HIFI-FORUM » Reparatur & Wartung » Hifi-Klassiker » Beomaster 4000 raucht ,Rasttasten defekt | |
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Beomaster 4000 raucht ,Rasttasten defekt+A -A |
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Autor |
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guggemol
Neuling |
#1 erstellt: 09. Dez 2017, 09:58 | |
Hallo, ich besitze einen Beomaster 4000 Typ 2406, bei dem geht ein Widerstand auf der Verstärker- (Endstufen) platine 470Ohm 1W) in Rauch auf. Ich vermute, das ich alle Transistoren der betroffenen Endstufenseite erneurern muß, soweit wäre das kein Problem, aber wie stelle ich den Ruhestrom der Endstufe richtig ein? Ein zweites Problem betrifft die Rastschalter für Loudness, Speaker 1, Amb und Hi/Lo, diese rasten nicht mehr ein. Kann man da noch etwas reparieren oder muß ich die Schalter fest in einem Schaltpunkt fixieren? für Reparaturtips bin ich immer zu haben, vielen Dank schon mal im Voraus! Nachtrag: in der endstufe sind ungewöhnliche Transistoren verbaut, BC212 BC312 MPSA13 MPSA6515 MPSA6518 MJ2501 MJ3001 wo bekomme ich diese Transistoren oder deren equivalete Typen? [Beitrag von guggemol am 09. Dez 2017, 17:52 bearbeitet] |
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pragmatiker
Administrator |
#2 erstellt: 09. Dez 2017, 14:37 | |
Servus, MJ3001 und MJ2501 gibt es heute noch bei Reichelt. Aber Achtung: Das sind Darlinton-Transistoren, die aus Symmetriegründen gepaart sein sollten. Die Dinger wurde eine Zeit lang mal gefälscht; Originale von Motorola bzw. SGS/ST sind hier vorzuziehen, sofern noch erhältlich. MPSA13 (auch ein Darlington) gibt es mit Sicherheit auch noch. Für alle anderen Typen gibt es sicher passende Austauschtypen. Um hier allerdings weiterzukommen, ist etwas Mitarbeit von Deiner Seite gefragt: Bitte stelle einen Link zu einem lesbaren Schaltbild(ausriß) des NF-Verstärkers des Beomaster 4000 hier rein (von elektrotanya oder so) und benenne den Widerstand, der zum Raucher geworden ist - dann haben die Fachleute hier "Futter". Grüße Herbert [Beitrag von pragmatiker am 09. Dez 2017, 14:49 bearbeitet] |
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guggemol
Neuling |
#3 erstellt: 09. Dez 2017, 17:51 | |
Danke für den Tip, hier sind mal ein Paar Schaltungsauszüge und Platinenabbilder des defekten Geräts. der gleiche Ausschnitt aus dem Platinenlayout und hier die Schaltung mir ist aufgefallen, das die Wertangabe des verbrannten Widerstands nicht mit dem in der Schaltung übereinstimmt, auf der Platine R570 = 470 Ohm Laut Schaltplan 330 Ohm Leider habe ich aber auch keinen Oiginalschaltplan (den muß wohl vor mir jemand an sich genommen haben), sondern bin auf die frei verfügbaren Schaltpläne für den Beomaster 4000 Typ 2406 angewiesen |
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hf500
Moderator |
#4 erstellt: 09. Dez 2017, 21:11 | |
Moin, der verbrannte Widerstand gehoert zum Basisspannungsteiler des Ruhestromtransistors. Er besteht aus R570, 569, 568, 567. Alle diese Widerstaende sind zu pruefen, das Trimmpoti fuer den Ruhestrom am besten tauschen (das andere auch, die Dinger koennen altern). Dann muss man sich fragen, warum der Widerstand abgeraucht ist. Bis auf R567 liegt die Kette der restlichen Widerstaende zwischen den Basen der Endtransistoren. Da das Darlingtontypen sind, die in Emittergrundschaltung arbeiten, betraegt die Spannung zwischen den Basen etwa 3V. Der Fehler muss also fuer eine weit grossere Spannung gesorgt haben. Also: Endtransistoren pruefen, Emitterwiderstaende pruefen, Ruhestromtransistor (TR54) pruefen, den kann es mit zerrissen haben). TR53 pruefen, die Dioden auch. TR55,56 gehoeren zur Ueberstrombegrenzung der Endstufe, fuer ihre reine Funktion sind sie erstmal unwichtig. Bei unterbrochenen Emitterwiderstaenden geraten diese Transistoren in Gefahr, also auch pruefen. Wenn TR54 thermische Kopplung zum Endstufenkuehlkoerper hat, muss diese unbedingt erhalten bleiben, sonst wird die Endstufe thermisch instabil und kann "durchgehen". 73 Peter |
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guggemol
Neuling |
#5 erstellt: 10. Dez 2017, 01:13 | |
