Unterschied zwischen Kugelwellen und einfachem Dreieck?

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rene.p
Stammgast
#1 erstellt: 27. Aug 2005, 08:14
Ich interessiere mich sehr für Kugelwellenhörner da ihnen ja unsagbare Klangeigenschaften nachgesagt werden.

Dummerweise ist der Nachbau von eben diesen nicht gerade einfach. Auf der Seite von AER bin auf diese Variante gestossen: http://www.aer-loudspeakers.de/de/frames1.html

Ups! Link funguniert nicht! Also hier das geklaute Bild:



Kann mir jemand den klanglichen Unterschied zwischen Kugelwelle und dieser Variante beschreiben?

Ich betreibe im Augenblick ein von KME vorgeschlagenem FAST mit FE206 und Eminence Delta 12LF, mit dem ich auf bis jetzt am glücklichstem bin.( nach Jericho, Voightpipe, Bassreflex (Origiginalvorschlag Fostex), TQWT - alles mit FE206)

Ich erhoffe mir durch das Horn stärkere Mitten und eine (noch) bessere Räumlichkeit.

Gruß, René


[Beitrag von rene.p am 27. Aug 2005, 08:18 bearbeitet]
Herbert
Inventar
#2 erstellt: 27. Aug 2005, 13:14
Hallo Renè,

"Kugelwelle" steht nur für die Erweiterungsfunktion des Hornes. Diese kann auch auf ein eckiges Horn wie das dargestellte angewandt werden.

"Eckige" Hörner haben gegenüber "runden" den Vorteil besserer Abstrahleigenschaften: Der Abstrahlwinkel in vertikaler und horizontaler Richtung kann unterschiedlich gewählt werden.

Gruss
Herbert
the_Interceptor
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 27. Aug 2005, 19:37
Es muß unterschieden werden zwischen einem Horn, dass der Tractrix-Funktion folgt, und einem Kugelwellenhorn. Das Kugelwellenhorn ist immer rund (!!!) und ermöglicht es den Schallwellen, sich ihrer Natur entsprechend kugelförmig auszubreiten, was Reflexionen im Horn vermeidet. Der Öffnungsverlauf des Horns folgt dabei der Tractrix-Funktion.

Der Öffnungsverlauf des Horns auf dem Bild kann ebenfalls der Tractrix-Funktion folgen, kann Schallwellen aber nicht in ihrer natürlichen Form erhalten, weil es nicht rund ist. Deshalb kann ein (recht)eckiges Horn zwar ein Tractrix-, aber kein Kugelwellenhorn sein.

Der Nachteil von Kugelwellenhörnern ist deren schwer handhabbare Größe und die aufwendige Fertigung.

Gruß
the Interceptor
rene.p
Stammgast
#4 erstellt: 28. Aug 2005, 07:44
Danke für Eure Antworten.

Die rechteckigen sind ja vergleichsweise einfach zu bauen. Währe für einen Versuch das richtige.

Wie berechnet man denn soetwas? Oder gibt es soetwas für den FE206E schon berechnet?


Gruß, René
Herbert
Inventar
#5 erstellt: 28. Aug 2005, 08:23
@ rene.p

Berechnungsformeln: http://melhuish.org/audio/horn.html

@ the interceptor

z.B. "Mitteltonhorn Hartung HM 9, 760x310x750 mm, Kugelwellenhorn untere Grenzfrequenz 220 Hz"

Aussage eines Konstrukteurs, der sich "ein wenig" mit Hörnern auskennt. Rund oder eckig? Hier scheint es eine Begriffsverwirrung zu geben.

Gruss
Herbert
the_Interceptor
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 28. Aug 2005, 08:33
Das Tractrix-Horn wird fälschlicherweise oft als Kugelwellenhorn bezeichnet. Die Verlockung ist ja auch groß, weil alle Kugelwellenhörner Tractrix-Hörner sind. Leider sind aber nicht alle Tractrix-Hörner auch Kugelwellenhörner.

Bei dem abgebildeten Horn breitet sich der Schall aber zumindest in horizontaler Richtung halbkugelförmig aus. Vollständige Halbkugeln erreicht man logischerweise aber nur mit runden Kugelwellenhörnern.



[Beitrag von the_Interceptor am 28. Aug 2005, 08:41 bearbeitet]
Herbert
Inventar
#7 erstellt: 28. Aug 2005, 08:47

the_Interceptor schrieb:
Das Tractrix-Horn wird fälschlicherweise oft als Kugelwellenhorn bezeichnet. Die Verlockung ist ja auch groß, weil alle Kugelwellenhörner Tractrix-Hörner sind. Leider sind aber nicht alle Tractrix-Hörner auch Kugelwellenhörner.

Bei dem abgebildeten Horn breitet sich der Schall aber zumindest in horizontaler Richtung halbkugelförmig aus. Vollständige Halbkugeln erreicht man logischerweise aber nur mit runden Kugelwellenhörnern.

:cut


Dann liegt auch Voigt falsch:



Unterschiede gab es bei der Form der Hörner.
Olson arbeitete schon lange mit Exponentialhörnern,
bei deren Berechnung von
ebenen Wellenfronten im Hörn ausgegangen
wird. Voigt entwickelte seine Tractrixhörner
auf der Grundlage gleicher Schallgeschwindigkeit
im Hörn. Auf dieser
Grundlage ergaben sich halbkugelförmige
Wellenfronten, daher der Name Kugelwellenhörner.
the_Interceptor
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 28. Aug 2005, 09:21
Das hängt von der Definition ab. Wenn man die halbkugelförmige Schallausbreitung in bestimmte Richtungen als ausreichend ansieht, ist jedes Tractrix-Horn ein Kugelwellenhorn. Setzt man eine halbkugelförmige Schallausbreitung in alle Richtungen voraus, sind nur die runden Tractrix-Hörner auch Kugelwellenhörner. Bei einer Abstrahlung von Wellenfronten in ausschließlich horizontaler Richtung kann man auch nur schwierig von "halbkugelförmig" sprechen, eher "halbkreisförmig". Die Halbkugel kommt nur aus dem runden Horn.

Meiner Meinung nach sollte man das unterscheiden. Im Volksmund werden die nur teilweise halbkugelförmig abstrahlenden Hörner leider auch als Kugelwellenhorn bezeichnet. Aber es sagt ja auch jeder Tempo, Schraubenzieher und Glühbirne.

Gruß
the Interceptor


[Beitrag von the_Interceptor am 28. Aug 2005, 09:26 bearbeitet]
rene.p
Stammgast
#9 erstellt: 29. Aug 2005, 04:46
Am wichtigsten ist doch der Klang und die Frage, ob das Eckige auch so gut klingt wie das runde - oder?

Ich hätte ja gerne das runde, aber nicht für 400 Euronen das Stück (Oris) oder 6000 Euronen das Paar (Hornfabrik Eder) und bauen ist nicht wirklich einfach.

Aus diesem Grund habe ich gedacht, währe das eckige einfacher, habe aber keine Ahnung, ob man damit auch den etwas schwachen Mittenbereich verstärken kann.

Gruß, René
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