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60er Jahre Uralt-Box neu "aufpeppen"+A -A |
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Autor |
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Gelscht
Gelöscht |
#1 erstellt: 06. Apr 2006, 11:04 | |||
Vorweg: Zum Ersten - bitte nicht lachen über mein Anliegen ;-) Zum Zweiten - Ich weis selbst, daß man einem Waschmittelkarton keinen "High-End Klang" enlocken kann - ich beschäftige mich selbst schon 2-stellige Jahre mit dem Selbstbau... Also folgendes: Ich bekam durch Zufall diese "Grundig Hifi Raumklang-Boxen" aus dem Ende der 50er Jahre zum Preis einer Schachtel Kippen vor die Tür gestellt. Da konnte ich irgendwie einfach nicht "Nein" sagen und nun stehen die Teile hier im Sektionsraum. Eine Box war im Eimer, Bespanung zerrissen, Lautsprecher kaputt. Die andere habe ich am Röhrenverstärker auf "Neutral" angeschlossen und das Urteil war vernichtend. Ok - raumfüllender Klang, das Konzept der runden Box ist auch gar nicht mal so verkehrt aber durch das einfache Breitbandkonzept leider irgendwie "Englisch" also sehr mittenbetont und wenn da mal ein ordentlicher Kontrabass richtig tief runter geht merkt man die Gehäuseresonanzen extrem deutlich. Klar - keine Bedämpfung im Gehäuse, sehr dünnes Wandmaterial, kein richtiges Resonanzrohr sondern einfach nur eine eckige Pseudo-Bassreflexöffnung und von einer Abstimmung irgendeiner Art kann natürlich keine Rede sein. Eigentlich verständlich, da damals die Betonung bei "Tonmöbeln" eindeutig auf "Möbel" lag - das Hifi-Gedöns musste sich primär stilistisch an die Umgebung anpassen. Man erinnere sich nur an die guten alten Musiktruhen in Deutscher Eiche mit Golddecor etc (die ich übrigens selbst oft aufarbeite) :-) Nun stehe ich seit gestern Abend vor der Überlegenung, wie man aus diesem verunglückten Blumenständer wieder etwas halbwegs Gutklingendes zaubern kann. Optisch ist leider nicht mehr viel zu machen, die Boxen werden abgeschliffen, dann aussen mit Echtholz Klebe- (kein Bügel-) Furnier neu aufgepeppt, Bespannung mit gediegenem, dem Furnier angepasstem Bespannstoff. Primär sollen die Boxen dann Jazz & Klassik dienen und werden durch einen alten 70er Jahre 4x EL84 Röhrenverstärker angetrieben. Gehäusevolumen der Box ist ca. 26l Zum Technischen habe ich mir auf die Schnelle 3 Varianten ausgedacht: 1. Klassische Bassreflex 2-Wege Bestückung: Die Ovaltreiber werden durch die selben aber funktionsfähigen Typen ersetzt und durch geschlossene Hochtöner, ebenfalls aus der Vintage-Ecke ergänzt, dazu eine einfache 6dB-Weiche mit Trennung bei 16KHz und gut ist. Bassreflexöffnung "vernünftig" berechnen und entsprechend modifizieren. Gehäusebedämpfung durch Einkleben von Weichfasermatten und experimentell etwas Dämmwolle. Fertig. 2. Die aufwändige Methode Auf die abnehmbare Schallwand wird eine Mini-TML mit einem 10er oder 13er konstruiert und die alte Bassreflexöffnung mit einbezogen. Betonung auf Tief-Mittelton bis ca 12KHz und dazu noch ein hart aufgehängter klassischer Mittel/Hochtöner für "oben" mit einer 12dB Weiche im eigenen, geschlossenem Gehäuseteil. Gehäusedämpung ist dann nicht mehr primär notwenig jedoch muss der Boden wegen des veränderten Schwerpunktes mit einem kleinen Backstein beschwert werden :-) 3. Perlen vor die Säue Anstelle des Ovallautsprechers kommt eine KEF-Passivmembran zum Einsatz, die von einem 10er Treiber in einer in die Schallwand montierten geschlossenen Box "angepustet" wird. Reflexöffnung verschließen. Da müsste man ein wenig experimentieren... Für den Mitteltonbereich kommt eine separater Treiber und für den Hochtonbereich könnte ich aus meiner Bastelkiste ein paar alte NOS Elektrostaten von Grundig mit einfacher Röhrenansteuerung verwenden :-) Aber ich glaube, DIE Abstimmung wird schwierig... Also falls jemand noch kreative Ideen oder Vorschläge für das kleine Experiment hat - immer her! |
