Sat-Kabel richtig anschließen

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Harry_G.
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 29. Nov 2006, 00:36
Hallo,

ich hätte da mal einige Fragen, wie SAT-Kabel richtig verlegt wird.

1. ist es eine gute Idee in die F-Stecker am LNB O-Ringe zu legen, damit er wasserdichter wird? Oder ist das eher ein Nachteil weil der äußere Kontakt dann nur noch über das Gewinde geht und nicht über die Stirnfläche?
2. wenn eine Durchgangsdose als Enddose benutzt wird, muß man dann den offenen Ausgang terminieren und was für ein Bauteil bräuchte man dann dafür?

3. bei meinen Anschlußdosen kommt das Kabel seitlich rein und muß dann scharf nach hinten gebogen werden, damit die Dose in die Wand paßt. Gibt es Dosen wo das anders (besser) gemacht ist, oder ist das egal?

4. wie klemmt man das Kabel richtig in der Dose fest? Abschirmung über den Mantel zurückschlagen und darauf die Klemme oder auf der Innenisolierung klemmen?

5. warum soll man bei F-Steckern das Abschirmgeflecht nicht über den Mantel legen, sondern auf der Innenisolierung aufwickeln?

6. ist die Schiebekappe bei einigen LNBs ein guter Wetterschutz oder sind Gummtitüllen besser?
Harry_G.
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 01. Dez 2006, 16:12
Weiß da keiner was dazu oder bin ich zu anfängermäßig?
Ich will's halt lieber gleich richtig machen statt zwei mal.
mahri
Inventar
#3 erstellt: 01. Dez 2006, 16:49
Hallo Harry,

Das hast Du Dir aber schon vorher durchgelesen.

http://www.hifi-foru...um_id=97&thread=2100

Harry_G.
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 02. Dez 2006, 07:33
Sicher habe ich das gelesen, darum ja meine Fragen! In den FAQ steht wie man es machen soll, aber nicht warum. Ich bin nun einmal neugierig und will etwas über die Hintergründe wissen, damit ich es wirklich richtig machen kann. Als Maschinenbautechniker kommt man sonst im wahren Leben nicht weiter...

In den FAQ steht bspw. daß man den Außenleiter nicht über den Kabelmantel umschlagen soll, weil sonst beim Aufschrauben des F-Steckers einzelne Adern des Schirmgeflechts abgetrennt werden. Stimmt nicht. Ich habe es mit Kathrein LCD111 und einem dazu passenden 7mm F-Stecker ausprobiert. Keine einzige Ader wird abgetrennt, egal wie oft man den Stecker draufschraubt. Im Gegenteil - der Stecker sitzt schön fest auf dem Schirmgeflecht.

In den FAQ steht auch, daß wenn man das Schirmgeflecht über den Kabelmatel umschlägt und nach dem Aufschrauben den F-Steckers Adern überstehen, diese als Antennen für Störungen wirken. Wieso? Dann müßte der F-Stecker selbst auch als Antenne wirken, tut er aber logischerweise nicht.
Die übertragene ZF bewegt sich im Bereich von 950 bis 2150 MHz, also grob gesagt mindestens 14cm Wellenlänge. Wie sollen da ein paar Millimeter Überstand der Äderchen als Antenne wirken? Die Fehlanpassung ist viel zu groß (mal abgesehen davon, daß man bei einer ordentlichen Installation nichts irgendwo rausgucken läßt..).

Da ich aber nun kein Experte in HF-Technik bin möchte ich etwas dazulernen. Bloß, wie soll man es richtig machen, wenn man nicht weiß wieso?
ROBOT
Inventar
#5 erstellt: 02. Dez 2006, 09:08

Harry_G. schrieb:
Hallo,

ich hätte da mal einige Fragen, wie SAT-Kabel richtig verlegt wird.

1. ist es eine gute Idee in die F-Stecker am LNB O-Ringe zu legen, damit er wasserdichter wird? Oder ist das eher ein Nachteil weil der äußere Kontakt dann nur noch über das Gewinde geht und nicht über die Stirnfläche?
2. wenn eine Durchgangsdose als Enddose benutzt wird, muß man dann den offenen Ausgang terminieren und was für ein Bauteil bräuchte man dann dafür?

