Verstärkerklang-Test für Arme

+A -A
Autor
Beitrag
Hörschnecke
Inventar
#1 erstellt: 27. Mrz 2010, 18:23
Wer mal einen vagen Eindruck vom Eigenklang seines Verstärkers bekommen möchte, kann ja mal folgendes versuchen.

Benötigt werden nur ein CD-PLayer mit regelbarem Kopfhörerausgang, ein Vollverstärker mit Kopfhörerausgang und dem CDP am Line-Input, und ein Kopfhörer.

Versuchsprinzip ist, ob sich mit dem Kopfhörer ein Klangunterschied zwischen dem CDP- und Verstärker-Kopfhörerausgang bei gleichem Pegel feststellen läßt. Da sich Anordnung B von A im Wesentlichen durch den "eingeschleiften Vollverstärker" unterscheidet, sollte der Vollverstärker auch hauptsächlich für einen möglichen Klangunterschied verantwortlich sein.

Es werden folgende, vereinfachende Annahmen gemacht, da es sich auch nur um einen Pi-mal-Daumen-Test handelt:

* Der Kopfhörerausgang des Vollverstärkers ist im Wesentlichen ein Abgriff über einfache Widerstände am Ausgang der Endstufe, repräsentiert also sehr weitgehend das Übertragungsverhalten des gesamten Vollverstärkers.

* Beide Kopfhörerausgänge haben einen linearen Frequenzgang, da einfache Verstärkerstufen seit Jahrzehnten ausgereift sind (lt. Gleichmacher-Fraktion), auf eine Messung kann also verzichtet werden ;-)

* Der verwendete Kopfhörer ist hochohmig genug, daß er die Ausgänge nicht übermäßig belastet.

Wenn man über die Lautstärkeregler möglichst gut ausgepegelt hat (nach Gehör oder besser über einen Sinuston und Spannungsmessung), kann man A und B durch Umstecken des Kopfhörers vergleichen. Man kann auch bewußt einmal A oder B etwas lauter wählen, um zu sehen, ob und wie dies einen gewonnenen Qualitätseindruck tatsächlich relevant verändert.

Ich habe mich vorhin selber mal als "Fräulein vom Amt" betätigt. Komponenten:

CDP: Denon DCD-700AE
VV: Denon PMA-510AE
KH: Sennheiser HD-540 reference oder Audio-Technica ATH-M40fs

Ein Unterschied war für mich zu hören. Aufgrund der Vereinfachungen und der Unverblindung ist mein Ergebnis natürlich völlig subjektiv.

Gruß
Zweck0r
Moderator
#2 erstellt: 27. Mrz 2010, 22:48

Hörschnecke schrieb:
* Beide Kopfhörerausgänge haben einen linearen Frequenzgang, da einfache Verstärkerstufen seit Jahrzehnten ausgereift sind


Das gilt nur für den unbelasteten Kopfhörerausgang. Die frequenzabhängige Impedanz des Kopfhörers kann in Verbindung mit dem Serienwiderstand im Verstärker Abweichungen von mehreren dB bewirken, siehe hier.

Grüße,

Zweck
Hörschnecke
Inventar
#3 erstellt: 28. Mrz 2010, 01:05

Zweck0r schrieb:

Hörschnecke schrieb:
* Beide Kopfhörerausgänge haben einen linearen Frequenzgang, da einfache Verstärkerstufen seit Jahrzehnten ausgereift sind


Das gilt nur für den unbelasteten Kopfhörerausgang. Die frequenzabhängige Impedanz des Kopfhörers kann in Verbindung mit dem Serienwiderstand im Verstärker Abweichungen von mehreren dB bewirken, siehe hier.

Grüße,

Zweck


Danke für den interessanten Link, Zweck0r. So ausgereift sind Mainstream-Vollverstärker dann wohl doch nicht, als daß sie eine ausreichend niedrige Impedanz zum Antrieb beliebiger Kopfhörer bereitstellen. Kompromißbehaftete Technik allerorten ...

Im meinem konkreten Fallbeispiel scheint der von Dir genannte Effekt aber keine Rolle zu spielen, da zumindest der HD-540 reference mit 600 Ohm eine sehr hohe Impedanz hat und der Frequenzgang - wie in Deinem Link abgebildet - praktisch nicht vom Serienwiderstand des Vollverstärkers beeinträchtigt wird. Noch besser könnte man es natürlich beurteilen, wenn man den Serienwiderstand am KH-Ausgang eines Denon PMA genauer kennen würde.

