Umgang mit Formvlies

Formvlies ist wohl die einfachste, wenn auch nicht die billigste Methode, sich den Traum vom GFK Ausbau zu erfüllen. Da schon des öffteren Anfragen diesbezüglich waren, hab ich mich dazu entschlossen, mal einen kleinen Workshop zu entwerfen, der einen leichten Überblick geben soll.

Für solche Arbeiten benötigt man:

-Laminierharz + Härter

-Pinsel ( wenn ihr diese mehrfach verwenden wollt, ist ACETON das einzig zu empfehlende Reinigungsmittel, was aber meist mehr wie ein neuer Pinsel kostet*g* )

-Gasmaske mit Kohlefilter

-Schutzhandschuhe


Anders wie bei herkömmlichen GFK Arbeiten, beötigt man hier i.d.R. nur eine Schicht bzw. Arbeitsgang. Eine Schicht Vlies ergibt ordentlich durchgetränkt, eine Wandstärke von ca. 5mm. Diese sollten für DoBo`s oder allgemeine Formgebungen ausreichen. Der Einsatz von 2 oder mehreren Schichten, empfiehlt sich nur bei Subgehäusen.

Zuerst baut man sich ein Grundgestell, auf das das ganze später gespannt wird. Hier sollte schon darauf geachtet werden, dass es möglichst viele, unterschiedlich hohe oder einfach unterschiedlich angewinkelte Befestigungspunkte gibt, sodas man schöööööön viel Schwung in die form bekommt.

Das Grundgestell muss vorallem beim einsatz von Formvlies extrem stabil gebaut sein, denn hier verwendet man eine Härterzugabe von 10-15%, was eine enorme Wärme- und Spannungsenwicklung mit sich führt. Ist also das Gestell nicht stabil genug, so kann es in der Härtephase verzogen werden und seine 100% Passform verliern.



Ist das Grundgestell gebaut, so bezieht man es nun mit dem Vlies und tackert dieses an später nicht sichbaren Stellen fest. Hier sollte schon möglichst die Endform des Werkstückes erreicht werden, so spart man sich später sehr viel Spachtel- und Schleifarbeit.



Ist die gewünschte Form erreicht, so kann man mit der Tränkung beginnen. 1m² Ultrafix Formvlies "frisst" i.d.R. gut 3Liter Polyesterharz, welches man sich vorweg, in der passenden Menge bereit stellen sollte. Ich persönlich bevorzuge eine Härterzugabe von 10-15%. Die fertig zubereitete Mixtur schüttet man grösszügig über das gesamte Konstrukt, bis dieses komplett durchgeweicht ist. Wie lange nun die 100% Durchhärtung benötigt, kann ich euch leider nicht sagen, denn diese geschiet bei mir immer über Nacht.



Jetzt haben wir eigentlich schon unser fertiges GFK Teil in der Hand. Überstehende Stücke kann man mit der Bandschleifmaschiene oder per Winkelschleifer entfernen.

So, der wichtigste Teil wäre getan. Nun benötigen wir eine glatte Oberfläche, sowohl für den Einsatz von Leder, Filz, Teppich als auch Lack. Ich persönlich trage nur ungern GFK an sich ab, weil man so unnötig Wandstärke vergibt und bevorzuge das Füllern mit Feinspachtel. Bis wirklich jede grobe Vertiefung aus dem Vlies aufgefüllt ist, werden ca. 2-3 Spachtel/Schleifdurchgänge nötig sein.



Nun müsstet ihr schon eine sattelfähige Oberfläche haben. Entscheidet ihr euch nun für ein lackieren eures Werkstückes, so ist noch einiges mehr an Arbeit von nöten.

Um das Teil lackierfähig zu gestalten, müssen nun alle, auch noch so kleinen Poren geschlossen werden. Hierzu benutzt man Füller oder Spritzspachtel. Eines von Beiden wird nun aufgetragen, wieder abgeschliffen und das so oft, bis eben alle Vertiefungen/Poren/Schleifrillen gefüllt sind. Zum Abtragen der Schichten habe ich ein Schleifpapier mit einer Körnung von 300 benutzt, zu den zwei letzten Durchgängen p500 Nass-Schleifpapier. Je nach eurer Vorarbeit, können gut 10 Arbeitsgänge nötig werden.





Nun habt ihr euer lackierfertiges, in meinem Fall Seitenteil und könnt dies zum Lackierer bringen oder euch selbst versuchen...................................VIEL SPASS

Wen es interessiert, so ging es bei mir weiter-->

















Mal sehen, vielleicht mach ich auch noch ein "High-End-Badezimmer-Tesapollengitter-in-Unterhosen-Lackierworkshop"

de butcher gerd hat eine Homepage ... .

Spaß beiseite:
de_butcher_gerd ist auch an andere Stelle zum Thema Audio unterwegs,
...
Doorboardbauanleitung

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