Frage zur Abstrahlcharakteristik. hat Revox sich etwas gutes gedacht?

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Michael_Burger
Stammgast
#1 erstellt: 16. Jun 2024, 11:44
Hallo in die Runde,
zur Verwendung von 8 guten 10cm Bässen aus einem B&O Lautsprecher ziehe ich eine Anordnung wie beim Revox BX350 in Betracht. Leider kann ich diese nach innen gewinkelte Montage nicht simulieren. um zu Überprüfen ob die Behauptung der Reklame mit der Wirklichkeit übereinstimmt- Nach oben hin werde ich aber mit einem, kleinen Horn ab 2kHz arbeiten, daß dann eher sogar herausragen wird. Die damalige Trennfrequez von 3Khz ist schon mutig bei dem Abstand. Auf der Achse hilft ja wahrscheinlich der Schaumstoffkeil.

Mich interessiert aber nur was die 4 Bässe bei der Anordnung machen.

Ich freue mich auf Antworten.

Grüße Michael

Beschreibung BX 350

mit Testbericht
A._Tetzlaff
Inventar
#2 erstellt: 16. Jun 2024, 14:29
Marketingstuss hat es schon immer gegeben. Wenn das so wahnsinnig gut funktionieren würde und die technisch "bessere" Bauweise wäre, hätte sich das auf breiter Front durchgesetzt. Hat es aber nicht.

Vorteil ist die einfache (2-Wege) Weiche und die Möglichkeit einer höheren Trennung (die kleineren TTs machen das eher mit, ansonsten hat das fast nur Nachteile), man erzwingt mit der Anordnung aber einen sehr kleinen Spot für die Hörposition, außerhalb gibt es massive Interferenzen.

Und die angebliche Phasen- oder Zeitrichtigkeit bei einer exakten Anordnung aller Spulen in einer Linie ist genauso Bauernfängerei, zumal man das mit den heutigen technischen Mitteln sehr einfach beheben kann, passt dann aber wieder nur für einen Winkel und nicht universell.

Wenn die Bässe unbedingt parallel laufen müssen (ich würde eher was Richtung 2,5- oder 3-Wege bauen), sollte man das als Linearray anordnen, aber dafür reichen die 4 TTs absolut nicht aus!
Michael_Burger
Stammgast
#3 erstellt: 16. Jun 2024, 18:29
Die Einwände sind mir alle klar. Ich würde ansonsten 2 oben 2 unten anordnen. Den Laufzeitunterschied zum Horn, P-Audio PHT 416, habe ich sowieso. Ich müsste bei dieser Bauweise das Horn massiv nach vorne setzen mit zwei krassen Störkanten für die Bässe. Bei der Revoxanordnung wäre es halt nur eine, und dann auch weniger. Andernfalls bin ich gezwungen aktiv zu werden und mit Delay für die Tieftöner arbeiten. Das ist momentan aber noch nicht auf der Liste. Ich hätte das halt mal gerne in einer Simulation gesehen , zB Akabak, das ich aber nicht habe. Und die meisten Simulationsprogramme können solche Details nicht modellieren. Im Testbericht haben sie bei 3 Khz das Polardiagramm nicht gemessen (oder nach Rücksprache mit Revox nicht gezeigt )

In Boxsim ohne diese Anwinkelung sieht bei 2kHz jetzt nicht so gruselig aus
polarplot


[Beitrag von Michael_Burger am 16. Jun 2024, 19:04 bearbeitet]
Michael_Burger
Stammgast
#4 erstellt: 16. Jun 2024, 19:00
Bildschirmfoto vom 2024-06-16 18-54-25
A._Tetzlaff
Inventar
#5 erstellt: 16. Jun 2024, 19:52
Die "akustischen Zentren" unbedingt auf einer Linie haben zu wollen, ist völliger Nonsens, weil man sich damit massive Nachteile einhandelt und der Nutzen fragwürdig ist - in vertikaler Richtung passt es nur für genau einen Winkel, bei Zweiwegern ohne diese Kompensation bekommt man das unter Winkel genauso gut hin.

Am ehesten funktioniert das mit Koaxen und Breitbändern, weil der Versatz winkelunabhängig bzw. nicht vorhanden ist.

Sorry, wenn ich Deine Fragen nicht beantworten bzw. nichts zum Thema beitragen kann, aber ich halte das Revox-Konstrukt technisch einfach für Klapps. Mit dem vorhandenen Material würde ich 2,5 Wege in Betracht ziehen, ev. als D'Appolito und ebener Schallwand ohne Versatz.


