Frequenzweichenbau für neues 5.1

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myolanus
Stammgast
#1 erstellt: 16. Jul 2005, 10:56
Und schon wieder willich, der myo, etwas wissen. Habe meinen eigenen Beitrag gestartet, weil ich gerne etwas dazulernen möchte und somit alles was ich wissen möchte gleich in einem Thread habe.

Also, ich will meine Front-, Center- und Rear-Box(en) meiner 5.1-Anlage neu aufbauen. Hierfür möchte ich dieses Mal keine fertigen Frequenzweichen nehmen. Momentan habe ich solche auch ur in den Frontboxen, da die Center und Rear gekaufte von Mivoc sind.

Sooooo ... in die Frontboxen und in den Center sollen die Chassis Tonsil GTC 13/40/1 (8 Ohm, 91 dB, 80/160 W) und Mivoc HGH 258 FN (8 Ohm, 90 dB, 100/300 W). In die Rear sollen Monacor SP-60/8 (8 Ohm, 90 dB, 30/60 W) und Rockwood Titantweeter (8 Ohm, 90 dB, 80 W max.). Alle Boxen baue ich nach dem Bassreflex-Prinzip. Die Weichen sollen bei 3000 Hz trennen. Die passenden Bauteile mit einer 12 dB-Dämpfung habe ich mir bei Strassaker auch schon berechnen lassen.

Nun meine Fragen:
Ist es sinnvoll alle Boxen bei 3000 Hz zu trennen?
Was sagt die Dämpfung eigentlich aus? So kleiner, so lauter die Boxen?
Was tun, wenn es den errechneten Wert nicht gibt? Beispiel: benötigt wird Spule mit 0,6 mH und geben tut es nur 0,56 und 0,68 mH.
Welche Spulenstärke für HT und welche für TT?
Kann man auch bei 2-Wege-Weichen für den TT-Bereich eine Corobarspule nehmen, oder ist die wirklich nur für Tiefbass gut?
Parallelschaltung der Kondensatoren addiert die Werte???
Ist die "Ich-kleb-alles-einfach-auf-ein-Holzbrettchen"-Methode wirklich gut?
Was für Material für die Anschlüsse? Nägel, Lüsterklemmen?

Hoffe, mir kann jemand diese Fragen gut beantworten. Außerdem wäre es schön, wenn einer von euch Connections hat und an die Bauteile billiger rankommt als sie bei Plus-Elektronik kosten. Denn mein Budget ist nicht wahnsinnig groß!

Habt schönen Dank!!!


myo

Und abschließend noch die Bilder meiner bisherigen Boxen (ohne Center)...

myolanus
Stammgast
#2 erstellt: 17. Jul 2005, 14:08
Hmmm ... keiner, der mir helfen kann???
Na, so gesehen habe ich zwei Antworten schon selber gefunden. Und zwar was die Addition der Kondensatoren und Spulen betrifft. Doch weiß ich bis jetzt nicht, ob ich genau die errechneten Werte nehmen muss, oder ob ich diese ruhig ein wenig nach oben oder unten korrigieren darf um nicht sovile Bauteile zu haben.

so long...
myo
geist4711
Inventar
#3 erstellt: 17. Jul 2005, 16:34
rechne das doch mit den zur verfügung stehenden bauteilewerten nach, dann weisst du wieweit sich das noch gebrauchen lässt.
mfg
robert
myolanus
Stammgast
#4 erstellt: 17. Jul 2005, 16:39
Häääääää ... hab jetzt nicht ganz verstanden was Du meinst. Sorry.
NORDMANN28
Inventar
#5 erstellt: 17. Jul 2005, 17:18
...deine boxen sehen ja übel aus....
myolanus
Stammgast
#6 erstellt: 17. Jul 2005, 17:33
Also, meinen SUB finde ich ganz okay. Aber falls Du die Frontboxen meinst, haste recht... *grins*

Schau mal inne Galerie. Dort sind neue Partyboxen ("Sextherapie").
Loiti
Stammgast
#7 erstellt: 17. Jul 2005, 18:20

myolanus schrieb:
Ist es sinnvoll alle Boxen bei 3000 Hz zu trennen?


