Gehäuse nach Optik konstruiert - so umsetzbar?

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brain.wash
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 31. Jan 2020, 16:59
Hallo zusammen,

ich habe in der Vergangenheit schon mehrfach Lautsprecher gebaut, allerdings war das immer einfach nur nach Gefühl / Optik. Alte (teilweise defekte) Lautsprecher Chassis oder 2.1 Sound Systeme genommen und dafür neue Gehäuse gebaut. Meistens war ich mit dem Klang danach auch zufrieden. Etwas ähnliches habe ich gerade wieder vor, wollte mir dieses mal aber lieber doch noch ein paar Meinungen einholen, da doch einige Unbekannte dabei sind.
Gestern habe ich Lautsprecher gesehen, die mir wirklich gut gefallen haben und mich für ein Design inspiriert haben. Ich habe also einfach mal wieder nach Gefühl und Optik ein Gehäuse konstruiert. Das ist dabei raus gekommen:





Die Überlegung ist, den Grundkörper aus zwei 3D-gedruckten Hälften herzustellen und diese zu verkleben, spachteln, grundieren, lackieren usw. Die Front wäre aus 20-25mm Nussholz. Als Chassis würde ich gerne jeweils zwei mal diese Aiyima 3" Breitbänder verwenden und dazu einen 1" Tweeter (z.B. diesen hier).


Meine Hauptbedenken sind gerade folgende:

  1. Ist ein Gehäuse aus dem 3D Drucker sinnvoll? Ein paar Videos zu kleinen gedruckten Lautsprechern habe ich bereits gesehen, die wohl gar nicht mal so schlecht waren. Evtl. könnte man statt dem Infill auch einen Hohlraum lassen und diesen mit Zement auffüllen?
  2. Wie ist wohl der Klang dieser "China-Chassis"? Der Frequenzgang sieht für mich als Laie recht gleichmäßig aus. Aber ob das tatsächlich so ist, oder da nicht einfach irgend ein Bild eingefügt wurde? Lieber doch zu bekannteren Chassis greifen?
  3. Das Gehäuse besitzt einen Innenvolumen von lediglich 5,3L. Das erscheint mir selbst schon sehr klein für die beiden 3" Chassis. Viel größer kann ich mit diesem Design aber nicht wirklich bauen. Sonst passt es nicht mehr auf den 3D-Drucker und würde auch die Optik stören.


Mein Ziel ist es nicht einen perfekt abgestimmen Lautsprecher zu haben. Ich suche nach einem neuen Projekt um ein paar preiswerte und außergewöhnliche Lautsprecher zu bauen, die ich am AV-Receiver zum Musik hören oder auch mal zum Filme schauen verwenden kann. Ein richtiges Heimkino-Soundsystem kann ich in meiner Wohnung sowieso nicht aufstellen.

Kann das was werden oder soll ich das Design / die Idee lieber wieder verwerfen?
Below
Inventar
#2 erstellt: 31. Jan 2020, 17:08

brain.wash (Beitrag #1) schrieb:
Kann das was werden oder soll ich das Design / die Idee lieber wieder verwerfen?


So wie Du es vorhast nicht. Einfach irgendwelche Chassis zusammenstecken ist doch Unsinn.

Es gibt hunderte Bauvorschläge inkl. Weiche etc. Da suchst Du einfach einen aus der zu Deinen Hörgewohnheiten und Deinem Design passt. Danach passt Du das Volumen Deines Design noch entsprechend auf den Bausatz an.

So bekommst Du was vernünftiges.

Ob der 3D Druck sich zum Gehäusebau eignet müssen andere beurteilen.
tmsven
Stammgast
#3 erstellt: 31. Jan 2020, 18:06
Such dir einfach einen Bausatz, der zu deinem verfügbaren Volumen und der Frontgröße passt, dann hast du ein wirklich gutes Projekt am laufen.

Gruß
Sven
tmsven
Stammgast
#4 erstellt: 31. Jan 2020, 18:07
Sorry, vorhergehende Antwort wiederholt.
brain.wash
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 31. Jan 2020, 19:04
Schon mal danke für die ehrlichen Antworten.