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psone
Hat sich gelöscht |
#2 erstellt: 06. Apr 2006, 11:47 | |||
Hi also "verbasteln" wäre ja auch schade, nur weil du sie günstig bekommen hast. Wenn du die Dinger nicht richtig magst (was ich gut verstehn kann!!!) gib sie doch vieleicht lieber ab. Ich bin sicher du findest einen Liebhaber der die Dinger liebend gerne restaurieren möchte und vieleicht springt auch mehr als ne Schachtel Kippen bei raus. grüsse, matze |
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Gelscht
Gelöscht |
#3 erstellt: 06. Apr 2006, 12:20 | |||
Zuerst habe ich auch daran gedacht sie "ordentlich" zu restaurieren, was ich mit anderen Teilen normalerweise auch mache. Das ist hier aber leider vergebene Liebesmühe. Das Holz ist extrem wasserfleckig (Blumenuntersetzer) und hat tiefe Schrammen, die man so nicht mehr herausbekommt da man jegliche Spachtelei aufgrund der Maserung natürlich sieht. Also neu Furnieren. Das KO-Kriterium ist aber der originale Bespannstoff. Das Zeug bekommt man natürlich nicht mehr als Meterware, von einer anderen Box abziehen ist nicht, da ultrafest flächig aufgeklebt und bei einem Spezialisten, der Lautsprecherstoffe für Uraltradios nachwebt würde mich das bisschen Stoff als Sonderanfertigung gut 80 Euro kosten. Insgesamt käme man damit incl. Furnier und der Lautsprecher auf gut 120 Euro um den ursprünglichen Originalzustand wieder herzustellen. Bei einem Preis für sehr gute im Originalzustand um die 100 Euro pro Paar also ein echter "Totalschaden". Daher mein Gedanke "aus Alt mach Neu", denn schlimmer kann´s nicht werden. |
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WilliWinzig
Stammgast |
#4 erstellt: 06. Apr 2006, 12:29 | |||
Hallo Andre, vor einer grundlegenden Umgestaltung würde ich die Teile mit passenden alten Chassis - vielleicht mit zusätzlichem Hochtöner ausprobieren. Kontaktiere doch mal den: http://www.amoenkediek.de/audiopics/web/startframe.htm Der kann Dir sicher weiterhelfen. Gruß Michael |
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psone
Hat sich gelöscht |
#5 erstellt: 06. Apr 2006, 12:38 | |||
uhhps, ich sehen es war völlig unnötig dein Vorhaben zu hinterfragen - du kennst dich 10mal besser aus meiner einer! nevermind, matze |
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Gelscht
Gelöscht |
#6 erstellt: 06. Apr 2006, 14:24 | |||
Hallo Michael, das mit den Lautsprechern ist nicht so das Problem, seit ich mich seit einiger Zeit zusätzlich mit Röhrentechnik und der Restauration alter Röhrenradios beschäftige. Was dabei alles an Geräten und Musiktruhen aus der Nachbarschaft zusammeggekommen ist passt auf keine Kuhhaut mehr und ich habe dafür zum Glück inzwischen ein gut gefülltes Lager an Ersatzteilen - Eben auch an Greencones und andere Vintage-LSPs. Aber gute Adresse - Danke! Da werde mich wegen anderer Lautsprecher mal in Verbindung setzen! Ich hatte dem Gedanken folgend gerade einen Ersatzlautsprecher (allerdings nicht gematcht) im Schnellverfahren angeschlossen, dazu eine 08/15 2-Wege 6dB Weiche mit geschlossenem Hochtöner obenauf und leider bleibt es dabei - es klingt vom Grundkonzept nach dumpfer Sardinenbüchse im Gewölbekeller. Dabei stehe ich Breitbandkonzepten durchaus positiv gegenüber, aber das hier ist leider nur vermurkst. Ohne effektive Anpassungen und Dämpfungen ist da leider nicht viel zu machen. Ich glaube auch nicht, daß die Modifikation der Frequenzweiche sehr viel bringen wird. Der Lautsprecher an sich ist bestimmt nicht schlecht, würde sich an einer offenen Schallwand aber wesentlich besser machen. Das Gehäusekonzept ist auch ok aber beides passt irgendwie nicht wirklich zusammen...
