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Vergleichstest: "Cyburgs Needle" und "Goldkehlchen"+A -A |
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Autor |
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Granuba
Inventar |
#1 erstellt: 09. Okt 2005, 17:10 | |
Da ist er nun, der erste Test. Er dient erstmal nur als Versuchsträger, ausführlichere Test werden folgen. Deswegen fangen wir erstmal klein an, um genau zu sein: Ich kenne keine Lautsprecher, die im Fullrangebetrieb weniger Membranfläche nutzen. Getestet wurde in meinem Zimmer im reinen CD-Betrieb (Technics SL-PS 770D) am Musical Fidelty E10, über die Verkabelung werde ich nicht weiter diskutieren. Hier die Testkandidaten: Fertig aufgebaute Lautsprecher freundlicherweise zur Verfügung gestellt von: akustik art, Kiel Inh.: Christian Reuchlein Kontakt: info@akustik-art.de Needle Kosten: Chassis um 20 Euro, Sperrkreis je nach Bauteilen ab 5 Euro, nötiges Zubehör weitere 5 Euro. Bauaufwand: Wenig anspruchsvoll, bei genauem Zuschnitt sollten keine Probleme auftreten, die Holzkosten sind gering, Eine fast schon als Klassiker zu bezeichnende einmal gefaltete TQWT mit dem TangBand W3-871S. Sie überraschte mich im doch recht anspruchsvollen Hörtest bei unterschiedlichen Musikmaterial. Gehört und gebaut hatte ich sie zwar schon vorher, doch so richtig auf Herz und Nieren hab ich sie nie getestet. Ich musste des öfteren zu meinen "Referenzlautsprechern" umschalten und mich davon überzeugen, daß zumindestens Membranfläche und Volumen für ordentlichen Bassbetrieb unverzichtbar sind. Denn die Needle ist definitv fullrangetauglich und überzeugt im Mittel und Hochton, absolut unauffällig. aber detailiert im Klang, beinahe schon als neutral zu bezeichnen. (Und ich sehe das als Kompliment, andere Breitbänder müssen rigeroser einbremst werden per Sperrkreis!) Über den Bass braucht man eigentlich nicht weiter diskutieren, knapp 30cm² Membranfläche setzen da schon physikalische Grenzen. Aber: Der Bass ist präsent bis knapp 60Hz und eigentlich vermisst man nichts, man sollte sich aber darüber im klaren sein, daß der Klang bei stärkeren Bassattcken in der Musik doch leidet. Aber dazu habe ich mich schon einige Zeilen vorher ausgelassen. Die oft gestellte Frage nach möglichem Pegel beantworte ich mal so: Ja, sie können laut genug, um die Mitbewohner zu ärgern! Mehr aber auch nicht... Das Chassis selber ist für knapp 20 Euro wirklich ausgezeichnet verarbeitet: Extravagante Konstruktionsdetails sucht man vergebens, aber mehr kann für den Preis wirklich nicht verlangen! Messdaten des W3-871S: TSP: RDC: 6,65 Ohm SD: 32,00 cm² Qm: 5,56 Qe: 1,35 Qt: 1,09 fs: 148,33 Hz VAS: 0,86 l Mms: 1,92 g Rms: 0,35 kg/s Cms: 0,60 mm/N B*L: 2,85 Tm SPL: 85,02 db 1W/1m SPL: 85,82 db 2.83V/m Die TSP sind nicht wirklich praxisgerecht, eine geschlossene Bauweise oder die getestete TQWT bzw. auch TML scheinen die einzigen möglichen Bauformen. In der Needle wird ein Sperrkreis empfohlen, der einen Schlenker um 1Khz beseitigt: 0,56mH (1mm Draht), 6,8µF, 6,8Ohm Die Bauteile müssen parallel verschaltet werden und dann in die Plusleitung gehängt werden. "Goldkehlchen" Kosten: Chassis um 30 Euro, Sperrkreis je nach Bauteilen ab 5 Euro, nötiges Zubehör weitere 5 Euro. Bauaufwand: Sehr einfach zu bauen, die Holzkosten sind sehr gering. Das Goldkehlchen überrascht doch mit sehr kompakten Ausmaßen, kein Wunder, der Omnes begnügt sich mit schnödem Bassreflex im Gegensatz zum technisch verwandten TangBand. Im Gegensatz zu diesem besitzt er eine 4Ohm Schwingspule und ist deswegen auch im Schnitt etwas lauter, ebenso liegen die Verzerrungswerte ab 200Hz weit unter dem des Tangbands. Zum Höreindruck: Für den Bass gelten ähnliche physikalische Limitierungen, Bassgewitter braucht keiner zu erwarten. Wandnah aufgestellt ergibt sich ein ähnlicher Tiefgang wie bei der Needle, generell ist diese aber im Vorteil. Aber: Der Omnes spielt lässiger, wenn mal wieder ein Schlagzeug spielt, was sich auch auf die mögliche maximale Lautstärke auswirkt. Nicht nur, daß der Omnes generell lauter kann (4Ohm, deswegen höherer Wirkungsgrad), er klingt auch bei gleichem Pegel unangestrengter. Und jetzt