Der KH-Ausgang des CDP sollte diese Problematik noch viel weniger bis gar nicht haben, da er - im Gegensatz zu einem Vollverstärker- eher Richtung 0 Ohm Ausgangsimpedanz ausgelegt sein sollte, oder?

Also nochmal auf den Punkt gebracht: Bei Verwendung des Sennheiser HD-540ref ist der Klangunterschied m.E. nicht mit dem von Dir genannten Effekt zu erklären.

Man könnte den einfachen Versuchsaufbau aber in dieser Hinsicht etwas optimieren, indem man den Kopfhörer direkt an den Verstärkerausgang anschließt oder noch einen 10 Ohm : 10 Ohm Spannungsteiler zwischenschaltet (natürlich muß man dann sehr vorsichtig mit dem Volume-Regler sein), um eine niedrigere Ausgangsimpedanz zu erreichen. Leider ist der Aufbau dann aber nicht mehr ganz so trivial.

Gruß


[Beitrag von Hörschnecke am 28. Mrz 2010, 01:09 bearbeitet]
_ES_
Administrator
#4 erstellt: 28. Mrz 2010, 01:12

So ausgereift sind Mainstream-Vollverstärker dann wohl doch nicht, als daß sie eine ausreichend niedrige Impedanz zum Antrieb beliebiger Kopfhörer bereitstellen. Kompromißbehaftete Technik allerorten ...


Dann häng den KH doch am normalen LS-Ausgang..
paga58
Inventar
#5 erstellt: 28. Mrz 2010, 03:01
Typischer CD Kopfhörerausgang: OpAmp mit Serienwiderstand als "Durchbrennschutz" fürs IC. Langsam im Kommen: LowVolt Chips ohne Zusatzwiderstand wie in MP3portables.

Typischer Japan-Verstärker: 150 ohm in Serie zum Kopfhörer, damit der bei zu lautem Aufdrehen nur durchbrennt und nicht dazu noch in Flammen aufgeht.

Umschaltproblematik bleibt eigentlich, auch wenn umstecken recht fix geht. Auspegeln ist kritisch, selbst ein 600 ohm Hörer wird mit 2-3dB weniger Spannung versorgt, als ein Voltmeter an der Buchse als Leerlaufspannung misst.

Gruß

Achim
Hörschnecke
Inventar
#6 erstellt: 28. Mrz 2010, 12:33

paga58 schrieb:
Typischer CD Kopfhörerausgang: OpAmp mit Serienwiderstand als "Durchbrennschutz" fürs IC. Langsam im Kommen: LowVolt Chips ohne Zusatzwiderstand wie in MP3portables.

Typischer Japan-Verstärker: 150 ohm in Serie zum Kopfhörer, damit der bei zu lautem Aufdrehen nur durchbrennt und nicht dazu noch in Flammen aufgeht.

Umschaltproblematik bleibt eigentlich, auch wenn umstecken recht fix geht. Auspegeln ist kritisch, selbst ein 600 ohm Hörer wird mit 2-3dB weniger Spannung versorgt, als ein Voltmeter an der Buchse als Leerlaufspannung misst.


Praktischerweise hat der Sennheiser einen Kombi-Stecker, bestehend aus einer 6,3mm-Stereoklinke und einer 5-poligen DIN-Buchse auf dessen Rückseite. Mit den Meßspitzen kann man an diesen Polen messen, auf welche Spannung die Leerlaufspannung über dem Kopfhörer zusammenbricht, sobald man den Kopfhörer eingesteckt hat. Bei anderen Kopfhörern könnte man ggf. das Klinkengehäuse aufschrauben und dort messen.

Sowohl am Kopfhörerausgang des VV, als auch an dem des CDP, bricht die Spannung meines 400Hz-Testtones um ca. -3 dB ein. Dies spricht dafür, daß bei beiden Geräten die oben angesprochene "Sparvariante" eines Kopfhörerausganges mittels Serienwiderstand realisiert ist. Der Laustärkeverlust am Kopfhörer hebt sich in diesem Fall quasi heraus. Da man von diesem Umstand aber nicht immer ausgehen kann, ist es in diesem Zusammenhang vielleicht tatsächlich einmal ratsamer, per Gehör auszupegeln.

