen die Stromversorgung. Der CD Spieler teilt sich grundsätzlich in ein digitales und ein analoges Teilfeld auf. Im digitalen Bereich erfolgt eine Taktung der sogenannten Mutteruhr (wie in einem PC) der alle zeitlichen und koordinativen Abläufe steuert. Je hochwertiger diese ausfällt, um so präziser werden digitale Daten beispielsweise weitergereicht und verarbeit (Stichwort Jittervermeidung), also benötigt dieses Bauteil im digitalen Bereich eine eigene, saubere und stabile Stromversorgung (damit es bei Lastabruf, beispielsweise im analogen Bereich, nicht zu einem Spannungseinbruch und damit zu Fehlern bei der Datenverarbeitung kommt). Des weiteren befinden sich im digitalen Bereich eine Servosteuerung, der Servo für den Laser selbst, die Regelelektronik des Laufwerkes, die Darstellung und Steuerung des Displays und die Steuerung des Tastenfeldes bzw. der Fernbedienfunktionen. Zu guter letzt kommt der D/A Baustein, der die digitalen Signale an die analoge Welt übergibt. Das macht schon einen Haufen notwendiger stabilisierter Stromzweige und eine strompotente Spannungsversorgung von Nöten - zum Teil zweifach, weil wegen rechtem und linkem Kanal ;-).

An der Übergabestelle zwischen analoger und digitaler Welt ist jetzt eine sehr feinfühlige und rauschfreie Verstärkung des gerade angelieferten Signales nötig. Wenn jetzt der Servo des Lasers anläuft und es zu einem Spannungsabfall an dieser Stelle kommt ist das Signal weg oder im schlimmsten Fall von den Servogeräuschen überdeckt. Also braucht man hier auch wieder - eine stabile, saubere und unbeeinflußte Stromversorgung.

Sieht man in den ein oder anderen (auch teuren) CD Player mal hinein entdeckt man nicht selten ein Legoklötzchen als Trafo und eine Platine auf der sich ein paar Bauteile tummeln. Da kann man nicht wirklich viel tunen, die bleiben schlecht. Ist aber, wie bei alten Playern, Material vorhanden, lohnt sich Tuning fast immer, selbst wenn man nur die Ausgangsstufe gegen eine diskret aufgebaute tauscht und die Stromversorgung ändert. Wer jetzt noch den Taktgeber tauscht oder einen anderen DA Wandler einbaut kann auch nur auf der Haben Seite Gewinne verbuchen.

ABER,

ein Tuning sollte man alleine aus Kostengründen abwägen. Ist einem das alte Gerät wirklich so ans Herz gewachsen, dass ein teurer Eingriff lohnt oder holt man sich eine fertige Lösung bei der alle Aspekte bereits berücksichtigt sind und sogar noch weniger kostet? Das kann nur der klangliche Vergleich bringen. Wenn es eine getunte Variante Deines Players gibt dann hör sie Dir an. Und höre dann zum Vergleich das ein oder andere Gerät - auch aus der High End Ecke vielleicht- und entscheide dann, was Dir besser gefällt. Und das ist dann DEINE Referenz, denn DIR muß der Klang gefallen.

Ach ja, ein kostenloser Tuningtipp: Lass das Gerät mal über Nacht eingeschaltet (den Verstärker auch). Das Gerät ist dann auf Betriebstemperatur und sollte sich klanglich etwas verändern. Das wird in einigen einschlägigen Zeitschriften auch Einspielzeit genannt (nurm dass bei denen noch eine CD die ganze Zeit im Repeat Modus läuft).
cr
Inventar
#3 erstellt: 12. Jul 2004, 23:20

Selbst eine "Verbesserung" im Wandler wäre nichts weiter als eine Interpolation, also ein Hinzufügen von Dingen, die auf der CD nicht enthalten seien.


Hör dir doch mal sehr leise Musikstellen - laut gedreht -mit einem alten Wandler und mit einem neuen an. Da liegen Welten dazwischen (Schabbergeräusche, Pfeiftöne). Auch wenn dies bei normal laut gespielter Musik wohl nicht zu hörbaren Unterschieden führen muß.
ukw
Inventar
#4 erstellt: 12. Jul 2004, 23:23
Hallo Tom,

Mein Sohn hat einen tragbaren CD Player (Diskman) mit einer Batterie als Stromversorgung.
Der kann das Gerät aus einem Meter Höhe auf den Boden fallen lassen und dann die CD rausnehmen während der Player das Lied unbeirrt weiterspielt.

