Endstufe haut Sicherung raus

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AR9-lover
Stammgast
#1 erstellt: 19. Mrz 2003, 11:14
Hallo,

ich habe seit einiger Zeit eine reine 60w Class-A-Endstufe, die einen so hohen Einschaltstrom benötigt, das mir fast immer die Sicherung (16A) rausfliegt. Wenn ich dann in den Keller gehe und den Automaten wieder einschalte, läuft die Endstufe ohne Probleme. Was kann ich tun, um nicht immer in den Keller rennen zu müssen - hält zwar fit, nervt aber ? (evtl. stärkerer Automat - habe auch schon gehört das es "trägere" Automaten geben soll)

Vielleicht hat ja schonmal jemand ein ähnliches Problem gehabt und kann mir helfen.

Danke im voraus und Grüsse

AR9-lover
cr
Inventar
#2 erstellt: 19. Mrz 2003, 11:35
Vermutlich hast du eine flinke Sicherung. Gegen träge tauschen (gleiche Amperezahl), die läßt sich mehrere Sekunden Zeit.
Ansonsten gibt es noch Einschaltstrombegrenzer, die man zwischen Steckdose und Gerät schaltet (teuer)
Icarus
Stammgast
#3 erstellt: 19. Mrz 2003, 12:13
Hi AR9-lover,

ich hatte dasselbe Problem. Wie cr schon sagte, solltest Du träge Sicherungsautomaten mit mindestens 16A einsetzen. Hilft auch das nichts, kannst Du Dir ein Softstart-Modul nachrüsten (z.B. sowas hier). Ist nicht billig, funktioniert aber einwandfrei. Ich habe bei mir allerdings den Hochlastwiderstand gegen NTC's getauscht, um im Fehlerfall nicht mit einem brennenden Widerstand konfrontiert zu werden

Gruß,
Icarus
Icarus
Stammgast
#4 erstellt: 19. Mrz 2003, 12:24
Nachtrag:

Der Bastelwillige kann sich so einen Softstart auch äußerst elegant, billig und einfach selber bauen. Eine Anleitung steht hier (unter "Leserbeitrag" ).
Ich habe das auch zunächst probiert, hat aber leider nicht geklappt. Grund: Es ist fast unmöglich, heute noch NTC's mit ausreichend hohem Widerstand zu bekommen (>200 Ohm). Ich hatte 60 Ohm-NTC's in der Schaltung, was dazu geführt hat, dass das Relais zu früh angezogen hat. Trotz Entstörkondensatoren sind mit die Kontakte festgebrannt, die Sicherung fliegt dann natürlich auch raus.

Gruß,
Icarus
Edede
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 19. Mrz 2003, 13:13
Von einem trägen Automaten ist abzuraten. Das wird Dir jeder vernünftige Elektriker bestätigen. Da Dein Verstärker keine Einschaltstrombegrenzung hat, und wahrscheinlich mit einem Ringkerntrafo ausgerüstet ist (sehr hoher Einschaltstrom), ist die einzig vernünftige und richtige (professionelle) Lösung den Sicherungsautomaten durch eine gewöhnliche 16 A Schmelzsicherung auszuwechseln (lassen). Deine Probleme sind damit zuverlässig gelöst.


[Beitrag von Edede am 19. Mrz 2003, 13:14 bearbeitet]
Icarus
Stammgast
#6 erstellt: 19. Mrz 2003, 13:17
>>Von einem trägen Automaten ist abzuraten. Das wird Dir jeder vernünftige Elektriker bestätigen.

Wieso?
Oliver67
Inventar
#7 erstellt: 19. Mrz 2003, 13:36
Versteh ich auch nicht, zwischen einer trägen Sicherung und einem trägen Automaten gibt es (von der Sicherheit) keinen Unterschied, nach Aussage meines Elektrikers.

Träge Automaten sind teuerer, aber wat mutt dat mutt.

Oliver
cr
Inventar
#8 erstellt: 19. Mrz 2003, 13:54
Ich habe auch träge Automaten. Wo ist das Problem? Ich sehs nicht! Warum mit einer Schmelzsicherung zurück in die Steinzeit der Elektrizität?
Edede
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 19. Mrz 2003, 14:28
Frag mal einen Elektromeister. Als ich mal vor dem Problem stand hat er`s stichhaltig begründet (nicht mit Klang und so`m Zeugs), und den Austausch abgelehnt. Träge Automaten gibt es eigendlich garnicht. VDE schreibt da wohl für Haushalte auch einiges vor. Das Wichtigste für unseren Fall ist wohl das Schmelzsicherungen eine strombegrenzende Wirkung haben. Zurück in die Steinzeit? Wieso. Wann fliegt denn heutzutage noch `ne Sicherung?


