DSP bei SVS SB12 PB12 etc.

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_demo_hifi_
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 29. Jan 2013, 13:31
Hallo,

könnte mir mal jemand erklären, was DSP im Zusammenhang mit dem SVS Subwoofer bedeutet?
Ich dachte mit einem DSP hätte man die Möglichkeit Veränderungen/Anpassungen an die Raumakustik vorzunehmen. Aber mangels Fernbedienung/ Einstellmöglichkeiten am Subwoofer, ist das bei diesem Modell doch garnicht möglich??
+snofru+
Stammgast
#2 erstellt: 29. Jan 2013, 20:22
Das ist einfach nur eine Tiefbassentzerrung. Der untere Grenzfrequenz wird durch Equalizing in dem Bereich einfach ein Stück nach unten verschoben. Ohne DSP könnten die Woofer nicht linear so tief runter spielen wie sie es tun. Dies nutzen heute fast alle Hersteller ab einer gewissen Preisklasse.
Ab dem PB12 Plus haben die Enstufen zusätzlich nochmal 2 parametrische Equalizer, mit denen Raumanpassungen/Modenbekämpfung möglich sind. Ähnliches findet man teilweise auch bei anderen Herstellern.
Für eine gezielte gute Raumanpassung ist das aber meist viel zu wenig. Spezielle DSP wie das DSpeakerAntimode sind hier wesentlich leistungsfähiger.
_demo_hifi_
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 30. Jan 2013, 12:46
Danke für die Antwort. Dachte schon, da liegt vielleicht doch noch ne Fernbedienung bei

Wobei ich ja feststellen muss, dass man bei SVS mit den Frequenzangaben etwas hinterm Berg hält. Beim SB 12 finde ich auf deren Webseite lediglich eine Frequenzangabe 23-270 Hz +/- 3 dB unterhalb des Frequenzgang Diagramms, welches so klein abgebildet ist, dass man die Beschriftung der Achsen nicht lesen kann. (auch zum maximalen Schalldruck finde ich keine Angaben)

Alles in allem keine sonderlich beeindruckenden Daten trotz DSP ... oder?? Also noch verstehe ich "als Laie" den Hype um diese Subs nicht so recht. Gut, man könnte sagen Wow, trotz mittelgroßem Gehäuse wird sogar ein durchschnittlich tiefer Bass erzielt. (Vgl. Sunfire HRS-8,10,12 erreichen niedrigere Frequenzen bei geringeren Gehäuseabmaßen.)
+snofru+
Stammgast
#4 erstellt: 30. Jan 2013, 20:14
Also wenn du den gleichen Tiefgang in der gleichen Preisklasse suchst, dann gib dir mal Mühe da was zu finden. Da gibt es nicht viel was da mithalten kann. Im Gegensatz zu vielen Konkurrenzfirmen (Canton z.B.) schreibt SVS da keine Phantasiewerte hin, sondern die Woofer erreichen diese Werte wirklich mit -3dB bei groundplane Messungen (im Freien!) mit 2m Abstand.
Maximalpegel gibt fast überhaupt kein Hersteller an. Die Werte von Klipsch z.B. haben mit einer groundplane Messung gar nichts mehr zu tun. Die stellen die Woofer in eine Raumecke (1/8 space) und messen mit 1m Abstand. Im Tiefbass musst du da 18 dB abziehen wenn es vergleichbar werden soll. 6dB für den doppelten Abstand, und nochmal je 6dB für jede zusätzliche Grenzfläche

Die Sunfire sind nochmal ein ganzes Stück teurer. Da kostet der 8" schon mehr als der SB12-NSD.
Sunfire macht keinerlei Angaben wie die Frequenzgangmessungen zustande kommen und der Maximalpegel wurde im Raum gemessen ("inc room gain", d.h. 2 zusätzliche Begrenzungsflächen + kleiner Raum mit Druckkammereffekt)
Unterhalb der tiefsten Mode in einem Raum steigt der Pegel zu den noch tieferen Frequenzen hin mit 12dB/Oktave an. So bekommt man natürlich wunderschöne untere Grenzfrequenzen (vor allem mit geschlossenen Woofern mit sanften roll off) und Maximalpegel ...

Hier gibt's Werte von 2m groundplane Messungen:
http://www.data-bass.com/systems
Ich wage mal die wenig gewagte Prognose das die Sunfire der gleichen Preisklasse im direkten Pegelvergleich keine Sonne sehen würden
ehemals_Mwf
Inventar
#5 erstellt: 31. Jan 2013, 02:23
Moin,
_demo_hifi_ (Beitrag #3) schrieb:
... Gut, man könnte sagen Wow, trotz mittelgroßem Gehäuse wird sogar ein durchschnittlich tiefer Bass erzielt. (Vgl. Sunfire HRS-8,10,12 erreichen niedrigere Frequenzen bei geringeren Gehäuseabmaßen.)

