kompaktbox: dietlinde

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eoh
Inventar
#1 erstellt: 05. Sep 2007, 22:02
huhu,
ich hab gewastelt bzw. bin immer noch dran.

zum konzept: eine kompaktbox, allerdings für freie aufstellung auf einem ständer o.ä. vorgesehen.

die aussenmaße sind: BxHxT 17 x 27 x 32cm








bestückung:
im mittelton kommt ein whd 10cm chassis mit unbeschichteter papiermembran zum einsatz,
hochtöner ist von mb quart mit metallmembran und druckgussplatte.
den grundton und bass übernehmen 6x axton hw100 10cm bässe in 8ohm und in neuerer version, mit inverser dustcap und kunststoffmembran.
jeder bass kriegt 1,5 liter netto geschlossen, das ganze wird mit vor-kondensator geradegebogen und soll ~80hz noch mit vollem pegel liefern.


ich habe eben mal messungen gemacht, die nächsten tage gehts dann weiter:


der hochtöner - 0,30,60,90grad horizontal



der mitteltöner - 0,30,60,90grad horizontal



ein tieftöner - 0,30,60,90grad horizontal


angedacht ist eine trennfrequenz vom bass zum mitteltöner bei ca. 300-400hz.

ausserdem sollen die hinteren basschassis verpolt werden, wodurch sich ein bündelungsmaß von ca. 4dB ab etwa 100hz aufwärts ergibt.

sehr nett wäre es, wenn man quasi auf knopfdruck umschalten könnte zwischen gleichphasigen und gegenphasigen betrieb der basschassis - mal sehen ob meine bauteilkiste dafür reicht
FloGatt
Inventar
#2 erstellt: 05. Sep 2007, 22:08
Interessant

So ganz verstehe ich das Konzept noch nicht, aber mal sehen was du wastelst...

Gruß,
Florian
Jogi42
Inventar
#3 erstellt: 05. Sep 2007, 23:12
Verstehe ich richtig, jeder LS hat 6 10cm Bass-LS. 2 links, 2 rechts und 2 hinten. Gibt das nicht ein Phasengewirbel? Hat das schon mal einer getestet. Da bin ich echt gespannt, was dabei rauskommt.
Warum beginnen die Frequenzkurven alle bei 300 Hz.

Werde den Thread verfolgen, interessiert mich schon.
eoh
Inventar
#4 erstellt: 06. Sep 2007, 00:00

Verstehe ich richtig, jeder LS hat 6 10cm Bass-LS. 2 links, 2 rechts und 2 hinten.


richtig.
das gibt "phasengewirbel", wenn man sie hoch laufen lässt. im bassbereich dagegen nicht (wellenlänge bei 340hz=1meter).

die kurven beginnen bei 300hz weil ich in einem raum gemessen und ein zeitfenster gesetzt habe.
ax3
Inventar
#5 erstellt: 06. Sep 2007, 12:08
Wie kommst Du auf den Namen?

Interessantes Konzept, schwierig zu stellen.
Du wirst für die kleinen LS genuso viel Stellplatz benötigen, wie für ausgewachsene Stand-LS.

Oder willst Du sie als Surround-Back einsetzen?
eoh
Inventar
#6 erstellt: 07. Sep 2007, 02:43
hallo ax3,
auf den namen kam ich bei der lektüre eines buchs von max goldt. seitdem bin davon fasziniert, ein richtiges kleinod und nur selten gesehen bzw. gehört. ich erlaube mir (vorerst nur letzteres ) auf das konzept von meiner box zu übertragen.


so, weiter gehts. ich habe testhalber die 6 bässe wie folgt angeschlossen: links oben+unten mit rückseite oben (verpolt!) parallelgeschaltet, rechts oben+unten mit rückseite unten (auch verpolt) parallel und dann beide gruppen in reihe.
hier das ergebnis:


dazu gibt es einiges zu erläutern. zuerst einmal musste ich das zeitfenster länger setzen, bringt ja nun mal nichts wenn ich nicht sehe was im bass abgeht. messabstand war 1 meter, und es sind wohl raum/bodenreflektionen vorhanden.
trotzdem kann man gut erkennen, das sich was tut im abstrahlverhalten im grundtonbereich.