Wer mehr Gewißheit beim Einpegeln braucht und mehr Aufwand betreiben will, muß aber trotzdem auf seine Spannungsmessung nicht verzichten. Man kann die Spannung des Testsignals direkt wie oben beschrieben über den Kontakten des Kopfhörersteckers messen und über die Laustärkeregler an CDP und VV exakt angleichen. Über den Balanceregler des VV kann man sogar etwaige Kanalungleichheiten der beiden Geräte ausgleichen.

Gruß
audiophilanthrop
Inventar
#7 erstellt: 28. Mrz 2010, 12:46

paga58 schrieb:
Typischer CD Kopfhörerausgang: OpAmp mit Serienwiderstand als "Durchbrennschutz" fürs IC.

Ausgangswiderstand dann so typisch 110-120 Ohm. Gibt's zuweilen auch aufgemotzt mit Treiberstufe, da kann es auch niederohmiger zugehen.

paga58 schrieb:
Langsam im Kommen: LowVolt Chips ohne Zusatzwiderstand wie in MP3portables.

Wurde ja auch mal langsam Zeit.

paga58 schrieb:
Typischer Japan-Verstärker: 150 ohm in Serie zum Kopfhörer, damit der bei zu lautem Aufdrehen nur durchbrennt und nicht dazu noch in Flammen aufgeht.

150? Schön wärs. Versuch's mal mit 330, 390, 470 oder gar 680 Ohm. Richtung 120-150 geht allenfalls noch die Spannungsteiler-Schaltung, wie sie mal in alten Pioneers verbaut war.

Ich weiß nicht, warum sich diese vorsintflutliche Schaltung nur mit Serienwiderstand so lange gehalten hat.
pelmazo
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 28. Mrz 2010, 19:57

audiophilanthrop schrieb:
Ich weiß nicht, warum sich diese vorsintflutliche Schaltung nur mit Serienwiderstand so lange gehalten hat.


Weil's die billigste Variante ist.

Außerdem schreibt die IEC-Norm für KH-Messungen immer noch eine Quellimpedanz von 120 Ohm vor.

Ich habe den Verdacht daß ein beträchtlicher Teil der Klangunterschiede zwischen verschiedenen Verstärkern am KH-Ausgang auf die Quellimpedanz zurückgeht. Zumal es immer mehr relativ niederohmige KHs gibt, weil die an batteriebetriebenen Geräten wie MP3-Playern oder Handies besser gehen. Da wird eine Impedanzspanne von unter 30 bis über 600 Ohm geboten.
Zweck0r
Moderator
#9 erstellt: 28. Mrz 2010, 20:18
Die billigste und die unkomplizierteste. Ein 30-Ohm-Hörer bekommt an einem 0-Ohm-Ausgang 20mal so viel Leistung wie ein 600-Ohm-Hörer. Für eine wirklich universelle und fehlbedienungssichere 0-Ohm-Lösung wäre noch eine Strombegrenzung erforderlich und eine automatische Verstärkungseinstellung, die ungünstige Störabstände und Einstellbereiche der Lautstärkeeinstellung vermeidet.

Der olle Serienwiderstand gleicht die Ausgangsleistung dagegen ohne weiteres Zutun ungefähr an, so dass man problemlos hoch- und niederohmige Kopfhörer daran betreiben kann. Nur niederohmige KH mit stark schwankendem Impedanzgang sind nicht optimal.

Grüße,

Zweck
cr
Inventar
#10 erstellt: 29. Mrz 2010, 00:15

Ich habe den Verdacht daß ein beträchtlicher Teil der Klangunterschiede zwischen verschiedenen Verstärkern am KH-Ausgang auf die Quellimpedanz zurückgeht.


Wenn nicht überhaupt der einzige. Was sollte wohl einen KH-Verstärker dermaßen fordern, dass es zu klaglichen Unterschieden kommt, vorausgesetzt er liefert die benötigte Spannung verzerrungsfrei?
Daher ist es mM ausreichend, wenn man für den KH-Betrieb mit verschiedenen Reihenwiderstanden - und wenn man es niederohmig will, mit einem niederohmigen Spannungsteiler - am Lautsprecherausgang experimentiert.
Hörschnecke
Inventar
#11 erstellt: 29. Mrz 2010, 22:45

pelmazo schrieb:

Ich habe den Verdacht daß ein beträchtlicher Teil der Klangunterschiede zwischen verschiedenen Verstärkern am KH-Ausgang auf die Quellimpedanz zurückgeht.