3. bei meinen Anschlußdosen kommt das Kabel seitlich rein und muß dann scharf nach hinten gebogen werden, damit die Dose in die Wand paßt. Gibt es Dosen wo das anders (besser) gemacht ist, oder ist das egal?

4. wie klemmt man das Kabel richtig in der Dose fest? Abschirmung über den Mantel zurückschlagen und darauf die Klemme oder auf der Innenisolierung klemmen?

5. warum soll man bei F-Steckern das Abschirmgeflecht nicht über den Mantel legen, sondern auf der Innenisolierung aufwickeln?

6. ist die Schiebekappe bei einigen LNBs ein guter Wetterschutz oder sind Gummtitüllen besser?

Nun, die FAQ ist in diesem Punkt IMHO so nicht richtig bzw. bezieht sich auf F-Schraubstecker, welche die unterste aller möglichen Qualitätsklassen darstellen:

F-Stecker Qualitätsklassen:
1. HardConnect (trunk and distribution connectors) - normal nicht erhältlich und auch nicht nötig für Home
2. Compression - die High End Lösung auch im Heimgebrauch
3: Crimp Stecker - gut gemacht gute Qualität
4. Schraubstecker - Müll von vorn bis hinten !

Leider finde ich jetzt meinen Beitrag nicht mehr, in welchem ich das mal ausführlich dargelegt habe. Bei jeglicher HF- Verbindung ist die Schnittstelle Kabel- Stecker die Schwachstelle. Viele verwenden ein 120dB Kabel und schrauben dann F-Schraub drauf und wundern sich dass immer noch Störungen auftreten. Das ist einfach erklärt: Genau an dieser Schnittstelle schleichen sich die HF Störungen ein; ein Schraubstecker hat ein viel zu geringes Schirmungsmass, ob man nun den Schirm zurücklegt oder nicht oder sonstwas anstellt! Das kann man sogar berechnen...

OK: In vielen Fällen funktioniert diese Lösung, aber nur weil äußere Einflüsse am Installationsort nicht zum tragen kommen. Rein technisch Mist.
Ein Crimpstecker ist da schon besser. Hier wird der Schirm bei passenden Kabelabmessungen schon recht gut HF-dicht kontaktiert, aber eben auch nicht 100%.
Dieses wird nur mit einem Compression Stecker verwirklicht:


Hier wird Mantel inclusive Schirm 360 Grad verpresst, HF-dicht und weiterhin auch wasserdicht für den Aussenbereich. Nicht golden glänzend, aber betriebssicher.

Warum wird sowas Tolles nicht bei Ebay & Co. billig angeboten? Weil es Geld kostet. Ein CR-Stecker kostet eben ca. 1,20 bis 2,- €. Das Werkzeug dafür ab 50 €, eher 100 €. Mich regt es auf/amüsiert mich (wechselweise) wenn ich diverse Beiträge lese wo Leute ganz tolle Plasmas/LCDs/PVRs kaufen, und dann mit billigstem Material die Verkabelung realisieren. Denn im HF Bereich gilt die Voodoo Regel aus dem NF und LS Bereich nicht mehr: hier kommt es wirklich auf Qualität an, und die kostet auch, wenn auch nicht so exorbitant wie ein "High End" LS Kabel.

Der Witz ist, in Relation zu den angeschlossenen Geräten sind die Kosten für gute Verbinder lächerlich.
Sorry, wenn das jetzt etwas OT war, aber das lag mir mal wieder auf dem Herzen (und nicht explizit an den Threadersteller gerichtet).

Jetzt gehe ich mal auf die einzelnen Punkte ein:
1. Crimp oder Compression Stecker mit integriertem O-Ring verwenden
2.ja muss terminiert werden, ein 75Ohm Abschluss für Dosenmontage wird benötigt
3.ein zu geringer Biegeradius ist generell schlecht, abhängig von der Kabelqualität; ein Sommer LLX kann das besser ab als ein 08/15 Kabel (auch hier wieder ist das kein Voodoo, sondern astrein technisch zu begründen). Was hast du für Dosen? Direkt an der Dose ist allerdings bei allen eine gewisser Biegeradius nicht zu vermeiden. Bei Dosen die die Anschlüsse unten haben allerdings im Rahmen.
4. Ersteres ist richtig.
5. Unsinn, Schraubstecker sind generell Mist.
6. Hier ist die Kombination aus beiden die beste Vorsorge. Wer Cabelcon (top!), TechniSat, Kathrein und Co. Compression Stecker verwendet braucht sich da übrigends überhaupt keine Gedanken zu machen - bei richtiger Installation sind diese Stecker von vornherein wasserdicht, vorn und hinten.