nun sieht das ganze noch nicht aus, wie es sollte - zur erinnerung, nur der bereich unter 400hz ist von interesse.
während bis 90grad alles mustergültig ist, wird es danach nicht mehr so schön: ab 135grad ist wieder weniger bündelung da, das ganze erinnert mehr an einen dipol.

jetzt kommts aber: ich habe eine "quick&drty" simu mit boxsim gemacht. wenn man eine weiche - bestehend aus einer spule vor den verpolten tieftönern & tiefpassfilter für alle tieftöner - vorschaltet, ergibt sich folgende änderung im übertragungsverhalten:


[Beitrag von eoh am 07. Sep 2007, 02:45 bearbeitet]
eoh
Inventar
#7 erstellt: 21. Sep 2007, 22:11
nach kleiner pause hab ich nun wieder etwas zeit gehabt weiter zu wasteln. im moment bin ich gerade am löten, es gab bereits einen kleinen hörtest - bandbegrenzt 80-400hz - mit musikmaterial. trotz nur einer spule vor den verpolten tieftönern war deutlich zu hören, wie der pegel seitlich und nach hinten hin abnahm.
aufstellung war frei im raum, wie weit die kiste an eine wand darf wird sich zeigen bzw. messen.

wieviel potential in der kiste steckt, zeigt eine simu mit einer vorläufigen weiche. hier habe ich nun vor die verpolten bässe eine weiche 2ter ordnung geschaltet, was durch die phasendrehung der bauteile nochmals eine steigerung der bündelung bewirkt.

ICG
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 21. Sep 2007, 22:30
Was genau ist denn das Ziel von dieser Anordnung?
ton-feile
Inventar
#9 erstellt: 21. Sep 2007, 22:34
Hallo eoh,
das ist eine sehr interessante Studie.
Ich lese gespannt mit (edit: beim Nierchenbasteln ).
Gruß
Rainer

Edit: hast du schon in Erwägung gezogen, die Impedanzen der beiden Parallelschaltungen zu linearisieren. Wenn die beiden Dreiergruppen unterschiedliche Impedanzgänge aufweisen würden, könnte ein chaotischer Spannungsteiler entstehen und deine Messungen verfälschen.
Gruß
Rainer


[Beitrag von ton-feile am 21. Sep 2007, 22:56 bearbeitet]
eoh
Inventar
#10 erstellt: 21. Sep 2007, 22:48

Was genau ist denn das Ziel von dieser Anordnung?


wie auf der simu zu sehen ist, wird bereits im bassbereich stark gebündelt, d.h. nach hinten wird viel weniger schall abgestrahlt als nach vorne.
das soll weniger raummoden anregen und die nachbarn weniger ärgern.
ICG
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 21. Sep 2007, 23:05

eoh schrieb:
wie auf der simu zu sehen ist, wird bereits im bassbereich stark gebündelt, d.h. nach hinten wird viel weniger schall abgestrahlt als nach vorne.
das soll weniger raummoden anregen und die nachbarn weniger ärgern.


eoh
Inventar
#12 erstellt: 23. Sep 2007, 15:36
gestern abend habe ich endlich eine weiche fertig aufbauen können:



heute dann hörtest. klingt auf anhieb schon prima und bündelt wie vorhergesagt. allerdings ist der grundton etwas fett geraten, bei absenkung per eq bleibt der klang aber schön straff und knackig. da muss ich wohl nochmal ran an die weiche. aber kein problem, mitteltöner und hochtöner haben noch reserven bzw. sind bereits im pegel abgesenkt.

