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Zeile - LA - Line Array - Schallführung HT

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backmagic
Inventar
#51 erstellt: 25. Dez 2009, 14:18
Also ich spiele auch grad mit Line Arrays rum, auch mit Bessel Arrays

Und ich seh das eher als fliessenden Übergang.

Weniger grosse Lautsprecher müssen im Endergebniss nicht unbedingt schlechter sein als viele billig Mini Chassis.

Oft rennt man da nem theoretischen Ideal nach und verennt sich völlig dabei.

Im PA Bereich werden ja auch riesen Koaxe zu Arrays verschaltet und das hat teils auch Hifi Qualitäten.

Den wirklichen Vorteil in den kleinen Chassis sehe ich eher in sehr schlanken Line Arrays, da man bei 2 Meter Höhe und z.b. 5 cm Breite auf mehr als genug Membranfläche kommt.


[Beitrag von backmagic am 25. Dez 2009, 14:20 bearbeitet]
clavis
Ist häufiger hier
#52 erstellt: 25. Dez 2009, 14:22

P.Krips schrieb:
korrekte Reproduktion wirklich was anderes.....

So gehen die Meinungen auseinander, ich würde eher sagen, dass die "korrekte Reproduktion" ein viel unerreichbareres Ziel ist, als eine Zylinderwelle. Wobei ich zugebenermaßen auch nicht glaube dieses Ziel mit meinen Kalotten zu erreichen. Auf jeden Fall aber ist mir der Spaß (=Dynamik) wichtiger als die "korrekte Reproduktion".

Generell glaube ich nicht, dass irgendein Meßgerät und keine Analyse-Software in der Lage ist die menschliche Wahrnehmung von Akkustk abzubilden.
Christoph_Gebhard
Inventar
#53 erstellt: 25. Dez 2009, 18:09
Hallo,

tschuldigung, dass ich den Thread nochmal entere.

Kann mir einer mit einfachen Worten erklären, was mit diesem Nahfeld/Fernfeld-Argumentation genau gemeint ist?
Was macht ein Array von 2m Höhe im Hochton anderes als ein 25cm hohes Array (außer höhere Belastbarkeit und Sitzhöhenunabhängigkeit)?

Ich habe gestern die neue Stereoplay in die Hände bekommen. Da ist die große Geithain (800er) drin getestet. Abgesehen davon, dass ich die Winkelfrequenzgänge für einen "State-of-the-art"-Studiolautsprecher für 40000€ gar nicht so überragend gut fand, ist mir auch gefallen, dass Geithain auch mit einem kleinen Line-Array von drei 25er-Kalotten vor dem Mitteltöner arbeiten.
Weiß da einer mehr? Werden die auch einfach parallel betrieben?
Haut man sich damit nicht auch eine Unstetigkeit zwischen horizontalem und vertikalen Abstrhalverhalten am Übergang zum (kugelförmig) abstrahlenden Mitteltöner rein (ich meine, ich persönlich finde das unkritisch, aber für einen Studiomonitor, bei dem so viel Aufwand getrieben uns so viel richtig gemacht wird, halte ich diese Lösung für etwas "schlampig")

Gruß, Christoph
clavis
Ist häufiger hier
#54 erstellt: 25. Dez 2009, 19:01

Christoph_Gebhard schrieb:
Hallo, tschuldigung, dass ich den Thread nochmal entere.

Der ist eh schon hinüber, scheint am Thema zu liegen
Abgesehen davon finde ich Deine Frage auch interessant.
Frank.Kuhl
Hat sich gelöscht
#55 erstellt: 25. Dez 2009, 19:15
Was mich auch mal bei der Lightning interessieren würde wäre z.B. der Unterschied zwischen der derzeitigen Anordnung der 32 Breitbänder und deren Ersatz durch ein einziges Chassis mit rechteckiger Membran von 10cm Breite und 120cm Höhe. Rein gedanklich habe ich mir mal eine Pappmembran vorgestellt die mittels Abstandsröllchen auf die Membranen der Breitbänder geklebt wird.