Nun gut, das wäre auch nicht die größte Hürde. Man könnte sich mit einem Stereo-Poti einen Adapter bauen, der zwei regelbare Serienwiderstände darstellt. Dieser ließe sich zwischen Kopfhörer und KH-Ausgang des CDP stecken, so daß man den Serienwiderstand auf die gleiche Größe einstellen kann, wie er z.B. vom Vollverstärker vorgegeben ist. Eingestellt würde das Poti so, daß die Leerlaufspannung bei CDP und VV auf den jeweils gleichen Wert abfällt, sobald man den KH einstöpselt. Dann wäre der effektive Serienwiderstand vor dem Kopfhörer bei beiden Geräten gleich.

Wenn man in diesem abgewandelten Setup dann weiter einen Klangunterschied wahrnehmen sollte, dürfte dieser im wesentlichen dem Signalweg durch den kompletten Vollverstärker geschuldet sein.

Ob man diesen Aufwand mit dem Poti aber extra treiben muß, sei dahingestellt. In der Praxis könnte es sein, daß die eingebauten Serienwiderstände in Mainstream-Geräten schon hinreichend gleich groß sind. Bei meinen o.g. Denon-Geräten war dies z.B. der Fall. Dafür spricht auch dieser zweifelhafte IEC-Richtwert von 120 Ohm, in dessen Größenordung oder leicht darüber sich ja viele Serienwiderstände zu bewegen scheinen.

Nicht nötig wäre das Poti wohl auch bei 600 Ohm Kopfhörern, da die Bedeutung des Serienwiderstandes bei diesem Größenverhältnis schwindet. Möglicherweise gilt das auch für besonders niederohmige KH von <= 30 Ohm, wenn der deutlich größere Serienwiderstand sich allmählich wie eine Konstantstromquelle auswirkt.

Zu bedenken ist, daß es nicht auf die absolute Klangqualität ankommt, sondern auf den möglichen Unterschied zwischen CD-Signal abgehört über den KH-Out des CDPs und andererseits den KH-Out des Vollverstärkers.

Gruß
paga58
Inventar
#12 erstellt: 30. Mrz 2010, 00:33
Hi,

den Ausgangswiderstand kann man mit einigen Methoden messen. Relativ ungefährlich auch für Laien geht so:

Mit einem Dauersignal von ein paar hundert Hertz die Ausgangsspannung messen OHNE dass etwas am Ausgang hängt
-> Wert A

Dann einen 100 Ohm Widerstand als Last nehmen und nochmal die Spannung (ist unter Last niedriger) messen
-> Wert B

Nun rechnen: A-B. Das Ergebnis der Rechnung mal 100 nehmen, dann durch B teilen ergibt den Ausgangswiderstand der Kopfhörerbuchse.

Von gleichen Testbedingungen kann man ausgehen, wenn sich Geräte im Ausgangswiderstand um weniger als 5% unterscheiden und auf gleiche (<2% Unterschied)Leerlaufspannung eingestellt sind.

Gruß

Achim
Hörschnecke
Inventar
#13 erstellt: 30. Mrz 2010, 22:39

paga58 schrieb:
Hi,

den Ausgangswiderstand kann man mit einigen Methoden messen. Relativ ungefährlich auch für Laien geht so:

Mit einem Dauersignal von ein paar hundert Hertz die Ausgangsspannung messen OHNE dass etwas am Ausgang hängt
-> Wert A

Dann einen 100 Ohm Widerstand als Last nehmen und nochmal die Spannung (ist unter Last niedriger) messen
-> Wert B

Nun rechnen: A-B. Das Ergebnis der Rechnung mal 100 nehmen, dann durch B teilen ergibt den Ausgangswiderstand der Kopfhörerbuchse.

Von gleichen Testbedingungen kann man ausgehen, wenn sich Geräte im Ausgangswiderstand um weniger als 5% unterscheiden und auf gleiche (<2% Unterschied)Leerlaufspannung eingestellt sind.

Gruß

Achim


Danke für den Anstoß, die Methode hatte ich leicht variiert schonmal in einem anderen Thread benutzt, um die Ausgangsimpedanz von CDP-Ausgängen zu bestimmen - aber hier ist sie natürlich besonders nützlich, da keiner die Schaltpläne meiner getesteten Geräte vorliegen hat.

