Klang über die Frontscheibe!?

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No.21
Stammgast
#1 erstellt: 08. Sep 2010, 23:23
Hey Leute,

Mir tat sich heute beim rumexpimentieren im Auto mit der Ausrichtung meiner Mitteltöner ein Frage auf.

Es wird doch oft empfohlen den Mitteltöner nicht direkt auf einen Selbst auszurichten, sondern ihn gegen die Scheibe spielen zu lassen.

Dabei wird nicht auf den Lautsprecher selbst sonder auf die Spiegelung des Lautsprechers in der Frontscheibe geachtet.

Wenn man ihn zu schräg hält dann ist das Spiegelbild logischerweise verschoben oder Elipsenförmig je nach Ausrichtung.

Ideal ist es dann wenn der Lautsprecher völlig rund und gerade aussieht im Spiegelbild wie wenn da tatsächlich ein Lautsprecher wäre.

Vorteil bei dieser Aktion ist die Umgehung der Reflexionen am Lenkrad und der Seitenscheibe weil es bei der direkten Ausrichtung vorallem auf der Fahrerseite sehr beengt links und rechts von dem Lautsprecher zugeht.

Jetzt stellt sich mir die Frage (schenkt man dieser Theorie glauben, Ich tu´s zumindest ;))
Kann ich das selbe Spiel mit dem Hochtöner machen???

Fast immer werden die Hochtöner direkt auf einen ausgerichtet.

Doch der große Nachteil dabei ist klar!
Der reflektierte Schall des Mitteltöners ist länger unterwegs wie der Schall des direkt ausgerichteten Hochtöners. Dank Laufzeitkorrektur heutzutage ja alles kein Problem. Aber da die meisten höherwertigen Radios nur 3-Wege anbieten fehlt Schlussendlich ein Kanal der Laufzeit gesteuert werden kann.

Zum Beispiel mein Clarion Rusb 788. Man bräuchte in dem Fall 4 laufzeitgesteuerte Kanäle (Cinchausgänge) Für HT, MT, TT und Subwoofer.

Würde ich den Hochtöner jetzt aber bei mir ganz nah neben den Mitteltöner bauen und ihn gegen die Scheibe spielen lassen und genauso mit der Ausrichtung spielen, würde es dann nicht auch ohne extra Laufzeitkorrektur gehen??? Man könnte Sozusagen Hochton und Mittelton über ein Cinch laufen lassen und es dann vor der Stufe mit 2 Bananensteckern splitten. Die Lautsprecher werden aktiv an der Stufe getrennt und spielen jeder sein eigenes Ding aber der Schall trifft zum gleichen Zeitpunkt aufs Menschliche Ohr weil die Entfernung beider Schallquellen nahezu identisch ist zum Menschlichen Ohr bzw beide den gleichen Weg über die Scheibe nehmen müssen.

Und spinnt man den Gedanken weiter wäre es dann nicht vielleicht gleich Sinnvoll Koixialsysteme zu nehmen um den Hochtöner noch näher am Mitteltöner zu haben???

Oder haben Hochtöner wegen ihrer Fähigkeit kaum zu Bündeln das Problem das sie so den Schall zu sehr in alle Richtungen verstreuen und es so zu neuen krasseren Reflexionen kommt. Ist dies der Grund warum also die direkte Ausrichtungs des Ht´s empfohlen wird?

Vorteil von Koaxen wäre natürlich:

Ähnlichkeit mit dem runden Klang eines Breitbänders (Es klingt wie aus einem Guss) nur eben lauter.

Geschickter zu verbauen wie Ht und Mt extra.

Die Sicht ist weniger eingeschränkt weil keine hohen aufrechten Gehäuse aufgebaut werden müssen aufs A-Brett.

Man spart sich teure Aktivtechnik da ein Koax lediglich nach untenhin getrennt werden muss da die 2 Lautsprecher aus der so ein Koax besteht schon perfekt aufeinander abgestimmt sind.

Ich rede hier jetzt auch nicht von irgendwelchem Billigschrott.

Es gibt sicherlich und vorallem im Home-hifibereich sehr Hochwertige koaxe???

Na was meint ihr...???

Liebe grüße Lukas
Audiklang
Inventar
#2 erstellt: 08. Sep 2010, 23:50
hallo

dein ansatz über das bündelungsverhalten ist schon nicht schlecht aber hochtöner bündeln erst bei sehr viel höheren frequenzen

das bündelungsverhalten ist sehr abhängig von der treibergrösse

es funktioniert aber auch bestens mit Mt über frontscheibe und Ht ausgerichtet, auf aktivweichen in einer endstufe würde ich mich da nicht verlassen um sowas richtig abzustimmen

passiv ist da auch ein sehr brauchbarer weg ! da die treiber da immernoch sehr nah beinander verbaut sind reicht es sie über jeweils einen endstufenkanal pro seite zu betreiben

wichtig ist das die treiber im übernahmebereich richtig zusammenarbeiten !

Mfg Kai
No.21
Stammgast
#3 erstellt: 09. Sep 2010, 07:33
Hey Kai,

Bündelung erst bei höheren Frequenz bedeutet was???
Ab 30000 Hertz??? Also da wo mans eh nicht mehr hört???

Also ist die Idee den Ht über die Scheibe spielen zu lassen und somit auch ein Koaxeinsatz bedenkenlos realisierbar???