[Beitrag von Frank.Kuhl am 25. Dez 2009, 19:21 bearbeitet]
georgy
Inventar
#56 erstellt: 25. Dez 2009, 19:20

Frank.Kuhl schrieb:
Was mich auch mal bei der Lightning interessieren würde wäre z.B. der Unterschied zwischen der derzeitigen Anordnung der 32 Breitbänder und deren Ersatz durch ein einziges Chassis mit rechteckiger Membran von 10cm Breite und 120cm Höhe.


Kann man aber nicht als normales Chassis machen, da müsste man schon einen ESL nehmen.
Frank.Kuhl
Hat sich gelöscht
#57 erstellt: 25. Dez 2009, 19:23
machen kann man das schon - nur ob es viel Sinn machen würde frage ich mich halt.

Die Lightning wurde ja gerade wegen der Anordnung der BB Reihen kritisiert.

Nehmen wir mal einen ESL. Da wird ja bei gleichförmigem Antrieb das ganze Frequenzspektrum von der ganzen Fläche übertragen. So entstehen gleiche Frequenzen auch gleichzeitig auf der ganzen Membranfläche und auch in beliebigen Abständen zueinander. Es wimmelt also von Interferenzen und das Integral über alles ist das was man dann zu hören bekommt.


[Beitrag von Frank.Kuhl am 25. Dez 2009, 19:35 bearbeitet]
jogi59
Inventar
#58 erstellt: 25. Dez 2009, 19:37
Das gab es doch schon vor vielen Jahren in Japan ohne ESL
Frank.Kuhl
Hat sich gelöscht
#59 erstellt: 25. Dez 2009, 19:56
Ja, auch heute gibt es noch in diversen Bereichen Lautsprecher wo Membranflächen von mehreren Antrieben angtrieben werden. NXT usw. machen das.

Würde ich die BB der Lightning direkt Stoß auf Stoß montieren hätte ich annähernd eine rechteckige Membran die gleichmäßig von 32 Magnetsystem angetrieben wird. Wo ist in der Idealvorstellung von kolbenförmiger Bewegung denn dann ein Unterschied zu einem Magnetostaten oder Elektrostaten gleicher Abmessung?
SRAM
Inventar
#60 erstellt: 25. Dez 2009, 20:26
Hiermit mal etwas rumspielen, dann erledigen sich einige Fragen von selbst:

http://www.pvconsultants.com/audio/radiation/vpr.htm

(Vorsicht: das Teil rechnet immer die Summation im Unendlichen und transponiert diese dann auf geringere Abstände. Es gilt daher nur die Winkelbetrachtung)

Im Übrigen halte ich sowas wie ein line-array (bis auf den design Aspekt) für Wohnräume für nicht ganz zielführend:

a) nehmen wir mal die benötigte Anzahl an Hochtönern. Selbst wenn ich die line nur über halbe Raumhöhe ziehe, benötige ich ca. 30 Höchtöner. Kosten um die 600 Euro. Dafür bekomme ich schon sehr gute Horntreiber........ (Bei Mittel- und Tieftönern sieht es ähnlich aus...)

b) Ziel ist normalerweise die Ausleuchtung eines Bereiches, der in ein Meter Höhe beginnend einen Kubus von drei mal zwei Metern horizontaler Ausdehnung und einem Meter Höhe umfaßt. Und zwar mit Direktschall dergestallt, daß für diese Zone "innerhalb Hallradius" gilt. Dafür ist ein horizontal breitstrahlendes line array denkbar ungeeignet......

Gruß SRAM
clavis
Ist häufiger hier
#61 erstellt: 25. Dez 2009, 20:27

Christoph_Gebhard schrieb:
Was macht ein Array von 2m Höhe im Hochton anderes als ein 25cm hohes Array (außer höhere Belastbarkeit und Sitzhöhenunabhängigkeit)?

Das größere Nahfeld:

Farad schrieb:
Selbstverständlich gibt es einen Unterschied zwischen 25cm und 2m Zeilenlänge.

Je länger die Zeile, desto größer das Nahfeld, das ist jetzt kein Geheimnis und steht in jedem Paper über endliche Zylinderwellen.