Zusammengefasst kann man sagen:
Bei großen Anlagen lohnt sich die Investition in das Werkzeug, ansonsten einen Sat-Fachmann beauftragen, zumindest mit der Ausseneinheit. Für die inhouse Verkabelung gibt es auch Händler, die die Kabel preiswert fertigen oder vielleicht auch das Werkzeug vermieten.
Harry_G.
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 03. Dez 2006, 04:30
Hallo Robot,

vielen Dank für die ausführliche und sehr informative Antwort. Nach dem Durchlesen diverser Beiträge hatte ich den Eindruck, daß man einige Meinungen besser hinterfragen sollte, statt sie hinzunehmen.
Wahrscheinlich hätte ich mir kaum Gedanken gemacht, wenn bei meiner neuen Installation nicht dauernd das komplette High-Band vertikal ausfallen würde. Ansonsten ist der Empfang sehr gut.

Mal sehen was ich hinsichtlich der F-Stecker unternehmen kann. Der einzige Fachbetrieb am Ort hat von allen Dingen die in den letzten 10 Jahren auf den Markt gekommen sind, weniger Ahnung als ich. Den lasse ich nicht daran.

Was für Dosen ich damals bei der Installation der analogen Schüsselanlage eingebaut hatte weiß ich leider nicht mehr. Solide sind sie jedenfalls, auf jeden Fall kein Baumarktramsch. Sie haben auch Abgänge für terrestrische analoge Signale, was mir eigentlich nicht gefällt.
Vielleicht wechsle ich die auch einmal aus, wenn ich etwas Besseres finde. Im Augenblick bin ich zurück auf analog Sat (Aldi-LNB von Grundig, gar nicht mal übel und man könnte mit'm Auto drüberfahren ohne daß der kaputtgeht) weil ich wegen der Ausfälle auf vertikal high den LNB zurückschicken will.
Uwe_Mettmann
Inventar
#7 erstellt: 03. Dez 2006, 14:16
Hallo,

noch ein Kommentar von mir zu den F-Schraubstecker. Diese sind tatsächlich wesentlich schlechter, als Crimp- oder Kompressionsstecker. Hierzu habe ich mal Messdiagramme über die Schirmdämpfung gesehen. Es wurden Kabel vermessen, die mit F-Schraubstecker und mit F-Crimpstecker konfektioniert waren, wobei die Crimpstecker einmal mit einer Crimpzange aufgecrimpt und das andere mal mit eine Kombizange aufgequetscht waren. Gemessen wurde die Schirmdämpfung nach der EN 50083-2, im Frequenzbereich unterhalb von 1 GHz.

Das schlechteste Ergebnis zeigte das Kabel mit den Schraubsteckern. Es wurden nicht mal die Schirmungsanforderungen Class B eingehalten.

Selbst das Kabel mit den aufgequetschten Crimpsteckern war deutlich besser.

Am besten schnitt natürlich das professionell gecrimpte Kabel ab.

Allerdings muss ich auch sagen, dass diese Messungen schon viele Jahre her sind und sich inzwischen auch einiges getan hat. So gibt es inzwischen wohl auch Schraubstecker, mit denen sich eine Schirmdämpfung von 90 dB realisieren lässt. Allerdings ist da einiges zu beachten. So muss man immer zu den entsprechenden Kabeltyp zugehörige Stecker verwenden und diese peinlichst genau nach der zugehörigen Anleitung montieren. Das kann auch bedeuten, dass man die Stecker mit einem Drehmomentschlüssel auf das Kabel aufdrehen muss. Üblicherweise werden aber auf solche Dinge nicht geachtet, entsprechend schlecht ist Schirmung aufgeschraubter Stecker.