Kommt auf die Treiber draufan, ist aber ein guter Mittelwert.



Was sagt die Dämpfung eigentlich aus? So kleiner, so lauter die Boxen?

Kehrwert der Dämpfung = Gesamtgüte (Qts)
Desto kleiner Qts (Verhältnis zw. Membrangewicht und Antrieb) desto besser ist ein Treiber für Bassreflex geeignet (Qts=0,25...~0,35)



Was tun, wenn es den errechneten Wert nicht gibt? Beispiel: benötigt wird Spule mit 0,6 mH und geben tut es nur 0,56 und 0,68 mH.
Welche Spulenstärke für HT und welche für TT?
Kann man auch bei 2-Wege-Weichen für den TT-Bereich eine Corobarspule nehmen, oder ist die wirklich nur für Tiefbass gut?
Parallelschaltung der Kondensatoren addiert die Werte???


1) Kapazitäten werden addiert indem man sie parallel schaltet (Cg = C1+C2)
2) Induktivitäten werden addiert in dem man sie in Serie schaltet (Lg = L1+L2) -> also nimmst du eine 0,33mH und eine 0,27mH und schaltest sie hintereinander.
3) D = 1mm reicht aus, für HT auch 0,7mm
4) Nimm einfach nur Luftspulen, die sind um einiges belastbarer als auf div. Seiten geprädigt wird
5) Ja.



Ist die "Ich-kleb-alles-einfach-auf-ein-Holzbrettchen"-Methode wirklich gut?
Was für Material für die Anschlüsse? Nägel, Lüsterklemmen?


MDF für Holz, für kleinere Boxen reichen 12mm, für Subwoofer 19mm.
Normalerweise leimt man, zusätzlich kann man Dübel/Fischerl (kenn den hochdeutschen Ausdruck nicht ) nehmen.
Anschlüsse: Terminals (müssen nicht vergoldet sein, du wirst den Unterschied nicht hören)



Außerdem wäre es schön, wenn einer von euch Connections hat und an die Bauteile billiger rankommt als sie bei Plus-Elektronik kosten.


Das hätten wir alle gern...

Mfg, das wars für heute


[Beitrag von Loiti am 17. Jul 2005, 18:23 bearbeitet]
myolanus
Stammgast
#8 erstellt: 18. Jul 2005, 09:18
@sonic1159:

Das mit der Addition der Induktivitäten habe ich bereits rausgefunden. Und ich würde es genau so machen wie Du sagst. Aber wie mache ich das in den Rearspeakern, in denen ich nur sehr wenig Platz habe. Denn Spulen sollen ja durch die Wicklung ein Magnetfeld entwickeln und sollen daher nicht so eng nebeneinander stehen. Ich brauche auf diese Weise nämlich pro Weiche 4 Spulen und 6 Kondensatoren. Ganz schön viel. Ach ja, wie sieht das mit der Leistung der Spulen aus? Die 0,7 mm Spulen scheinen nur durchschnittlich 32 watt belastbar zu sein. Was hat das am Ende mit meiner Gesamtleistung der Weiche zu tun? Und kann ich bei den Kondensatoren nur MKTs nehmen, oder muss ich auch Elkos nehmen?

Beim Holz wollte ich erst 16er und 19er MDF nehmen. Aber 12er reicht zumindest für die Rearspeaker völlig aus. Für Front und Center nehme ich dann 16er. Vorausgesetzt ich bekomme das in unserem Baumarkt. Die haben bei MDF nicht immer soviel Angebot. Meintest Du eine Stabverleimung als Du etwas von Dübel sagtest? Ich werde wie immer leimen und schrauben.

PS: Die Rears werde ich wohl schon bei 2650 Hz abkoppeln, da ich dann keine 4 Spulen verbauen muss.