Meine beiden Meßwiderstände waren 97,7 und 97,9 Ohm, so daß ich unter Berücksichtigung dieser abweichenden Werte folgende Serienwiderstände im Denon CDP und VV ermittelt habe:

CDP: 350 Ohm (R), 339 Ohm (L)
VV: 381 Ohm (R), 381 Ohm (L)
(Alle Messungen mit einem 400 Hz Testton von CD)

Audiophilanthrop scheint es mit seiner Abschätzung ganz gut getroffen zu haben, daß die vorsintflutlichen Serienwiderstände in zeitgenössischen Kopfhörerausgängen deutlich über der IEC-Norm von 120 Ohm liegen können.

Deine Meinung, paga58, zu gleichen Testbedingungen teile ich allerdings nicht ganz. Wenn möglich, sollte sich eine Toleranzgrenze nicht auf die Leerlaufspannung beziehen, sondern besser auf die Spannung unter Last, sprich über eingestecktem Kopfhörer. Und ob desweitern 5% Unterschied im Serienwiderstand von unterschiedlichen Kopfhörerausgängen schon hörbar sind, sehe ich nicht ausreichend von Dir begründet.

Gruß


[Beitrag von Hörschnecke am 30. Mrz 2010, 22:42 bearbeitet]
paga58
Inventar
#14 erstellt: 30. Mrz 2010, 23:52
Hi,

die beiden Abweichungen (LL und Ri) hängen voneinander ab und wirken noch mit dem Impedanzverlauf des Kopfhörers zusammen. "Meine" Abweichungen sorgen bei allen denkbaren Kopfhörern für eine Übereinstimmung zwischen beiden Testkandidaten von < 0,5dB.

Dein 600 ohm Hörer ist nicht ganz so kritisch bei den Widerständen, obwohl man sagt, dass die Lastimpedanz bei Spannungsanpassung 5x (besser 10x) größer als die Quellimpedanz sein soll. Gebräuchlich sind aber niederohmigere Hörer, Ohrstöpsel haben 32 ohm und laufen am MP3 in Spannungsanpassung und bei einem 300ohm Ausgang in Stromanpassung, was einen ganz anderen Sound ergeben kann.

Da Kopfhörer nicht immer einen linearen Impedanzverlauf haben, ist die Vorgabe von 120 ohm insofern günstig, da Hersteller von Hörern ihre Modelle damit planen können, Minigeräte mit 3V Betrieb funktionieren aber mit diesen Widerständen nur leise, was die Kundschaft nicht so schätzen würde, und verschwenden dabei noch Batteriestrom. Drum baut da niemand solche Widerstände ein.

Mein standardmäßig benutzter Yamahaverstärker hat einen Ausgang von 180 ohm, ein sep. Kopfhöreramp von 22 ohm.
Nur auf gleichen Betriebspegel abgeglichen hat ein teurer Aiwa Minihörer am Yamaha einen totalen "Loudnesssound", mit Reihenwiderstand am Kopfhörerverstärker klingt er dann auch schlecht.
Ein AKG klingt mit Yamaha genial, mit KHamp zu schlapp. HIER ist wirklich ein Feld, wo Änderungen zu deutlichen Effekten führen und da Widerstände billig sind auch kein großer Aufwand.

Gruß
audiophilanthrop
Inventar
#15 erstellt: 31. Mrz 2010, 18:37

Hörschnecke schrieb:
CDP: 350 Ohm (R), 339 Ohm (L)

Also wohl 330 oder 680||680 Ohm. Ziemlich hoch für 'nen CDP, mein oller Onkyo hat 220||220, effektiv also 110 Ohm. Schwach, Denon... aber so kann man auch 'nen "warmen" Klang hintricksen.

Hörschnecke schrieb:
VV: 381 Ohm (R), 381 Ohm (L)

Also wohl 390 Ohm (oder 750||750). Etwa Onkyo-VV-Niveau.

Der hörbare Unterschied zwischen diesen zwei Geräten sollte eher gering sein.

Hörschnecke schrieb:
Audiophilanthrop scheint es mit seiner Abschätzung ganz gut getroffen zu haben, daß die vorsintflutlichen Serienwiderstände in zeitgenössischen Kopfhörerausgängen deutlich über der IEC-Norm von 120 Ohm liegen können.

Kunststück, hab ja auch 'n paar Schaltpläne rumfliegen

Die kleinen Yammis haben z.B. 680 Ohm 1 W drin. Bei Sonys ist's unterschiedlich, von 470 bis 680 Ohm.