Die meisten Bausätze die ich gefunden habe passen entweder vom Design der Chassis nicht so ganz zu meiner Vorstellung oder verwenden größere Chassis, die nicht mehr in der Gehäuse passen würden. Auch sind mir die meisten Bausätze leider etwas zu teuer für so ein Spaßprojekt.

Und wenn ich die Hochtöner weg lasse und lediglich die Breitbänder verwende? Dann würde doch einiges an Komplexität weg fallen (keine Frequenzweiche und es gibt kein Problem mehr ob die Chassis zueinander passen). Dann müsste ich in erster Linie nur noch auf das Volumen achten.
BjoernMZ
Inventar
#6 erstellt: 31. Jan 2020, 19:17
Habe meine ganzen Klang und Ton und Hobbyhifi entsorgt..war blöd aber da war so ein Design mal vorgestellt.
Breitbänder wenn dann nur einen...und der braucht auch ne regelung wenn er gut klingen soll..habe nochnie eine Breitbandanwendung mit mehreren Treibern gesehen.
brain.wash
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 31. Jan 2020, 19:23
In diesem Set habe ich eine ähnliche Anordnung mal gesehen. Wobei das "nur" Tief/Mitteltöner und ein separater Tweeter sind.

Das Set käme auch nah an meine (optischen) Vorstellung ran. Nur leider 4" statt 3" Treiber und somit wieder zu groß um das Gehäuse mit dem 3D-Drucker zu drucken (ohne es in noch mehr Einzelteile splitten zu müssen)
gazza-diy-audio
Stammgast
#8 erstellt: 31. Jan 2020, 21:45
Moin,

der gewählte Ansatz wird nicht zum Erfolg führen. Jedes gescheite Projekt beginnt mit der Chassis-Wahl in Abhängigkeit vom gewünschen Ergebnis. Die von Dir gewählten Chassis dürften weder gut noch effektiv günstig sein.
Beginne doch damit, gescheite Chassis zu wählen (die müssen nicht teuer sein), mach eine gescheite Tiefton-Simulation und überleg dann weiter. Beim reinen Basteln nach Optik, kannst Du hier nur eingeschränkt Hilfe erwarten, weil man Dich zurecht immer wieder darauf verweisen wird, dass es in der Form nix wird. Töne kommen da zwar (meist) immer raus, auch aus solchen Bastelbuden, aber mit HiFi hat das nicht viel zu tun.
Ich kann das im Ansatz sogar verstehen: das Zeug kostet beim Cina-Mann nicht viel und sieht optisch nicht so falsch aus. Darüber hinaus sind die Chassis aber eher mau.

LG Gazza
Pollton
Inventar
#9 erstellt: 31. Jan 2020, 22:21
Hallo,

brain.wash (Beitrag #7) schrieb:
In diesem Set habe ich eine ähnliche Anordnung mal gesehen. Wobei das "nur" Tief/Mitteltöner und ein separater Tweeter sind.

Das Set käme auch nah an meine (optischen) Vorstellung ran. Nur leider 4" statt 3" Treiber und somit wieder zu groß um das Gehäuse mit dem 3D-Drucker zu drucken (ohne es in noch mehr Einzelteile splitten zu müssen)

an dieses Set hatte ich auch gleich gedacht, als ich dein Anfangsbeitrag gelesen habe. Ist doch genau das, was du suchst. Wenn ich mir deinen Entwurf so anschaue, ist für ein 4"er ja noch ein bisschen Platz zu den Seiten. Die TB W4-655 sind übrigens auch Breitbänder, aber auch hervorragend als Tiefmitteltöner einsetzbar. In der Kombination würden sich sowieso eher Tiefmitteltöner anbieten, weil sie nicht so hochspielen brauchen. Auf jeden Fall besser als Breitbänder mit Schwirrkonus.
Das Design hat erst mal wenig Einfluss auf dem Klang, aber bei einem Bausatz müssen Volumen und die Schallwandmaße gleich bleiben, die Form vom Gehäuse ist egal. Nur die geschwungene Schallwand würde leicht was ändern, aber das Ergebnis wäre vermutlich immer noch viel besser, als das, was du vorhast.


