Hilfe: BOXSIM - unschlüssige Ergebnisse

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koma_amok
Ist häufiger hier

#1 erstellt: 24. Feb 2015, 19:59

Hallo Freunde der Volksmusik,

da mich die lange Weile gepackt hat und ich für ein Sportzimmer ein paar Spaßlautsprecher bauen will, habe ich mich wieder etwas mit dem Lautsprecher DIY Thema beschäftigt.

Hatte noch ein paar Tang Band W3-593SF rumliegen, die ich eigentlich verwenden wollte. Nach etwas rumschnüffeln habe ich jedoch die Mivoc WPT + passenden Hochtöner (HGH258FN) ins Auge gefasst. Grund dafür ist guter Preis und laut WinISD guter Tiefgang bei relativ kleinem Gehäuse.

So nun zum eigentlichen Thema:

Zunächst habe ich mit WinISD etwas rumgespielt und bin zu folgendem Ergebnis gekommen:
16,6l Bassreflex
BR-Kanal: 9cm*2cm*11,3cm (vent mach von 0,12m/s)
42,65Hz bei -3db
35,9Hz bei -8db

Anschließend habe ich mir etwas Gedanken über das Gehäuse gemacht. Zum Einsatz soll 1,3cm starkes MDF kommen. Der BR-Kanal soll unterhalb des TMT (zum Zuhörer zeigend) seine Öffnung haben.
Nun wollte ich eine passende Frequenzweiche berechnen, habe aber durch lesen schnell festgestellt, dass das nicht zielführend ist. Laut einem Sticky hier im Forum ist man wohl am besten damit beraten über Simulation, mit dem Programm BOXSIM, eine Frequenzweiche iterativ zu bestimmen. Klang für mich einleuchtend also auf BOXSIM gestüzt und alle mir bekannten Paremeter eingebgeben (habe mich an die Hilfedatei gehalten). Ich habe mich zunächst erstmal auf den TMT beschränkt um ein Gefühl für das Programm zu bekommen. Bei der Funktion "Weiche editieren" habe ich zunächst nur dem Amp und den Lautsprecher eingezeichnet - wollte erstmal sehen wo die Ausgangslage ist.

Simulation WinISD:

http://i.imgur.com/JiYH0xe.jpg

Das Plotergebnis ist jedoch recht irreführend für mich und irgendwie nicht mit dem Plot von WinISD vergleichbar. Der Gedanke war ja erstmal gleiche Ausgangslagen zu schaffen. Ich bin mir sicher, dass ich irgendwo eine Angabe falsch gemacht oder etwas vergessen habe. Zum Beispiel habe ich zwar angegeben, dass es sich um ein BR-Gehäuse handelt, aber nicht wo groß der Kanal ist. (Das Kanalvolumen habe ich bei der Auslegung des Gehäuses berücksichtigt). Ebenso ist für mich unschlüssig warum einerseits bei 200Hz auf dem Diagramm Schluss ist, andererseits warum das nichtmal ansatzweise so linear wie bei WinISD aussieht?

Simulation BOXSIM:

http://i.imgur.com/w8ApkND.jpg

Ich hoffe einer von den erfahrenen Hasen hier im Bau erkennt meinen Anfängerfehler und kann mir bei dem Umgang mit BOXSIM weiter helfen.

Grüße

PS: Im Anschluss mal noch die Einstellungen die ich in BOXSIM vorgenommen habe.

http://i.imgur.com/VJYgCxE.jpg

http://i.imgur.com/FTejAv6.jpg

http://i.imgur.com/vEgBNNb.jpg

http://i.imgur.com/CUfTrFk.jpg

the_flix
Inventar

#2 erstellt: 25. Feb 2015, 10:29

Du hast in BOXSIM den Haken bei "F-Gang Amplitude benutzen" gesetzt, aber keine Werte in die Tabelle darunter eingetragen. Hier müssen die (gemessenen) Schalldrücke für die verwendeten Frequenzstützstellen eingetragen werden. Da du auch den Haken bei "erst ab 2*fc" gesetzt hast, simuliert Boxsim den Impedanzverlauf bis dahin (ca. 200 Hz) über die TSP. Entfernst du die Haken, sollte ein Ergebnis ähnlich zu WinISD heraus kommen. Dieser Frequenzgang hat aber über 200 Hz mit der Realität wenig gemein.

BOXSIM funktioniert nur, wenn man Messungen von Amplitude und Phase der Chassis im Gehäuse hat und diese importiert. Mit TSP alleine kann man nur das Verhalten im Bassbereich betrachten.

koma_amok
Ist häufiger hier

#3 erstellt: 25. Feb 2015, 10:55

flix, vielen Dank für Deine Antwort!

Die Haken, die da nichts zu verloren hatten, wurden entfernt. das Ergebnis in Form des Diagramms hat sich leider nicht geändert. Es wird wohl auch nur die Impendanz des Verstärkers im Diagramm dargestellt. Scheinbar fehlen noch ein paar Informationen.

Zu Deiner Aussage bezüglich der Genauigkeit: ist die SImulation (>200Hz) dann trotzdem noch als Richtwert zu verstehen oder hat es mit der Praxis wirklich gar nichts mehr gemein? Der letzte Fall würde ja eine Simulation völlig überflüssig machen für den Bereich der Lautsprecherkonzeptionierung. Weil wenn ich das Gehäuse schon gebaut habe, brauch ich ja nichtmehr simulieren, sondern kann direkt messen.
Das einzige wo es dann noch Sinn macht ist in der Auslegung der Freqzenzweiche, oder?

the_flix
Inventar

#4 erstellt: 26. Feb 2015, 10:20

Entferne mal noch den Haken "F-Gang Imp benutzen".
Der Schalldruck wird schon als Kurve bei dir dargestellt (in schwarz), nur läuft da noch irgendwas falsch.
Ansonsten hast du das richtig verstanden: Boxsim braucht gemessene Daten. Simulationen auf Basis der TSP können prinzipbedingt nur Aussagen in einem kleinen Bereich um die Resonanzfrequenz und genaugenommen nur im Kleinsignalbetrieb liefern.
Der Vorteil von Boxsim ist die Auslegung der Frequenzweiche durch Simulation. Das ist ja der komplizierteste Teil der Lautsprecherentwicklung.

koma_amok
Ist häufiger hier

#5 erstellt: 26. Feb 2015, 21:39

Noch einmal Danke für Deine Hilfe, flix.
Muss mir aber an dieser Stelle eingestehen, dass ich mir für den Beginn wohl allerdings den Hals ein wenig zu voll genommen habe. Werde erstmal ein Lautsprecherpaar nach Bauplan fertigen.