[Beitrag von Edede am 19. Mrz 2003, 14:29 bearbeitet]
cr
Inventar
#10 erstellt: 19. Mrz 2003, 14:33
Sicherungen fliegen nach wie vor gerne, wenn eine Glühlampe durchbrennt (Glühlampen sind auch Steinzeit, aber: 2 mal ist mir die Sicherung bei einer defekten Energiesparlampe geflogen).
Wenn ein träger Automat nicht zulässig ist, ist es aber eine träge Schmelzsicherung auch nicht!
Oliver67
Inventar
#11 erstellt: 19. Mrz 2003, 17:27
Also ich habe mir (Neubau) einen trägen Sicherungsautomaten für meine Drehstromsteckdose im Hobbykeller einbauen lassen. Wenn das für 400 Volt erlaubt ist, warum sollte das bei 230 Volt nicht erlaubt sein?

Sicherungen fliegen gerne bei Glüh- und Halogenlampen, wenn diese durchbrennen. Da ist ein Automat doch praktischer.

Oliver
Edede
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 19. Mrz 2003, 19:44
CR, die Schmelzsicherung braucht nicht träge sein. Eine ganz normale reicht aus.

Oliver, die Glühbirne möchte ich mal sehen die`beim durchbrennen `ne 16 A Schmelzsicherung rausschmeißt. Ist doch keine Feinsicherung wie bei Halogenlampen.

Drehstrom ist tatsächlich, wenn er als Drehstrom genutzt wird, ein anderes Kapitel. (da ist auch einiges an den Anschlüssen und Leitungen anders. Den darfst Du deutlich höher absichern, wenn alles andere stimmt) Aber wiederum nicht die Steckdosen und Lichttsromkreise die an den einzelnen Phasen des Drehstroms (Lastverteilung) hängen.

Praktischer ist ein Automat, klar. Besonders für Bastler bei denen odt `ne Sicherung rausfällt. Aber hier gehts doch um die Lösung eines Problems. Also bei mir ist in den letzten 5 Jahren, außer dem Fi-Schalter, kein Automat rausgeflogen. Aus dem Grund hab ich meine Stereo-Anlage solo an einer Schmelzsicherung hängen.Ist heute aber eigendlich nicht mehr nötig, weil die beiden Endstufen die Probleme machten nicht mehr da sind.

Aber der Frager kennt ja jetzt seine Möglichkeiten und kann sich was aussuchen. Elektriker gibts an jeder Ecke. Selber wechseln, ob Automat oder Schmelz ist nicht jedermanns Sache.


[Beitrag von Edede am 19. Mrz 2003, 19:52 bearbeitet]
Joe_Brösel
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 20. Mrz 2003, 07:47
Hi,
aus meiner Sicht sind beide bisher besprochenen Lösungen erlaubt:
Einbau von trägeren Sicherungen für den betreffenden Raum, üblicherweise werden ja flinke Sicherungen verbaut. Den Umbau sollte ein Elektriker vornehmen, das kostet auch nicht viel.
Einsatz eines Einschaltstrombegrenzers, ich habe mir mal einen selbstgebaut, aber fertige gibts mehrere, weil ein Bedarf dafür da ist, und sie gibts sogar bei Conrad.
Oliver67
Inventar
#14 erstellt: 20. Mrz 2003, 08:35
@ Edede

Das Phänomen Sicherung raus, wenn Glühbirne durchbrennt ist gar nicht so witzig. Ich hatte schon eine völlig aufgelöste Mutter am Telefon, weil genau das passierte. (Altbau) Dabei hat es die Glasbirne übrigens völlig zerbröselt.

Und mit Parstrahlern (also elektrisch gesehen 75 Watt, 230 Volt Halogenlampe) hatte ich das gleiche auch schon in meiner Wohnung (Neubau). Auch hier war die eigentliche Halogenlampe (hinter dem Schutzglas des Reflektors) explodiert.

Glücklicherweise passiert das nicht immer. Vielleicht verursacht der geschmolzene Faden manchmel als "Schmelzperle" einen Kurzschluß am Sockel?