[Beitrag von Pollton am 31. Jan 2020, 22:24 bearbeitet]
A-Abraxas
Inventar
#10 erstellt: 31. Jan 2020, 22:37
Hallo,
bei BPA gibt es auch einen Bausatz mit 3-Zoll-TMTs: https://www.oaudio.d...-2-rear-bausatz.html
Sicher besser als x-beliebige Chassis ausschließlich nach Aussehen und Abmessungen zusammenzuwürfeln
Viele Grüße
brain.wash
Schaut ab und zu mal vorbei
#11 erstellt: 31. Jan 2020, 22:40

gazza-diy-audio (Beitrag #8) schrieb:
Moin,
...
Beginne doch damit, gescheite Chassis zu wählen (die müssen nicht teuer sein), mach eine gescheite Tiefton-Simulation und überleg dann weiter. Beim reinen Basteln nach Optik, kannst Du hier nur eingeschränkt Hilfe erwarten, weil man Dich zurecht immer wieder darauf verweisen wird, dass es in der Form nix wird. Töne kommen da zwar (meist) immer raus, auch aus solchen Bastelbuden, aber mit HiFi hat das nicht viel zu tun.
Ich kann das im Ansatz sogar verstehen: das Zeug kostet beim Cina-Mann nicht viel und sieht optisch nicht so falsch aus. Darüber hinaus sind die Chassis aber eher mau.

LG Gazza


Danke für die Antwort. Ja, das ist schon verständlich. Ich will natürlich auch, dass es am Schluss gut klingt. Ich bestelle oft Sachen in China und meistens ist es wirklich gute Qualität für deutliche geringere Preise. Aber bei Lautsprechern (zu denen man keine Erfahrunsgwerste findet) ist es wohl wirklich ziemlich riskant. Ich habe gerade noch die Tang Band W3-871 im Blick, habe aber noch keinen Bausatz oder ähnlich aufgebaute Lautsprecher damit gefunden.



Pollton (Beitrag #9) schrieb:
Hallo,
....
an dieses Set hatte ich auch gleich gedacht, als ich dein Anfangsbeitrag gelesen habe. Ist doch genau das, was du suchst. Wenn ich mir deinen Entwurf so anschaue, ist für ein 4"er ja noch ein bisschen Platz zu den Seiten. Die TB W4-655 sind übrigens auch Breitbänder, aber auch hervorragend als Tiefmitteltöner einsetzbar. In der Kombination würden sich sowieso eher Tiefmitteltöner anbieten, weil sie nicht so hochspielen brauchen. Auf jeden Fall besser als Breitbänder mit Schwirrkonus.
Das Design hat erst mal wenig Einfluss auf dem Klang, aber bei einem Bausatz müssen Volumen und die Schallwandmaße gleich bleiben, die Form vom Gehäuse ist egal. Nur die geschwungene Schallwand würde leicht was ändern, aber das Ergebnis wäre vermutlich immer noch viel besser, als das, was du vorhast.


Leider passen die 4" Chassis nicht mehr in das kleine Gehäuse. Außerdem wäre dann das Volumen viel zu klein. Ich müsste das Gehäuse um knapp 40% größer skalieren. Dadurch steigt die Druckzeit dann von 36 Stunden (pro Lautsprecher) auf stolze 72 Stunden und passt nicht mehr auf meinen Drucker. Also entweder müsste ich den Druck von jemand anderem erledigen lassen oder das Modell in noch mehr Teile zerlegen.
Mit zwei dieser Bausätze bin ich dann auch direkt bei 260€ nur für die Elektronik. Mit 2*72 Stunden Druckzeit + 5kg Filament und dann noch dem ganzen Rest wird es mir dann leider zu teuer für so ein Experiment. Vor Allem, da ich nicht mal weiß, ob das 3D gedruckte Gehäuse nicht doch einen negativen Einfluss auf den Klang hat.