So long...
myo
Loiti
Stammgast
#9 erstellt: 18. Jul 2005, 09:33
Also bei einer guten Weiche, die einfach ist brauchst du max. 2 Spulen und 2 Kondensatoren.

Die 0,7mm Spulen nimmst du im HT Zweig, die anderen im TT.
Wenn die nur 32W belastbar sind... von mir aus.

Durch den Vorwiderstand fällt Spannung ab (Pegelabsenkung des HTs) und dadurch kriegt der HT schon von hausaus weniger Leistung. Wird wahrscheinlich reichen.

Kondensatoren: Serie zu HT MKT
Parallel zu TT Elko glatt (/rau)
myolanus
Stammgast
#10 erstellt: 18. Jul 2005, 11:52
Ja, aber wenn ich genau 4,69 µF haben will, dann muss ich mir diese doch durch mehrere kleinere Kondensatoren zusammensetzen, oder? Dann hätte ich 6 Kondensatoren plus 4 Spulen (jeweils 2 x 0,33 mH und 0,27 mH) je Weiche. Oder was schlägst Du sonst vor?


[Beitrag von myolanus am 18. Jul 2005, 11:54 bearbeitet]
UglyUdo
Inventar
#11 erstellt: 18. Jul 2005, 13:18

Ja, aber wenn ich genau 4,69 µF haben will, dann muss ich mir diese doch durch mehrere kleinere Kondensatoren zusammensetzen, oder..


Nee, Mutti's kluger Sohn kauft dann 4,7uF und 1mH.

Eine offene Balkontür hat einen wesentlich höheren Einfluß auf den Klang, selbst ein herzhaftes Schneuzen z.B ( Druckausgleich Ohr ) hat einen höheren Einfluß als Bauteiltoleranzen.
myolanus
Stammgast
#12 erstellt: 18. Jul 2005, 13:26
@ UglyUdo:

Das peil ich leider nicht. Bin eben totaler Neuling, der keine Bücher lesen mag, da es mich zuviel Kraft kostet ein Buch zu halten und umzublättern. Erklär mir das bitte mal wozu ich dann noch ne Spule mit 1 mH brauche. Danke!

Oder wolltest Du mir nur sagen, dass ich ruhig nach oben hin etwas korrigieren darf? Demnach könnte ich dann 4,7 µF und 0,68 mH nehmen. Plus-Eletronik würde mir die Spulen sogar neu wickeln, also auf den richtigen Wert.


[Beitrag von myolanus am 18. Jul 2005, 13:43 bearbeitet]
selector24
Inventar
#13 erstellt: 18. Jul 2005, 13:44
Hallo,

macht so eine Korrektur wirklich sinn?
Soweit ich weis haben bezahlbare Kondenstoren eine Fertigungstoleranz von rund 5%

Dem entsprechend hat ein 4,7uF Kondenstor herstellungsbedingt irgendwas zwischen 4,58 und 4,82 uF.

Oder bin ich da komplett auf dem Holzweg????


lg

Wolfgang
myolanus
Stammgast
#14 erstellt: 18. Jul 2005, 13:47
Hmmm, neeeee ich denke Du hast Recht. Habe ich auch schon gelesen und wieder vergessen. Erste Anzeichen der Alzheimer *lol*
UglyUdo
Inventar
#15 erstellt: 18. Jul 2005, 13:52