Ich glaube, daß können wir Gegenseitig kaum festlegen. Jeder hat irgendwo seinen grundeigenen Erfahrungsschatz, was nicht heist, daß man nicht immer wieder etwas dazulernen kann! |
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WilliWinzig
Stammgast |
#7 erstellt: 06. Apr 2006, 15:23 | |||
Umso besser! Nur für BR dürften die wenigsten alten Radio-Chassis taugen. Für den Einsatz in rückseitig offenen Gehäusen mußte die Güte zwangsläufig hoch sein. Wenn Du Dir auf der o.g. Homepage Frequenzgänge ansiehst, wird im Grunde auch schnell klar warum das Gehäuse zur Unterstützung mitschwingen "muß". Nur hat das mit HiFi nichts mehr zu tun. Meine Experimente mit Isophon P2031 (20cm x 31cm) haben mich hinsichtlich des Basses selbst in einer großen Schallwand mit 4 Stück nicht überzeugen können. Dabei hatten die mit 65 Hz (Herstellerangabe) noch eine akzeptabel niedrige Freiluftresonanz. Beiträge mit Fotos finde ich immer schön. Nur sähe ich auch gern das Chassis. Gruß Michael |
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Gelscht
Gelöscht |
#8 erstellt: 06. Apr 2006, 16:17 | |||
Ja, da kommt ordentlich Resonanz auf :-) Grundsätzlich finde ich immer noch, daß das beste Messmittel das eigene Gehör und etwas Erfahrung ist. Es sei denn man ist "UmptaUmptaUmptaBumpfBumpfBumpf.." geschädigt
Lustigerweise waren exakt diese Chassis auch in einer alten Siemens-Truhe (ich glaube, mit einen ST Klangmeister) verbaut, da hatte ich auch den Testlautsprecher her. Hier die Bilder vom Chassis (ist der kaputte, wollte den anderen jetzt nicht nochmal rausschrauben) |
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WilliWinzig
Stammgast |
#9 erstellt: 06. Apr 2006, 20:15 | |||
Mit der Kapselung der Magneten hat man sich damals aus mir unverständlichen Gründen sehr viel Mühe gegeben. Waren die Ferritmagneten etwa spröder als heute? Der Schaumstoff dürfte eine eklig klebrige Konsistenz haben. Luxus ist die hinterlüftete Zentrierung. So ähnliche habe ich vor Jahren auch ausgeschlachtet. Es waren aber eigentlich nie passende Paare zusammengekommen. Die sind dann im Rahmen meiner Experimente immer irgendwie auf der Strecke geblieben. Zur Umgestaltung der Box: Wenn Du nichts gegen Breitbänder hast wäre auch ein FAST eine artgerechte Nutzung. Vor Einführung der Kalotten waren die recht gebräuchlich. Für angenommene 30 l BR kann ich Dir den KW-160-2694 empfehlen. Der kostet bei Pollin 5,95 und ist ein ganz ordentlicher kleiner Baßlautsprecher. Beim Breitbänder bestimmt der Geldbeutel die Wahl. Bei recht niedriger Trennfreqenz (300-400 Hz) reichen wohl gut 85 dB/W. Müßte man mal simulieren. Gruß Michael |
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