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Ein Nachmittag bei Nubert - Cambridge, Onkyo, Pioneer uvm.+A -A |
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Autor |
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BolleY2K
Inventar |
#1 erstellt: 25. Aug 2009, 19:38 | |
Ich habe heute einen Nachmittag bei Nubert in Schwäbisch-Gmünd gemacht und dachte mir, ich lasse Euch einfach an meinen Erfahrungen teilhaben, vielleicht ist das ja für den einen oder anderen interessant. Kurz allgemein, ich bin 27, habe gute Ohren laut meinem Arzt, einiges an Hörerfahrung auf guten Anlagen, baue gerne selbst Lautsprecher und bin im Car-Hifi-Bereich als Soundjuror auf Soundquality Wettbewerben aktiv. Ich mag generell neutral abgestimmte Lautsprecher und Ketten, also eher Monitorcharakteristik als B&W. Gehört habe ich mit meinen eigenen CDs in 3 Räumen, auf diese werde ich jeweils getrennt eingehen, ebenso auf die jeweiligen Ketten. Die hauptsächlich verwendeten CDs waren: Hans Theessink – Call Me Tracy Chapman – Tracy Chapman Sheffield Labs – My Disc Yello – Essential Michael Murray – Bach Organ Blaster Rammstein – Herzeleid Music Instructor – Electric City Genrell muss ich ersteinmal sagen, dass ich jedem den Besuch nur empfehlen kann. Der Service ist einmalig, man kann alleine, in Ruhe und mit der eigenen Musik hören, das Personal ist zuvorkommend und in keinster Weise aufdringlich. Die Geräte werden kurz erklärt, danach ist man sich selbst überlassen, ab und zu schaut der Berater nach ob er etwas für einen tun kann aber man wird weder zu irgendetwas „bequatscht“ noch ist man irgendwelchem Zeitdruck ausgesetzt – letzteres ist am Wochenende aber wohl anders. Mich hat übrigens Herr Nubert Junior betreut. Raum 1 - Wohnzimmer: Der Raum ist einem normalen Wohnzimmer sehr ähnlich und hat ca. 25m². Die eine Seite auf Hörposition ist eine Glaswand. Die Anlage besteht aus einem Onkyo TX-SR 607 und einem Onkyo DV-SP 506 was ebenfalls einer recht verbreiteten Mittelklasse Anlage entspricht. Gehört wurden, aufsteigend geordnet nach Serie und innerhalb der Serien nach Preis: -nuBox 311 -nuBox 381 -nuLine 32 -nuLine 102 -nuVero 4 Generell fiel erstmal auf, dass man in diesem Raum mitten in einer stehenden Welle sitzt und so alle Boxen bassiger klingen als sie es normalerweise tun. Ebenso fiel auf, dass der Onkyo oberhalb von ca. Volume 55 anfängt die Kontrolle zu verlieren. Ebenso fehlte der Kette für die NuVero und die große NuLine sowohl im grob- wie auch feindynamischen Bereich die Klasse um diese beiden Boxen voll zur Geltung zu bringen. Die nuBox 311 stellt in meinen Augen eine gute Einstiegsbox dar, die keine gravierenden Fehler aufweist. Definitiv eine Empfehlung wert, dem erfahrenen Hörer fehlt es aber an Räumlichkeit, Differenzierung von Instrumenten und akustischen Ebenen sowie Fein- und Grobdynamik. Die 381 gefällt mir sogar etwas schlechter, sie macht zwar hörbar mehr Bass, hat aber meiner Meinung nach durch die Chassiskombination leichte Probleme im Übernahmebereich und verliert dadurch zur 311 im Mittelton. Eine deutliche Steigerung ist da schon eher die nuLine 32. Sie ist gegenüber den beiden NuBoxen deutlich „runder“, am auffälligsten ist der bessere Hochtöner, welcher für mehr Differenzierung und Detaillierung sorgt, ebenso