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Endstufe mit 6080+A -A |
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Autor |
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DocHifi02
Schaut ab und zu mal vorbei |
#1 erstellt: 17. Mai 2013, 18:08 | |
Moin Moin, Ich hoffe, ich bin hier nicht im völlig falschen Bereich gelandet. ich habe vor ein paar Tagen eine Stereo Endstufe erworben, welche mit einer E88CC und einer 6080 bestückt ist. Das Ding ist klein, schwer, handverdrahtet und ein Selbstbau. Leider habe ich zu dem Gerät keine Unterlagen, so das ich wenig darüber weiß, außer das sie nett klingt. Sie ist kein Leistungsriese, aber an meinen Boxen kommt sie nicht schlecht. Muss aber auch nur den Hoch-Mittelton Bereich machen, da ich 2 Weg aktiv fahre. Nun frage ich mich, was sie wohl so ca. an Leistung hat und ob man evtl. mit einer anderen Röhre, noch etwas verbessern könnte. Falls Interesse besteht, könnte ich auch mal ein oder zwei Bilder zeigen. Als Übertrager kommen 2 Ringkerne zum Einsatz. Hat jemand Erfahrung mit dieser Röhre ? Gruß DH [Beitrag von DocHifi02 am 17. Mai 2013, 18:15 bearbeitet] |
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richi44
Hat sich gelöscht |
#2 erstellt: 18. Mai 2013, 07:39 | |
Hier mal die Kennlinienschar dieser Röhre. Wenn wir die Grenzdaten beachten (der Maximalstrom von 125mA bezieht sich auf den Dauerstrom, Wechselstrom kann etwas höher werden), so bekommen wir eine Maximalspannung von 250V an der Anode bei einem Arbeitswiderstand von 1.67k. Daraus resultiert im Maximum (die hellblauen Linien) ein Anodenstrom zwischen 35 und 150mA und das bei einer Anodenspannung zwischen 40 und 230V. Der Arbeitspunkt liegt bei -60V Gitterspannung und einem Anodenstrom von 85mA bei 150V Ua. Berechnen wir die Leistung, so ist mit dieser Einstellung 2.7W möglich. Betrachten wir die Verhältnisse an der Kennlinienschar etwas genauer, so sehen wir, dass bei geringerer Gittervorspannung (entsprechend geringerer Anodenspannung) eine Stromänderung von 65mA entstehen (bei einer Spannungsänderung von 110V), bei höherer Gitterspannung (bis -120V) eine Stromänderung von 50mA entsteht bei einer Spannungsänderung von 80V. Wenn wir also eine symmetrische Gitterspannungsänderung von +/-60V annehmen (das wäre derFall, wenn die Vorstufe nicht klirrt), dann käme die unsymmetrische Ausgangsspannung von 110 zu 80V zustande. Diese Unsymmetrie entspricht einem Klirr von rund 18%. 2.7W mit 18% Klirr entspricht dem, was im Jahre 1935 in etwa möglich war, nicht aber einer Wiedergabe, wie sie heute anzustreben ist. In Gegentaktschaltung wären maximal 16.5W möglich. Soweit die 6080. Um die 2.7W zu erreichen brauchen wir am Endröhren-Gitter 120V Spitze-Spitze. Also muss die Vorröhre diese 120V liefern können. Betrachte ich die Kennlinienschar der E88CC und gehen von einer Betriebsspannung von 250V aus, so können wir einen Arbeitswiderstand von 25k annehmen (die hellblauen Linien). Dies ergäbe eine Anodenspannung von 100V, einen Anodenstrom von 6mA und eine Gittervorspannung von -2.5V. Wählen wir den Arbeitswiderstand (grüne Linien) mit 14.3k dann bleibt die Anodenspannung gleich, der Anodenstrom aber wird 10.5mA und die Gittervorspannung -2V. Betrachten wir die maximal möglichen Anodenspannungen, so ergeben sich bei den blauen Linien 30 bis 165V, bei