wird es leider subjektiv: Das Goldkehlchen wirkt einfach lebendiger als die Needle, Stimmen kommen authentischer und der Hochton weiß wirklich zu begeistern, einem guten Hochtöner macht er allerdings keine Konkurrenz. Im Breitbandsektor kenne ich aber nichts in dem Preisbereich, was besser klingt. Mehr kann man im Fazit lesen. Bauplan: http://dl4.rapidshar...OmnesAudio_BB3BR.PDF Das Gehäuse wird mit einer halben Matte Sonofil bedämpft, das BR-Rohr (Durchmesser: 3,5cm, Länge: 12cm) wird dabei freigelassen. Die optimale Abstimmung liegt bei 10cm Länge, die BR-Rohre waren im Test noch nicht gekürzt. Das Chassis ist wirklich sauber verarbeitet, der Korb besteht im Gegensatz zum TangBand aus Kunststoff, der Magnet aus platzsparendem Neodym, ist also ebenso unproblematisch für Röhrenfernseher oder PC-Monitore. Zudem braucht der Omnes keine Zwangsbeatmung wie sein nächster Verwandter, d.h. Ausfräsungen hinter dem Chassis sind wohl nicht notwenig, aber bestimmt auch nicht sinnlos. Aber als ich dieses Chassis zum ersten Mal in der Hand hielt, musste ich mich aber doch fragen, ob das wirklich kein Hochtöner ist.... Messdaten des Omnes Audio BB3.01: Klirrverhalten bei 85 und 95dB TSP: RDC: 3,7 Ohm SD: 30 cm² Qm: 2,72 Qe: 0,61 Qt: 0,50 fs: 106,3 Hz VAS: 1,27 l Mms: 2,25 g Rms: 0,55 kg/s Cms: 1 mm/N B*L: 3,02 Tm SPL: 86,02 db 2.83V/m (?) Die TSP sind schon praxisgerechter, im kleinen Bassreflexgehäuse erreicht er knappe 70Hz, wandnah gehts auch etwas tiefer. Das "Goldkehlchen" ist ein Prototyp für einen anderen Lautsprecher, den ich in einem Kurztest auch noch vorstellen werden. Der WAF ist auf jeden Fall recht hoch, lasst euch überraschen.... Vielleicht läuft das Chassis auch in der Needle, leider kann ich das jetzt nicht testen. Im Goldkehlchen wird ein Sperrkreis empfohlen, der den ansteigenden Mittelton ein wenig ausbremst: 0,56mH (1mm Draht), 10µF, 3,3Ohm Je nach Raum wird empfohlen, den Wert des Widerstandes zu variieren, d.h. in schlecht bedämpften Räumen darf der Widerstand auch etwas größer werden und umgekehrt. Weiterhin kann man für den Schlenker bei ~9Khz noch einen Sperrkreis einbauen: 0,07mH, 3,9µF, 15 Ohm Die 0,07mH erhält man durch abwickeln einer größeren Spule oder durch paralleles Verschalten von 0,18 und 0,12mH. Der Tip stammt von Udo Wohlgemuth. (Die im Hörtest beschriebene "Lebendigkeit" kann man evtl. auch auf diesen Peak zurückführen, allerdings bezweifle ich das, das wird aber ein Test mit Sperrkreis klären.) Die Bauteile müssen parallel verschaltet werden und dann in die Plusleitung gehängt werden. Eventuell lässt sich dieser 9Khz-Schlenker auch mechanisch glattbügeln, wie ein Vergleich der Körbe zeigt: Wie man sieht, besitzt der TangBand einen etwa 0,5mm hohen Übergang von der Sicke zum Korb, dieser fehlt beim Omnes und dies verursacht eventuell diesen Peak. Der Entwickler vor Ort meinte, dies lies sich auch durch Anbringen einer etwas modifizierten Front beseitigen, ich halte euch auf dem laufenden. Fazit Ich mache es mir wirklich nicht einfach, beide Konzepte haben ihre Vorteile, speziell die Needle ist vollkommen ausreichend auch ohne zusätzlichen Subwoofer. Sie klingt objektiv betrachtet ausgewogener, überzeugt mit dezentem Bass, Mittel- und Hochton klingen auch absolut überzeugend. Müsste ich mich spontan entscheiden zwischen Omnes und TangBand: Der BB3.01 wäre meine Wahl, er klingt einfach erwachsener, aber nicht so ausgewogen wie die Needle! Allerdings bekäme er ein neues Gehäuse, im "Goldkehlchen" ist er nur bei wandnaher Aufstellung zu empfehlen. Für ein FAST bietet er sich geradezu an, denn dank höherem Wirkungsgrad lässt er sich durchaus auch mit einem 8´´ Tieftöner betreiben, die Trennfrequenz sollte dann aber bei knapp 300-350Hz liegen. Aber das gibts ja auch schon für den TangBand, man müsste mal diese beiden Konzepte gegeneinander testen...8) Link zur Testdiskussion: http://www.hifi-foru...=104&thread=4872&z=1 Weiterführende Links: Einige Grundlagen zur TQWT: www.quarter-wave.com Thread zur Needle mit Bauplan: http://www.hifi-foru...2341&back=&sort=&z=1 [Beitrag von Granuba am 09. Okt 2005, 17:48 bearbeitet] |
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