Hallo Peter, vielen Dank für diese sehr gut ausgearbeitete Diagnose. Ich hatte mir schon gedacht, das da fast alle Halbleiter getauscht werden sollten. Jetzt muß ich erst einmal die Transistoren bestellen. (Hoffentlich bekomme ich alle) Was ist denn davon zu halten, dass ich auf der Platine andere Widerstandswerte verbaut sind als im Schaltplan angegeben, es ist wohl am Besten, wenn ich die gleichen Werte nehme, wie die, die in der intakten Endstufe verbaut sind. Ich habe leider kein Servicemanual vom BM4000, deshalb noch die Frage, wo messe ich und wie stelle ich den Ruhestrom ein? Grüße Wilfried |
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hf500
Moderator |
#6 erstellt: 10. Dez 2017, 17:47 | |
Moin, wenn das Geraet anders als der Schaltplan ist: "Aenderungen, die dem technischen Fortschritt dienen, vorbehalten" soweit es keine Druckfehler etc. sind ;-) Den Ruhestrom misst man anhand des Spannungsabfalles ueber den Emitterwiderstaenden der Endstufe. Mit dem ohmschen Gesetz ausrechnen, was man fuer 30-50mA so braucht und mit den Trimmpotis einstellen. Zur Wiederinbetriebnahme des reparierten Geraetes eine 60W-Lampe in die Netzzuleitung schalten. Sie begrenzt den Strom und schuetzt das Geraet, wenn immer noch ein Schaden vorliegt.Ansonsten kann wieder etwas abfackeln. 73 Peter |
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guggemol
Neuling |
#7 erstellt: 10. Dez 2017, 18:24 | |
Danke für die fachkundige Auskunft. Wird schon schief gehen . Meine Bestellung für die Transistoren ist 'raus, die kommen teils aus England ! Hab sogar gepaarte Endtransistoren bekommen! (alles in doppelter Ausführung, falls was schief geht) Jetzt heisst es erst mal warten und dann löten. Ich werde die Erfolgnachricht senden, wenn alles vollbracht ist. Hab' natürlich noch 'ne Frage: Irgendwo habe ich gelesen, das man die Elkos all ersetzen sollte, macht das Sinn? Vielen dank erst mal und frohe Adventstage Wilfried |
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eckibear
Hat sich gelöscht |
#8 erstellt: 10. Dez 2017, 19:07 | |
Hoffentlich geht das gut: Fake Elektronikteile aus England. Falls nicht kannst Du mir die kaputten Teile gerne mit Angabe des jeweiligen Lieferanten schicken. Elkos: Ja, am besten erneuern. Sie sind weit jenseits der Lebenserwartung. Fehlfunktionen bzw. Ausfälle häufen sich und können zu weiteren Folgeschäden führen (wg. hohem Leckstrom oder auch Kurzschluß im Inneren des Elkos). Mutige warten ab, Erfahrene tauschen rechtzeitig. |
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hf500
Moderator |
#9 erstellt: 10. Dez 2017, 19:11 | |
Moin, Elkos: Kommt darauf an, in welchem Zustand die sind. Bei meinem Beomaster 3000 waren die Ladeelkos der Netzteile und die beiden Auskoppelkondensatoren defekt. Das konnte man schon sehen, Undichtigkeiten der Gummistopfen. Der ganze Rest war unauffaellig. Von pauschalen Elkotauschereien sehe ich inzwischen ab. Die Chance, sich Fehler einzubauen, ist nicht von der Hand zu weisen. 73 Peter |
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eckibear
Hat sich gelöscht |
#10 erstellt: 10. Dez 2017, 19:49 | |
Gerade die hier verwendeten Roederstein Elkos sind tückisch. Sie laufen zwar nicht erkennbar aus (Epoxid statt Gummi), sind aber nach 40+ Jahren und ggf. langer Stillstandzeit chemisch so weit verändert, dass sie durchzünden können. Messtechnisch habe ich oft stark verminderte Kapazität gesehen. Vor dem verpolten Einbau hilft naturgemäß nur die eigene Sorgfalt und ggf. kleine Farbkleckse am Minuspol auf der Platine. |
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guggemol
Neuling |
#11 erstellt: 10. Dez 2017, 21:45 | |
hy, von Fake - Elektronikersatzteilen aus England hatte ich bisher auch noch nichts gehört. Die Ersatztransistoren aus England kommen von SWLElectronics (aus ebay). Ich komme gern auf den Vorschlag zurück dir die kaputten Dinger zu schicken, wenn sie gleich wieder durchbrennen, melde mich dann wegen der Adresse. Was die Elkos betrifft, denke ich dass ich sie gleich mit von der Platine verbanne wenn ich schon mal am löten bin. [Beitrag von guggemol am 10. Dez 2017, 21:54 bearbeitet] |
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