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Frequenzweiche vor Verstärker?+A -A |
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Autor |
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PyroRider
Neuling |
#1 erstellt: 21. Sep 2021, 09:26 | |
Hi, ich wollte mir gerne zum basteln und experimentieren den Class-D Amp nachbauen den GreatScott auf Youtube mal gebaut hat, zusätzlich wollte ich gerne mit einer Frequenzweiche (Tiefpassfilter) in einen zweiten Verstärker nur die tiefen Töne für einen Subwoofer einspeisen, jedoch hab ich im Simulator (falstad circuit simulator) das Problem dass alle meine online berechneten Tiefpass LC(LCR) Filter nicht wirklich funktionieren und noch viel zu viele mittel und hohe Töne durchlassen. Ist es irgendwie allgemein nicht möglich Frequenzbänder vor dem Verstärker zu trennen? Alle Frequenzweichen die ich online gesehen habe sind auch immer erst zum Anschluss nach dem Verstärker.
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Hüb'
Moderator |
#2 erstellt: 21. Sep 2021, 09:53 | |
Hallo, vor dem Amp trennt man üblicherweise mit einer aktiven Weiche. Kann es sein, dass Du mit passiven Bauteilen hantiert hast? Beispiel für eine sehr preisgünstige Variante (die ggf. eines Adapterkabels XLR->Cinch bedarf). Ob der Kauf wirtschaftlich sinnvoll wäre, dürfte von den konkreten Komponenten abhängen. Viele Grüße Frank |
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PyroRider
Neuling |
#3 erstellt: 21. Sep 2021, 10:00 | |
Ja ich habe versucht das ganze als passive Weiche zu machen, habe von Audio nicht soo die Ahnung XD ich will jetzt mal im Simulator testen wie sich eine aktive Weiche verhält |
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Reference_100_Mk_II
Inventar |
#4 erstellt: 21. Sep 2021, 10:08 | |
Es gibt zwei (drei) Gattungen von Frequenzweichen: 1) Passive Weichen mit großen Kondensatoren (1µF bis weit in den 100µF Bereich), großen Spulen und fetten Widerständen. Passiv weil sie ohne jegliche Elektronik auskommen und einfach nur das große, starke Ausgangssignal eines Endverstärkers "bearbeiten". Diese finden sich dann auch in passiven Lautsprecherboxen und bilden zusammen mit den Impedanz- und Frequenzgängen der verwendeten Lautsprecherchassis eine Einheit. 2a) Aktive Weichen mit kleinen Kondensatoren (10nF bis vielleicht 1µF), Widerständen und Operationsverstärkern. Aktiv weil diese Frequenzweichen, die darin verwendeten OPVs, eine eigene Betriebsspannung brauchen. Solche Weichen finden sich in Geräten welche dann ebenfalls als Aktive Frequenzweiche bezeichnet werden. Sie werden VOR den Endverstärkern in die Signalkette eingeschleift und verwenden zumeist Cinch- und XLR-Anschlüsse. Als Beispiel sei mal die LD Systems X 233 aus dem PA Bereich genannt. 2b) Aktive Weichen in digitaler Bauweise mit Microprozessor (DSP - Digital Signal Processor). Aktiv weil auch diese Weichen eine eigene Betriebsspannung benötigen. Digital weil diese Weichen das analoge Eingangssignal mit einem Analog-Digital-Wandler in für Microprozessoren verständliche Digitalsignale wandeln, diese dann mithilfe von Algorithmen verarbeiten und dann wieder mit einem Digital-Analog-Wandler zurückwandeln. Sie werden VOR den Endverstärkern in die Signalkette eingeschleift und verwenden zumeist Cinch- und XLR-Anschlüsse. Es gibt auch solche die direkt digitale Signale annehmen können. Als Beispiel sei mal das MiniDSP genannt. Auch sind solche DSPs Teil eines jeden AV-Receivers. Wenn du eine Weiche VOR einem Verstärker verbauen möchtest, brauchst du eine aktive Weiche. Klassisch analog (2a) oder digital (2b) ist egal. Aber eine passive Weiche (1) ist dort fehl am Platz. |
