BR aktiv entzerren sinnvoll?

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veloplex
Stammgast
#1 erstellt: 20. Dez 2008, 20:34
Hallo,

der Titel sagt es eigentlich schon. Welchen Sinn macht es eurer Meinung, eine BR-Box im Tiefbass aktiv zu entzerren. Der Hintergrun meiner Frage ist, dass ich darin eine Möglichkeit sehe, das Volumen meiner derzeitigen Box zu verkleinern. Ich habe vor, aus einem Stand LS einen Monitor zu machen. Dazu steuer ich aktiv über den PC an.

In der optimalen Abstimmung auf einen QT von ca. 0,7 sieht das Ganze so aus.



Ich habe nun vor, die Box mit dem kleineren Volumen auf die selbe Frequenz (in diesem Fall ca.33Hz) abzustimmen siehe Bild.




Wie man erkennt, fällt der Pegel natürlich früher ab und, was nicht zu sehen ist, es ändert sich die Güte. Um nun im Tiefton den selben Pegel zu erreichen, wie in der optimalen Abstimmung habe ich gedacht, ich fülle den Pegelverlust aktiv auf. Kann soetwas funktionieren? Wie verhält sich die Güte? Und was passiert eigentlich in einer BR-Box, wenn man ein Chassis unter seiner eigenen Reso betreibt/abstimmt?

Achso, man könnte sich natürlich fragen, warum denn überhaupt BR und nicht geschlossen. Tja, BR gefällt mir einfach besser


Gruß Christoph
P.Krips
Inventar
#2 erstellt: 20. Dez 2008, 20:56
Hallo Christoph,


veloplex schrieb:
Hallo,

der Titel sagt es eigentlich schon. Welchen Sinn macht es eurer Meinung, eine BR-Box im Tiefbass aktiv zu entzerren. Der Hintergrun meiner Frage ist, dass ich darin eine Möglichkeit sehe, das Volumen meiner derzeitigen Box zu verkleinern. Ich habe vor, aus einem Stand LS einen Monitor zu machen. Dazu steuer ich aktiv über den PC an.

In der optimalen Abstimmung auf einen QT von ca. 0,7 sieht das Ganze so aus.



Ich habe nun vor, die Box mit dem kleineren Volumen auf die selbe Frequenz (in diesem Fall ca.33Hz) abzustimmen siehe Bild.




Wie man erkennt, fällt der Pegel natürlich früher ab und, was nicht zu sehen ist, es ändert sich die Güte. Um nun im Tiefton den selben Pegel zu erreichen, wie in der optimalen Abstimmung habe ich gedacht, ich fülle den Pegelverlust aktiv auf. Kann soetwas funktionieren? Wie verhält sich die Güte? Und was passiert eigentlich in einer BR-Box, wenn man ein Chassis unter seiner eigenen Reso betreibt/abstimmt?

Achso, man könnte sich natürlich fragen, warum denn überhaupt BR und nicht geschlossen. Tja, BR gefällt mir einfach besser


Gruß Christoph


Machen kann man Vieles......
Ich würde vorschlagen, mit einem geeigneten Simuprog mal die Membranamplitude bei bestimmten Eingangsleistungen anzusehen.
Dabei nicht vergessen, daß du bei deiner entzerrten Variante mehr Verstärkerleistung für gleichen Schalldruck benötigst, da könnte die Membranamplitude aus dem Ruder laufen.
Sollte es im Nutzbereich dennoch funzen, wirst du um einen wirksamen Subsonic-Filter trotzdem nicht herumkommen.

Gruß
Peter Krips
Frank.Kuhl
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 20. Dez 2008, 21:21
Ja, warum nicht. Ich stimme z.B. Bassreflexboxen gerne etwas tiefer ab als es die Simus normalerweise hergeben.
Zum einen drückt der Raum meist das Fehlende drauf und wenn es dann doch fehlen sollte dann hilft die Subbassanhebung. Muß nicht jedermanns Geschmack sein aber mir gefallen solche Abstimmungen besser als solche mit Bassbuckel.
SRAM
Inventar
#4 erstellt: 20. Dez 2008, 21:28
Wenn ich das richtig verstehe, ist die tuning-Frequenz in beiden Fällen gleich (zeiegn zumindest die Diagramme).

In diesem Fall ist auch der erreichbare Maximalschalldruck gleich (mal vorausgesetzt die elektrische Belastbarkeit ist nicht limitierend), allerdings muß eben, wie von vorgeschlagen, entzerrt werden.

Wenn du nur bis zur tuning-Frequenz entzerrst, ist der Hub keine Problem, da dieser bei gleichem Schalldruck identisch ist.

Darunter sollte die jetzige Box schon einen subsonic-Filter haben, bei der Entzerrung ist dieser obligatorisch.

Gruß SRAM
veloplex
Stammgast
#5 erstellt: 20. Dez 2008, 22:16
Hi,

jaja das habt ihr richtig verstanden. Das kleinere Volumen bekommt die gleiche Tuningfrequenz. Genügend Verstärkerleistung und Subsonic bis 48db ist vorhanden. Der Hub sollte also bis zur Abtimmung hinunter identisch sein.

Wollte man nun ein Chassis in BR einiges unter der Tuningfrequenz betreiben z.B. 23Hz statt 33Hz, müßte man noch andere Dinge beachten als die max Auslenkung des Chassis und der zu erreichende Schalldruck. Würde man dann die Tuningfrequenz des BR-Kanals einfach auf die gewünschte Abstimmung herunterschieben? In der Simu fällt der Pegel früher und flacher. Auch eine sache, die sich aktiv leicht lösen liese.