Der Diskman war (mit einer 2,5 mm Kinkenstecker) an meiner Anlage angeschlossen...

Im Blindtest ist kein Klangunterschied zwischen der "Wunderkiste" und meinem CD Playern zu hören (Mittelklassegeräte - Philips und Pioneer)

Bist Du sicher das das Tunig was bringt??

Gruß Uwe
bukowsky
Inventar
#5 erstellt: 12. Jul 2004, 23:34
vielleicht sollte ich noch zwei Dinge dazu schreiben:

zum einen habe ich einige identische Philips-CD-Spieler, so dass ich einen tunen werde (ist übrigens bei hoerwege recht günstig im Vergleich zu anderen Schmieden) und dann halt direkte Vergleiche raushören kann.

zum anderen müsste ich den Begriff Referenz für mich noch definieren. Klar, was für mich Referenz ist, muss mit der Realität nichts zu tun haben. Mir ging es in diesem Fall um Referenz im Sinne einer originalen, unverfälschten (Ur-)Aufnahme oder anders gesagt: Welcher CD-Spieler spielt absolut neutral ab, völlig ungetunt, unverändert, unverbessert oder was auch sonst ...

Das CD-Format ist definiert mit dem Frequenzgang und der Dynamik. Ich gehe mal davon aus, dass alle CD-Spieler - zumindest aber auch die ersten Geräte von Philips - diese Daten komplett auslesen und wiedergeben können. Somit sollte alles ausgelesen sein, was auf der CD vorhanden ist. Von daher reime ich mir zusammen, dass Wandler mit einer höheren Abtastrate einfach nur zwischen den vorhandenen "Treppenstufen" interpolieren, also dazurechnen, denn diese Daten sind ja auf der CD zunächst nicht vorhanden.


@cr
kannst Du mir eine bestimmte Aufnahme empfehlen, um die von Dir genannten Geräusche hören zu können?
tom372
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 12. Jul 2004, 23:39
Der Aufwand, der in einem CD - Player steckt muß mit dem der restlichen Anlage auf einer Höhe sein. Selbst an einer schlechten Verstärker- Lautsprecherkombination wird der getunte Player eine Verbesserung bewirken -wenn auch nur in Nuancen. Die muß man aber auch wahrnehmen können.

Bei CD- Spielern wird gerne auch davon gesprochen, dass sie alle digital sind und somit gleich klingen. Ich habe Sonys, Yamahas, NADs und sonst was für Player gegen meinen CD3 antreten lassen. Ich bin bei meinem geblieben. In absehbarer Zeit werde ich ihn gegen einen Impuls 1.5 oder 2 tauschen. Das ist meine neue Referenz.

Aber da liegt eben der Schlüssel: man muß es probehören und dann entscheiden -auch, ob es einem selbst wert ist, das Geld zu investieren.
bukowsky
Inventar
#7 erstellt: 12. Jul 2004, 23:44

Der Aufwand, der in einem CD - Player steckt muß mit dem der restlichen Anlage auf einer Höhe sein. Selbst an einer schlechten Verstärker- Lautsprecherkombination wird der getunte Player eine Verbesserung bewirken -wenn auch nur in Nuancen. Die muß man aber auch wahrnehmen können.

Bei CD- Spielern wird gerne auch davon gesprochen, dass sie alle digital sind und somit gleich klingen. Ich habe Sonys, Yamahas, NADs und sonst was für Player gegen meinen CD3 antreten lassen. Ich bin bei meinem geblieben. In absehbarer Zeit werde ich ihn gegen einen Impuls 1.5 oder 2 tauschen. Das ist meine neue Referenz.

Aber da liegt eben der Schlüssel: man muß es probehören und dann entscheiden -auch, ob es einem selbst wert ist, das Geld zu investieren.


Hallo tom,
genau das ist nicht das Thema ... es geht mir in diesem Thread nicht darum, was für mich oder für Dich besser klingt, als mehr um eine theoretische Frage und die Tatsache, was original, unverfälscht, also 1:1 zur Information auf der CD, klingt.

Dass CD-Spieler nicht alle gleich klingen ist unstrittig.