gibt diese Box Stimmen authentischer wieder. Mein persönlicher Favorit in diesem Raum war die nuLine 102. Die sehr neutrale Abstimmung dieser Box passt wunderbar zur restlichen Kette und auch zur ungünstigen Sitzposition. Dadurch spielte diese Box am ausgewogensten, gleichzeitig auch am dynamischsten. Die nuVero 4 war etwas weniger dynamisch und eher wärmer im Klang, was mit dem Raum und der Kette nicht ganz so gut harmonierte wie die nuLine. Verblüffend war aber schon hier die Pegelfestigkeit und Räumlichkeit der Box. Beiden Lautsprechern merkte man aber an, dass sie am 607 deutlich unter Ihren Möglichkeiten spielten. Raum 2 - Studio: Der Raum stellt sozusagen das „HighEnd-Studio“ von Nubert dar. Schon beim betreten merkt man an der Raumakustik die verbauten Absorber. Als Elektronik steht eine komplette Cambridge Audio Anlage der Azur 840er Serie bereit, bestehend aus CD Player, Vorstufe sowie 2 gebrückten Endstufen. Gehört wurden hier: -nuLine 122 -nuVero 4 -nuVero 11 -nuVero 14 Generell ist der Raum akustisch deutlich neutraler als der erste. Allerdings haben bei hohem Pegel die Deckenpanele leichte Geräusche gemacht. Was heißt hoher Pegel? Nun, mir hat es nicht ganz gereicht, aber die Cambridge Endstufen haben leider angefangen zu clippen, also war mehr nicht drin… Hier merkt man auch, dass die Nubert Lautsprecher definitiv keine Wirkungsgradmonster sind. Angefangen habe ich mit der nuVero 4, da ich diese auch schon im vorherigen Hörraum gehört habe. Hier spielen sicherlich sowohl die Kette wie auch der Raum eine Rolle – aber der Unterschied war wirklich frappierend. Die nuVero 4 spielt an der Cambridge Kette DEUTLICH besser als am Onkyo TX-SR 607 und stellt auch gleich meinen eigentlichen Sieger des heutigen Tages dar. Wenn man die großen nuVero nicht gehört hat, vermisst man nichts. Die nuVero 4 ist verblüffend pegelfest, klanglich sehr ausgewogen und hat eine tolle Auflösung und Feinzeichnung. Zudem ist die Box auch mit einem hohen WAF gesegnet – für mich danke toleranter Freundin irrelevant – für viele aber sicherlich nicht unwichtig. ;-) Ebenso finde ich sie wirklich preisWERT. Die nuLine 122 hat mich gleichermaßen verblüfft wie enttäuscht. Nachdem mir die 102 im anderen Raum so gut gefallen hatte, war mir die 122 hier deutlich zu hell und präsent.Bei niedrigem Pegel ging das noch, bei höherem Pegel wurde es aber so unangenehm, dass ich die 122 kaum gehört habe. Evtl. stand der Kippschalter ja auch auf „präsent“ – ich habe aber leider vergessen nachzuschauen. Zur nuVero 14 – dem aktuellen Flagschiff von Nubert. Im Vergleich zur nuVero 4 fallen als erstes 2 Dinge auf. Zum einen macht sich der dritte Weg positiv bemerkbar und zwar sowohl bei Stimmen wie auch dynamisch. Dies ist zugleich der 2. Punkt, grobdynamisch ist die Box vom Bass bis zum Hochton wirklich eine Wucht. Bezüglich des Tiefgangs ist die Box eher unauffällig, der Bass beeindruckt durch Präzision und Autorität. Wie trocken und kontrolliert die Box ein gut aufgenommenes Schlagzeug in den Raum feuert ist schon eine Ansage. Dennoch spielt die Box immer wie aus einem Guss, egal bei welchem Pegel, der Bass wirkt nie überzogen oder zu vordergründig. Die Feinzeichnung und Differenzierung ist wie schon bei der nuVero 4 superb, allerdings ist die Räumlichkeit