Es macht einen gewaltigen Unterschied, ob man im Nahfeld hört oder schon außerhalb.
Frank.Kuhl
Hat sich gelöscht
#62 erstellt: 25. Dez 2009, 20:31
Ich will eigentlich auf was ganz anderes hinaus!

Warum hören sehr viele Leute so gerne mit großflächigen Elektrostaten - ich übrigens auch seit ich die ESEL und die Capacity kenne? Und was machen die anders wie die Lightning - von der Dipolwirkung abgesehen.
ippahc
Inventar
#63 erstellt: 25. Dez 2009, 21:03
ich als leihe
denke das die ESL ja den schall wieder kugelförmig abstrahlt und das in beide richtungen und nicht zylinderförmig wie ein array,oder!?

dadurch haben sie wohl auch einen größeren sweatspot!
wohl aber nicht diese dynamik!

und dann noch die dipolwirkung die bestimmt die musik im ganzen raum genießbar machen.
aber auch das weiß ich natürlich nicht genau!

ps.meine bank sagt ich kann mir im februar 32 FRS 8M
leisten,mehr leider nicht !
aber mal sehen was dabei raus kommt?

und ob ich das mit dem messen mit eurer hilfe hin bekomme?

backmagic
Inventar
#64 erstellt: 25. Dez 2009, 21:21
Ich könnt mir auch ein Line Array mit Eton Tieftönern und Eton ER4 Hochtöner vorstellen. Und dann würd ich mir überlegen oder der nun genauso gut geht wie ne entsprechende Standard Box....

Nur dann wär ich für die nächsten 10 Jahre Pleite.


Man kann ja nicht immer Dutzende Low Cost Chassis verbauen und das beste erwarten...

Da experimentier ich als Line Array auch lieber mir weniger guten Chassis als zehnmal soviel billig Ebay Chassis...


Und Thema Lightning, warum gleich so ins exotische schwelgen wenn z.b. 8 16er Chassis die einfachste Alternative wäre.

Umgerechten auf die SP6/8 wären da auch 40 Euro für nen 16er im Budget.



Und mal ehrlich, wenn ich nun die Entwickler von Line Arrays zu nem Blindtest laden würde, würder vermutlich keiner seine eignen Box erkennen.


In der Theorie und in den Messdiagrammen ist das immer so Besenrein, aber im eigenen Wohnzimmer klingt alles ganz anderes.



Man kann ja 20 Stück von denen nehmen und zum Line Array an die Wand hängen http://www.mivoc.com...8%20-%20II%20schwarz

Vielleicht ist das gar nicht mal so übel


[Beitrag von backmagic am 25. Dez 2009, 21:22 bearbeitet]
P.Krips
Inventar
#65 erstellt: 25. Dez 2009, 22:17
Hallo,

SRAM schrieb:
Hiermit mal etwas rumspielen, dann erledigen sich einige Fragen von selbst:

http://www.pvconsultants.com/audio/radiation/vpr.htm

(Vorsicht: das Teil rechnet immer die Summation im Unendlichen und transponiert diese dann auf geringere Abstände. Es gilt daher nur die Winkelbetrachtung)

Tja, mit dem Teil schaff ich auch schon länger, hilft schon sehr so Mythen über Zylinderwelle etc mal geradezurücken.
Schau dir auch mal die 2-D Darstellung an, mir scheint, da wird anders gerechnet, da kann man z.B. schon den Schallruckabfall bei steigender Frequenz auch auf der 0-Grad Achse sehen.

Im Übrigen halte ich sowas wie ein line-array (bis auf den design Aspekt) für Wohnräume für nicht ganz zielführend:

a) nehmen wir mal die benötigte Anzahl an Hochtönern. Selbst wenn ich die line nur über halbe Raumhöhe ziehe, benötige ich ca. 30 Höchtöner. Kosten um die 600 Euro. Dafür bekomme ich schon sehr gute Horntreiber........ (Bei Mittel- und Tieftönern sieht es ähnlich aus...)

b) Ziel ist normalerweise die Ausleuchtung eines Bereiches, der in ein Meter Höhe beginnend einen Kubus von drei mal zwei Metern horizontaler Ausdehnung und einem Meter Höhe umfaßt. Und zwar mit Direktschall dergestallt, daß für diese Zone "innerhalb Hallradius" gilt. Dafür ist ein horizontal breitstrahlendes line array denkbar ungeeignet......