Letztendlich ist die bessere Wahl auf jeden Fall Kompressions- oder Crimpstecker. Hierzu braucht man kein Werkzeug, denn man kann die Stecker ja auch in einem Fachbetrieb in der Nähe montieren lassen. Damit dies der Fachmann nicht Vorort machen muss (kostet ja zusätzlich etwas), schneidet man die Kabel auf die entsprechenden Längen zu, lässt die Stecker dann im Fachbetrieb aufbringen und verlegt die Kabel erst dann im Haus.

Wenn man es doch selber mit den Schraubstecker versuchen will, so kann man üben, dies möglichst optimal durchzuführen. Hierzu schraubt man zwei selbst konfektionierte Kabel über ein F-Gewinderöllchen zusammen und montiert das Ganze irgendwo in der SAT-Anlage. Ein DECT-Mobilteil, das im Gesprächsbetrieb ist, hält man in die Nähe der selbst konfektionierten Stecker. Dies führt bei einigen Programmen zu Störungen. Die Schirmung ist um so besser, umso dichter man das Mobilteil an die Stecker führen kann, ohne dass es zu Störung kommt. Mit dieser Methode kann man verschiedene Konfektionierungsarten testen und auch seine Fertigkeit optimieren, die Stecker zu montieren. Diese Methode funktioniert nur bei SAT-Anlagen und ist bei Kabelanlagen nicht geeignet.


Viele Grüße

Uwe
bengun
Stammgast
#8 erstellt: 03. Dez 2006, 14:23
Hm Interesanter Tread
Weißt doch auch wo man Crimpstecker inkl. Zange bestellen kann ?

Danke
Uwe_Mettmann
Inventar
#9 erstellt: 03. Dez 2006, 14:38

bengun schrieb:
Hm Interesanter Tread
Weißt doch auch wo man Crimpstecker inkl. Zange bestellen kann ?

Hallo bengun,

nein, ich weiß es leider nicht, denn ich habe nichts mit der Installation von SAT- oder BK-Anlagen zu tun. Im Liefer-Programm haben solche Sachen bestimmt die Hersteller von SAT- und BK-Komponenten, wie z.B. Kathrein, Wisi usw.. Diese werden aber wohl nicht an den Endverbraucher liefern. Anrufen und fragen schadet sicherlich nichts. Vielleicht können die einem auch sagen, wo solches Werkzeug erhältlich ist.

Ansonsten gibt es hier im Forum vielleicht auch noch jemanden (vielleicht ROBOT oder KuNiRider?), der Dir da Auskunft geben kann.


Viele Grüße

Uwe
Harry_G.
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 04. Dez 2006, 02:20
Kompressionsstecker und -zange gibt es bei ELV, Crimpwerkzeug weiß ich nicht, gibt es bestimmt bei RS oder Farnell.

Den DECT-Test mit Pro7 hat meine Schraubstecker-Installation bestanden, auch direkt an der Dose und hinter und über dem Receiver. Rein visuell auf dem Fernseher natürlich, Meßgeräte habe ich nicht.

Noch eine andere Frage: muß man bei einer Sat-Anlage eigentlich irgendetwas erden, mal abgesehen vom Blitzschutz der bei mir kein Thema ist?
Uwe_Mettmann
Inventar
#11 erstellt: 04. Dez 2006, 02:37

Harry_G. schrieb:
Noch eine andere Frage: muß man bei einer Sat-Anlage eigentlich irgendetwas erden, mal abgesehen vom Blitzschutz der bei mir kein Thema ist?

Hallo Harry,

ich denke schon, dass eine Erdung notwendig ist. Näheres weiß ich darüber leider nicht.

Ist es eine komplexe SAT-Anlage mit mehreren Teilnehmern, ist die Erdung auf jeden Fall zwingend notwendig. Grund ist, dass die angeschlossenen Geräte einen Ableitstrom erzeugen, der bei einem oder wenigen Geräten unbedenklich ist, aber bei vielen Geräten in der Summe gefährlich werden kann. Dieser Ableitstrom fließt über den Körper ab, wenn man ein Gerät anfasst.