ansonsten: sehr gute durchhörbarkeit, sowas habe ich noch nicht erlebt. basslinien sind wirklich komplett leiser sobald man seitlich oder dahinter steht, der grundcharakter vom klang bleibt komplett erhalten, egal ob man im raum herumläuft und wie groß der abstand ist
(siehe auch die 90° linie in der simu).


morgen gehts erstmal in urlaub, nächste woche dann mehr.
es steht noch eine impedanzmessung an, frequenzgang natürlich, und der vorschlag von ton-feile klingt einleuchtend und muss ausprobiert werden.
eoh
Inventar
#13 erstellt: 30. Sep 2007, 13:11
es tut sich was. gestern bin ich zum messen gekommen, hier nun der frequenzgang:



unter 60° liegt der pegel bereits im grundtonbereich um 8dB niedriger, unter noch größerem winkel tut sich dann nicht mehr viel.
der schmale einbruch bei 400hz könnte eine reflektion sein.
schön zu sehen der gleichmäßige verlauf der kurven (30° - 60°).
ich werde nochmal etwas an der hochton-weiche rumfummeln, vielleicht kriege ich die bündelung zwischen 4-8kHz noch etwas gleichmäßiger.


etwas nettes habe ich noch: durch verpolen eines seitlichen tieftöners kann man ein assymetrisches abstrahlverhalten erreichen:



hier bleibt die bündelung im grundtonbereich nicht auf dem 90° niveau, sondern nimmt stetig zu. zur anderen seite hin ist die bündelung nicht mehr so ausgeprägt - evtl. hilfreich bei naher seitlicher wandaufstellung.

wie sich 2 lautsprecher in geringem abstand zueinander (stereo...) gegenseitig beeinflussen, und ob man damit etwas reissen kann, ist auch noch fraglich.


den vorschlag von ton-feile habe ich mangels bauteilen noch nicht umgesetzt, aber die impedanz gemessen. sieht ganz ok aus.
Karlyzo
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 30. Sep 2007, 14:59
Hallo eoh,

ich will mal etwas Ermuntern und die gefordete Aktivität in Entwicklerthreads vorantreiben :

Mach weiter mit dem Projekt, ich finde das sehr interessant!!

Wäre sicher eine Überlegung wert sich ein paar billige 17er zu besorgen, die in kleinem CB halbwegs tiefgang produzieren und das ganze selbst auszuprobieren. Bisher gab es doch noch keine sonderlich erfolgreichen Versuche eine gleichmäßige Bündelung im Grundton/Bass zu bekommen, oder?
Hat da jemand Material zu?
Ich hab das von Elefantino im seinem Hummel-Thread gelesen, aber das wurde abgebrochen, oder?
Christoph_Gebhard
Inventar
#15 erstellt: 30. Sep 2007, 19:37
Hallo eoh,

auch von mir ein dickes Lob für Umsetzung dieser interessanten Idee.
Planst du sowas mal mit viel Membranfläche zu realisieren? Oder zusätzlicher Bündlung im Mittelhochton?
Die Mission-Chassis oder diverse Restposten-Audaxe würden sich da anbieten...

Gruß, Christoph

P.S. Woher kommen die starken Welligkeiten im Hochton auf Achse?
Karlyzo
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 23. Okt 2007, 22:47
Hallo eoh,

hat sich in der Zwischenzeit noch was an der Dietlinde getan?
Inzwischen auf Stereo aufgebaut? Will nicht drängen, aber das Thema interessiert mich derzeit ziemlich!
eoh
Inventar
#17 erstellt: 24. Okt 2007, 00:57
tja, leider noch nicht viel weitergekommen - habe in boxsim die messdaten nochmals verfeinert und, ich traus mich ja fast nicht zu sagen, tief- und mitteltonchassis wahrscheinlich nicht mit dem genau selben abstand gemessen. muss ich nochmal nachprüfen.
ausserdem bin ich am zusehen, dass ich eine messung im reflexionsfreien raum in der uni machen kann
ton-feile
Inventar
#18 erstellt: 24. Okt 2007, 06:58
Moin,
also ich bin auch sehr gespannt, wie es weitergeht mit der Dietlinde.

ausserdem bin ich am zusehen, dass ich eine messung im reflexionsfreien raum in der uni machen kann

Da drück ich die Daumen!
Dein Konzept ist in Wohnräumen besonders schwer zu messen.