Gruß SRAM

sehe ich ähnlich, habe ja weiter oben schon kritische Anmerkungen gemacht.
Ich denke auch, daß nur vertikale Bündelung und horizontal weiterhin breite Abstrahlung beim Hallradius nicht wirklich weiterhilft.

Gruß
Peter Krips
schauki
Stammgast
#66 erstellt: 26. Dez 2009, 00:34

Frank.Kuhl schrieb:
Ich will eigentlich auf was ganz anderes hinaus!

Warum hören sehr viele Leute so gerne mit großflächigen Elektrostaten - ich übrigens auch seit ich die ESEL und die Capacity kenne? Und was machen die anders wie die Lightning - von der Dipolwirkung abgesehen.


Ich gehe davon aus dass solche LSP vor allem in "normalen" Räumen deshalb so gerne gehört werden weil die Dinger stark bündeln und man so mehr Direktschall abbekommt.

Bzw. weil oft der Vergleich nur zu "üblichen" Hifi Boxen möglich ist und nicht zu Konzepten mit höherer Bündelung (über andere Wege - Kardioid, Hörner, Waveguide,..).

Mein Raum ist mit 0,3s ab 90Hz und 0,15s ab 300Hz NHZ halt auch recht trocken. Würde ich nun in einem Zimmer mit 0,8s NHZ hören, dann würde ich auch jedes Quentchen Bündelung haben wollen, auch wenn dann ggfs. das Energieverhalten etwas schlechter ist als bei anderen Konzepten.

@all
Bzgl. Hallradius:
Schafft man es die vertikale Bündelung auch bis weit runter stark/groß zu halten, was bei 2m hohen Array ja möglich ist, dann bringt das schon was für den Hallradius.
Bzw. ist das Energieverhalten erst in einem Bereich ungleichmäßig wo es egal ist.
D.h. im TT wo man sowieso gesamt entzerren kann und nicht mehr Diffus/Direkt unterscheiden muss.

Wobei dort freilich auch das Ausschwingverhalten wichtig ist.

Der Hallradius errechnet sich ja in Erweiterung aus dem Bündelungsmaß des Lautsprechers und der wiederum wird ja zumindest bei "üblichen" Boxen im Hallraum ermittelt.

mfg
SRAM
Inventar
#67 erstellt: 26. Dez 2009, 05:49
Ja, der Hallradus ermittelt sich (u.a.) aus dem Bündelungsmaß...........aus dem integralen

......denkt doch nicht so ein- bis zweidimensional


Gruß SRAM


[Beitrag von SRAM am 26. Dez 2009, 05:50 bearbeitet]
clavis
Ist häufiger hier
#68 erstellt: 26. Dez 2009, 11:36
MIt einer neuen Idee, verabschiede ich mich in den Urlaub:

bin in 10 Tagen wieder da.


[Beitrag von clavis am 26. Dez 2009, 13:32 bearbeitet]
tiki
Inventar
#69 erstellt: 26. Dez 2009, 14:22
Hallo,

P.Krips schrieb:
1. Das mit der Zylinderwelle ist doch ein frommer Wunsch.
Hat sich schon mal jemand die Mühe gemacht so ein Array in verschiedenen Höhen zu messen ? Gäbe es eine Zylinderwelle, müsste man in jeder Höhe das gleiche Messergebnis haben, das wird aber garantiert (selbst in Frequenzbereichen, in denen die Treiber koppeln) nicht der Fall sein.

Doch, bis auf das lobing. Natürlich mißt sich das schlecht, weil es sehr viele scharfe Einbrüche gibt, die sich zusätzlich mit den Reflexionen und deren Interferenzen vermischen.