[Beitrag von bukowsky am 12. Jul 2004, 23:46 bearbeitet]
tom372
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 12. Jul 2004, 23:45
Die englische Version des Soundtracks "König der Löwen" enthält vor dem Stück "Circle of Live" eine Geräuschkulisse, die ich auf einer hochwertigen Anlage erstmals gehört habe. Auch ein nettes Stück ist die Maxi von Annie Lenox, Love Song for a Vampire. Den Bass zu Beginn überhört man auf einigen Anlagen vollständig.
tom372
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 12. Jul 2004, 23:54
Wenn Du einen direkten Vergleich zwischen Original und Konserve ziehen willst kommst Du um den Besuch eines Live Konzertes (egal welcher Musikrichtung) nicht herum. Zu empfehlen wäre der Besuch in einem Jazzkeller oder aber bei einem Bekannten, der zum Beispiel eine Gitarre besitzt und Dir etwas vorspielt. Wenn Du mit diesem Klangeindruck im Ohr eine Aufnahme auf Deiner oder auf sonst wessen Anlage anhörst (bevorzugt mit den selben Instrumenten) dann hast Du eine Vorstellung von "richtig" oder "falsch". Für die eigene Referenz ist dann letztlich dennoch Dein eigener Geschmack ausschlaggebend, weil ich davon ausgehe, dass die Menge an Information bei einem getunten oder eben von Haus aus High End Player der Realität entspricht. Durch das Tuning an sich wird aus der Konserve (also der CD) eben mehr heraus geholt, was sie daraus macht, ist dann nur noch von den musikalischen Eigenschaften abhängig die dem persönlichen Geschmack unterliegen. Also nicht falsch verstehen, wir meinen schon das Gleiche.
tom372
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 13. Jul 2004, 00:27
Mir fällt gerade noch etwas ein:

Interpolation bedeutet bei einem Bild, dass man um einen Bildpunkt herum drei weitere mit einem berechneten Farbmittelwert setzt. Das ist natürlich Unsinn, denn diese Bildpunkte existieren in dieser Form nicht und sind deshalb falsch. Auf das Musiksignal bezogen wird in der Tat ein weiterer Fixpunkt gesetzt der in der Realität nicht vorhanden ist. Man verwendet dabei aber eine sogenannte Bezierkurve, die dem menschlichen Hörverlauf aber sehr nahe kommt, das Ergebnis hört sich damit harmonisch und nicht falsch an. Auch hier ist die "hinzu gedichtete" Information aber in der Realität nicht vorhanden, also falsch.

Der richtige oder falsche Höreindruck kann also nur in einem direkten Vergleich entschieden werden. Und je mehr Sorgfalt, hochwertige Bauteile und "richtige" Abstimmung in den Player einfliessen, um so echter -oder umso livehaftiger- wird er klingen.

Gute Ansätze zum Testen sind hohe Stimmanteile in der Musik (Whitney Houston, I will always love you ist ein sehr gutes Beispiel dafür, man hört in den stillen Passagen das aufgenommene Rauschen durch das verwendete Mikro). Auch Gitarrensoli sind interessant: Klingt es wie eine Gitarre? Wie eine elektrische oder eine akustische?

Dabei interpretiert aber jeder Player auf seine Art - das ist der Haken mit der Referenz...in meinen Augen.
cr
Inventar
#11 erstellt: 13. Jul 2004, 01:13
Denon Audio Technical Test CD, die Musiksignale der Tracks >90. Dort sind Aufnahmen mit -20, -40 und -60 dB (man muß aber die Lautstärke stark anheben > am besten mit KH hören)
Ich habe verglichen den alten Akai 57 (grauenhaft) mit dem Sony cdp333ES (schon bessere/gute 1-bit Wandler) und neuen Standard-Wandlern wie im Yamaha 396, Technics SLPG-5 (einwandfrei).
tjobbe
Inventar
#12 erstellt: 13. Jul 2004, 07:08
Moin Bukowsky,

klar gibt es auch bei CD-P's eine referenz nur funktioniert das da nicht so wie bei Analogen Audio Signal wo ich "nur" dafür sogen muß das es (jenach technischer Speicherung unterschiedlich) abgetastet (gewandelt) und dann ohne Umsetzung (im gegensatz zur Wandlung) in eine andere Signalform weiter verarbeitet wird.

Wenn du hier z.B. beim Vinyldreher ein anderes Headshell einsetzt und es klingt anders... bingo

Ich habe beim CD-P kein Problem den Filter und die Analogumsetzer als vollen Bestandteil zu betrachten und damit dies als referenz zuzulassen. Ich kann nämlich 010111 abfolgen nicht hören, damit nicht vergleichen.

