Ein Paradies für Raummoden...

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cl96
Ist häufiger hier

#1 erstellt: 07. Aug 2015, 13:51

Hallo,
Kurz zur Situation: Ich bin mit meinem Surroundsystem in ein anderes Zimmer gezogen, bisher stand alles zusammengedrängt im Kinderzimmer

Ich dachte eigentlich mein Schlafzimmer auf dem Spitzboden wär akustisch grottenschlecht und hab mir immer große Hoffnung gemacht, dass meine Anlage im neuen Wohnzimmer nochmal besser klingen würde...

Nachdem Lautsprecher und Verstärker als erstes den neuen Raum schmücken durften, viel mir auf, dass der Raum irgendwie noch besch** klingt. Hab mich daraufhin noch mehr mit Akustik beschäftigt und zahlreiche Threads mit ähnlichen Problemen gelesen. Leider ohne den großen Erfolg, deshalb der Thread hier.
Das größte Problem ist bisher der Subwoofer, der am Dröhnen ist wie Sau. Der Raum könnte akustisch wohl kaum eine schlechtere Form haben: Kleiner Raum(rund 13m²), nahezu quadratischer Grundriss (ca. 3,70m x 3,60), Dachschräge und auf Teppich schwimmend verlegtes Laminat. Dazu kommen momentan noch recht leere Wände. Ein wares Paradies für Raummoden

Dazu kommen irgendwie scharf und kalt klingende Sateliten, liegt aber wahrscheinlich an den noch leeren Wänden. Um die kümmer ich mich später!

Lösungsansätze in diversen Threads waren:
1. Abkoppeln des Subs vom Boden. (mit Kissen versucht: keine Veränderung)
2. Diffusor an die Wände (Bücherregal,.....): (Hab testweise mal 2 volle Wäscheständer in den Raum gestellt, klang subjektiv eher besser, aber ein direkter Vergleich ist schwierig.)
3. Bassabsorber in die Raumecken. (Habe erstmal Kram in die Ecken gestellt, brachte auch nicht den gewünschten Effekt)
4. Einstellungen checken. (War natürlich das erste was ich tat

)
5. Aufstellung überarbeiten per "Kriechmethode": check. leider keinen Punkt im Raum gefunden, der so klang wie es sollte.
6. Raum möglichst vollpacken mit Kram (jedenfalls die Wände

) Fällt das in die Kategorie Diffusor?^^

Subwoofer ist ein Canton AS25 (Frontfire, Bassreflex ebenfalls vorne raus).

Vielleicht kann mir jemand hilfreiche Tipps geben, in welche Richtung ich weiter probieren sollte, bin echt am verzweifeln

Man beachte bei Vorschlägen bitte ein sehr begrenztes Budget, ich möchte mir keinen studierten Akustiker ins Haus holen!

[Beitrag von cl96 am 07. Aug 2015, 13:52 bearbeitet]

icebaer72
Stammgast

#2 erstellt: 07. Aug 2015, 14:28

Ja, kein besonders gutes Zimmer für guten Bass, das stimmt leider.

Was du machen kannst, ist:

- beste Position finden
Hast du schon probiert. Wenn auch ohne wirklichen Erfolg. Ich würde dennoch den Sub dahinstellen, wo es am besten / wenigsten schlecht klingt.
Dazu solltest du auch versuchen die Hörposition zu verändern. Vielleicht gibt es ja eine Kombination aus Hör- und Subposition, die einigermassen passt.

- Bassfallen bauen und in die Ecken damit.
Damit ist kein "Kram" gemeint

Bassfallen müssen aus einem bestimmen Material sein, um zu wirken. Dazu gibt es im Akustik-Bereich dieses Forums genug Anleitungen und Beispiele.

- einen DSP benutzen.
Es gibt den MiniDSP, der aber eine manuelle Messung voraus setzt. Und das man sich mit dem Thema Akustik etwas auseinander setzt.
Oder das Antimode, was dröhnen vollautomatisch verringert.

- einen zweiten Sub.
Eventuell kann es einen Aufstellung mit zwei Subs geben, die besseren Bass liefert.