[Beitrag von brain.wash am 31. Jan 2020, 23:53 bearbeitet]
brain.wash
Schaut ab und zu mal vorbei
#12 erstellt: 31. Jan 2020, 22:45

A-Abraxas (Beitrag #10) schrieb:
Hallo,
bei BPA gibt es auch einen Bausatz mit 3-Zoll-TMTs: https://www.oaudio.d...-2-rear-bausatz.html
Sicher besser als x-beliebige Chassis ausschließlich nach Aussehen und Abmessungen zusammenzuwürfeln
Viele Grüße


Danke für den Tipp, die habe ich bisher wohl übersehen. Die Chassis sind optisch zwar nicht ganz so schick, aber damit könnte ich ggf. mit der aktuellen Gehäusegröße und Form hinkommen. Nur blöd, dass dort nirgends das Gehäusevolumen angegeben ist und ich somit nur schätzen kann ob es passt.

Nachtrag:
Ich habe einen Gehäusebausatz dazu gefunden, woraus sich das Volumen ableiten lässt. Es stimmt in etwa mit meinem aktuell geplanten Gehäuse überein.


[Beitrag von brain.wash am 31. Jan 2020, 22:54 bearbeitet]
Pollton
Inventar
#13 erstellt: 01. Feb 2020, 00:30
Aber Bass erwartest du aus 3" Chassis aber nicht, oder?
herr_der_ringe
Inventar
#14 erstellt: 01. Feb 2020, 11:55
kommt drauf an, wie man "bass" definiert

ad hoc aus meiner sicht nur zwei möglichkeiten:

-"so etwas wie bass" = teurer
weitere möglichkeit

-"subwoofer" = teurer (alternativ bereits vorhanden)
weitere möglichkeit (geschlossen, so viel volumen als möglich, plus zusätzlicher GHP-kondensator
brain.wash
Schaut ab und zu mal vorbei
#15 erstellt: 01. Feb 2020, 12:50
Ein bisschen Bass erwarte ich schon, aber natürlich nicht all zu viel. Wenn es zu wenig wäre, könnte ich ja immernoch einen Subwoofer ergänzen.

Allerdings wird das Projekt vermutlich noch eine Weile warten müssen. Insgesamt würde ich bei über 400€ für die zwei Lautsprecher landen. Dafür, dass ich die Lautsprecher nicht wirklich brauche und es mir mehr um ein Spaßprojekt ging, ist das aktuell zu viel Geld. Das Geld kann ich an anderer Stelle gerade besser gebrauchen.
Peas
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 01. Feb 2020, 13:23
Vielleicht nimm einfach eine Nummer größer:

https://www.oaudio.d...art-2x4-bausatz.html

Die W4 können alle etwas Bass, wenn sie im richtigen Gehäuse stecken.

Mit Doppelbestückung reicht es für den Hausgebrauch, bei 80 Hz durch einen Subwoofer entlastet reicht es für ordentlich Pegel.

Das wäre für mich hier die Minimalbestückung.

Dreizöller sind dann doch eher für den Schreibtisch oder dezente Hintergrundbeschallung.

Von freistehenden Lautsprechern erwartet man einfach mehr.

Vielleicht kannst Du ja Teilstücke drucken und zusammenfügen. Kenne mich da jetzt nicht so aus, aber wenn man den Aufwand betreibt, soll es sich ja auch lohnen.
Pollton
Inventar
#17 erstellt: 01. Feb 2020, 13:44

herr_der_ringe (Beitrag #14) schrieb:
kommt drauf an, wie man "bass" definiert


Mir wäre es zu wenig. Ich wollte nur erfahren, wie die Erwartungshaltung ist, welchen Einsatzzweck und ob mit oder ohne Subwoofer
geplant war.

@Peas: Hast du den ganzen Thread gelesen?
Peas
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 01. Feb 2020, 15:51
Sorry, jetzt aber schon

In Bezug auf Bass würde ich die Empfehlung dennoch so stehenlassen. Wie will man einen Sub sinnvoll an Dreizöller anbinden?
herr_der_ringe
Inventar
#19 erstellt: 01. Feb 2020, 16:32
demgegenüber erfordern die vierzöller ihren tribut an das volumen. auch wenn ich das so ebenfalls eher nicht machen würde: weshalb die wahl daher auf den 3" fällt, ist nachvollziehbar
Peas
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 01. Feb 2020, 17:00
Der Tribut in Zahlen ausgedrückt beläuft sich auf etwa 5 Liter (CB, GHP) bis 12 Liter (BR).

Mit Sub könnte man sich am unteren Ende bewegen und den Bausatz entsprechend abwandeln. GHP-Kondensator wäre 2 x 220 uF.