meiner Meinung nach etwas schlechter. Die nuVero 11 führt meiner Meinung nach ein leichtes Schattendasein zwischen der nuVero 4 und 14. Im Mitteltonbereich ist sie quasi identisch zur 14 und damit gegenüber der 4 besser, sie ist aber im Bassbereich lange nicht so beeindruckend wie die große Schwester. Preislich liegt sie für mich zu nahe an der nuVero 14 und zu weit weg von der nuVero 11 – persönlich würde ich entweder Geld sparen und mir die 4 kaufen oder etwas drauflegen und gleich zur 14 greifen. Raum 3 – Heimkino: Eine Viertelstunde vor Ladenschluss wurde ich noch gefragt, ob ich nicht Lust hätte, mir noch kurz einen Eindruck von den hauseigenen Lautsprechern im Heimkinoraum zu verschaffen. Das habe ich mir natürlich nicht nehmen lassen. Als Film habe ich „Master and Commander“ und hier die erste Seeschlacht im Nebel gewählt, mit deutscher DTS Tonspur. Leider wurde nicht der bereitstehende Denon AVC-A1HD gewählt sondern der grade frisch eingetroffene und angeschlossene Pioneer SC-LX 71. Der Rest der Kette besteht aus einem BDP-LX 71 sowie einem JVC DLA-HD350. Da das Licht nicht komplett ausgeschaltet wurde und die Maskierung nicht angepasst wurde, konnte ich mir leider keinen Bildeindruck verschaffen, auffällig war aber die sehr gute Scalingleistung des BDP. Angeschlossen waren 2 x nuVero 14 als Front, der nuVero Center, 2 x nuVero 4 als Surround sowie 2 x AW-1000 als Subwoofer. Der Receiver lief auf -20dB, was lauter war als die Cambridge Kombination im Hörstudio kurz vorm clippen. Beeindruckend war die Dynamik der Anlage sowie die sehr gute Ortbarkeit von Effekten wie herumfliegenden Trümmerstücken. Details wurden auch im Schlachtgeschehen sehr gut eingearbeitet, so beispielsweise der Sand auf dem Boden im Schiffslazarett, die Verbindung von Fein- und Grobdynamik ist der Anlage sehr gut gelungen. Die Hochtonwiedergabe war mir allerdings etwas zu scharf, das konnte ich an denselben LS im vorherigen Stereotest nicht feststellen – eine Ursache lässt sich aber bei der beschränkten Kenntnis der Anlage nicht eindeutig ausmachen. Ebenso war mir der Tiefbass bei den Kanonenschüssen etwas zu „lasch“. Mit dem Pegel hatte keiner der verwendeten Lautsprecher irgendwelche Probleme – der Receiver allerdings schon. Obwohl dieser frei stand und konstant auf -20dB lief, schaltete er nach 12 Minuten einfach ab und ging in protect. Für die nuVero 14 empfiehlt sich also ein potenteres Kaliber oder eine Kombination aus Vor- und Endstufe. Laut Aussage des Beraters hat der AVC-A1HD noch keine derartigen Probleme verursacht – der SC-LX 71 war aber wie erwähnt auch ganz frisch integriert worden. Fazit: Insgesamt bin ich sowohl von dem Service der Firma Nubert wie auch von deren Produkten sehr positiv beeindruckt. Ersteren habe ich schon erwähnt, letztere bieten meiner Meinung nach in eigentlich jedem Preisbereich einen sehr fairen Gegenwert für den aufgerufenen Preis. Dazu kommt der vorbildliche Service der Firma Nubert. In meinem Beisein fragte beispielsweise ein alter Herr, ob denn sein 20 Jahre alter Verstärker mit neuen Lautsprechern noch funktionieren würde. Anstand dem Herrn etwas neues zu verkaufen wurde freundlich und kompetent erläutert, dass man sich das Gerät genauer anschauen müsse, zum einen ob es technisch noch in Ordnung sei, zum