Oliver
Edede
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 20. Mrz 2003, 11:07
Das passiert schon, bei sehr flinken, unterdimensionierten Automaten. Aber normalerweise nicht bei einer 16A Schmelzsicherung. Ich habs schon geschrieben, Halogen ist ein anderes Kapitel. Solche Lampen werden/sollten eigendlich über anständige Dimmer betrieben werden (erhöhte Lebensdauer der Lampen durch schalten beim 0-Durchgang, eingebaute Feinsicherung), oder wenigstens zusätzlich fein abgesichert werden. Gerade die 220 V Halos sind noch nicht das Gelbe vom Ei (bei den billigen extrem kurze Lebensdauer). Wir sprechen hier aber von Endstufen.

Zusätzlich bin ich der Meinung, wenn einer eine so leistungsfähigeb Endstufe hat, das die 16 A Sicherung fliegt, dann hat er ja wahrscheinlich auch sonst einiges an HiFi zu bieten und wird sicher auch in der Lage sein, auch aus klanglichen Gründen, diese Geräte auf eine Leitung mit separater Sicherung zu legen. (möglichst mit 2,5 mm2)
Ché
Neuling
#16 erstellt: 21. Mrz 2003, 01:23
hiho
also ich würde empfehlen einen eigenen stromkreis mit ner normalen 16A schmelzsicherung zu ziehen bzw. ziehen zu lassen. das bringt auch gleich noch n bisschen mehr druck auf der anlage ;-)

greetz Ché
AR9-lover
Stammgast
#17 erstellt: 21. Mrz 2003, 10:15
Vielen Dank für die vielen Antworten - hat mir echt weitergeholfen. Ich werds vorab mal mit nem trägen Automaten versuchen - hab bei Conrad son Ding ("C" - Kategorie) gesehen - scheint mir die einfachste Lösung zu sein.

An eine separate Leitung hatte ich bisher noch garnicht gedacht - hört sich aber auch nicht schlecht an - wenn der träge Automat nix bringt, zieh ich eben ne Strippe.

Dazu noch eine Frage, ohne hier gleich wieder einen Glaubenskrieg (uups...da ist was im Bush) auslösen zu wollen - bringt eine eigene, separat gesicherte Leitung einen Vorteil im Bezug auf den Klang einer Kette ?

Danke für Eure Meinungen!

Gruesse
AR9-lover
Oliver67
Inventar
#18 erstellt: 21. Mrz 2003, 10:23
Nein, es sein denn Du glaubst an Voodoo, oder Du hast an der gleichen Leitung große Verbraucher (Heizlüfter, etc.),so dass Du keine ausreichende Leistung mehr aus der Steckdose bekommst (also Spannung kleiner 230 Volt).

Also im Normalfall: Nein!

Oliver
Edede
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 21. Mrz 2003, 12:42
Der von Dir ausgesuchte Automat wirds sicher tun. Aber dran denken das er für Leitungen im Wohnbereich nicht zugelassen ist. Versicherungstechnisch usw. bringts evtl. Probs. Es sei denn Du läßt es einen zugel. Electriker machen, dann hat der die Verantwortung. Guck mal beim VDE nach.
Ché
Neuling
#20 erstellt: 21. Mrz 2003, 13:31
also meiner erfahrung nach bringt es auf alle fälle mehr druck. das ne eigene leitung den klang verbessert will ich nicht behaupten... das würde wahrscheinlich zu dem von dir erwähnten glaubenskrieg führen

greetz Ché
Speedy
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 21. Mrz 2003, 14:02
>>bringt eine eigene, separat gesicherte Leitung einen >>Vorteil im Bezug auf den Klang einer Kette ?

Ja !

Allerdings abhängig vom Umfeld und den Geräten.

Gruß
Speedy
Meiler
Stammgast
#22 erstellt: 21. Mrz 2003, 21:16
Hi,

ist uns in jungen Jahren (ich war vor 15 Jahren mal der Mann am Mischpult bei einer nicht weiter erwähnenswerten Band) auch immer passiert, wenn wir die Endstufen in kleineren Clubs angeschmissen haben. Einfache Lösung: Man nehme eine Kabeltrommel- so gute 20 bis 50 m Kabel sollten es schon sein- auf welcher das Kabel noch aufgerollt ist und schliesse jenes zwischen Steckdose und Endstufe an. Hat damals bei unseren 900 Watt "Glockenklang" Monos auch immer geholfen. Die Induktivität der Kabeltrommel sorgt für einen hinreichend bedämpften Einschaltstrom. Klangliche Auswirkungen sind nicht zu befürchten. Alter und sattsam bekannter Indianertrick.

Gruss
Meiler
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