5,3 L stehen jetzt schon zur Verfügung. Somit nicht abwegig. Nur so als Anregung.
gazza-diy-audio
Stammgast
#21 erstellt: 01. Feb 2020, 18:38
Moin,

der TE hat ja mittlerweile entschieden, das Geld anderweitig nutzen zu wollen. Darin würde ich ihn unterstützen. Martin hat ja nicht zu unrecht angemerkt, dass zu Musikhören "etwas Bass" (dazu aus kleinem Volumen und / oder 3-Zoll-Chassis) etwas dürftig ist. Ja ok, dann bliebe die Sache mit dem Sub etc.

Aber mal ehrlich: 400€, der ganze Aufwand mit der Druckerei der Kiste, ... und dann dieser untaugliche China-Kracher aus dem Eingangspost!? Das so nicht zu bauen ist ein mehr als sinnvolles Ansinnen.

LG Gazza


P.S.: Was man da sonst machen kann, was der TE anderweitig kauft oder baut, kann ein weites Feld sein. Aber das Projekt aus dem Eingangspost ist gemessen am eingesetzten Geld, dem Aufwand, den China.Teilen und mit Blick auf das zu erwartende Ergebnis Verschwendung von Zeit und Geld.
brain.wash
Schaut ab und zu mal vorbei
#22 erstellt: 01. Feb 2020, 18:58
Also die 400€ würden insgesamt zusammen kommen wenn ich den CerAl 3.2 Bausatz verwende. Mit den Chassis aus China und einer Fertigweiche wären es nur knapp 200€.
Ich habe mich aber noch nicht final entschieden was ich machen werde - meine Meinung wechselt gerade im Minutentakt Evtl. baue ich auch erst mal nur einen Lautsprecher und schaue ob ich mit dem Ergebnis zufrieden bin - dann wäre es nicht ganz so viel Geld, falls ich nicht überzeugt davon bin.
Peas
Hat sich gelöscht
#23 erstellt: 01. Feb 2020, 19:17
Du musst ja nicht heute entscheiden und morgen bauen. So ein Projekt kann auch reifen.
sayrum
Inventar
#24 erstellt: 01. Feb 2020, 20:12
Hey
Ich hab vor ca 10 Jahren mit dem Selbstbau angefangen.
Kann dir aus eigener Erfahrung bestätigen, die diversen Tipps hier sind alle! passender (und damit wird dein Projekt sehr viel befriedigender) als wenn du deine Idee umsetzt:


brain.wash (Beitrag #22) schrieb:
Also die 400€ würden insgesamt zusammen kommen wenn ich den CerAl 3.2 Bausatz verwende. Mit den Chassis aus China und einer Fertigweiche wären es nur knapp 200€...


1. Fertigweichen funktionieren niemals wie gewünscht!
2. Mit den "Chinachassis" könnte man theoretisch, ähnlich dem Lottospiel, auch mal Glück haben. Doch dann ist das Chassis, so es den überhaupt taugt, noch nicht auf die Schallwand und Einbausituation abgestimmt. Siehe dazu baffle step, Kantenreflektionen etc. Dazu ist das benötigte Innenvolumen und die Länge des Bassreflexrohres noch vollkommen unklar.

Was mich bei deiner Herangehensweise so verwirrt: den Aufwand an Zeit und Geld den du investieren willst und dann dein beharren auf der ursprünglichen Idee.. Wenn es 4,98 € für Spanplatte und etwas Leim wären, doch so

Entspannte Entscheidungesfindung
brain.wash
Schaut ab und zu mal vorbei
#25 erstellt: 01. Feb 2020, 21:04

sayrum (Beitrag #24) schrieb:

....
2. Mit den "Chinachassis" könnte man theoretisch, ähnlich dem Lottospiel, auch mal Glück haben. Doch dann ist das Chassis, so es den überhaupt taugt, noch nicht auf die Schallwand und Einbausituation abgestimmt. Siehe dazu baffle step, Kantenreflektionen etc. Dazu ist das benötigte Innenvolumen und die Länge des Bassreflexrohres noch vollkommen unklar.
:prost


