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Was sind TIM-Verzerrungen+A -A |
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Autor |
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Maliq
Inventar |
#1 erstellt: 08. Feb 2007, 12:33 | |||
Hallo! In einem alten Stereo-Play-Test habe ich gelesen, dass meine Endstufe (Nikko Alpha II) recht hohe TIM-Verzerrungen aufweist. Was sind eigentlich TIM-Verzerrungen und wie wirken sie sich auf den Klang aus? MfG Malik |
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pelmazo
Hat sich gelöscht |
#2 erstellt: 08. Feb 2007, 15:25 | |||
Wenn Du Englisch und Elektroniker-Sprache verstehst dann lies Dir die drei Artikel vom Walt Jung von 1979 dazu durch, die Du hier finden kannst. |
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Maliq
Inventar |
#3 erstellt: 08. Feb 2007, 20:25 | |||
Errm, Englisch auf jeden Fall, aber Elektroniker-Sprache eher weniger. Sind die Zusammenhänge so schwer zu verstehen? MfG Malik |
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pelmazo
Hat sich gelöscht |
#4 erstellt: 09. Feb 2007, 00:39 | |||
Ohne Elektronikkenntnisse wirst Du Dich mit dem Verständnis der Zusammenhänge schwer tun. TIM ist eine dynamische Art der Verzerrung, die mit der Fähigkeit des Verstärkers zu tun hat, seine Ausgangsspannung schnell zu ändern (also mit der Änderungsgeschwindigkeit). Die Theorie, Meßtechnik und weitere Untersuchungen dazu stammen aus den 70ern. |
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cr
Inventar |
#5 erstellt: 09. Feb 2007, 22:37 | |||
Einfach gesagt: Es kommt eine Signalspitze daher und um das darzustellen, muß der Verstärker dieser auch folgen können. Wenn nicht (weil er zu langsam ist), weicht das verstärkte Signal vom ursprünglichen ab: Die Abweichung manifestiert sich in Form von nicht im Signal enthaltenen Obertönen: Und diese sind aber nicht die harmonischen Verzerrungen k2 und k3 ... (das sind Frequenzen mit einem ganzzahligen Vielfachen (hier 2x, 3x) des Grundtones, die aber nur wenig auffallen und stören), sondern in anderen Frequenzen, die dann bereits bei kleinen Pegeln sehr auffallen können. Bei der CD sind die möglichen Signalspitzen (bzw. die dafür erforderliche Anstiegszeit) durch die Steilheit einer 20 kHz Schwingung begrenzt. Wenn das der Verstärker darstellen kann, ist alles OK). Wie hoch sind denn deine TIM (in %)? |
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Maliq
Inventar |
#6 erstellt: 10. Feb 2007, 13:31 | |||
Hallo! Im Test ist nur ein dB Wert angegeben. Den Test findest Du hier (4. Bild): Nikko Alpha II / Beta II MfG Malik |
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cr
Inventar |
#7 erstellt: 10. Feb 2007, 21:34 | |||
-55 dB sind sie (Rechteck 15 kHz) -60 dB wären 0,1% (-55 sind somit Pi mal Daumen rund 0,2%). Kein Grund sich graue Haare wachsen zu lassen. Und das bei Nennleistung von über 100 W (dh bei zB 50 W wohl weit darunter; zudem kommen gerade hohe Töne immer nur mit Leistungen weit unter der Nennleistung vor). Und das Schöne: Auf der CD gibts eh kein 15 kHz Rechteck (denn dieses hat Frequenzanteile weit über 20 kHz hinaus), dh dein Verstärker kommt nie mit so schnellen Signalen in Berührung. [Beitrag von cr am 10. Feb 2007, 21:35 bearbeitet] |
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sheckley666
Stammgast |
#8 erstellt: 11. Feb 2007, 08:17 | |||
Das ist wohl ein wenig zu einfach gesagt. Ich bin zwar bestimmt kein Verstärker-Experte und weiß nicht, was TIM sind, aber in einem Punkt bin ich ziemlich sicher: Damit bei einer Übertragung oder Umwandlung eines Signals neue Frequenzen entstehen, muss die Übertragung nicht-linear sein, und das ist erstmal unabhängig davon, ob das System zu langsam oder schnell genug ist. Ein System ist linear, wenn das Ausgangssignal der Summe von zwei Eingangssignalen das gleiche ist, wie die Summe der Ausgangssignale der beiden einzeln übertragenen Eingangssignale. In der Frequenzdarstellung heißt das, dass das Frequenzspektrum des Eingangssignals mit einer nicht konstanten Funktion multipliziert wird. Eine Frequenz, deren Amplitude im Eingangssignal null ist, kann daher im Ausgangssignal auch nicht enthalten sein. Trotzdem kann ein lineares System zu langsam für das Eingangssignal sein. Seine Impulsantwort ist dann keine Spitze mehr, sondern irgendwas abgerundetes. Alle Signale werden dann 'verschmiert', ohne dass neue Frequenzen entstehen. Im Frequenzbild werden die Frequenzen unterschiedlich verstärkt oder abgeschwächt, in der Regel werden die hohen Frequenzen immer schwächer übertragen. Frequenzen verschwinden also, aber es entstehen keine neuen. Das ändert sich, wenn die Übertragung nicht-linear wird. Ein nicht-lineares System kann theoretisch beliebig schnell sein, und dennoch neue Frequenzen erzeugen. Dabei müstte ein klirrendes System, das 'eigentlich' nur die nicht so störenden harmonischen Oberwellen erzeugt, spätestens dann auch nicht harmonische Oberwellen erzeugen, wenn es mit einem Frequenzgemisch beaufschlagt wird. Im Ausgangssignal sind dann auch die Summen- und Differenzfrequenzen aller Kombinationen enthalten. TIM kann also nicht die Signalveränderung durch einen zu langsamen Verstärker sein, sondern scheint wohl eher eine Nichtlinearität sein, die dadurch entsteht, dass Teile des Verstärkers zu langsam arbeiten. (?) Grüße, Frank |
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pelmazo
Hat sich gelöscht |
#9 erstellt: 11. Feb 2007, 12:31 | |||
Das stimmt, aber die begrenzte Anstiegszeit verursacht eine Nichtlinearität. In der Regel passiert das dadurch, daß zur Umladung einer Kapazität nur ein begrenzter Strom zur Verfügung steht. Wird der überschritten, durch ein besonders schnell sich änderndes Signal, dann verzerrt's. |
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sheckley666
Stammgast |
#10 erstellt: 11. Feb 2007, 14:14 | |||
Vielen Dank! Jetzt weiß zumindest ich ein wenig, was TIM sind, ohne die Artikel lesen zu müssen. Grüße, Frank |
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Maliq
Inventar |
#11 erstellt: 11. Feb 2007, 14:40 | |||
Dem schließ ich mich an - cheers |
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