Erklär mir das bitte mal wozu ich dann noch ne Spule mit 1 mH brauche


Weiß ich nicht, bin Additions-Künstler


(jeweils 2 x 0,33 mH und 0,27 mH) je Weiche.
myolanus
Stammgast
#16 erstellt: 18. Jul 2005, 14:02
Ach so häste det gemeent. War mir schon klar. Aber wenn ich jeweils 2 x 0,33 mH und 0,27 mH nehme, kommt da bei mir 1,2 mH raus. Sonic1159 wollte mir doch nur helfen und sagte, ich könne je eine 0,27er und eine 0,33er in Serie schalten, um auf die gewünschten 0,6 mH zu kommen. Das würde aber bedeuten, dass ich je Weiche 4 Spulen einlöten muss was für die Rearspeaker etwas überdimensioniert ist.
usul
Inventar
#17 erstellt: 18. Jul 2005, 14:25
Wenn du Luftspulen einsetzt, kannst du natürlich auch etwas abwickeln, dann wird die Induktivtät kleiner.
Aber die Bemerkung von myolanus stimmt schon: Macht das wirklich Sinn? Nimm mal ein Simulationsprogramm (z.B. WinBoxSimu) und ändere mal die Werte einer Spule etwas. In den meisten Fällen dürfte der Einfluss auf das Gesamtsystem sehr gering sein. Und 0.5db Unterschied hört eh niemand.
myolanus
Stammgast
#18 erstellt: 18. Jul 2005, 14:57
Hey, thx für den Programmtipp. Ist nicht übel das Ding. Also, wenn ich das für den SP-60 berechne, sieht es so aus:

- bei einer 0,6er Spule ist bei 3 kHz ein Abfall von 88 dB auf 85 dB festzustellen.
- bei einer 0,68er ist ein Abfall auf 84 dB zu verzeichnen.

Hoffe, das habe ich korrekt gemacht...
usul
Inventar
#19 erstellt: 18. Jul 2005, 15:24
Nun ja, wegen 1db würde ich da nicht gross rumbasteln. Zumal das ja nun keine Highend-Chassis sind und die Welligkeit des Frequenzgangs viel grösser ausfällt als dieses eine db.
myolanus
Stammgast
#20 erstellt: 21. Jul 2005, 09:13
Okay, weiter gehts.
Ein ganz netter Forenuser hat mich darauf hingewiesen, dass es keinen Sinn hat eine Weiche einfach zu errechnen und diese dann belanglos in ein Gehäuse mit den Chassis zu verbauen. Er hat mir es sehr schön veranschaulicht, dass es immer eine Symbiose mehrerer Komponenten bedarf um ein perfektes Ergebnis zu erlangen.

Daher nun meine Frage:
Hat schon mal jemand die von mir genannten Chassis verbaut und eine haargenau passsende Weiche dafür entwickelt? Wenn ja, bitte melden. Danke!

myo


[Beitrag von myolanus am 21. Jul 2005, 09:15 bearbeitet]
Loiti
Stammgast
#21 erstellt: 21. Jul 2005, 09:41
Ohne Messmöglichkeiten gibts keine Chance.

Bei www.audiosystem.de gibt es einen Messmikrobausatz (50 EUR), welcher sehr gut ist. Mit einer 9V Batterie kannst du dann im Freien messen und es ist sehr genau.
Danach gibst du die Daten (Frequenzgang) in ein Programm namens BoxSim (www.boxsim.de, aus Visatonforum) ein und du kannst mit einer simulierten Weiche herumbasteln.
Aber helfen kann ich dir dabei leider nicht!

Oder wenn du die Hersteller-Frequenzgänge hast kannst du diese auch in BoxSim eingeben und eine Weiche simulieren.
Weiterhelfen können dir vlt. ein paar Forenuser (www.visaton.de).

Mfg
usul
Inventar
#22 erstellt: 21. Jul 2005, 09:51
Die URL ist aber www.audio-system.de

Taugt das Messmikro wirklich etwas. Mich wundert etwas, dass das als Bausatz geliefert wird, denn dann kann es ja nicht kalibriert sein. 1db Welligkeit stört sicher nicht sonderlich, aber ist das wirklich so genau?
myolanus
Stammgast
#23 erstellt: 23. Jul 2005, 13:47
Hey Leutz!

Also, die Frontboxen sollen gute 11 l groß werden. Die Simu will aber 16,6 l. Wieviel Mineral-/Schafwolle müsste ich nehmen um ca. 6 l (inkl. BR-Kanal) virtuell auszugleichen? Weiß das jemand?

Gruß
myo
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