Es gibt tatsächlich einige Hörer, die etwas Baßunterstützung in Gestalt von ein bißchen Serienwiderstand zu schätzen wissen, das spielt sich dann aber eher im Bereich 47-120 Ohm ab.
Hörschnecke
Inventar
#16 erstellt: 31. Mrz 2010, 19:30

audiophilanthrop schrieb:

Also wohl 330 oder 680||680 Ohm.


... ich hoffe, ich verstehe Dich richtig. Du meinst also entweder 330 Ohm als einfacher Widerstand in Serie oder alternativ einen Spannungsteiler aus zwei 680 Ohm Widerständen direkt über dem KH-Ausgang (was dann in Verbindung mit 0 Ohm Innenwiderstand der Spannungsquelle wie eine Parallelschaltung der beiden 680 Ohm Widerstände aussieht)?

Kann man denn pauschal sagen, was gebräuchlicher ist? Der einfache Serienwiderstand oder die zwei Spannungsteilerwiderstände? In einem Deiner Beiträge klang es bereits so, als wenn die "Spannungsteiler-Schaltung" eher nur von alten Pioneers verwendet wird.

Ich kann selber das Beispiel des NAD C300 beitragen, der gemäß Schaltbild am Ausgang der Endstufe nur einen 220 Ohm Serienwiderstand für den KH hat.


audiophilanthrop schrieb:

Schwach, Denon... aber so kann man auch 'nen "warmen" Klang hintricksen.


... also "warm" würde ich den Klang am CDP-KH-Ausgang (genauso am VV-KH-Out) aber nicht bezeichnen. Im Gegenteil, eher Richtung zischelnd und spitz. Kann aber gut sein, daß das in erster Linie der Charakterzug des HD-540ref ist.

Gruß


[Beitrag von kptools am 04. Apr 2010, 20:06 bearbeitet]
audiophilanthrop
Inventar
#17 erstellt: 01. Apr 2010, 20:35

Hörschnecke schrieb:

audiophilanthrop schrieb:

Also wohl 330 oder 680||680 Ohm.

... ich hoffe, ich verstehe Dich richtig. Du meinst also entweder 330 Ohm als einfacher Widerstand in Serie oder alternativ einen Spannungsteiler aus zwei 680 Ohm Widerständen direkt über dem KH-Ausgang (was dann in Verbindung mit 0 Ohm Innenwiderstand der Spannungsquelle wie eine Parallelschaltung der beiden 680 Ohm Widerstände aussieht)?

Nee, schon direkt parallel. Erhöht die Belastbarkeit. Vermutlich waren zwei 1/2-W-Widerstände zuweilen billiger als ein 1-W.

Hörschnecke schrieb:
Kann man denn pauschal sagen, was gebräuchlicher ist? Der einfache Serienwiderstand oder die zwei Spannungsteilerwiderstände?

Klar das erstere. Was in Sachen Kopfhörerausgang etwas auf sich hält, hat für gewöhnlich gleich einen separaten Verstärker mit OP (z.B. 4556), ggf. mit Class-AB-Treiberstufe. Da ist man dann aber z.B. bei Onkyo schon bei A-9555 und TX-SR876. Angesichts dessen ist ein Standalone-KHV (schon ein preiswertes Modell um 200€ hängt solche Schaltungen ab) gar nicht mehr sooo teuer.

Hörschnecke schrieb:
... also "warm" würde ich den Klang am CDP-KH-Ausgang (genauso am VV-KH-Out) aber nicht bezeichnen. Im Gegenteil, eher Richtung zischelnd und spitz. Kann aber gut sein, daß das in erster Linie der Charakterzug des HD-540ref ist.

Mit Sicherheit. Ich habe ja auch noch einen im Einsatz, und er klingt nicht ganz unähnlich einem HD580, aber etwas rauhbeiniger. Gut präsenter Höhenbereich, Absenkung in den oberen Mitten (in den Öhrstöpselmic-Messungen vom Flauschigen schön zu sehen). Paßt ganz gut zum leicht warmen und etwas diffusen Onkyo DX-6920 (wohl kein Wunder an Jitterarmut, der Gute).
Hörschnecke
Inventar
#18 erstellt: 02. Apr 2010, 15:06
Danke für Deine Erläuterung.