In Cb funktioniert das ja ungefähr so, das was das Chassis kann, ist erlaubt.


Gruß Christoph
P.Krips
Inventar
#6 erstellt: 21. Dez 2008, 01:55
Hallo,

ganz so problemlos ist das nicht, wie schon von SRAM angedeutet, könnte auch die elektrische Belastbarkeit die Limitierung sein.
Hab mal bei einem Treiber eine schnelle Simu gefahren um z.B. bei meinem Test in der entzerrten Box bei 50 Hz den gleichen Pegel wie in der "großen" Box zu erzielen, benötigte ich die dreifache Verstärkerleistung, das war aber dann 3 x die Maximalbelastbarkeit......

Gruß
Peter Krips
HiFi-Selbstbau
Inventar
#7 erstellt: 21. Dez 2008, 19:16
Hi,

so was ist bei BR-System 6. Ordnung Standard! Bei einer Butterworth-Abstimmung 6. Ordnung hebt man den Pegel bei der Abstimmfrequenz um 6 dB an. Das wird als überschwingendes Hochpassfilter 2. Ordnung realisiert, d.h. den Subsonic-Filter bekommt man gratis dazu. Dann steigt der maximale Hub OBERHALB der Abstimmfrequenz kam an und UNTERHALB ist er sogar kleiner (wegen des Subsonic-Filters). OHNE Subsonic-Filter verliert man maximalen unverzerrten Schalldruckpegel.

Gruß Pico
veloplex
Stammgast
#8 erstellt: 21. Dez 2008, 19:35
Hallo,

@Peter
Danke für den Hinweis. Ich werde versuchen, das mit der elektrischen Belastbarkeit zu berücksichtigen. Allerdings muss ich zugeben, dass ich noch nicht herausgefunden habe, wie ich das simulieren kann. Dabei könnte ich ja noch erwähnen, dass es sich bei dem Chassis um den 8/800 von Eton handelt.

@Pico
Also stimme ich so ab, dass die Abstimmfrequenz auf -6db liegt, um dann mit BW 6.Ordnung auszugleichen? Kann man das irgendwo noch etwas vertiefender nachlesen?


Gruß Christoph
P.Krips
Inventar
#9 erstellt: 21. Dez 2008, 20:07
Hallo,

Pico hat im Prinzip bei den BR-Boxen 6. Ordnung Recht, das Dumme ist nur, daß für echte resultierende Butterworth Gesamtübertragungsfunktion sehr enge Grenzen bezüglich Qts, Boxenvolumen, Tuningfrequenz und Filter existieren. Da obendrein die Filterpole auch noch untereinander austauschbar sind, existieren 3 Klassen der Abstimmungen.
Die Gruppenlaufzeit ist nicht so fein....

Wenn es nicht diskret Butterworth 6. Ordnung (oder andere) sein muß, kann nahezu beliebig entzerren werden.

Gruß
Peter Krips
not0815
Inventar
#10 erstellt: 21. Dez 2008, 21:07
Hallo Christoph,

ich habe hier noch etwas Literatur zum Thema aktiv entzerrte Boxen, sowohl für CB als auch für BR (schlappe 200 Seiten voll mit Mathe + Physik). Ich kann das ja mal beim nächsten Treffen mitbringen. Wenn Du's eiliger hast, dann rufe mich an.

Einen einstellbaren HP-Filter für BR6 System ist auf meiner Website dargestellt, hier.

Gruß
Sven
veloplex
Stammgast
#11 erstellt: 21. Dez 2008, 22:09

P.Krips schrieb:

Pico hat im Prinzip bei den BR-Boxen 6. Ordnung Recht, das Dumme ist nur, daß für echte resultierende Butterworth Gesamtübertragungsfunktion sehr enge Grenzen bezüglich Qts, Boxenvolumen, Tuningfrequenz und Filter existieren. Da obendrein die Filterpole auch noch untereinander austauschbar sind, existieren 3 Klassen der Abstimmungen.
Die Gruppenlaufzeit ist nicht so fein....



Ohoh,jetzt wirds kompliziert

ich glaube, da benötige ich noch ein paar Grundlagen.

@Sven
Danke für dein Angebot, ich nehme es gerne an! Es genügt aber vollkommen, wenn du es zum nächsten Treffen mitbringst. Die Boxen müssen nämlich erst noch gebaut werden.

Gruß Christoph
MBU
Inventar
#12 erstellt: 22. Dez 2008, 00:30
Hallo Christoph,

in der Theorie ist das immer ganz einfach, aber hast Du schon mal berechnet, wie lang der BRK in dem zu kleinen Gehäuse sein müßte, um die gewünschte Abstimmfrequenz zu bringen? Da liegt meist der Hund begraben.
ronmann
Inventar
#13 erstellt: 22. Dez 2008, 01:07
Wie wäre es mit einem Gartenschlauch als BR-Rohr
Ne mal im ernst, viel zu lange BR-Rohre lassen sich mit leider nicht ganz billigen Passivmembranen ersetzen. Da könnte man dann auch gleich einen 2. Tieftöner verwenden, geschlossen bauen und trotzdem entzerren.
Vorteil: du gewinnst Pegelfestigkeit im Bereich deutlich oberhalb der BR-Abstimmung. Bei deiner 33-Hz-Abstimmung bringst du die Membranen mit z.B. 60Hz realer Musik trotzdem zum Anschlagen. Da hilft das BR-Rohr fast nix. So teuer sind die Etöner doch nicht Oder betreibe sie eben in einer kleinen geschlossenen Kiste und unterstütze sie durch nen Subwoofer. Quäl sie nicht mit zu heftigen Anhebungen.
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