2. Arrays (wenn kein Bessel-Array) bündeln vertikal wie ein Laserschwert incl. heftigster Interferenzen bei Winkeln >-+0Grad. Daher ist nicht nachvollziehbar, wieso sich bei Änderung der vertikalen Hörposition nichts am Klang ändern soll.

Das sind zwei verschiedene Dinge: Bündelung hat nicht zwangsweise Interferenzen zur Folge. Die vertikale Einschnürung ist stark entfernungsabhängig und in wohnraumüblichen Dimensionen bei ausreichend langen(!) Arrays vernachlässigbar - ja, für mich einfach zu erhören, z.B. mit einem Stuhl.
Obacht bei der Interpretation der Winkelangaben in Vertikalisobaren, Fabian wies darauf hin.


3. Horizontal bündeln Arrays (Wenn nur eine Treiber breite Linie) im Wesentlichen wie ein einzelner Treiber, also eher wenig.

Das kommt auf die horizontale Schallführung an, man hat es also selbst in der Hand.


4. Durch das heftige vertikale Bündelungsverhalten und dem damit unvermeidlich verbundenen Energieabfall bei steigender Frequenz kann man so IMHO keinen Lautsprecher bauen, der eine halbwegs konstante Energieabgabe über die Frequenz hat.

Das ist im Wohnraum auch nicht notwendig. Man nimmt die vertikale Bündelung mit _idealer_weise Null Diffusschallanteil gern mit. Rückwärtige Reflexionen sollte man natürlich weitestgehend vermeiden.


5. wenn man das Array nicht in einem RAR oder im Freifeld hört, sondern in einem üblichen Wohnraum, führt das doch zu einen völlig verbogenem Diffusfeldfrequenzgang.

Das ist auch völlig okay und gewollt, solange der Direktschallanteil dominant ist: man sitzt innerhalb des Hallradius.


Ich will ja nicht abstreiten, daß so ein Array Spaß machen kann, nicht zuletzt wegen der doch nicht unbeträchtlichen Dynamikreserven durch die großzügigen Membranflächen.
Allerdings ist HiFi im Wortsinne und korrekte Reproduktion wirklich was anderes.....

Geschmackssache? LA - find ich gut.
Man kann sich über die Korrektheit der Reproduktion durch der verzögerten Schallanteile wegen der endlichen vertikalen Ausdehnung der Schallquelle unterhalten, muß dabei aber die Frequenzabhängigkeit und den Präzedenzeffekt beachten.
Mein persönlicher Eindruck der Lokalisationsschärfe ist jedenfalls keineswegs hinter normale, gut eingestellte Monitore zurückzustellen (die horizontale sowieso nicht). Anders, aber keineswegs schlechter. Einige hier genannte Nachteile erscheinen mir bei genauerer Betrachtung als Vorteile.


Kann mir einer mit einfachen Worten erklären, was mit diesem Nahfeld/Fernfeld-Argumentation genau gemeint ist?
Was macht ein Array von 2m Höhe im Hochton anderes als ein 25cm hohes Array (außer höhere Belastbarkeit und Sitzhöhenunabhängigkeit)?


Das eine Nah-/Fernfeldkriterium ist auf das Verhältnis von Direkt- und Diffusschall bezogen. Weil das in allen drei Raumdimensionen zu betrachten ist, nimmt man jeweils den Energiefrequenzgang, als dessen Abbild die horizontalen und vertikalen Isobaren fungieren können. Schafft man im Idealfall gleiche Frequenzverläufe für beide, bleibt nur die Entfernungsabhängigkeit, weil, wiederum ideal, der Direktschall mit 1/r² (Punktschallquelle, "Zylinder"schallquelle: 1/r) abnimmt, während der Diffusschall ortsunabhängig bleibt. Eine Punktquelle weist dadurch gewöhnlich einen geringeren Hallradius auf.

Das andere Kriterium liegt am Übergang vom 1/r zum 1/r²-Direktschallabfall, also dem Übergang von einer Linien- zur Punktquelle. Das ist sowohl von der Linienlänge, als auch von der betrachteten Frequenz abhängig.

Für beide Kriterien ist eine große Linienlänge zur Erzielung eines großen Hallradius von Vorteil.