Du könntest ein Referenzlaufwerk aus-messen denn das klingt definitiv nicht weil es kein Audiosignal sondern eine (durchaus zeitlich variante PCM) Bitfolge erzeugt. Hier könntest du theoretisch von Referenz sprechen wenn du die Fehlerkorrektur abschalten würdest (was aber nur "linearfreaks" tun)

Was du testen könntest wären definierte Signaformen und diese dann vergleichen (Rechtecke, Sägezahn, Sprungantwort usw), was aber auch bei den perönnten Blättchenmessungen durchaus -früher zumindest- gemacht wurde...

Cheers, Tjobbe
mark247
Stammgast
#13 erstellt: 13. Jul 2004, 09:29
[q1]

Dass CD-Spieler nicht alle gleich klingen ist unstrittig.[/q1]

Dass die Unterschiede bei digitalem Anschluss an die Vorstufe sehr sehr sehr gering sind, das ist jedoch auch unstrittig.


[Beitrag von mark247 am 13. Jul 2004, 09:29 bearbeitet]
bukowsky
Inventar
#14 erstellt: 13. Jul 2004, 09:45


Dass die Unterschiede bei digitalem Anschluss an die Vorstufe sehr sehr sehr gering sind, das ist jedoch auch unstrittig.


aber hilft diese Info in der Frage nach einer Referenz wirklich weiter?
mark247
Stammgast
#15 erstellt: 13. Jul 2004, 10:03



Dass die Unterschiede bei digitalem Anschluss an die Vorstufe sehr sehr sehr gering sind, das ist jedoch auch unstrittig.


aber hilft diese Info in der Frage nach einer Referenz wirklich weiter? :L


Nein, nicht unbedingt, aber richtig ist es trotzdem.

Die Suche nach einer Referenz (also einem Player, der im besten Sinne von HiFi 100 % "originale" Wiedergabe beherrscht) wird wohl erfolglos bleiben. Und selbst wenn man einen hätte, müsste man das für den Rest der Kette auch machen? Also die Referenzt suchen. Unendlicher Aufwand.

Und selbst wenn man das hätte, wer sagt, dass einem diese Referenzkette gefällt?

Ist es da nicht eher angeraten Geräte zu finden, die einem klanglich, optisch und preislich zusagen (das ist ja schon schwer genug!).

Meine Meinung zum Thema.

Mark
bukowsky
Inventar
#16 erstellt: 13. Jul 2004, 10:20
Hallo Mark,
vielleicht habe ich mich nicht richtig ausgedrückt, vielleicht vermischen wir auch ein paar Dinge.

Ich suche nicht nach einem Referenzspieler, auch nicht nach meinem persönlichen Referenzspieler.

Ich wollte lediglich eine Diskussion anhand eines CD-Spieler-Tunings an meinem alten Philips anregen zum Thema Referenz für CD-Spieler.
Man bekommt viele verschiedene CD-Spieler, viele verschiedene Ansätze, dauernd scheinbar neue Erkenntnisse ... aber sind diese Aussagen zur "Verbesserung" des Klangs nicht irreführend? Können sämtliche Tunings bei CD-Spielern nicht lediglich bloße Veränderungen des Klangs sein, die für manche Leutz dann ganz subjektiv als Verbesserung angesehen und so halt auch verkauft werden? Kann es eigentlich eine "richtige" oder eine "beste" Wiedergabe geben? Oder lassen wir uns von den Marketingexperten seit vielen Jahren keine Klangverbesserungen, sondern "nur" Klangverfärbungen als Verbesserungen unterjubeln?
mark247
Stammgast
#17 erstellt: 13. Jul 2004, 10:38

Hallo Mark,
vielleicht habe ich mich nicht richtig ausgedrückt, vielleicht vermischen wir auch ein paar Dinge.

Ich suche nicht nach einem Referenzspieler, auch nicht nach meinem persönlichen Referenzspieler.