Ich habe nun den etwas kleineren Serienwiderstand des CDP gegenüber dem Vollverstärker mit einem Hilfsmittel angeglichen. Mit folgendem provisorischen Adapter kann ich den Serienwiderstand stufenlos um bis zu 47 Ohm pro Kopfhörerkanal vergrößern:



Damit hat man zusätzlich zur gleichen Lautstärke am Kopfhörer nun auch noch den gleichen Innenwiderstand der Quelle. Konkret habe ich also den CDP-KH-Ausgang plus Adapter und den KH-Ausgang des Vollverstärkers einem Hörtest mittels des Sennheiser HD-540ref unterzogen.

Das Ergebnis ist das gleiche geblieben. Ich höre auch mit diesem verbesserten Aufbau einen Unterschied und dieser ist groß genug, daß ich - vor die Wahl gestellt - keinesfalls lange Musik über den KH-Ausgang des Vollverstärkers hören wollte, sondern über den des CDP. Ich sehe meine These bestätigt, daß der "Umweg" des Signals über einen Vollverstärker das Signal mehr (oder anders) beeinträchtigt, als der "direktere" Weg über den KH-Ausgang des CDP. Indirekt natürlich auch, daß Verstärker so etwas wie Eigenklang haben.

Für die technisch Interessierten, hier noch die rohen Werte. Testsignal war ein 400 Hz Sinus (-10 dB) von CD:

Leerlaufspannungen:
CDP-KH-Ausgang:
(R) 191,5 mV
(L) 165,0 mV

VV-KH-Ausgang:
(R) 192,6 mV
(L) 164,4 mV

Spannung bei eingestecktem Kopfhörer:
CDP-KH-Ausgang + Angleichung des Serienwiderstandes:
(R) 125,4 mV
(L) 108,5 mV

VV-KH-Ausgang:
(R) 125,5 mV
(L) 108,0 mV

Vorgenommen wurde der Abgleich, indem ich erst im Leerlauf die Ausgangsspannungen aller Vergleichsgeräte auf den gleichen Wert eingepegelt habe (auch unter Zuhilfenahme des Balance-Reglers wegen der Kanalungleichheit). Dann habe ich den KH in den VV gesteckt und die Spannung unter dieser Last gemessen. An diese erhaltenen Werte habe ich den CDP-KH-Out ebenfalls unter Last dann angeglichen, indem ich den Adapter mit den beiden Trimmpotis verwendet habe. Hätte ich 100-Ohm- statt 47-Ohm-Trimmer im Haus gehabt, hätte ich mich noch genauer an den Wert von 108,0 mV am Verstärker annähern können.

Gruß


[Beitrag von Hörschnecke am 02. Apr 2010, 17:35 bearbeitet]
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Impedanzwandler Kopfhörerausgang auf Line (Verstärkereingang
HJS04 am 06.04.2004  –  Letzte Antwort am 07.04.2004  –  3 Beiträge
Pioneer A-717 Kopfhörerausgang
Sound123 am 10.07.2008  –  Letzte Antwort am 15.07.2008  –  2 Beiträge
Kopfhörerausgang an Line IN ?
fluffi am 14.09.2006  –  Letzte Antwort am 15.09.2006  –  2 Beiträge
Lautstärke Kopfhörerausgang
GOR-GOR am 26.11.2018  –  Letzte Antwort am 28.11.2018  –  8 Beiträge
Cyrus 8 Kopfhörerausgang
atari-junkie am 09.01.2005  –  Letzte Antwort am 13.01.2005  –  12 Beiträge
Equalizer mit Kopfhörerausgang gesucht
bergmanr am 14.11.2006  –  Letzte Antwort am 17.11.2006  –  10 Beiträge
Endstufe an Kopfhörerausgang des Verstärkers?
Altgerätesamler am 17.01.2008  –  Letzte Antwort am 18.01.2008  –  3 Beiträge
Verstärker mit gutem Kopfhörerausgang gesucht
didi.h am 17.02.2007  –  Letzte Antwort am 17.02.2007  –  2 Beiträge
Aktivmodul an Kopfhörerausgang
Dirk1989 am 14.07.2008  –  Letzte Antwort am 15.07.2008  –  3 Beiträge
Kopfhörerausgang an Verstärker. Qualitätsprobleme (Impedanz?)
holzchole am 28.06.2005  –  Letzte Antwort am 29.06.2005  –  6 Beiträge
Foren Archiv

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.830 ( Heute: 3 )
  • Neuestes Mitgliedggabor
  • Gesamtzahl an Themen1.551.386
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.545.063