Wieviel Watt kriegen meine LS?

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selector24
Inventar
#1 erstellt: 15. Sep 2008, 05:48
Hallo,

gibt es eine einfache Möglichkeit zu Messen wieviel Watt eine Endstufe aktuell ausspuckt, bzw wieviel ein Chassis abkriegt? (in meinem Fall das Selbe, 1 Chassis hängt ohne Weiche am Amp)

Wäre für mich interessant zwecks L/R Pegelabgleich und Belastbarkeit der Chassis.


lg

Wolfgang
HiFi-Selbstbau
Inventar
#2 erstellt: 15. Sep 2008, 14:45
Hi selector,

ein gutes True-RMS-Meter misst die breitbandige RMS-Spannung:
1. über einen kleinen Vorwiderstand R1 von z.B. 0.1 Ohm (U1)
2. über dem Lautsprecher (U2)
bei derselben Anregungssequenz

Die Leistung ist P = U * I, wobei I = U1/R1 in beiden teilmessungen gleich sein sollte (daher dieselbe Anregungsequenz).

Gruß Pico
pelmazo
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 27. Sep 2008, 17:32
Streng genommen müßte man Strom und Spannung gleichzeitig messen und phasenrichtig multiplizieren, um die Wirkleistung zu kriegen. Das ist mit Multimeter nicht hinzukriegen. Dazu braucht's eine Leistungsmeßschaltung.
BooStar
Stammgast
#4 erstellt: 29. Sep 2008, 09:29
Also die Wirkleistung ist ja egal.
Interessant ist hier ausnahmsweise die Blindleistung weil:
- die Enstufe diese liefern muß
- die Lautsprecher diese abkönnen müssen

Ich habe einen Sinuston mit 1kHz genommen. Dann braucht man aber ein Top-Multimeter, das da noch AC messen kann. Bei einem Sinuston kommt man auch mit einem Multimeter aus und kann Strom/Spannung nacheinander messen. Ansonsten ist es relativ egal, ob Du Strom- oder Spannungsrichtig mißt, die Multimeter sind da sehr gut und verfälschen kaum.

Bei mir kam übrigens als maximaler Wert, den ich aufdrehen wollte, ca. 4W raus.
pelmazo
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 29. Sep 2008, 09:50

BooStar schrieb:
Also die Wirkleistung ist ja egal.
Interessant ist hier ausnahmsweise die Blindleistung weil:
- die Enstufe diese liefern muß
- die Lautsprecher diese abkönnen müssen


Ich glaube Du verstehst da was falsch.

Die Wirkleistung ist die, die auch tatsächlich im Lautsprecher in Hitze und Schall umgesetzt wird.

Die Blindleistung ist die, die vom Lautsprecher wieder zum Verstärker zurückgeschickt wird, und evtl. dort in Hitze umgesetzt wird.

Die Scheinleistung ist das was man kriegt wenn man getrennt voneinander den Effektivwert von Strom und Spannung mißt.

Für Näheres kann man bei Wikipedia nachsehen.

Du hast recht wenn Du die Blindleistung als relevant für die Endstufe ansiehst (sie ist jedoch da nicht die einzige relevante Leistung), aber das was der Lautsprecher abkönnen muß ist die Wirkleistung.


Ich habe einen Sinuston mit 1kHz genommen. Dann braucht man aber ein Top-Multimeter, das da noch AC messen kann. Bei einem Sinuston kommt man auch mit einem Multimeter aus und kann Strom/Spannung nacheinander messen. Ansonsten ist es relativ egal, ob Du Strom- oder Spannungsrichtig mißt, die Multimeter sind da sehr gut und verfälschen kaum.


So kommt die Scheinleistung raus, nicht die Wirkleistung oder die Blindleistung.

Bei einem Widerstand als Last ist das alles einfach, weil da ist die Blindleistung Null, die Wirkleistung und die Scheinleistung sind gleich, und wenn man den Widerstandswert kennt, kann man sich eine der beiden Messungen sparen, weil sich das Ergebnis rechnerisch aus der anderen Messung ergibt.
BooStar
Stammgast
#6 erstellt: 29. Sep 2008, 10:12
Also sorry, daß ich mich hier blamiert habe - das sollte mir nicht passieren.
Ich meinte natürlich die Scheinleistung!

Es ist klar, daß nur die Wirkleistung umgesetzt wird aber die Blindleistung fließt eben durch den ganzen Kreis und muß vorgehalten werden - mehr wollte ich eigentlich garnicht sagen.

Man kann aber noch ein Oszi anklemmen und die Phase messen und sich die Impedanzwerte ausrechnen. Aber ich denke mal, daß man hier nicht an irgendwelche Grenzen stoßen wird, die die Chassis zum glühen bringen.
HiFi-Selbstbau
Inventar
#7 erstellt: 05. Okt 2008, 12:58
Hi BooStar,

zur Belastbarkeit der Chassis:
eine solche Angabe hängt extrem davon ab wie das Eingangssignal aussieht. Das Chassis kann mechanisch überlastet werden (hohe Anregung bei tiefen Frequenzen) oder thermisch (Eingangsleistung). Während bei einer mechanischen Überlastung eine kurzzeitige Spitze ggf. reicht ist das bei der thermischen in der Regel anders, da summiert sich das auf.

Wenn es nur die Angst um die Lautsprecher ist: sobald es anfängt zu verzerren leiser drehen, dann passiert auch nix.

Gruß Pico
BooStar
Stammgast
#8 erstellt: 06. Okt 2008, 10:31
Heißt das, wenn so ein Chassis 1-2 Mal anschlägt kann es schon im Eimer sein? Vielleicht sollte man da eine kleine Schaltung einbauen, ne Zenerdiode antiparallel vielleicht.
Thermisch wird es schon schwieriger, ist mir klar. So ein dicker Spulenkern braucht ja seine Zeit, um zu überhitzen.
pelmazo
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 06. Okt 2008, 10:41
So einfach ist's mit einer Schutzschaltung nicht. Ob ein Chassis anschlägt oder nicht hängt nicht bloß von der Spannung ab, sondern auch der Frequenz.

Am günstigsten ist die Lage bei Aktivboxen mit separatem Verstärker pro Chassis, und digitaler Aktivweiche. Da kann man komplexere Schutzschaltungen einbauen, die sowohl thermisch als auch mechanisch auf die Chassis angepaßt sind.
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