Viele Grüße

Uwe
Harry_G.
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 09. Dez 2006, 06:26
Hallo Uwe,

in einem anderen Thread wurde das auch diskutiert und Du hast dort auch geschrieben, aber ich habe es nicht wirklich verstanden.
Der LNB ist nach meinem Verständnis durch den Anschluß des Kabelschirms an den Receiver über dessen Schutzleiteranschluß geerdet oder nicht?
Muß auch die Schüssel geerdet werden (wie?), oder wird das Signal dadurch eher abgeleitet?
ROBOT
Inventar
#13 erstellt: 09. Dez 2006, 10:45
Die wenigsten Receiver besitzen einen Schutzleiter, sondern sind "schutzisoliert" nach Klasse II. Diese Schutzisolierung erzeugt aber wie schon gesagt einen Ableit- oder Fehlstrom.

Diese in Summe bei mehreren Geräten (die meisten angeschlossenen UE Geräte wie TV, CD usw. haben auch Klasse II und leiten somit nix ab, etwa über Scartkabel), zzgl. noch evtl. weiterer Potentialunterschiede, können eine gefährliche Wirkleistung durch Deinen Körper ergeben.

Wenn ein Blitzschutz vorhanden ist, ist die Anlage schonmal teilgeerdet, am äußeren Ende Quasi.

Wenn der Schutz nicht vorhanden ist, hängt die gesamte Verdrahtung potenzialmäßig "in der Luft" und kann nun sowohl auf Innen- wie auf Außenleiter eine entsprechende Spannung gegen Erde aufweisen.

Einfach und recht sicher kann man die Anlage z.B. am Multischalter erden. Im Zweifel einen Fachmann vor Ort befragen.
Harry_G.
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 11. Dez 2006, 06:09
Natürlich, die Geräte haben ja fast alle nur einen Eurostecker! Deswegen habe ich auch schon mal einen Funken beim Aufstecken eines F-Steckers gesehen und am Antennenanschluß von Fernseher einen gewischt gekriegt. Man muß es nur einmal erklärt bekommen..

Nochmal nachgesehen: von den ganzen Gerätschaften der Hifi-Anlage hat keines einen Erdungsanschluß. Nur der alte durchgebrannte Denon-Vollverstärker hat einen echten Schukostecker. In keiner Bedienungsanleitung steht etwas über Erdung. Das ist doch einigermaßen bedenklich, oder?

Kann ich nicht einfach das Gehäuse von einem der Sat-Empfänger (ist ja leitend mit dem Schirm vom Sat-Kabel verbunden) an den Schutzleiter anschließen?
Uwe_Mettmann
Inventar
#15 erstellt: 11. Dez 2006, 23:47
Hallo Harry,

die eine Frage von Dir hat ja ROBOT dankenswerterweise schon beantwortet.


Harry_G. schrieb:
In keiner Bedienungsanleitung steht etwas über Erdung. Das ist doch einigermaßen bedenklich, oder?

Kann ich nicht einfach das Gehäuse von einem der Sat-Empfänger (ist ja leitend mit dem Schirm vom Sat-Kabel verbunden) an den Schutzleiter anschließen?

nö, der Strom, der über den Körper fließt, wenn man ein Gerät mit Eurostecker anfasst, zwiebelt zwar ein bisschen, ist aber ungefährlich. Zwar summiert sich der Strom auf, wenn man ein paar solcher Geräte zusammenschaltet, ist aber dann immer noch ungefährlich. Kritisch wird es erst, wenn noch mehrere solcher Geräte untereinander verbunden werden, wie es z.B. bei einer Kabelanlage oder einer SAT-Anlage mit Anschlüssen in mehreren Zimmer der Fall ist. Hier stehen ja alle Geräte durch die Kabel- bzw. die SAT-Anlage in Verbindung. In diesem Fall kann sich der Strom aufsummieren, so dass er lebensgefährlich wird.

Die Gerätehersteller gehen natürlich davon aus, dass wenn ihre Geräte an einer SAT- oder Kabelanlage mit mehreren Teilnehmeranschlüssen angeschlossen werden, dass diese Anlage fachgerecht installiert und geerdet ist. Daher findet man auch keine Hinweise in den Bedienungsanleitungen.

