Neues Verstärker Schaltungs Konzept ?

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Anro1
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 16. Okt 2014, 13:50
In den letzten Wochen wurde von "Newtronics" ein neuer Verstärker mit ungewöhnlichem Schaltungskonzept vorgestellt.

Der "ND Ella" Verstärker vom Entwickler Mircea Naiu soll laut dem Artikel auf einem völlig
neuen Schaltungskonzept basieren ?

Mircea Naiu`s Wirken ist mir von der ausserordentlich guten und für die Zeit technologisch
herausragenden "Andi" Endstufe Ende der 1990er Jahre bekannt.
Sein neuer Verstärker der "ND Ella" soll wieder ein Meisterwerk an Innovation sein ?

Ich hab das Schaltungsprinzip aus der Beschreibung (siehe Link unten) nicht ganz verstanden.
Hört sich aber sehr interessant an.
Eure Meinung ?
Ella Verstärker

Grüsse


[Beitrag von Anro1 am 16. Okt 2014, 13:51 bearbeitet]
avh0
Inventar
#2 erstellt: 16. Okt 2014, 15:45
Was daran neu ist, außer dass bisher niemand eine Class D Endstufe für ca. 5000 EUR anbietet, erschließt sich mir aus dem Artikel nicht. In der Preisklasse gibt es reichlich potente Konkurrenz. Da kann man sowohl Laststabilität, einen anständigen Dämpfungsfaktor,... durchaus erwarten.
Anro1
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 16. Okt 2014, 16:34
Hallo avh0

das Schaltungskonzept basiert wie es aussieht auf dem "AnDi" Revolution Schaltungs Konzept / Patent aus 1997 und hat mit Class D wohl nur ganz entfernt zu tun.
Soweit ich verstehe ist einzig das PWM Signal in der Eingangsstufe "Class-D" verwandt
ca. 20 Jahre IC / OP AMP Weiterentwicklung hat es wohl ermöglicht das Konzept auf die heutige
Größe des aktuellen "ND Ella" einzuschrumpfen.
Das1997 Patent Abstract findet man hier
http://patents.justia.com/patent/5825247

Die Schaltung des "ND Ella" ist wie es aussieht äusserst komplex, es gibt wohl weltweit nichts Vergleichbares und das Konzept erschließt sich leider aus der Beschreibung des Textes/Testes I/0 nur unvollständig.
Bin mal gespannt was sich da noch eröffnet.
Jeck-G
Inventar
#4 erstellt: 16. Okt 2014, 18:16
Die Funktionsweise ist wohl mit Absicht so wirr geschrieben, damit jeder denkt, das sei was Besonderes.

Aber zum zweiten Absatz:
Sein Ziel war Folgendes: Es sollte ein Verstärker herauskommen, der die Vorzüge „analoger“ Verstärker mit denen des Schaltverstärkerkonzepts kombiniert. Klirr- und Rauscharmut und Musikalität des einen mit dem Wirkungsgrad und Leistungsoutput des anderen.
Die ersten Versuche machte der Verstärker-Gott "Kenneth Andersson" (bis 2000 Inhaber einer schwedischen HiEnd-Edelschmiede) Ende der 80er und wurde damit Mitte der 90er erfolgreich. Die Schaltung wurde "Class-TD" genannt, ist heute noch im Einsatz und hat sich sehr gut bewährt (ist auch kein Exoten-Krams irgendeiner Hinterhofbastelbude).


[Beitrag von Jeck-G am 16. Okt 2014, 18:17 bearbeitet]
Anro1
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 16. Okt 2014, 18:56
Hallo Jeck-G

Hmm, das Lab-Gruppen Tech Paper zum internen Class TD ist interessant, könnte in die Richtung
gehen. Denke die Lab-Gruppen Designer haben das Konzept seit 1988 sicher auch weiterentwickelt.
Frage ist ob sich das Konzept des genannten "Ella" Amps aus dem Class TD Ansatz
erschließt oder nicht ?.

Wenn die Angabe in dem Test wie beschrieben stimmt, also eine extrem niedere I/O Phaseverschiebung von 0.3° konstant bei 100Hz bis 20Khz vorliegt, dann wäre das IMHO schon sehr, sehr gut.
Bin gespannt was da weiter an Details bekannt werden wird.
pelowski
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 16. Okt 2014, 19:30

Anro1 (Beitrag #5) schrieb:
...Wenn die Angabe in dem Test wie beschrieben stimmt, also eine extrem niedere I/O Phaseverschiebung von 0.3° konstant bei 100Hz bis 20Khz vorliegt, dann wäre das IMHO schon sehr, sehr gut...

Man kann alle möglichen Parameter versuchen auf die Spitze zu treiben; nur: WOZU?

Ein Verstärker soll so arbeiten, dass er das Eingangssignal ohne hörbare Beeinflussung an den Lautsprecher weitergibt

Diese Aufgabe haben so gut wie alle Entwickler von Hifi-Verstärkern seit Jahrzehnten gelöst.
Es gibt kein Problem, welches noch zu lösen wäre.
Natürlich kann man immer in verschiedenen Richtungen optimieren:
Wirkungsgrad -> Schaltverstärker
Prestige -> Gehäuse
Geräte für wirkungsgradschwache LS -> hohe Ausgangsleistung
Ökonomischer -> SNT
usw.

Das vorgestellte Konzept ist technisch durchaus interessant; nur bringt es dem Anwender keinen Vorteil.
Wo sollte der auch liegen?

Warum soetwas gemacht wird, dürfte klar sein: Wenn man sich irgendwie aus der Masse abheben will, muss man etwas vollkommen revolutionäres (und natürlich "besseres") auf den Markt werfen.
Was da zum Schluss unter "Klang" steht, sagt eigentlich alles...

Grüße - Manfred
Anro1
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 17. Okt 2014, 12:50
Hallo Pelowsky

ja an Audio Verstärkern jeglicher Ausführung herrscht sicher kein Mangel :prost.

Mir steht es nicht an zu bewerten ob die Entwicklung solch eines Verstärkers heute Sinn macht ? Ich will auch nicht spekulieren ob der genannte Verstärker am Markt auf eine Nachfrage trifft ? Das wird sich zeigen.

Es fällt nur auf, dass IMHO 95% der angepriesenen, sogenannten "Highend Verstärker" auf den gleichen Konzepten/Schaltungen basieren. Wie schon angemerkt, alles im wesentlichen schon mal dagewesen, mal mit mehr oder weniger Aufwand, mal rund, mal eckig, leicht oder sau schwer, hoch funktionsintegriert, oder alles als Einzelgeräte....

Der "ND Ella" unterscheidet sich schaltungstechnisch soweit ich das aus der recht kryptischen Beschreibung verstehe deutlich von herkömmlichen Konzepten, und das nicht nur zum Selbstzweck der Marketing Differenzierung. Auch technisch kann sich das Resultat wohl sehen lassen ? Vielleicht kann jemand hier eine detailiertere Funktionsbeschreibung beitragen ?

Ob man auf die Spitze getriebene Parameter letztlich differenziert und eindeutig wahrnehmen kann, Na das lasse ich hier mal aussen vor, sonst enden wir im "Gibt es Verstärker Klang" Thread Sumpf.


[Beitrag von Anro1 am 17. Okt 2014, 12:52 bearbeitet]
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