Naja das mit der Trennung an ner guten Stufe sollte schon zu schaffen sein... Mit ein wenig Geduld... Muss ja auch vorerst nicht Wettbewerbstauglich sein nur einfach schön Musik spielen auf gehobenem Level. Soll über kurz oder lang sowieso das Audison B1 rein dann sind hoffentlich alle Probleme aus der Welt

Ja oder nein zum Ht über die Frontscheibe spielen lassen???

Liebe grüße Lukas
zuckerbaecker
Inventar
#4 erstellt: 09. Sep 2010, 07:42
Es ist auf jeden Fall möglich, ein EQ sollte aber definitiv vorhanden sein, sonst wirds komisch.

Hatte ich so im Voyager.

No.21
Stammgast
#5 erstellt: 09. Sep 2010, 07:52
Hey Zuckerbäcker,

Was genau wird komisch ohne Equalizer bei einem Koax was nicht auch bei direkter Ausrichtung eines Ht´s komisch wäre???
Das versuch ich ja rauszufinden...

Warum richtet jeder den Ht aus und der Mt wird oft über die Scheibe gespielt.

Was halt noch ein weiterer Vorteil wäre. Das Spiegelbild des Lautsprechers sitzt (natürlich auch Autoabhängig) immer relativ oben. Also so weit oben wie man den mt und den ht aus Sichttechnischen gründen gar nicht montieren kann bzw. darf.

Ist doch optimal wenn ich eine Schallquelle habe die von so weit oben bzw in idealer höhe spielt???

Liebe grüße Lukas
Audiklang
Inventar
#6 erstellt: 09. Sep 2010, 08:57
hallo

wenn du den Mt in das A-brett einbaust hast du immer erstmal einen bereich eine überhöhung

die muss natürlich bearbeitet werden !

Mfg Kai
butcher99
Inventar
#7 erstellt: 09. Sep 2010, 16:50
Hi!

Grundsätzlich ist ja jedes Auto mal versch. darum kann ich jetzt nur meine Erfahrungswerte schildern.


No.21 schrieb:

Warum richtet jeder den Ht aus und der Mt wird oft über die Scheibe gespielt.


Der Bereich den der MT spielt/spielen soll wird noch nicht so negativ beeinflusst wie der Bereich des HT.
Hier eine Beispielmessung eines Tangband W800 (fast gleich OA BB2.01) gegen die Scheibe:



Alles was nach 4kHz kommt kannst du praktisch vergessen.

Hier noch andere Beispielmessungen allerdings mit anderem MT/BB:



Auch da siehst du das der MT der gegen die Scheibe spielt am ehesten einen sauberen Mittelton am Hörplatz bringt.
Einzig MT ganz hinten in der Ecke auf Achse "sieht" noch gut aus. Klingt allerdings wie "ich höre das du da hinten aus der Ecke spielst"

Der Hochtöner direkt gerichtet bringt dann meist doch einen saubereren Klang...

Zur LZK, kann dein MT dann "hoch" genug und die Trennung liegt ausserhalb des Sprachbereichs kann auch mal ein Versatz da sein.
Wichtig ist nur das die akustische Phase passt.


No.21 schrieb:
Ist doch optimal wenn ich eine Schallquelle habe die von so weit oben bzw in idealer höhe spielt???


Ich habe HTs und MTs ganz tief unten im Fussraum, passt jetzt nicht ganz so zu der üblichen Propaganda oder

Kurz es gibt wichtigeres!


Grüsse
No.21
Stammgast
#8 erstellt: 09. Sep 2010, 17:31
Danke für die Hilfe Leute!

@Butcher wer kennt deinen Focus mit den "Underground" Hochtönern nicht

Vielen Dank für die Spitzen Diagramme und die Erklärung... Ich bin wieder ein Stückchen gescheiter und der Einbau kann nun endlich losgehen

Liebe grüße Lukas

P.S.

Wenn wir schon beim Input tanken sind.

Tiefton/Subbereich: realistische 25hz-75hz
Kickbassbereich: 75hz - 250hz
Stimm/Melodiebereich: 250hz - ???
Hochton: ???
Superhochton: ???

Kann das jemand vervollständig bzw. ggf. verbessern oder einen schönen Link dazu schicken?
old-DIABOLO
Stammgast
#9 erstellt: 12. Sep 2010, 21:42
Hallöchen.

Die Schallabstrahlung eines Lautsprecherchassis ist zu tiefen Frequenzen nahezu kugelförmig. Auch wenn zu höheren Frequenzen die Schallabastrahlung in bevorzugt zylinderförmige Ausbreitung übergeht, verbleibt ein Rest an seitlicher Schallausbreitung.

Im gesamten Übertragungsbereich erreicht daher das Gehör ein Teil des Direktschalls (vom Lautsprecher) auch füher als der Reflexionsschall (über die Scheibe). In manchen Frequenzbereichen ist dieser Anteil grösser in anderen geringer.

Das selbe trifft auf die Summenwiedergabe von linken und rechtem Lautsprecher für monaurale Signale (Phantomschalquelle) sowie Übergangsbereiche zwischen z.B. Mittel- und Hochtöner zu.

Eine „richtige“ Korrektur von Phase und Laufzeit ist so prinzipiell nicht möglich da pro Lautsprecher die Laufzeit lediglich ein mal korriegrt werden kann, jedoch zwei differierende Schallquellen, sowohl in Ort als auch Zeit, existieren.

In wie weit dies die Lokalisationsschärfe, die Klangfarbe, den Präzedenz-Effekt, und andere Wahrnehmungsparameter beeinflusst zeigen Frequenzdiagramme nicht.

Gute Zeit


[Beitrag von old-DIABOLO am 12. Sep 2010, 21:46 bearbeitet]
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