[Beitrag von A._Tetzlaff am 16. Jun 2024, 19:54 bearbeitet]
stoneeh
Inventar
#6 erstellt: 17. Jun 2024, 02:18

Michael_Burger (Beitrag #1) schrieb:
Leider kann ich diese nach innen gewinkelte Montage nicht simulieren.


VituixCAD hat Möglichkeit zur Distanzierung und Winkelung für mehrere Schallquellen in allen Achsen.
a.k.
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 17. Jun 2024, 08:22
Ich stolper gerade über den BX350.

Solche 2_Weger , eigentlich alle Lautsprecher und deren TIEFbass-Lautsprecher , die aber bis weit über 400 Hz hoch gehen, zeigen ein heftiges Problem: Verzerrungen,

Werden diese wirklich mit moderner Musik, die durchaus unter 40 Hz runter gehen kann, angesteuert, dann verzerrt der gesamte Tonbereich bis zum Hochtöner hoch. Intermodulationen -- DifferenztonVerzerrungen, Die MembranHübe im Bass sind so exorbitant, dass die Schwingspule den halbweg s linearen bereich verlässt und alles verzerrt.

(Solche) Lautprecher solltem IMMER nur mit SUBwoofern verwendet werden. (Natürlich links und rechts getrennt)

Und unterhalb des Hochtöners: Die Ausdehnung des Lausprechers bei 1...2k ist zu gross, er richtet zu stark !

Der Sprung in der Richtcharakterisitik ist extrem.
Diese Lautsprecher sollten stark angewinkelt werden.

Also SUBwoofer und gute 1/2 Weg Konzepte sind für verzerrungsarme Lautsprecher notwendig.
Auch mal mit DOPPLER Effekten (bei grossen Membrangeschwindigkeiten) befassen.
Und hier haben wir im TIEFbass hohe MembranGeschwindkeiten !
Entweder grosse BASShübe oder kein Bass.

Auch der Doppler-Reflex: Das Hochtonsignal wird an den WabbelFlächen reflektiert !
Tatü-Tata !!!

Sorry, ich habe im letzten Jahr viel Linkwitz.Lab gelesen (und verdaut).

Und ... gute Filter bekommt man/fra nur mit activ-Filtern (DSP) hin, was aber heute eher kostengünstiger ist.
Hochwertige starke Leistungsverstärker sind mir viel zu kostspielig (und SCHWER),
dedizierte viel kleinere Verstärker (Hochton sehr ausgesucht bzw. analog, darunter Schaltverstärker).

Na ja ich höre gerne laut (und sauber)

Und bitte bedenken, wir hören eigentlich keinen Sinus, Klirr-Messungen sind nur eine Krücke zur ersten Beurteilung.
Der Lautsprecher darf auch nicht bei einem Gemisch an Tönen verzerren , Differenztöne klingen schauerlich auch gerade die des ZWEITEN Grades,

-akl-

p.s und der B&O Lautsprecher arbeitet ja wohl activ (mit LR24 Filtern) und nicht vom Tiefbass bis sehr weit hoch, ODER ?!
Michael_Burger
Stammgast
#8 erstellt: 23. Jun 2024, 20:02
@ a.k. Ich danke Dir für diese einigermaßen interessanten Ausführungen. Die aber für mich nur bedingt relevant sind. Mir zu erklären, daß kleine 2 Wege Systeme grundsätzlich ab bestimmten Lautstärken nicht funktionieren weil sie im Bass zu viel Hub machen, ist nichts neues. Ich begegne dem mit dem Einbau von 4 pro Seite. Da bin ich dann flächenmäßig bei einem 20er und diese Tatsache hättest Du bei deiner Analyse berücksichtigen können.

Und jetzt zum eigentlichen Punkt: Abstrahlcharakteristik. Zeige mir mal einen 10 cm Lautsprecher, der bei 2kHz schon stark richtet....
Und meine eigentliche Frage, ob die Revox-Anordnung besser ist als eine vertikale 2 unter dem Hochtöner und 2 über dem Hochtöner hast Du leider nicht beachtet.

Weiterhin ist das eher ein Low Buddget Projekt, da ich zu den Selbstbauern gehöre, die auch darauf schauen. Daher ist der Hinweis auf 2 Subwoofer für mich auch irrelevant. Zum TaüTata: Der Hochton bekommt ein Horn, daß vertikal relativ stark richtet. D.h. die Reflektionen an den sich bewegenden Bassmembranen werden sich in Grenzen halten.

@stoneeh, vielen Dank für den Tipp mit der Softwar, kämpfe noch damit , doe unter Linux zum Laufen zu bekommen.
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