Dafür ist ein horizontal breitstrahlendes line array denkbar ungeeignet......

Völlig klar, deshalb reden ja auch nicht alle von planen Schallwänden, auch der Threadersteller nicht.


Ich denke auch, daß nur vertikale Bündelung und horizontal weiterhin breite Abstrahlung beim Hallradius nicht wirklich weiterhilft.

Doch, aber noch viel besser wird es natürlich mit horizontaler Schallführung.

Mit dem letzten Bild handelt man sich einen Helmholtzresonator ein, der zu berücksichtigen ist, eine mögliche Wirkung sieht man hier. Der HT-WG ist zu flach und sollte eine anhand der zu erfüllenden Funktion definierte Kurvatur erhalten. Der TT-WG erzeugt am Hornmund starke Diffraktionen und Reflektionen, eine großzügige Verrundung ist angebracht.
Farad
Stammgast
#70 erstellt: 26. Dez 2009, 15:25
tiki, du hälst immernoch an Ureda fest, was? Es gibt KEINE "Verzögerten Schallanteile" durch die weiter aussen liegenden Quellen. Es sind eben KEINE Kugelquellen, die irgendwann nach Pythagoras verzögert am Hörplatz ankommen und dort zu Interferenzmustern führen. Es gibt KEINE schmalen Einbrüche. Du kannst FFTs in reflexionsfreier Umgebung ungeglättet durchführen 64k Länge, du wirst keine Einbrüche finden, Mikro hoch oder runter, egal.

Man kann ganz einfach die Phasenlage über die Zeilenlänge messen. Ändert sich an der Phasenlage nichts oder sehr wenig (Abweichungen oberhalb 10kHz, Membranresonanzen der Treiber) hat man eine tatsächliche Zylinderwelle. Warum soll die Phasenlage noch einmal schlechter werden in der Entfernung? Selbstverständlich wird aus dem Zylinderabschnitt ein Kugelabschnitt.
Eine solche Zylinderwelle im Nahfeld hat eben ein bestimmtes Abstrahlverhalten im Fernfeld und das kann man ja auch messen. Mißt man im sicheren Fernfeld(!) der Quelle und dreht um den geometrischen Mitteltpunkt der Box, ergeben sich die bekannten Diagramme.

Auch der Frequenzgang über die Zylinderlänge ist mit etwas Abstand von den Enden absolut gleich, hier kann Peter K "garantiert" etwas anders meinen, gehört (oder gemessen) hat er es wohl noch nie. Ist der Zylinder lange genug und man befindet sich auch in 5m noch im Nahfeld, so ist selbstverständlich auch dort über die Länge der Frequenzgang gleich. Gleiche Phasenlage bleibt gleiche Phasenlage.
Einzige Einschränkung ist hier eben die räumliche(!) Einschnürung in der Vertikalen durch die endliche Länge. Dies ist aber prinzipbedingt und auch bei einem idealen Stahler gleicher Abmessungen der Fall. Hier kommt es durch die räumliche(!) Fensterung zu Nebenkeulen. Wie aus der Signalverarbeitung bekannt, kann man die durch geeignete Fensterfunktionen als Alternative zum Rechteckfenster verringern (tapering), verliert dann aber auf Achse(! in großer Entfernung) Maximalpegel. Die Hochtöner ganz oben und ganz unten "stützen" die Zylinderwelle und verhindern ein Einschnüren bereits in geringerer Entfernung zur Quelle.

Es können aufsummierte Wellenfronten geschaffen werden. Die Einzelnen Wellen bleiben NICHT erhalten, genau das ist mit Kopplung ja gemeint. Bedenke die aufsummierten Wellenfronten bei der Wellenfeldsynthese. Das ganze Vefahren wäre blanker Unfug, wenn es verzögerte Anteile geben würde. Es funktioniert aber hevorragend. Hast du mal eine Anlage gehört? Das ist sehr beeindruckend, wenn man es noch nicht kennt.