Ich wollte lediglich eine Diskussion anhand eines CD-Spieler-Tunings an meinem alten Philips anregen zum Thema Referenz für CD-Spieler.
Man bekommt viele verschiedene CD-Spieler, viele verschiedene Ansätze, dauernd scheinbar neue Erkenntnisse ... aber sind diese Aussagen zur "Verbesserung" des Klangs nicht irreführend? Können sämtliche Tunings bei CD-Spielern nicht lediglich bloße Veränderungen des Klangs sein, die für manche Leutz dann ganz subjektiv als Verbesserung angesehen und so halt auch verkauft werden? Kann es eigentlich eine "richtige" oder eine "beste" Wiedergabe geben? Oder lassen wir uns von den Marketingexperten seit vielen Jahren keine Klangverbesserungen, sondern "nur" Klangverfärbungen als Verbesserungen unterjubeln?


Okay, okay, das hatte ich dann flasch verstanden. Die vielen Kaufberatungsthreads im Forum führen manchmal dazu, dass ich Threads mit richtigem Inhalt übersehe. Danke, dass Du es nochmal ganz klar forumilert hast!

Die Frage ist also, sind die Tuningmaßnahmen und "technsiche Fortschritte", die uns die Hersteller in regelmäßigen Abständen präsentieren Anpassungenb weg von der originaltreuen Wiedergabe eine Anpassung an das Ohr des Durchschnittshörers oder ein Schritt hin zur originalgetreuen Wiedergabe.

Diese Frage ist nicht leicht umfassend zu beantworten. Ich stehe vielen Neuerungen eher skeptisch gegenüber, lasse mich aber trotzdem überzeugen. Bald werde ich einen Termin zum Probehören verschiedener SACD-Player beim Händler haben.

Eine umfassende Antwort auf Deine Frage habe ich nicht! Jetzt habe ich aber die Frage richtig verstanden.

Bin gespannt, was für Antworten noch kommen.
cr
Inventar
#18 erstellt: 13. Jul 2004, 11:58
Es gibt keine Referenz, weil es immer den Widerspruch zwischen Frequenzganglinearität und Phasenverschiebungen gibt:
Linearer Frequenzgang bis 20.000 Hz >>> höhere Phasendrehungen und umgekehrt.
Was dir lieber ist, kannst du dir dann aussuchen.
mark247
Stammgast
#19 erstellt: 13. Jul 2004, 12:11

Es gibt keine Referenz, weil es immer den Widerspruch zwischen Frequenzganglinearität und Phasenverschiebungen gibt:
Linearer Frequenzgang bis 20.000 Hz >>> höhere Phasendrehungen und umgekehrt.
Was dir lieber ist, kannst du dir dann aussuchen.


Du sagst also, dass es momentan keinen Referenz CD-Player auf dem Markt gibt und dass es auch in zukunft NIE möglich sein wird ein solches Gerät zu konstruieren?
jakob
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 13. Jul 2004, 15:54
Zumindest ist die Entscheidungsfindung noch nicht abgeschlossen.
Innerhalb der CD-Spezifikationen gibt es keine Möglichkeit (tjobbe wies des öfteren darauf hin), sowohl einen ausgeglichenen Amplitudengang, als auch minimiertes Pre- und Postringing zu erzielen.

Bislang ist nicht geklärt, auf welche Art und Weise derartige Filterauslegungen tatsächlich klangbeeinflussend sind.
Eine Möglichkeit dieser Sache auf die Spur zu kommen, mittels weitverbreitetem Tonträger bietet erst die DVD-A , allerdings solltem im Studio entsprechende Experimente schon länger möglich sein, aber ob es jemand schon gemacht hat?

Dann, wenn diese Frage geklärt ist, kann man sich den noch ungelösten Fragen über die Klangbeeinflussung im Analogteil widmen.

Gruss

P.S. Alles nur wichtig, wenn man immer noch Unterschiede zwischen bisherigen CD-Spielern hören kann.
bukowsky
Inventar
#21 erstellt: 13. Jul 2004, 17:19

Denon Audio Technical Test CD, die Musiksignale der Tracks >90. Dort sind Aufnahmen mit -20, -40 und -60 dB (man muß aber die Lautstärke stark anheben > am besten mit KH hören)


ist es diese?


amazon.de
cr
Inventar
#22 erstellt: 13. Jul 2004, 18:38
cr
Inventar
#23 erstellt: 13. Jul 2004, 18:39

Dann, wenn diese Frage geklärt ist, kann man sich den noch ungelösten Fragen über die Klangbeeinflussung im Analogteil widmen.


Und den Jitter-Problemen
jakob
Hat sich gelöscht
#24 erstellt: 13. Jul 2004, 19:59
Jitter wäre m.E. durchaus zu eliminieren, stellte also zumindest prinzipiell die Existenz eines Referenzplayers nicht in Frage.