Das benötigte Volumen für die China Chassis hatte ich anhand der angegebenen Werte und einem online Tool zumindest grob ermittelt. Da es eine geschlossene Box wird, fällt das Bassreflexrohr auch raus. Aber was die China Chassis betrifft habt ihr mich mittlerweile eh überzeugt, dass dies keinen Sinn macht.



sayrum (Beitrag #24) schrieb:

Was mich bei deiner Herangehensweise so verwirrt: den Aufwand an Zeit und Geld den du investieren willst und dann dein beharren auf der ursprünglichen Idee.. Wenn es 4,98 € für Spanplatte und etwas Leim wären, doch so
:prost


Mir geht es nun mal nicht darum einfach irgendwelche quadratischen Boxen zu bauen - davon habe ich mehr als genug. Mir geht es darum eine Lösung zu finden, welche meinem ursprünglichen Entwurf möglichst nahe kommt. Das ist mit ein paar Spanplatten nicht mal so einfach umgesetzt.

Brauchen tue ich keine Lautsprecher. Ich habe nur Lust mal wieder etwas in dieser Richtung zu bauen. Außerdem könnte ich damit meine alten, riesigen Boxen ablösen, die ich in einer Mietwohnung eh nie richtig ausreizen kann.
gazza-diy-audio
Stammgast
#26 erstellt: 01. Feb 2020, 21:06
Moin,

hoppla; Lesekompetenz meinerseits Aber auch 200€ wären noch viel Geld dafür.


Mit den "Chinachassis" könnte man theoretisch, ähnlich dem Lottospiel, auch mal Glück haben.

Stimmt, das muss nicht alles Schrott sein. Allerdings wäre ich skeptisch, denn der abgebildete FG ist mit 120dB Range; richtig skaliert wird das dann nochmal ganz anders aussehen. Im Text stehen 80Hz als Reso. Die Impedanzmessung zeigt aber ca. 125Hz (was für einen solchen Breiti auch eher glaubhaft sein dürfte). Qt ist mit 0,61 angegeben. Wenn ich da einkalkuliere, dass Qt beim Nachmessen eher schonmal noch höher liegt als vom Hersteller bzw. Vertrieb angegeben und bedenke was die zur Reso geschrieben habe, wäre ich nicht überrascht, wenn man da am Ende ein Teil mit 0,8 und mehr Qt erhält.

Kann man dennoch machen, aber dafür würde ich kein Gehäuse drucken, etc. Deshalb würde ich mich dem:


Wenn es 4,98 € für Spanplatte und etwas Leim wären, doch so


komplett anschließen.

Und dazu


Mir geht es darum eine Lösung zu finden, welche meinem ursprünglichen Entwurf möglichst nahe kommt.


wurde ja auch schon geschrieben. Mach, kauf entsprechende Chassis und miss die vernünftig in einer Testkiste und bau dann.

LG Gazza


P.S.: Vergiss die online Rechner, die taugen meist wenig. Die Daten des Chassis aus China reichen nicht aus für eine Simu. Die Daten sind so sicher nicht korrekt.


[Beitrag von gazza-diy-audio am 01. Feb 2020, 21:12 bearbeitet]
brain.wash
Schaut ab und zu mal vorbei
#27 erstellt: 03. Feb 2020, 01:41
Hat hier jemand Erfahrungen oder eine Meinung zu dem Daumino S?





Ich habe sowohl ein Model mit den Chassis vom CerAl 3.2 als auch mit dem Daumino S erstellt, und muss sagen, dass mir die zweite Variante auch ganz gut gefällt. Kostentechnisch wäre diese Lösung auch ein gutes Stück günstiger.
Below
Inventar
#28 erstellt: 03. Feb 2020, 10:50
Deine Anordnung der Chassis stimmt doch im Falle der Daumino überhaupt nicht.
brain.wash
Schaut ab und zu mal vorbei
#29 erstellt: 03. Feb 2020, 12:52
Was meinst du? Weil die Chassis etwas weiter auseinander sind und auch nicht seitlich versetzt?
sayrum
Inventar
#30 erstellt: 03. Feb 2020, 12:52
Moin

Das ist mMn ein wichtiger Punkt:

Below (Beitrag #28) schrieb:
Deine Anordnung der Chassis stimmt doch im Falle der Daumino überhaupt nicht.