[Beitrag von Farad am 26. Dez 2009, 15:30 bearbeitet]
tiki
Inventar
#71 erstellt: 26. Dez 2009, 16:16
Hallo Fabian,
danke für die Unterstützung. Deine praktischen Messungen kenne ich ja nur zum geringsten Teil. So sind auch die Ease-Simulationen zumindest für akustisch ununterbrochene Lines kaum brauchbar, oder?
Tatsächlich hatte ich bei meinen zwei Versuchen vor Jahren im Wohnzimmer eben solche Einbrüche, über die Höhe (Länge) wie über die Entfernung. Das kann natürlich auch andere Ursachen haben, z.B. die erwähnten Reflexionen, da hab ich bei den Versuchen möglicherweise Mist gebaut.
Na, desto besser, zu hören ist da mit Rauschen und erst recht mit Musik sowieso nichts, bis auf den abfallenden Frequenzgang an den Lineenden, etwas zunehmend in "größerer" Entfernung.
Nein, WFS hörte ich noch nicht, leider bin ich damals nicht nach Berlin gefahren, ich ärgere mich heute noch.
Danke nochmals!
Farad
Stammgast
#72 erstellt: 26. Dez 2009, 16:40
Timo, die EASE-Simulationen können prinzipbedingt nur im Fernfeld gelten. Ich hatte da schon viele Diskussionen. Da die Daten im Fernfeld - normalerweise in 6..8m Entfernung gemessen werden, können sie auch nur im Fernfeld größeren Radius' gelten. EASE simuliert grundsätzlich mit Kugelquellen, die eben das Abstrahlverhalten der Zylinderwelle in 6..8m Entfernung haben. Das ist aber nicht das gleiche!! Simulationen unter der tatsächlichen Meßentfernung stimmen nicht, bei größerem Radius ist höchste Vorsicht geboten. Die Winkelauflösung ist meist nicht groß genug. 5° sind eine ganze Menge, wenn man in 8m mißt.

Deine Einbrüche sind ziemlich sicher die "Nebenzipfel" des oberen und unteren Ende, die an Boden und Decke reflektiert werden. Alternativ auch einfach die Rückwand. Im Raum ist das sehr schwierig zu sagen.

grüße!
backmagic
Inventar
#73 erstellt: 26. Dez 2009, 22:51
Ein bischen weniger simulieren, ein bischen mehr selber hören.
tiki
Inventar
#74 erstellt: 27. Dez 2009, 00:32
Wer verwechselt hier was?
clavis
Ist häufiger hier
#75 erstellt: 04. Jan 2010, 12:38
Hallo und frohes Neues Jahr an Alle!

Bin wieder aus dem Urlaub zurück und um die Erkenntnis reicher, dass man in Ägypten kein Fleisch essen sollte, die "Rache des Pharao" folgt prompt Außerdem konnte ich keine Zusammenhang zwischen Kugelwellen und Kugelfischen feststellen, obwohl ich im Riff eifrig danach gesucht habe. Im Umkehrschluss ließ sich auch der berühmte Zylinderfisch leider nicht auffinden Soviel zum Spaß, jetzt zur Sache:

Nach einigen PMs und Telfonaten mit verschiedenen Usern ist Stand der Dinge wie folgt: Ich habe zwei Möglichkeiten:

#1 Der "leichte" Weg: Ich bastel ein Waveguide, dass in etwa passt, setze diese Zeile neben die CB-Mitteltonzeile und entzerre/koppel das Ganze übers LS-Management. Hierfür brauche wahrscheinlich nur 1 Test-Gehäuse.

#2 Der "steinige" Weg: Ich setze die Waveguide-Zeile wie in der dieser (NICHT maßstabsgerechten und NICHT proportionalen) Skizze in Post s. o., koaxial in ein Mittelton-Horn. Aufwand wäre wesentlich größer, wahrscheinlich brauche ich min. drei Testgehäuse.

Aus zwei Gründen tendiere ich zum steinigen Weg: Erstens verspreche ich mir durch die koaxiale Anordung eine bessere Kopplung, und der zweite wäre das Design. Auch sehr wichtig, ich will die WAF-Freigabe für diese herrlichen Männer-Boxen nicht übermäßig strapazieren, außerdem habe ich versprochen, dass es schick aussehen wird.