Es sollte klar sein -- DSP hin oder her --,
die untere Grenzfrequenz ...vergleichbar gemessen ... ist für Aktiv-Subs keine Königsdiziplin mehr , so wie im Passivbereich.
Aktiv ist nahezu alles möglich (EQ).

Die Geschichte hat natürlich 2 Seiten.
Jeder Boost am untersten Ende kostet Maximalpegel, der entweder
-- mit noch mehr Verstärkerleistung erzwungen werden muss (solange die Mechanik es noch hergibt),
und /oder
-- via Soft-Limiter /dynamischer EQ o.ä. kaschiert wird.

Anders ist die Miniaturisierung nicht möglich.
Die auch hier im Forum gern betriebene Rechnung (*) nur nach Membranfläche bzw. max. Verschiebevolumen wirkt da etwas antiquiert,
sie ignoriert Fortschritte im Speaker-Management.

Gruss,
Michael

(*) -- zur Dimensionierung /Anpassung von Aktivsubs an passive Main-LS
_demo_hifi_
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 31. Jan 2013, 12:47
Prima Liste, sehr informativ (schade, dass keine Sunfires drauf sind). Vielen Dank auch für die Erklärungen, welche sich einem durch die reinen Herstellerangaben nicht erklären bzw. schwer ableiten lassen.

Noch eine Frage: Was macht das DSP (speziell das des SVS SB12) wenn man den Gain runterdreht? Nähert sich die Kurve dann der Linearität (also der gleichen Lautstärke über einen größeren Frequenzbereich), oder werden mit dem Gain auch die niedrigen Frequenzen im Pegel gesenkt? Handelt es sich also um eine starre oder eine dynamische Regelung?

In diesem Zusammenhang bin ich auch auf eine interessante Liste gestoßen:
http://www.code-knacker.de/dba.htm
Erschreckend sind die Angaben zur Kinderspielzeugpistole.


[Beitrag von _demo_hifi_ am 31. Jan 2013, 12:51 bearbeitet]
Alberto-ArendalSound
Inventar
#7 erstellt: 31. Jan 2013, 16:09
Wenn du Messungen sehen willst:

http://www.audioholi...b12-nsd-measurements

Diese Messungen darfst du nur mit gleich durchgeführte Messungen vergleichen. Die "typische Angaben" von Datenblätter sind meistens im Raum bei 1m, bzw. ziemlich undefiniert.

DSP arbeitet dynamisch, so dass der Subwoofer beim Maximalpegel nicht verzerrt, aber so gut wie möglich das Eingangsignal wiedergibt. Ausserdem dient dazu, dass der Subwoofer eine bestimmte Klangcharacteristik hat.
_demo_hifi_
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 31. Jan 2013, 17:15
Nach den Diagrammen klappt das also verständlicherweise nicht perfekt, aber es ist durchaus zu erkennen, dass man genau diese Annäherung zu erreichen versucht.
Diese DSP Geschichte klingt für mich also alles in allem nach einem must have - gerade bei geschlossenen SW!
+snofru+
Stammgast
#9 erstellt: 31. Jan 2013, 18:29
Idealerweise fängt ein geschlossener Woofer da sanft mit 12dB/ Oktave abzufallen, wo der Roomgain (+12dB/ Oktave in einem "kleinen" geschlossenen schallhartem Raum: keine Fenster, Türen, etc .) einsetzt. So kommt man ebenfalls sehr weit linear in den Frequenzkeller runter.
Ohne DSP schaffen kleine Woofer die Frequenz der tiefsten Raummode aber oft nicht linear.
DSP-Woofer fallen dann unter ihrer f3 für gewöhnlicher steiler als 12dB/Oktave ab. Wenn man in dem Bereich noch weiter entzerren würde, dann überschreitet man irgendwann die maximale Auslenkung die das Chassis verträgt
Da die wenigsten Hörräume dem idealen geschlossenen schallhartem Raum entsprechen, ist die Tiefbassentzerrung aber nicht unbedingt eine schlechte Idee. Bis zu einem gewissen Pegel funktioniert das ganze ja super und hat gegenüber externen DSP den Vorteil das man bei gehobenen Pegeln nicht mal eben das Chassis physisch zerstören kann


[Beitrag von +snofru+ am 31. Jan 2013, 18:31 bearbeitet]
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