Solange allerdings speziell im Digitalfilterbereich die offenen Fragen nicht geklärt sind, kann man nicht sicher sein, das größtmögliche Klangpotential realisiert zu haben.

Gruss


[Beitrag von jakob am 13. Jul 2004, 20:47 bearbeitet]
hoki
Stammgast
#25 erstellt: 14. Jul 2004, 16:43



Können sämtliche Tunings bei CD-Spielern nicht lediglich bloße Veränderungen des Klangs sein, die für manche Leutz dann ganz subjektiv als Verbesserung angesehen und so halt auch verkauft werden? Kann es eigentlich eine "richtige" oder eine "beste" Wiedergabe geben? Oder lassen wir uns von den Marketingexperten seit vielen Jahren keine Klangverbesserungen, sondern "nur" Klangverfärbungen als Verbesserungen unterjubeln?




hinter bukowsky fragen würde ich sofort ein ausrufezeichen machen! dass man den klang eines gerätes (cdp ist ja hier nur ein beispiel) durch austausch von bauteilen verändern kann, ist wohl unstrittig. ich glaube aber auch, dass viele, die ihr gerät beim sog. "tuner" "verbessern" lassen, der suggestion erliegen, dass ein ANDERES klangbild auch gleich ein BESSERES klangbild ist.

ganz simples beispiel: wenn man den frequenzgang so verändert, dass das klangbild "mittenlastig" wird (absenkung der höhen und bässe), hört man plötzlich töne von seiner cd, die man bisher nicht wahrgenommen hat ("boah, hör mal die vielen details, die habe ich früher gar nicht gehört") das hat aber nichts mit der besseren qualität, sondern schlicht mit einer bestimmten frequenzbetonung zu tun.

ich habe vor jahren mal meinen damaligen alten revox 226S (TDA 1541A) bei imhof/hör an für viel geld tunen lassen (goldcrown-wandler und andere analogausgangsstufen). hat glaube ich als aktionsangebot ca. 448,- dm gekostet. für das geld hätte ich mir mal lieber cd's gekauft

heute, mit dem nötigen abstand, kann ich diese fehlinvestition auch zugeben. damals habe ich aber stein und bein darauf geschworen, dass es sich gelohnt hat

mfg,

hoki
cr
Inventar
#26 erstellt: 14. Jul 2004, 19:04
1) Genau das ist das Problem, dass jede Veränderung sofort als Verbesserung hochgejubelt wird. Je teurer desto mehr, damit man sich die Sinnhaftigkeit der Investition einreden kann.
2) Eine leichte Betonung des Mittenbereiches führt bei fast jedem zu einem Gefühl der Verbesserung (mehr Detailtreue, "die Instrumente standen plötzlich leibhaftig im Raum").
3) Wenn man das Gefühl der Verbesserung hat ("es gibt ja ohnehin keinen Originalklang", "alles ist subjektiv"), dann hat sich der Kauf des Kabels/des Tunings natürlich gelohnt. Dass es objektiv keine Verbesserung ist, sondern nur ein Sounding, wird ja immer vehement abgestritten.
sparkman
Inventar
#27 erstellt: 14. Jul 2004, 21:26
gute cd spieler lesen auch die zahlen zwischen den 10011010


schlagt mich aber bitte net zusammen
gruss

sparkman
Uli72
Stammgast
#28 erstellt: 28. Jul 2004, 21:04
Referenz-CD-Spieler ? Ist das Wort nicht eine Erfindung der Flachpresse ? Ein Gerät ohne (preisliche) Grenzen ?

Also ein Player, der so teuer ist, dass sich den ein Normalsterblicher eh nicht leisten kann.

Der eigene Player erreicht im Vergleich dann z.B. natürlich nur 50 oder 60% des "Referenz-Klangs" - und die neusten Player rücken immer dichter zur Referenz auf: Das lässt Zweifel am eigenen Gerät und Gedanken an einen Neukauf aufkommen.

Der "Referenzplayer" ist m.E. somit ein starkes Marketinginstrument, womit ich aber nicht bezweifeln möchte, dass diese Player das technisch und klanglich Optimale (bzw. den besten Kompromiss) bieten.
lumi1
Hat sich gelöscht
#29 erstellt: 29. Jul 2004, 09:59

Referenz-CD-Spieler ? Ist das Wort nicht eine Erfindung der Flachpresse ? Ein Gerät ohne (preisliche) Grenzen ?

