HIFI-FORUM » Stereo » Elektronik » Röhrengeräte » Was gehen den nun alles für Röhrenim DYNAVOX | |
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Was gehen den nun alles für Röhrenim DYNAVOX+A -A |
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Autor |
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wastelqastel
Inventar |
#1 erstellt: 08. Jun 2007, 17:57 | |
HAllo Habe mal die Frage welche Röhren nun Alles im VR70 verwendet werden können ohne das man"n" umbauen muss KT66 KT88 und was noch ? 6L6 ? Grüsse Peter |
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DUKE_OF_TUBES
Inventar |
#2 erstellt: 08. Jun 2007, 20:33 | |
auf jeden fall keine 300b |
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pragmatiker
Administrator |
#3 erstellt: 08. Jun 2007, 21:27 | |
Servus Peter, ohne Umbau oder Schaltungsänderung (was die Ausgangsübertrager mit einschließt): In der Vorstufe nur 6F2 und ECF82 und in der Endstufe nur EL34, E34L und 6CA7 - und deren 1:1 datengleiche und identische russische Äquivalente (deren Typenbezeichnung ich aus dem Handgelenk nicht kenne). Für alles andere wurde der Verstärker nicht entwickelt - und damit sind die erzielbaren Resultate reine Glückssache. Natürlich wurden in diesem Forum in den diversesten Threads (speziell in die Endstufe) auch die diversesten Röhren eingesetzt (bitte mal die Suchfunktion verwenden) - das mag gut, sehr gut oder weniger gut funktionieren (ist auch eine Sache des persönlichen Geschmacks)....über die Langzeitstabilität und Betriebssicherheit in jeder Richtung und sonstiges Potential für den "sudden death" der Endröhren (und ggf. des Restverstärkers, wie z.B. des Netzteils) ist damit aber nichts gesagt. Also, nochmal: Der Verstärker wurde für die obenstehenden Röhren und nichts anderes entworfen - ich jedenfalls kann mich nicht erinnern, vom Hersteller jemals ein Dokument gelesen zu haben, in welchem er den Einsatz anderer Typen empfiehlt oder als aussichtsreich erwähnt. Hierfür gibt es gute Gründe: Der R(aa) des Lautsprecherübertragers bei einer gegebenen Sekundärimpedanz sollte bei der gewählten Anoden- und ggf. Schirmgitterspannung im gewählten Arbeitspunkt zu eben der gewählten Röhre passen, um optimale Ergebnisse zu erhalten (und zu den optimalen Ergebnissen zählt aus der Sicht eines Verstärkerherstellers eben auch, daß die abgegebene Leistung bei der gewählten Schaltung in einem möglichst günstigen Verhältnis zur aufgenommenen Leistung steht - sprich der Wirkungsgrad optimal ist und damit möglichst wenig Wärme im Gerät selbst verbraten wird). Für die Abfuhr dieser maximalen Verlustwärme unter Berücksichtigung einer erhöhten Umgebungstemperatur im Sommer oder in etwas beengter Aufstellungsumgebung werden seriös konstruierte Geräte dann ausgelegt. Außerdem werden Netzteile so ausgelegt, daß sie die vorgesehen Röhren heizen sowie mit ihrem nominalen, im Datenblatt festgelegten Ruhestrom dauern versorgen können und die maximale Vollaussteuerungsleistung bei typischem Musikmaterial liefern können - aber nicht mehr (wobei man gerade bei Billig-Geräten fernöstlicher Herkunft (und der Dynavox gehört ganz klar in diese Kategorie) im eigenen Interesse unbedingt davon ausgehen sollte, daß die Reserven null-komma-null Prozent betragen). Heizleistung EL34 (pro Röhre): 9.4[W], Heizleistung KT88 (pro Röhre): 10.1[W]. Bei einer KT66 dürften wir bei +10% Netzspannung (was solide konstruierte Geräte aushalten müssen) bereits bei einer Schirmgitterspannung >400[V] liegen, was bereits über den Grenzdaten für diese Röhre liegt - auf den kleinen Unterschied, daß es sich bei der EL34 um eine echte Pentode, bei den KT66/77/88 jedoch um Strahlbündelröhren handelt (welche in den Genalex Datenblättern Beam Tetrode genannt werden), sei nur am Rande hingewiesen. Und den Vergleich der Kennlinienfelder, den Steuerspannungsbedarf für eine bestimmte Ausgangsleistung (und damit den "headroom" für die Gegenkopplung und deren direkte Auswirkungen auf die Linearität - vulgo "Klirrfaktor" oder "TIM" genannt) etc. habe ich dabei noch gar nicht mit berücksichtigt. R(aa), Ausgangsleistungs- und diverse andere Datenblattangaben verschiedener Röhren bei 40% Schirmgitterabgriff am Ausgangsübertrager für den Ultralinearbetrieb und AB1-Betrieb mit fester negativer Gittervorspannung:
Wie zu erkennen ist, sind diese Datenblattangaben weder identisch noch direkt vergleichbar. Mein persönliches Fazit: Wenn für den Verstärker vom Entwickler nicht vorgesehene (aber sockelkompatible) Röhren eingesetzt werden, dann dürfte sich das Gerät in den allermeisten Fällen vom meßtechnisch für diese Schaltung vorgesehenen Optimum entfernen (ohne die Berücksichtigung möglicher Überlastungsszenarien und deren Konsequenzen). Wenn das jemand dann als klangliche Verbesserung empfindet, ist das eine Sache des persönlichen Empfindens....meßtechnisch dürfte es sich in den allermeisten Fällen (Frequenzgang, Klirrverzerrungen, Intermodulation, alles an einem ohmschen Lastwiderstand betrachtet) um einen auf persönliche Präferenzen hin "gesoundeten" Klang handeln - mit "Hifi" im Sinne von numerisch definierten und meßtechnisch nachprüfbaren Standards dürfte das nur noch zum Teil zu tun haben. Darauf deuten auch immer wieder zu lesende Aussagen der Art wie z.B. "Bei intimem Club-Jazz wurden die Vorhänge weggezogen, die Bühne war breiter und die Band stand quasi direkt im Wohnzimmer - unerklärlicherweise ist das aber bei großen orchestralen Besetzungen nicht so" hin. Daß dabei unbedingt die Kombination "Verstärker - Lautsprecher" als ein technisch einheitliches System gesehen werden sollte (was die Sache nicht einfacher macht, und was in den allerwenigsten Fällen in analytischer und systematischer Manier erfolgt), sei dabei nur am Rande erwähnt. Und die Aufgabe von Entwicklern in der Unterhaltungselektronik ist es nunmal, Produkte zu schaffen, die möglichst gut mit jeder Art von Musik klarkommen.....oder kennst Du einen reinen Jazz-, Rock- oder Klassikverstärker? Es ist mir schon klar, daß Du das alles - im Sinne eines klanglichen "Moddings" - wahrscheinlich eher nicht hören wolltest - aber aus rein sachlicher-technischer Sicht (und das ist in der Regel die Sichtweise seriöser und professioneller Schaltungsentwickler) ist es halt nun mal so. Man steckt ja ein Gerät, welches ausschließlich für 115[V] US-Netzspannung entworfen wurde, mit Hilfe seines IEC-Steckers (vulgo: Kaltgerätestecker) auch nicht an unser 230[V] Netz an, und erwartet dann - nur weil das Netzkabel geräteseitig zufällig mechanisch paßt (= Röhrensockel) - daß dieses Gerät ohne irgendwelche Anzeichen von starkem Leiden und gewaltiger Pein unter diesen extremen Veränderungen seiner vom Entwickler vorgesehenen Betriebsbedingungen jahrelang klaglos und erfreulich für seinen Besitzer seinen Dienst tut....nur: so manche hier schon zu lesende Röhrenstöpselei gehört, was deren Drastik angeht, leider teilweise schon sehr deutlich in diese Kategorie. Von Halbleiterverstärkern würden "Modding"-Aktionen ähnlicher Couleur häufig kommentarlos mit dem sofortigen, kompromißlosen sowie geräusch- und geruchsintensiven Totalableben derselben beantwortet werden....es ist oft nur der Gutmütigkeit und der extremen Überlastbarkeit unserer "thermionic friends" sowie der Tatsache, daß im Wohnzimmer seltenst Vollaussteuerung gefahren wird, zu verdanken, daß es häufig doch "irgendwie" funktioniert. Merke: Ein gut gemachter Verstärker ist eine vernünftige, betriebssichere, selbstverständlich mit Kompromissen behaftete Balance ALLER seiner Eigenschaften....Modding Aktionen, bei denen man nicht ganz genau bis in kleinste Detail weiß, was man eigentlich tut, mögen einzelne Parameter durchaus im positiven Sinne exponieren, "verschlimmbessern" jedoch möglicherweise das Gerät als Ganzes. Sieht sich jedoch ein versierter, kenntnisreicher Fachmann auf diesem Gebiet ein solches Gerät an und verfügt über das komplette Schaltbild sowie einen ebensolchen Meßgerätepark und die dafür erforderliche (nicht zu knappe) Zeit, dann mögen da über's Ganze gesehen wirklich bessere Ergebnisse herauskommen - aber: der hierfür erforderliche Zeit- und Materialaufwand war vielleicht in dem Budget, welches dem Originalentwickler der Schaltung zugestanden wurde, einfach nicht drin. Und der Netztrafo sowie die Ausgangsübertrager sind beim Dynavox mit Sicherheit weder überdimensioniert noch High-End - an genau diesen Stellen würde ich allerdings im Fall eines Modifikationsgelüsts ansetzen....nur: dann fließen sofort erstmal mehrere hundert Euro allein an Materialkosten. Nix füa unguad und Grüße Herbert [Beitrag von pragmatiker am 09. Jun 2007, 00:03 bearbeitet] |
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wastelqastel
Inventar |
#4 erstellt: 09. Jun 2007, 04:01 | |
Hallo Herbert
So würde ich das nicht sagen WIE DU SCHON SAGTEST WURDE SCHON VIEL GESCHRIEBEN!!!! Ich wollte jetzt endlich mal wissen was Sache ist Dank deines sehr ausführlichen Beitrages weiss ich es nun Vielen Dank nochmal PS: Röhren wechsle ich wenn sie Defekt sind Grüsse Peter |
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