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PyroRider
Neuling |
#5 erstellt: 21. Sep 2021, 10:32 | |
Wusst ich garnicht dass man da so weit unterscheidet, danke auf alle Fälle für deine Tipps :) |
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BassTrap
Inventar |
#6 erstellt: 21. Sep 2021, 10:34 | |
Die Frequenzen per Crossover aufzuteilen alleine, reicht nicht. Es sollte auch die Phase von Sub und Mains angleichbar sein, sonst kommt es zu Auslöschungen im Crossover-Bereich oder der Sub muß je nach seinem eigenen Delay gar vor den Mains aufgestellt werden. Steht er hinter den Mains, müssen die Mains verzögert werden. Ein miniDSP 2x4 HD bzw. DDRC-24 (=2x4 HD plus Dirac Live) z.B. kann sowas. |
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PyroRider
Neuling |
#7 erstellt: 21. Sep 2021, 13:17 | |
Was bedeutet das? Wiegesagt, ich kenne mich kaum mit Audio aus |
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Hüb'
Moderator |
#8 erstellt: 21. Sep 2021, 13:32 | |
Das sind halt weitere Anpassungen im Zusammenspiel Sub-/Hauptlautsprecher abseits der reinen Trennfrequenz, wenn man es (je nach Anspruch) gut/ vernünftig/ überhaupt/ perfekt machen will. |
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BassTrap
Inventar |
#9 erstellt: 21. Sep 2021, 23:55 | |
Schall breitet sich ja als Welle aus. Spielen zwei Lautsprecher denselben Ton ab, überlagern sich zwei Wellen. Bei einem Ton mit z.B. 80Hz beträgt die Wellenlänge 343m/s (Schallgeschwindigkeit ) dividiert durch 80Hz = 4,3m (Meter). Steht von Dir z.B. der eine Lautsprecher 3m entfernt, der andere nur 85cm (2,15m Differenz = halbe Wellenlänge von 80Hz), kommt der 80Hz-Ton vom weiter entfernten Lautsprecher ja um eine gewisse Zeit, nämlich genau um die halbe Periodenlänge von 80Hz, später bei Dir an. Kommt also gerade vom einen Lautsprecher ein Wellental an, kommt vom anderen ein Wellenberg an, die beiden sich überlagernden 80Hz-Töne hören sich sehr viel leiser an, als wenn beide Lautsprecher gleich weit von Dir entfernt stehen. Die beiden Töne löschen sich gegenseitig nicht vollständig aus (Welltal plus Wellenberg), da der nähere Lautsprecher dort, wo Du gerade stehst, lauter klingt als der, der weiter weg steht. Kannst ja mal einen 80Hz -Ton (oder auch 120Hz oder...) mit zwei Lautsprechern abspielen, im Zimmer umhergehen und hören, wie sich die Lautstärke je nach Standort im Zimmer verändert. Diese Phänomen hört man nur bei rel. tiefen Frequenzen, da dort die Wellenlängen weitaus länger sind als der Abstand beider Ohren. So, und das ganze auf Stereolautsprecher mit Subwooferunterstützung übertragen spielt sich in dem Frequenzbereich ab, in dem die Stereolautsprecher und der Subwoofer dieselben Töne abspielen, also im Übergangs/Crossoverbereich. Steht der Subwoofer z.B. 2,15m weiter weg als die Stereolautsprecher und würden alle drei das zugespielte Tonsignal gleichzeitig abspielen (der Sub per Low-Pass-Filter limitiert, die Stereolautsprecher per High-Pass-Filter limitiert oder gar gänzlich unlimitiert), würde der Bereich um 80Hz herum leiser klingen als die restlichen Frequenzen. Low- und High-Pass-Filter schneiden das Signal ja nicht schlagartig ab, weswegen bei z.B. 80Hz Trennfrequenz der Sub ja auch noch rel. laut bei 100Hz spielt und die Stereolautsprecher noch rel. laut bei 60Hz (wenn sie denn so weit runter kommen). |
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