(So sieht es in meinen Augen aus!) Ich bin im Besitz von zwei CD303 und einem 202. Bei einem 303er habe ich von Freund den ohnehin potenten Trafo gegen einen von ihm gewickelten,etwa doppelt so starken getauscht. Dieser sitzt seit dem außerhalb des Players.Die grünen LED´s in der Lade wurden abgeklemmt.Genau wie der Motor für die Lade. In der Analog- und Ausgangssektion, sowie Stromversorgung wurden alle relevanten Bauteile gegen Selektion A von renomierten Herstellern getauscht.Wackelige,gesteckte Signalflachbandkabel von Laufwerk zur Platine wurden gegen stabile,eingelötete getauscht. Und die festverlöteten Original NF zum Amp ebenfalls durch hochwertige getauscht. Was ich bis heute im Vergleich zum originalen sofort höre, ist das wirklich niedrigere Grundrauschen. Weiterhin GLAUBE ich, das z.B. Blechbläser mehr Farbe haben. Im allgemeinen denke ich, er ist auch "direkter" geworden. Ohne den eigentlichen "Grundton" den er hat, verloren zu haben. Das stelle ich allerdings nur bei wirklich hervorragenden Aufnahmen fest.Und da ich immer gern die menschlichen,psysischen Zusammenhänge mit einbeziehe, schließe auch ich bei mir ein subjektives Empfinden nicht aus. Ich weiß ja, was er "hat". Nur das Rauschen,daran gibt´s nichts zu rütteln. Aber das stört eh nur,wenn überhaupt,bei anspruchsvoller Klassik.Mit erheblichem Dynamikumfang. Grüße vom Frank
bukowsky
Inventar
#30 erstellt: 29. Jul 2004, 12:49
Hallo lumi1,
das ist ja besonders für mich als Philips-Freund ein spannender Beitrag
Vielleicht lag das Rauschen auch an einem defekten Bauteil, welches Du eh ausgetauscht hast?

Ich habe zwei 303 an meinem Saba mal "gehört", also Geräte eingeschaltet und dann das Volumenpoti des Receivers bis an den Anschlag gequält (wobei etwa in 11:00-Uhr-Stellung bereits eine unangenehme Lautstärke erreicht wird), und konnte - zum Glück - kein Rauschen hören.

Ich habe dann mal bei gleicher Einstellung eine CD anlaufen lassen und konnte ganz leise eine Art Quiken - ich vermute mal Positioniergeräusche des Lasers - vernehmen ... für ein oder zwei Sekunden ... dann knallte die CD in meine Ohren
lumi1
Hat sich gelöscht
#31 erstellt: 30. Jul 2004, 08:47



Vielleicht lag das Rauschen auch an einem defekten Bauteil,
Nein. Beide 303er,sowie der 202er hatten vorher das gleiche "Rauschpotential". Ich rede hier von Erbsen zählen... Überprüft habe ich es in Position 3Uhr des Lautstärkereglers an meiner Lux C/M-02. Bis Position 11.30Uhr fiel es nicht ins Gewicht. Ab dieser Pos, bis 3Uhr ist das Eigenrauschen des Lux eh leicht erhöht.Danach,wie gesagt,deutlich hörbar. Mit diesen Pegeln höre ich zwar so gut wie nie, aber gut zu wissen, daß es nicht rauscht. Ein "Quieken",wie Du es beschreibst, konnte ich nicht feststellen.Bei keinem der drei.Außer in der Laufwerks-Einheit selbst,was ja normal ist beim einlesen. Allerdings hatte der modifizierte 303er vorher schon ein leichtes,hochtoniges zischeln.Deutlich hörbar ab 11Uhr. Bevor er umgebaut wurde, überprüfte ich ALLE Haupt Massekontakte/Lötstellen u. andere Steckverbinder. Danach holte ich die TDA´s1540,SAA7030 etc. aus´m Sockel,um die Füßchen zu reinigen. Last but not least die aufgesteckte Platine rechts vorne (mit den CX7933,ebenfalls Füßchen gesäubert),Steckkontakte gereinigt. Bei fast allen waren deutliche Kontaktprobleme(gräulicher Überzug) zu sehen. Danach hat nichts mehr "gespratzelt". Grüße vom Frank
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