den grünen 47 bis 153V. Damit ist schon klar, dass diese Röhre bei einem Arbeitswiderstand von 25k die Endröhre gerade auszusteuern vermag, mit dem kleineren Widerstand aber dazu nicht in der Lage ist. Man sieht aber auch, dass die E88CC eine Eingangsspannung von 5V SS (entspricht rund 1.77V eff) benötigt, um die Endröhre aussteuern zu können. Ein normaler CD liefert rund 2V, also könnte man damit den Verstärker betreiben. Mit einem MP3-Player aber (die liefern meist deutlich weniger) würde die Aussteuerung nicht reichen. Sicher ist, dass bei dieser Konstruktion keine Verstärkungsreserve für eine Gegenkopplung vorhanden ist und somit der Klirr von 18% Fakt sein wird. Dies alles reicht aber noch nicht. Als Ausgangstrafo (Übeertrager) kommen Ringkerne zum Eindsatz. Nun muss man wissen, dass bei einer Eintaktschaltung der Endröhren-Ruhestrom den Trafo vormagnetisiert. Erstens wird damit die magnetische Aussteuerung stark eingeschränkt und zweitens ist dann ein wesentlich grösserer Eisenkern nötig. Abhilfe schafft da ein Luftspalt, der aber bei einem Ringkern NICHT möglich ist. Es ist daher davon auszugehen, dass der Trafo zusätzliche Prozente an Klirr liefert und ausserdem durch die Vormagnetisierung einen schlechten Wirkungsgrad besitzt. Aufgrund dessen, was bisher bekannt ist würde ich bei diesem Ding von 2W bei 20% Klirr ausgehen und das wäre somit eine Hausnummer schlechter als Elektronik von 1935! Ein "Umbau" auf andere Röhren lohnt sich sicher nicht, da ist eigentlich jeder "Gedanke" Verschwendung. |
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DocHifi02
Schaut ab und zu mal vorbei |
#3 erstellt: 18. Mai 2013, 09:34 | |
Moin Richi, erst mal danke für deine ausführliche (wenn auch vernichtende) Antwort. Obwohl sie nicht so schlecht klingt, wie du es beschreibst. Bleiben mir am Ende also 2 Übertrager, ein Netztrafo und ein Chassi. Da ich nicht viel dafür gegeben habe, passt das vom Preis immer noch. Ich denke mit diesen Teilen, lässt sich sicher irgend etwas anfangen. Nun muss ich mir nur noch einfallen lassen, was ich daraus mache. Da muss ich wohl mal ein wenig nach Schaltungen suchen. Irgendwas geht da bestimmt. Falls du eine Idee hast, bin ich dafür gerne offen. Gruß DH |
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richi44
Hat sich gelöscht |
#4 erstellt: 19. Mai 2013, 09:03 | |
Wie Klirr klingt habe ich nicht beschrieben! Die Problematik ist, dass Klirr je nach Geschmack und musikart störend oder angenehm sein kann. Schliesslich gibt es Effektgeräte, welche einen Klirr dosiert hinzufügen können. Nur habn wir hier diese Möglichkeit der Dosierung nicht und damit ist der Verstärker kein Effektgerät, aber auch kein Hifi, denn er hat nichts mit unverfälschter Wieergabe zu tun. Zum Ausgangstrafo: Ein Ringkern ist in Gegentakt möglich, in Eintakt eigentlich nicht. Ohne die Wickeldaten kann man nicht sagen, ob der Trafo allenfalls gegentakttauglich ist. Es kann also durchaus sein, dass Du die Ausgangstrafos verkaufen solltest, um etwas geeigneteres zu beschaffen. Und wenn es um einen "Neubau" geht musst Du zuerst eine Liste erstellen, auf welcher Du Deine Vorstellungen und Wünsche notierst. Dann kann man sehen, was damit möglich wird und was nicht. Und damit findet man bestimmt eine Schaltung, welche funktioniert und dem Gedanken von Hifi (schliesslich sind wir nicht im Effektgeräte-Vorum!) nicht entgegen steht. |