anderen um was für ein Gerät es sich denn handele, einige alte Geräte seien auch heute noch sehr gut zu verwenden. Dem Kunden wurde angeboten, das Gerät doch einfach im Laden an den gewünschten Boxen zu testen und zu vergleichen – meiner Meinung nach insgesamt lange nicht selbstverständlich. Ich kann jedem auf jeden Fall nur einen Besuch anraten, wenn man in der Gegend ist. Es sind auf jeden Fall ein paar interessante Stunden – ob einem die Produkte nun gefallen oder nicht, ist die andere Sache. ;-) Ich bin auf jeden Fall positiv überrascht. |
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BolleY2K
Inventar |
#2 erstellt: 25. Aug 2009, 20:10 | |
Ich kenne leider bisher hauptsächlich Selbstbau LS, daher noch eine kurze Einordnung. Die nuBox Serie würde ich zB. einer Heco Victa, eine Teufel Theater 1 oder ähnlichem vorziehen. Die nuBox sind die deutlich erwachseneren Lautsprecher. Die nuLine sehe ich zumindest bei den großen Modellen in etwa vergleichbar mit der Elac 2xx Serie und meinen aktuellen Heimkino LS. Diese sind ein Selbstbau 3-Wege mit Vifa 17WN225/8, Monacor MS-100 CHQ sowie Monacor DT-28N. Bei Musikwiedergabe sehe ich sie auch vor einem Teufel Theater 10, im Heimkinobetrieb habe ich die nuLine nicht gehört. Die nuVero kann ich schlecht vergleichen - ich kenne aber zB. kompakte Selbstbaumonitore mit recht teurer Scanspeak Bestückung, wo die nuVero 4 auch preislich sicherlich eine Alternative wäre. Im Heimkinobetrieb sehe ich die nuVero vor einem Theater 10, den Subwoofer AW-1000 mal außen vor. |
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/alex/
Ist häufiger hier |
#3 erstellt: 30. Aug 2009, 09:07 | |
Danke für den guten Bericht! Ich wollte auch mal zu Nubert fahren sind von mir aus 2Std Autofahrt, vielleicht schaffe ich das noch. ps: habe die nuBox 311 |
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weimaraner
Hat sich gelöscht |
#4 erstellt: 04. Sep 2009, 18:21 | |
Hallo, viel Mühe hast du dir gemacht, ich hoffe das hilft vielen weiter. Wenn jemand zu Nubert tingeln möchte tut das unter der Woche, da sind die Verkäufer vllt entspannter, Samstags bin ich mehr oder minder gegangen worden. Die NuVeros lieben anscheinend Absorber sehr, der Unterschied zwischen den beiden Räumen war schon sehr beträchtlich, auch auf der World of Hifi in Wiesbaden werkelte die 14er schon zwischen Raumakustik-Teilen die ein vielfaches der LS kosten. In dem besagten Studio in Schw. Gm. reihe ich die NuVeros aber ganz anderst ein. Die NuVero 4 vom Preis Leistungsgedanken her absolut zu empfehlen, es gibt aber einige Wandler dieser Grösse die an Räumlichlichkeit und Auflösung durchaus noch eine grosse Schippe draufsetzen, mit höherpreisigen Kompakten will ich sie erst gar nicht vergleichen, das wäre ja auch unfair. Am stimmigsten in diesem Raum spielte für mich die NuVero 11, sie harmonierte am besten mit der Raumgrösse und der Raumakustik, die 14er,so hatte ich den Eindruck , jammerte nach mehr Luft zum atmen, die 11er spielte im Bassbereich knackiger und präziser. Aber vllt haben sie ja an der Raumakustik noch gefeilt seit ich da war Wenn man zu Nubert fährt sollte man aber keinen reinen LS Hersteller erwarten, es sieht den Märkten schon etwas ähnlich. Gruss |
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