Eure begründeten Meinungen bitte.


[Beitrag von clavis am 04. Jan 2010, 15:37 bearbeitet]
Christoph_Gebhard
Inventar
#76 erstellt: 04. Jan 2010, 14:06

clavis schrieb:

Eure Meinnungen bitte.


Da gibt es keine zwei Meinungen. Nimm den steinigen Weg
Natürlich nur, wenn du auch am Ziel ankommst. Und das ist zumindest nach meinen Erfahrungen immer fraglich. Deswegen: Nimm den leichten Weg

Gruß, Christoph
clavis
Ist häufiger hier
#77 erstellt: 22. Jan 2010, 10:41
Hallo zusammen,

Nein ich bin noch nicht tot. Habe die letzen Wochen mit Sketchup rumgespielt (kann einiges), Messoftware für den Mac gesichtet (ja, es gibt sie) und einen Hundebiss in der rechten (!) Hand kuriert.

Gerade sitze ich wieder vor dem Entwurf für die ersten Pappmodelle und habe ein paar Hochtöner auf dem Schreibtisch. Dabei fällt mir auf, dass die Magneten so stark sind, dass sie sich deutlich abstoßen, wenn man die Kalotten dicht aneinander legt. Auf einer glatten Tischeplatte schiebt der Magnetgeist sie wieder 4 mm auseinander.

Ist das ein Problem? Ich will es mir gar nicht vorstellen, aber ich denk frag mal lieber...


clavis
ede90
Stammgast
#78 erstellt: 01. Apr 2010, 15:42
Hallo clavis

gibt es mittlerweile Fortschritte in deinem Projekt? Die Thematik interessiert mich sehr

MfG ede
clavis
Ist häufiger hier
#79 erstellt: 01. Apr 2010, 15:52
Hallo,

Stand der Dinge: Ich habe drei Protos gebaut um die Schallführung zu finden, das ist jetzt soweit gut. Nun gehts darum das Waveguide und den TMT zu verheiraten und da gibts einige Probleme in Sachen Koppelfrequenz. Habe die koaxiale Lösung wieder aufgegriffen und einen Proto gebaut, der seit 4 Wochen in der Garage darauf wartet getestet zu werden... leider muss ich im Moment zu viel arbeiten.

Ich denke es geht erst im Juni weiter, wenn was geht rühr ich mich aber wieder.

clavis
HaHa
Stammgast
#80 erstellt: 02. Apr 2010, 07:50
Breitbandarray wieder bleiben lassen?
clavis
Ist häufiger hier
#81 erstellt: 02. Apr 2010, 09:04
Nein, aber erst die vorhandenen Möglichkeiten austesten.
backmagic
Inventar
#82 erstellt: 03. Apr 2010, 11:09
Also ich experimentiere grade recht viel mit Line Arrays und Bessel Arrays und umso mehr ich teste, umso mehr freude kommt auf.



Also testen testen testen..
Burns4k
Stammgast
#83 erstellt: 03. Apr 2010, 17:53
Farad hats ja im Prinzip schon alles erläutert.

Die unterschiedlichen Laufzeiten führen halt zu dem Nahfeldanstieg. Das lässt sich auch nicht durch nen EQ ausbügeln.

Wenn man schon viel Geld investiert sollte man statt auf sinnlos hochwertige Chassis lieber auf nen guten DSP setzen um damit nen nettes CBT-Array zu realisieren - das wäre dann eben die Wellenfront von nem 2d Horn nachgebildet. Macht kaum Probleme beim Nahfeldübergang und bündelt richtig gleichmäßig.

Mit den neuen Monacor 8-Kanal Class-D amps für unter 300 Mücken sollte sowas gut mit nem kleinen handelsüblichen PC+Linux+Jack+Brutefir realisierbar sein.

@Haha: Die kleinen HKM Breitbänder von Pollin damals messen sich übrigens sehr gut (vorallem für den Preis). Und nen leichten HT anstieg haben die auch (+7db, wenn auch nicht ganz gleichmäßig)

Gruß,

Tim
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