Klar, hängt nur ein SAT-Receiver an einer SAT-Antenne und ist diese nicht geerdet, so besteht ja noch keine Gefahr, also ist auch hier kein Hinweis in der Bedienungsanleitung notwendig. Das die SAT-Anlage aus anderen Gründen (wie z.B. zum Blitzschutz) zu erden ist, dafür ist ja nicht der Gerätehersteller verantwortlich.


Harry_G. schrieb:
Kann ich nicht einfach das Gehäuse von einem der Sat-Empfänger (ist ja leitend mit dem Schirm vom Sat-Kabel verbunden) an den Schutzleiter anschließen?

Nein, nicht ein Gerät sondern die SAT-Anlage muss geerdet werden.

ROBOT hat dazu doch etwas geschrieben.


Viele Grüße

Uwe
Harry_G.
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 12. Dez 2006, 06:50
Ich möchte es genauer wissen.
Einen Multischalter habe ich nicht sondern einen 4-Fach LNB mit eingebautem Multischalter (war das jetzt Quad oder Quattro?). Das einzige was ich da erden könnte sind die Gewinde der F-Anschlüsse, also die Abschirmung der Kabel. Sonst ist da nichts aus Metall.

Der LNB sitzt mit seinem Kunststoffgehäuse in seiner Halterung an der Schüssel und ist elektrisch davon isoliert. Blitzschutz oder andere Erdung der Schüssel kann nicht auf den LNB und alles was dahinterkommt als Erdung wirken und umgekehrt, richtig? Man müßte also beide Seiten erden.

Die andere Seite des Kabelschirms ist am Sat-Receiver auf den F-Anschluß geschraubt. Der F-Anschluß ist unisoliert in das Blechgehäuse vom Receiver eingebaut. Daher meine Frage ob man nicht das Receivergehäuse mit dem Schutzleiter verbinden kann. Dann wäre nach meinem Verständnis alles ab dem LNB geerdet.
Klar, wenn einer den Stecker rauszieht ist die Erdung weg, aber funktionieren müßte es doch, oder?

Die Schüssel befindet sich an einer um 1,5m zurückspringenden Hauswand 2m über dem Boden. Das Dach und die Metall-Regenrinne schräg über der Schüssel sind reichlich mit Blitzschutz versehen, darum hat die Schüssel keinen. Der Blitz müßte erst an geerdeten Metallteilen vorbei um an die isoliert an der (absolut regengeschützten) Holzwand angebaute Schüssel zu kommen.
Abgesehen davon, was bewirkt eine Erdung der Schüssel? Ist es nicht egal ob sie ein undefiniertes Potential hat?
ROBOT
Inventar
#17 erstellt: 12. Dez 2006, 13:52
Hallo Harry,

also in dem Fall eignen sich etwa Erdungsblöcke gut, sehr preiswert ca. 1...3 €:

einfach

zweifach
Das würde ich der Erdung des Sat-Receiver-Gehäuses vorziehen.
Vernünftige Stecker vorausgesetzt, hat so ein Erdungsblock unterm Strich max. 0,5dB Dämpfung, damit kann man leben. Die Kabel werden an passender Stelle aufgetrennt und mit F-Steckern versehen und am Block angeschlossen. Dort wo die Schraube ist, wird nun eine Erdleitung angeschlossen, 4mm² gelb/grün, andere Seite des Leiters an Erde und fertig. Vorteil Du kannst diese Blöcke an günstiger Stelle einbauen.

Der LNB sitzt mit seinem Kunststoffgehäuse in seiner Halterung an der Schüssel und ist elektrisch davon isoliert. Blitzschutz oder andere Erdung der Schüssel kann nicht auf den LNB und alles was dahinterkommt als Erdung wirken und umgekehrt, richtig? Man müßte also beide Seiten erden.

Richtig, allerdings sehe ich keinen Grund warum man die Schüssel erden sollte. Dein Blitzschutz ringsrum ist vermutlich ausreichend.
Harry_G.
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 13. Dez 2006, 15:28
Hallo Robot,

danke, jetzt ist alles klar

Am LNB ist noch ein Anschluß frei, den kann ich zum Erden benutzen. Allerdings ist der Erdspieß vom Blitzableiter in der Nähe, davon sollte ich mich wohl einige Meter frei halten.
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