Gruß
Rainer
focal_93
Inventar
#19 erstellt: 24. Okt 2007, 13:11

ton-feile schrieb:

Dein Konzept ist in Wohnräumen besonders schwer zu messen.


In Wohnräumen soll man auch Hören und nicht messen

Grüsse

Uwe
Granuba
Inventar
#20 erstellt: 24. Okt 2007, 13:16

focal_93 schrieb:

ton-feile schrieb:

Dein Konzept ist in Wohnräumen besonders schwer zu messen.


In Wohnräumen soll man auch Hören und nicht messen

Grüsse

Uwe


Wozu hast du dir dann Messtechnik zugelegt?

Harry
focal_93
Inventar
#21 erstellt: 24. Okt 2007, 15:53
Hallo Harry,

selbstverständlich um im Wohnraum zu messen!!!

Du hast die Smileys am Ende meines Beitrages übersehen!

Ein kleines Fünkchen Wahrheit steckt jedoch trotzdem darin:

Mit dem Klang meiner Thiel Coaxe bin ich höchst zufrieden, direkt an der Membran gemessen auch ein prima Frequenzgang, jedoch am Hörplatz:6dB Überhöhung bis 600 Hz ....ein 15 dB Einbruch bei 150 Hz...
schon sind Zweifel da, ob eine Box mit so einem Messchrieb überhaupt gut klingen kann...

Grüsse

Uwe
eoh
Inventar
#22 erstellt: 16. Mrz 2008, 00:26
mir bleibt nix anderes übrig als den erfolglosen abbruch des projekts bekannt zu geben.

naja abbruch kann man auch wieder nicht sagen, schließlich spielte das paar und alles war fix und fertig. auch die messungen waren prima, aber es war nicht ganz so gut wie ich gehofft habe.

vielleicht habe ich es mit dem kompakten ein wenig übertrieben, insbesondere da alle chassis (bis auf den mitteltöner) aufs selbe volumen gespielt haben; auch die verpolten.
dazu kam die schwierige trennung des mitteltöners aufgrund der hohen einbaugüte, verursacht durchs (zu) kleine volumen.
den bässen selbst hätte ich auch besser mehr volumen gegönnt, trotz vorkondensator und simu mit aj-horn hat es arg gedröhnt.

die weiche wurde ohne jeden kompromiss aufgebaut und ist dann mit passendem gehäuse fast so groß wie eine box geworden - auch nicht sinn der sache. die pegelfestigkeit war mir auch zu gering (höre aber auch gerne laut).
zum glück hatte ich einen EQ zur hand und konnte den bassbereich entzerren.

was ich folglich mitnehmen konnte: sehr faszinierend, wie ein raum weiter mit offener tür die klangfarbe fast gleich war wie im nahfeld. sehr zurückhaltender grundton, dabei absolut gut durchhörbar, auch bei kleinster lautstärke.

fazit: unter 3x20er pro seite sollte man erst gar nicht damit anfangen. die untere grenzfrequenz sollte so niedrig wie möglich sein, geschlossen ist vorteilhaft weil nur eine impedanzspitze.
der mitteltöner sollte nach unten hin etwas reserven besitzen und eine einbaugüte unter 0,8 aufweisen.

vielleicht mag sich der ein oder andere mit dem konzept auseinander setzen, ich bin gerade bei 2 größeren projekten eingespannt und habe keine zeit mehr, damit weiterzumachen.
das potential ist jedenfalls nicht ohne.

grüsse,
eoh
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