Die Daumino S (so wie auch alle anderen Lautsprecher von Gazza + des DAU) sind den Möglichkeiten entsprechend auf gleichmäßiges Abstrahlverhalten hin entwickelt. Dh die Form und Breite der Schallwand so wie den Abstand der Chassis zueinander und zur Oberkante bitte nicht verändern, da der Lautsprecher dann (sehr viel) weniger neutral und ausgeglichen klingt.


Ich habe die Daumino S gehört. MMn recht neutral abgestimmt, daher ist die Aufstellung an der Wand bzw auf dem Schreibtisch mEn ganz passend. Dadurch kling sie etwas wärmer. Das wird von vielen Hörern ja als runder und besser empfunden...

Viele Grüße


[Beitrag von sayrum am 03. Feb 2020, 12:54 bearbeitet]
brain.wash
Schaut ab und zu mal vorbei
#31 erstellt: 03. Feb 2020, 12:54
Interessant, ich hätte nicht erwartet, dass dies einen so gravierenden Einfluss hat. Danke für die Erklärung.
sayrum
Inventar
#32 erstellt: 03. Feb 2020, 13:06
H3y nochmal


brain.wash (Beitrag #31) schrieb:
...Danke für die Erklärung.


Gern!

Bitte bei den meisten Tipps hier bitte beachten: die Passion für das Hobby ist häufig sehr stark. Da wird sich "Otto Normalverbraucher" nicht immer wiederfinden...

Ich persönlich ordne meiner Auffassung von guter Wiedergabe viel unter. Andere sagen eine Veränderung zB der Schallwandbreite von bis zu 15% sind vernachlässigbar. Manche zB bauen ohne die Fasen mit denen einige Lautsprecher entwickelt wurden. Auch da kommt dann trotzdem Musik "raus", doch warum mittelmäßig wenn es auch sehr gut geht?





[Beitrag von sayrum am 03. Feb 2020, 13:07 bearbeitet]
brain.wash
Schaut ab und zu mal vorbei
#33 erstellt: 03. Feb 2020, 13:56

sayrum (Beitrag #32) schrieb:

.... die Passion für das Hobby ist häufig sehr stark. Da wird sich "Otto Normalverbraucher" nicht immer wiederfinden...
.


Das ist tatsächlich ein bisschen das Problem, abzuschätzen welche Details wirklich maßgebend sind und welche nur Feinheiten sind, die ich als "Otto Normalverbraucher" vermutlich gar nicht warnehmen würde.
Bisher bin ich auch mit meinem alten 2.1 Soundsystem zufrieden oder mit meinen anderen selbst gebauten Boxen bei denen ich das Gehäuse oft nur nach Gefühl gebaut habe. Klar möchte ich es dieses mal besser machen, aber ob die leicht andere Anordnung der Chassis für mich wirklich schon einen so deutlichen Unterschied macht?

Betreiben werde ich die Lautsprecher auch nur an einem 150€ AV-Receiver (Sony STR-DH540) der nach den hiesigen Standards mit Sicherheit auch nicht die beste Soundqualität bietet.
gazza-diy-audio
Stammgast
#34 erstellt: 03. Feb 2020, 14:02
Moin,

ich habe die Daumino S gebaut. Sind vernünftige Chassis zum mehr als vertretbaren Preis. Auch das Hören mit dem 4-Zoll TMT der Daumino S macht mir mehr Spaß als mit einem einzigen 3-Zoll Breiti im Bass. Die Kiste macht in mittleren und kleinen Räumen eine gute Figur und syarum hat zur Aufstellung ja auch schon geschrieben.

Dir ist allerdings ja die Optik der Box doch sehr wichtig. Da würde dann die CerAl 3.2 in der Version, wie Du sie gezeichnet hast, vermutlich besser passen, weil dabei die Abweichungen der Schallwand und die Abweichungen der Positionen der Chassis im Vergleich zum originalen Bausatz geringer sind. Insbesondere der HT der CerAl 3.2 'sieht' in dem Fall eine ähnliche Schallwand wie im Original. Die Daumino S mit abgewandelter HT-Position ist da vermutlich keine gute Idee.

LG Gazza
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