Geschlossener- oder Bassreflex sub

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Ragnar
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 23. Okt 2003, 13:58
Hi,
ich baue gerade an einem 133 Liter (erstmal passiv)Subwoofer.
Da ich nicht auf puren Schalldruck sondern auf präzise kraftvolle Bässe aus bin, habe ich mich für eine geschlossene Bauform entschieden.
Haltet ihr das für richtig?
Es handelt sich um eine Eckkonstruktion, deshalb bin ich am Zweifeln od ich das Reflektionsverhalten nicht ausnutzen sollte oder ob das üppige Volumen des Subs nicht genügt?

Gebt mir Bitte ein Statement...

Danke
Ragnar
US
Inventar
#2 erstellt: 23. Okt 2003, 14:20
Hallo Ragnar,

ob das Volumen genügt oder nicht hängt von den TSP´s ab.
Du solltest also das Ergebnis vorher simulieren.
Eins vorab: Bei Treibern mit niedriger Güte von 0,25 bis 0,4 wirst du eine Entzerrung brauchen.

Gruß, Uwe
Hifi-Jens
Stammgast
#3 erstellt: 23. Okt 2003, 14:31
Hmm, also wenn ICH nochmal einen Subwoofer bauen würde (habe schon 5 Stück gebaut), dann nur noch Bandpass. Abgrundtief, mehr Druck untenrum geht nicht. Geht wirklich bis in den Keller. Allerdings ist die Abstimmung nicht so leicht wie bei einem geschlossenen Sub.
Aber schau mal wie tief du mit nem geschlossenen runterkommst. 50Hz ? Meine Bandpass-Subs liefen von ca. 35Hz - 70Hz mit richtig Druck- und staubtrocken !

Jens
Ragnar
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 23. Okt 2003, 14:34
Hi
Kannst du mir das mir der Entzerrung im Detail erklären?
Danke

Ragnar
Mad_Dog
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 23. Okt 2003, 15:05
Hi!
Also erst einmal folgendes: Das Volumen von 133 Litern ist in keiner Weise aussagekräftig, inwiefern es lieber ein Baßreflex- oder ein geschlossenes System sein soll. Das hängt davon ab, wie groß das Chassis ist, das eingebaut wird, bzw. von seinem Q-Wert (die sogenannte "Güte"), seinem äquivalenten Luftnachgiebigkeitsvolumen, seiner Freiluftresonanz und seinem Frequenzgang.
Gehen wir zuerst mal von einem geschlossenen Gehäuse aus:
Als "Einbaugüte" Qtc (Gütewert in eingebautem Volumen) strebt man in der Regel einen Wert von etwa 0,7 an, das bedeutet, daß der Frequenzgang eine bestimmte für das Ohr angenehme Kurve ohne "Überschwinger" im Bereich der Resonanzfrequenz annimmt.
Wird das Gehäusevolumen weiter vergrößert, sinkt die Resonanzfrequenz, der Qtc wird kleiner und die Frequenzkurve flacher. Das klingt dann zwar sehr unaufdringlich, der Lautsprecher kann auch relativ niedrige Frequenzen abgeben, allerdings ist der Kennschalldruck in diesem Bereich dann schon sehr niedrig, das Ganze klingt dann etwas schwach auf der Brust. ;-)
Bei zu kleinem Volumen steigt der Qtc, der Frequenzgang bekommt eine Überhöhung und klingt dann meist sehr hohl. Der Kennschalldruck ist dann im Bereich der Überhöhung (meistim Bereich von etwa 80 bis 130 Hz, abhängig von Chassis und Volumen) sehr groß, fällt aber bei fallender Frequenz sehr stark ab. Diese Charakteristik haben zumeist Billiglautsprecher, die dann zwar laut klingen, aber keinen echten Tiefbaß erzeugen können.
Ein Baßreflexsystem hat die Eigenschaft, im Bereich der BR-Resonanz (abhängig von Volumen, Rohrfläche und -länge) den Kennschalldruck anzuheben, typische Werte für Resonanzwete liegen zwischen 25 und 50 Hz, abhängig von Qtc und Resonanzfrequenz des Chassis im entsprechenden geschlossenen Volumen. Man erhält dann einen kräftigeren Baß im Bereich der Reflexabstimmung, der effektive Q-Wert steigt im Vergleich zum gleich großen geschlossenen Volumen.
Fazit: Es ist (jedenfalls für audiophile Ohren) nur dann empfehlenswert, ein Baßreflexsystem zu bauen, wenn der Qtc in geschlossenem Volumen deutlich unter 0,7 liegt. Den müßtest Du dann erst einmal für das von Dir ausgesuchte Chassis in den 133 Litern errechnen. Falls Du keine exakten Daten für das Chassis hast: Pi mal Daumen (ungefähre Durchschnittswerte, ohne Gewähr!) braucht ein 20cm-Baß für ein BR-System mindestens 25 Liter, ein 25cm-Chassis midestens 50 Liter und ein 30er mindestens 80 Liter. Diese Werte sind allerdings nur ungefähre Richtwerte! Tendenziell sinkt der Q-Wert mit größerer bewegter Masse und größeren Magneten (bezogen auf dieselbe Chassisgröße), ebenso haben weich eingespannte Langhüber in der Regel kleinere Q-Werte als härter eingespannte Chassis. Also: Je weicher und schwerer (bei gleicher Baugröße), desto geringer darf das Volumen sein und desto niedriger die untere Grenzfrequenz im gleichen Volumen. Leider sind dies dann auch fast immer die teureren Lautsprecher. Ein relativ leichter und hart eingespannter Baß ist meist aufgrund seiner hohen Q-Werte für Baßreflexanwendungen (jedenfalls in zivilen Gehäusevolumen) ungeeignet.
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