B&W ASW 608 vs SVS SB12+

Hallo,
hier mal ein kleiner Erfahrungsbericht von mir über obige Subwoofer.

Den SVS besitze ich nun schon seit einigen Jahren und habe ihn mir wegen der im Internet ubiquitär positiven Meinungen gekauft.
Er ist bei mir in eine 2.1 Kette eingebunden; zum ausschließlichen Musik hören.
Ich habe ihn kürzlich mittels eines Yamaha RX-V 2600 Av Receivers als Bassweiche (Trennung bei 6o Hz) und einem AM 8033 als
RaumEQ in meinem Raum auch endlich ordentlich im Griff; er geht jetzt ohne störendes dröhnen bis ca. 23 Hz runter und harmoniert sehr gut mit den Front LS.

Ein 2. Subwoofer für eine bessere Bassverteilung im Raum spukte mir immer schon im Kopf herum. Aber einen 2. SB12+ in glossy black zu bekommen ist nicht ganz einfach,
2 SVS SB 12 NSD nicht ganz günstig und außerdem fand ich den Bass mit dem SVS immer etwas auf der softeren Seite (was ich allerdings nie wirklich in Frage stellte,
denn der SVS ist ja schließlich ein geschlossener Subwoofer und überall für seine Präzision gepriesen). Deshalb suchte ich nach alternativen Subwoofern die speziell
für Musik geeignet sind, die in doppelter Ausführung auch bei mir stellbar sind (also eigentlich kleiner als ein SB 12+) und zusammen nicht über 1000 Euro kommen.

Gordenfreeman hier aus dem Forum erwähnte den B&W ASW608, den er sich sehr bewusst für Musik ausgesucht hätte.
In anderen Foren traut man dem ASW608 so gar nichts zu.
Kleinster und billigster Sub von B&W; kann ja gar nichts taugen; kein Tiefgang; kein Pegel und bei den Gewinnmargen von B&W kann da ja nur billigster Schrott drin verbaut sein…...

Aber da er eigentlich recht günstig ist, so dass man sich auch leicht 2 davon anschaffen kann, er schön klein ist und ebenfalls wie der SVS ein geschlossener Subwoofer ist
und es zufällig auf ebay einen günstigen jungen Gebrauchten gab, habe ich mich entschlossen ihn mal auszuprobieren.

Beim ersten Checken der Lieferung war ich doch etwas erschrocken über den Winzling und dieser Mini-Membran, so dass er erst mal 4 Wochen bei mir im Büro herumstand
bis ich ihn nach Hause gebracht habe (ich habe ihm nach dem ich ihn gesehen habe, nämlich auch nichts mehr zugetraut).

Dann ging allerdings alles recht schnell.
Über meinem Urlaub wollte ich ihn auch nicht im Büro stehen lassen und habe ihn dann doch mal nach Hause gebracht. Angeschlossen
(sogar gleich über das AM8033 welches ja für den SVS eingemessen ist), alle EQs auf null, Phase auf null (da Sub direkt neben LS)
und Lautstärke grob per Gehör eingestellt und los gelegt.

Mir ist erst mal die Kinnlade runter geklappt. Wohooo, was für ein Punch, was für ein konturierter und differenzierter Bass!

Ich habe erst mal meine ganzen Bassstarken Scheiben durchgezappt: Yello – Touch, Me’Shell Ndegéocello – Comfort Woman, Maxwell – Embrya,
diverse Depeche Mode Sachen und etwas härte Prog-Rock Sachen mit Double Base Geschichten.
Ja das war der Bass wie er mir gefiel: trocken und schnell.
Da fehlte, zumindest bei der bis dahin gehörten Musik, auch nichts an Tiefgang oder wirkte irgendwie dünn.
Klar irgendwelche 16Hz Orgeltöne von der Pomp & Pipes wurden nicht mehr wieder gegeben, aber da tat sich auch der SVS schwer
und so etwas hör ich eigentlich auch nur als Showcase Musik.

Welche Pegelreserven der Kleine hat, kann ich nicht beurteilen, da ich bei mir nicht wirklich aufdrehen kann (Empfindliche Nachbarn).
Für mich sind also genügend Reserven da und mit einem 2 ASW 608, was ja das eigentliche Ziel der ganzen Aktion war schon gleich 2 mal ;).

Ich bin sehr gespannt wie zwei sauber eingepegelte und mit AM eingemessene ASW 608 klingen und wie tief sie dann messtechnisch
in meinem Raum letztendlich spielen (Nachdatenblatt so um die 30 Hz), aber das muss dann noch bis zu den kalten Herbsttagen warten.
Der ASW 608 ist sicherlich kein Subwoofer im eigentlichen (Heimkino)Sinne, sondern eher eine sehr gute Tieftonerweiterung für Musik.

Tja und der SVS?
Er mag ohne Zweifel seine Tugenden haben. Für einen geschlossenen Sub guten Tiefgang und ganz ordentliche Pegelreserven dank einer kräftigen Endstufe.
Er hat ein wirklich sehr komplettes Anschluss-Panel mit allem was man braucht (oder auch nicht; z.B PEQ).
Aber die Präzision wurde wohl primär von Leuten beurteilt die aus der Heimkinowelt kommen und da mag er wohl präziser sein als manch andere,
aber in dieser Disziplin ist er wohl noch nicht der Weisheit letzter Schluss.


Mein persönliches Fazit (wohl eine altbekannte Binsenweisheit):
Ich habe jahrelang auf Grund von Internetberichten mit einem Subwoofer gehört, dessen Vorzüge ich entweder nicht brauchte oder nicht ausreizte,
statt mir einen Subwoofer zu suchen der meine eigentliche Ansprüche erfüllt. Deshalb nie drauf hören was irgendwer in irgendwelchen Foren schreibt,
sondern immer selbst hören, dann findet man schon dass, was am bestem zu einem selbst passt.

Gruss

Knut

P.S. Hier gibt es noch einen sehr ausführlichen Bericht über den ASW 608 von Gordenfreeman.

Möchte aber eine Korrektur für alle Quellen. PC ist zwar die "Hauptquelle" aber ich möchte ebenso Korrekturen für Konsolen etc