Ansonsten wirst du dagegen leider nicht viel mehr machen können.

cl96
Ist häufiger hier

#3 erstellt: 07. Aug 2015, 15:08

Danke für die Antwort! Ein Allheilmittel gibts dann ja schonmal nicht, schade

Bin gerade nochmal am Kriechen und ich meine eine Stelle gefunden zu haben, die halbwegs passabel klingt. Komischerweise direkt neben meinem Sofa, da hätte ich es am wenigsten erwartet.. Gibt jetzt wohl einen neuen (wenn auch vibrierenden

) Beistelltisch

Ich glaube das Thema Bassfalle muss ich mir dann nochmal etwas näher ansehen

Zur Idee mit dem DSP: Die Idee hatte ich auch, hatte mich in einem anderen Zusammenhang aber schonmal kurz mit beschäftigt und beschlossen, dass das den finanziellen Rahmen und meine Akustikkenntnisse etwas übersteigt. Außerdem behandelt man dann ja auch nicht direkt die Ursache, sondern lindert nur die Erscheinung. Zweifelsohne wird es etwas nützen, aber ich glaube da traue ich mich lieber nicht ran.. Eine Antimode ist doch quasi ein DSP, welches sich auf Basis einer Aufnahme selbst programmiert, richtig? (Klingt teuer, werd mich aber mal erkundigen

)

Kannst Du das mit dem 2. Sub genauer erläuern? Soll der durch gezielte Auslöschung irgendwie was bringen oder wie? Normalerweise machen 2 Subs ja erstmal nur lauter^^

Passat
Inventar

#4 erstellt: 07. Aug 2015, 15:23

Mit einem zweiten Sub but man ein sog. DBA.

Bei einem DBA bekommen beiden Subwoofer das gleiche Signal, mit ein paar kleinen Unterschieden:
Der 2. Sub wird
- an der Rückwand aufgestellt (der 1. Sub an der Vorderwand)
- gegenüber dem 1. Sub um 180° in der Phase gedreht
- gegenüber dem 1. Sub um die Entfernung zwischen den beiden Subs verzögert (evtl. ergibt auch die Entfernung zwischen Vorder- und Rückwand ein besseres Ergebnis).

Der Effekt ist dann folgender:
Der vordere Sub spielt einen Ton.
Dieser Ton braucht eine gewisse Zeit durch den Raum (Schallgeschwindigkeit

).
Trifft dieser Ton beim hinteren Sub ein, wird der Ton durch den hinteren Sub ausgelöscht, da der ja gegenphasig zum vorderen Sub spielt.
Dazwischen hat der Ton aber schon das Ohr passiert, ergo gibts akustisch keine Baßauslöschung.
Da der Ton nicht mehr von der Rückwand reflektiert wird, gibts auch keine Raummoden.
Ein DBA bekämpft so alle Raummoden zwischen Vorder- und Rückwand auf einmal.

Eine Baßfalle dagegen wird auf die kräftigste Raummode abgestimmt und bekämpft nur diese.
Alle anderen Raummoden würden pro Mode eine weitere Baßfalle erfordern.
Aber wer will sein Zimmer schon mit Baßfallen zustellen?

Dieser DBA-Aufbau macht aber nichts gegen die Raummoden zwischen Decke und Fußboden und zwischen den Seitenwänden.
Aber das macht nichts, denn die sind fast immer sehr deutlich weniger ausgeprägt und stören daher kaum.
Man könnte die auch noch mit einem 2. DBA bekämpfen, aber wer möchte schon Subs unter der Decke hängen haben?

Grüße
Roman

KarstenL
Inventar

#5 erstellt: 07. Aug 2015, 16:12

Hallo Roman!
ein Bekannter möchte das mit dem DBA probieren.
Er hat einen Denon AVR-3313.
Meines Wissens kann man hier kein Delay (?) für die Entfernung zwischen den SUBs einstellen.
Könnte man in der Zuleitung zu dem hinteren SUB ein zB DSP einbringen der diese Verzögerung übernimmt
und hättest Du einen Tipp für ein geeignetes Gerät (evtl 100-200 €) ?
Danke im voraus

cl96
Ist häufiger hier

#6 erstellt: 13. Aug 2015, 12:38

Also für mich hat sich das Thema erledigt. Habe die Frequenzweiche etwas tiefer eingestellt, der Sub macht nur noch die ganz tiefen Bässe. Außerdem wurde die Nachhallzeit durch die Einrichtung wesentlich besser, und ich glaube meine 2 E-Bassverstärker in den Ecken des Raumes dürften die Bässe auch etwas bremsen. Es klingt jetzt ganz okay.. Zwar ist der Bassbereich immernoch ungleichmäßig aber man gewöhnt sich auch noch etwas dran