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Tucca
Hat sich gelöscht |
#5 erstellt: 22. Mai 2013, 22:43 | |
Nabend DH, die 6080 gibt es auch noch unter der Bezeichnung 6AS7G, bei den Russen heißt sie 6N13S. Deine Röhrenbestückung hört sich nach "Lilliput" an, wurde hier im Forum auch schon mal besprochen. Dann gibts noch die SYNOLA SE 608 SRPP und bei Frihu gibts dann eine PP- Endstufe, siehe hier. Mit der Röhre wurde so einiges angestellt, einfach mal unter den Bezeichnungen googlen. Beim SE- Betrieb wird die Röhre gerne mit 250 bis 300V befeuert, um in den "etwas geraderen" Kennlinienbereich zu kommen. Das bringt aber eine für mein Empfinden problematisch hohe Gittervorspannung mit sich, die dann bei -60 bis -80V liegen kann. Schwierig, das einstufig zu treiben. Tuberolling macht hier keinen Sinn, denn das, was von der Belegung her direkt in den Sockel passt, hat auch identische Werte (wenn man von den Toleranzen absieht). Ohne größere Eingriffe lässt sich da nicht viel machen. Aber warum auch, wenns Dir gefällt, lass es doch so, wie es ist. Grüße, Michael |
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DocHifi02
Schaut ab und zu mal vorbei |
#6 erstellt: 23. Mai 2013, 08:13 | |
Moin Moin, nachdem ich nun mehrere Tage, die Endstufe betrieben und gehört habe, steht die Entscheidung. Sie bleibt, wie sie ist. Das Ding klingt für meine Musik (Rock), sehr gut, gute Kanaltrennung (trotz Einröhren System), Stimmen und Gitarren sehr detailliert. Luftig und nett. Auch reicht die Leistung an meinen Boxen problemlos aus. In diesem Fall, ist mir HiFi egal, da verlasse ich mich lieber auf meine Ohren, welche wahrscheinlich eh kein HiFi mehr können. Ich werde ihr für die Optik, noch eine "6H13C" verpassen und damit ist dann gut. Es zeigt sich wieder einmal, das Messergebnisse und subjektives Empfinden, zwei verschiedene Dinge sind. Ich mag dies Endstufe. Es handelt sich im übrigen tatsächlich um die Liliput Endstufe, nur das hier Ringkerne als Übertrager verbaut sind. Könnte man mit herkömmlichen Übertragern, evtl. noch was verbessern ? In diesem Sinne. Gruß DH PS: Danke für das Verschieben des Beitrags. [Beitrag von DocHifi02 am 23. Mai 2013, 09:36 bearbeitet] |
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GorgTech
Hat sich gelöscht |
#7 erstellt: 23. Mai 2013, 16:04 | |
Hallo, mit besseren Übertragern könnte man natürlich noch was verbessern, vor allem unten rum Allerdings kostet gutes Eisen auch entsprechend gutes Geld. Möchte man wirklich erstklassige Ware haben, könnte ein Blick bei http://www.roehrenendstufen.de/ nicht schaden ( auch wenn wahrscheinlich viele auf einen anderen Trafowickler verweisen werden ). Allerdings würde ich nicht blind anderes Eisen kaufen, es wäre von Vorteil wenn man die bereits verbauten "Übertrager" ( könnten genausogut misbrauchte Netztrafos sein ) erst einmal in Verbindung mit einem Funktionsgenerator, entsprechend untersucht. Wenn du mit dem Gerät zufrieden bist, würde ich dann von einem Umbau absehen. Zum Tuberolling wurde schon alles gesagt, von der E88CC / ECC88 Röhre gibt es ebenfalls eine gute russische Alternative: 6922 oder 6N23P Grüße, Georg [Beitrag von GorgTech am 23. Mai 2013, 16:06 bearbeitet] |
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