Was bringt ein Sperrkreis beim Breitbänder ???

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macke_das_schnurzelchen
Inventar
#1 erstellt: 05. Sep 2005, 08:59
Hallo zusammen,

da ich jetzt schon häufiger gelesen habe, dass ein Sperrkreis z.B. den Bassbereich verbessern soll.

iredboarisch schrieb:
Die fast selben Klangattribute wie Sie Fullrange so bildlich beschreibt, treffen auch auf "meine" FT zu. Lediglich dass hier ein Sperrkreis aus 1,5mH Luftspule + 5,8 Ohm Widerstand verbaut ist. Dieser ist zwar nicht dringend erforderlich, jedoch verbessert er den Klang doch merklich. Speziell die der Bassbereich profitiert ungemein davon.

Steht auch noch hier: http://www.hifi-foru...ad=4450&postID=32#32

Das man mit einem Sperrkreis einen Hoch-, Tief- oder Bandpassfilter aufbauen kann, ist mir klar.

Könnt Ihr mir Erfahrungen oder Detailbeschreibungen Eurer Sperrkreise geben.

Ich habe zwei Fostex FE208ESigma verbaut.

Gruß und schon mal danke für die Antworten.
A._Tetzlaff
Inventar
#2 erstellt: 05. Sep 2005, 14:19
Hallo Schnurzel
Die meisten BBs haben starke Überhöhungen im Mittelton- bis Präsenzbereich. Da das Gehör in diesem Bereich recht empfindlich ist, werden sie als besonders deutliche Verfärbungen wahrgenommen. Der Sperrkreis bügelt das dann aus. Je nachdem, wie breitbandig und laut die Überhöhung ist, wird der Tieftonbereich nach der Korrektur tatsächlich lauter wahrgenommen; ist aber gehörpsychologisch bedingt, der Bass wird ja nicht lauter. Der Sperrkreis besteht m. W. aus einer Parallelschaltung von Spule, Kondensator und Widerstand; ob bei Fehlen eines der Teile das Ding noch als Sperrkreis bezeichnet wird, weiß ich nicht. M. W. kommt die Sperrwirkung durch Resonanz zw. L und C zustande.
Ob der Sperrkreis nötig ist, ist Geschmackssache. Die meisten BBs sind drauf angewiesen, wenns um HiFi und nicht irgendeinen "Klang" geht. Zumindest profitierten alle von mir bisher gehörten BBs vom Einsatz der Korrektur. Viele verzichten halt drauf.


[Beitrag von A._Tetzlaff am 05. Sep 2005, 14:19 bearbeitet]
macke_das_schnurzelchen
Inventar
#3 erstellt: 05. Sep 2005, 14:22
Hallo A._Tetzlaff,

ich gehöre dann wohl zu viele, da ich keine Sperrkreise verwende.

Um den Mittenbuckel weg zu bekommen, benutze ich den Equalizer vom Yamaha RX-V 1500.
Die Einstellungen sind aber nur sehr gering. (-2dB bei 400HZ, 1kHz, 2kHz).
Gibt es Vorteile, die sich durch einen Sperrkreis ergeben werden?

Gruß
usul
Inventar
#4 erstellt: 05. Sep 2005, 14:27
Im Prinzip machst du mit deinem Equalizer genau das, was der Sperrkreis auch tut. Es gibt also keinen Grund, einen Sperrkreis einzubauen.
Verbessern könnte ein Speerkreis das nur, weil du ihn genauer
abstimmen kannst und nicht auf die Equalizereinstellungen des Receivers angewiesen bist (das es sich um einen grafischen EQ handelt, kann man damit nicht beliebige Frequenzgangsanpassungen machen). Aber das ist wohl eher theoretischer Natur.
A._Tetzlaff
Inventar
#5 erstellt: 05. Sep 2005, 14:42
Vorteile ergeben sich wohl erstmal durch den Einsatz des EQs. Als da wären: keine passiven Bauteile zw. Amp und Box, Variabilität durch die Einstellbarkeit des EQs. Allerdings eignen sich oft nur vollparametrische EQs zur Korrektur, da beim Graphic-Eq weder Bandbreite noch Frequenz eingestellt werden können. Also Finger weg! Ich habe noch keinen BB damit glattbekommen. Ein gut abgestimmter Sperrkreis, zB meiner Picolino bringt eine so deutliche Verbesserung, da lohnt kein EQ. Nachteil des Eqs ist, das dieser viele Verstärkungsstufen beinhaltet; im Sinne von Hi-End kontraproduktiv. Ein simpler Sperrkreis hat nur 3 Teile im Signalweg; hochwertige Teile an dieser Stelle verursachen kaum merkliche Verluste. Wie geagt, einmal das LCR-Glied vernünftig abgestimmt, besser und preiswerter als Eq. Ich persönlich bevorzuge Sperrkreise, weil EQ bäbä ist (meine Meinung, bitte keine Drohungen). Wenn der Klang Dir gefällt, sehe ich keinen Grund, einen Sperrkreis zu verwenden. Aber Versuch macht bekanntlich klug.
(Da war wohl jemand schneller)


[Beitrag von A._Tetzlaff am 05. Sep 2005, 14:43 bearbeitet]
funny1968
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 05. Sep 2005, 14:46
Ich benutze einen digitalen Equalizer (Behringer) statt Weiche.
geist4711
Inventar
#7 erstellt: 05. Sep 2005, 14:57
die nachteile eines sperrkreises sollte man aber nicht verschweigen.
es geht wirkungsgrad verloren, die gesamt-impedanz der box steigt, das impulsverhalten und damit dynamik der box wird verschlechtert.

mfg
robert


[Beitrag von geist4711 am 05. Sep 2005, 14:58 bearbeitet]
A._Tetzlaff
Inventar
#8 erstellt: 05. Sep 2005, 22:33
Richtig, aber:
-darin liegt die Wirkung
-s.o.
-vernachlässigbar
Hochwertige Bauteile vorausgesetzt, sind klangliche Einbußen ggü. dem Klanggewinn durch den Sperrkreis untergeordnet. Ich für meinen Teil nehme halt kein Billigschrott und halte die Kabel kurz. Richtig eingesetzt, erzielt man mit passiver Filtertechnik die besten Ergebnisse. Sonst wären ja auch alle Passivboxen vom Markt.
doctormase
Inventar
#9 erstellt: 05. Sep 2005, 22:52
hallo!

auch bedenken sollte man die gewinn bringende wirkung eines sperrkreises auch für die "ungebügelten" bereiche. da überpräsenzen meist auch mit verzögertem ausschwingen verbunden sind, sollte das bedämpfen dieser logischerweise förderlich für das restliche spektrum sein.

auch wenn das nicht das passendste beispiel ist - zur veranschaulichung evtl gut:
wie präzise "spielt" ein vom bass geschüttelter hochtonkonus an einem bb?

lieg ich falsch?

beste grüsse!
dr.m

edit: wo wir schonmal dabei sind; mit welcher art testton wird eigentlich ein wasserfall gemessen?


[Beitrag von doctormase am 05. Sep 2005, 23:01 bearbeitet]
A._Tetzlaff
Inventar
#10 erstellt: 05. Sep 2005, 23:39
Der Sperrkreis verbessert nicht das Ausschwingverhalten des Lautsprechers. Man kann zwar bei Mehrwegboxen durch (Sperr- häufiger aber) Saugkreise resonanzbehaftete Bereiche ausblenden, aber am Ausschwingen ändert sich nichts. Es wird lediglich vermieden, dass der LS mit Frequenzen beaufschlagt wird, die er mit langem Nachschwingen wiedergibt.
Natürlich wird ein resonanzbehafteter Bereich eines BBs, der per Korrektur abgesenkt wird, weniger auffallen. Dass aber außerhalb des Wirkbereichs einer Korrekturschaltung eine Dämpfung wahrnehmbar wäre, ist unerwünscht und nahezu unhörbar.
Der durchgeschüttelte Hochtonkonus erzeugt Intermodulationsverzerrungen, die aber auch ohne Hochtonkonus auftreten. Die Neigung zu IM-Verzerrungen wird größer, je breiter das Frequenzband ist, je größer der Hub (und damit Lautstärke) und je kleiner die Membranfläche ist. Natürlich hat der HT-Konus auch unerwünschte Eigenresonanzen die ein verzögertes Ausschwingen provozieren, weshalb manche Hersteller drauf verzichten.
Ein Wasserfall beinhaltet das Ausschwingen eines LS bei allen Frequenzen, man könnte meinen, ein Rauschen dient als Testton. Allerdings wird der LS mit einem ganz kurzen Gleichspannungssignal befeuert; er schwingt dann mit all seinen Resonanzen aus, die man dann messen kann. Auch der Frequenzschrieb kann mit komplizierten Algorithmen (also Rechnerei) daraus ermittelt werden. Fachleute mögen mich bitte korrigieren, studiere kein Physik.
geist4711
Inventar
#11 erstellt: 06. Sep 2005, 11:05
anmerkung:
bei meinen BL's sind, auch mit hochwertigen bauteilen(mkp's,1,5mm-drahtspulen), die schlechteren dynamischen eigenschaften mit sperrkreis, hörbar.
diese sind also nicht zu vernachlässigen.
das mag bei anderen lautsprechern/konstruktionen anders sein, bei den BL's trifft es aber zu.
mfg
robert
A._Tetzlaff
Inventar
#12 erstellt: 06. Sep 2005, 13:07
Was meinst Du mit schlechterer Dynamik? So wie ich es verstehe, Kompression?
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