Tausch/Verbesserung von OP-Amps

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Freak-Duesseldorf
Stammgast
#1 erstellt: 22. Jun 2005, 18:28
Moin!

Ich bin dabei, einige Komponenten meiner Sony-Esprit-HiFi-Anlage zu verbessern/upzugraden - einige Vorschläge habe ich unter www.thevintageknob.org gefunden und umgesetzt - ein größeres Problem habe ich aber noch mit dem Tausch von Op-Amps:

Da ich kein Profi-Elektroniker bin, würde ich geren wissen ob ich Op-Amps beliebig ohne Probleme gegen bessere tauschen kann bzw. wo es überhaupt Sinn macht!

Konkret gehts um folgende:

3x JRC4560 im Sony-Equalizer SEQ-333ES
2x M5238 in der Vorstufe TA-E80ES auf dem XLR-Board
1x M5238 in der Endstufe TA-N80ES auf dem XLR-Board
1x M5238 in der Endstufe TA-N55ES auf dem Class-A-Board
4x JRC2114 im CD-Player CDP-X505ES auf der Hauptplatine

Alle sollen durch bessere ersetzt werden - mir schweben OPA2134 und OPA2604 vor, alles andere ist mir ehrlich gesagt zu teuer, die Frage ist halt - geht das?

Ich habe da was von HF-Oszillation gehört, wenn OP-Amps mit größerer Bandbreite eingesetzt werden, dazu kommt die Ausgangsspannung von 3V an den XLR-Ausgängen vom TA-E80, die dann ja auch erstmal so in den TA-N80 reingehen..

NE5532 sind wohl in allen Fällen einsetzbar, aber außer zu den M5238 (wird so auch bei www.thevintageknob.org geschrieben) ist das wohl kaum eine nennenswerte Klangverbesserung im Vergleich zu den JRCs!

Wer kann helfen bzw. sichere Tips geben?

Im übrigen werden auch diverse Kondensatoren getauscht bzw. mit KP-Sn "gebypasst" und einige andere "Kleinigkeiten", nur alleine wild OP-Amps tauschen würde ja auch nicht viel bringen - soviel weiß ich mittlerweile auch schon

Freue mich über jede Antwort/Erfahrungsaustausch!

Ivo
berndwhv
Schaut ab und zu mal vorbei
#2 erstellt: 23. Jun 2005, 21:20
Moin,
dein Thema interessiert mich genauso. Bin auf die Antworten der Experten gespannt.
Ich habe in meinem Shanling CDS-100 MkII die OPAs aufgrund eines Tuning Angebots durch BurrBrown 627 ersetzt. Das Ergebnis ist deutlich hörbar: bessere Auflösung, im Hoochtonbereich weniger spitz (eine Schwäche des Shanling).
Den vorhandenen BB 2604 zu ersetzen (durch zwei entsprechend platinierte 627er) hat nichts gebracht.
caine2828
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 25. Jun 2005, 12:42
Hallo,
der Austausch dürfte kein großes Problem sein. Die Wahl des OP´s ist dann halt Geschmackssache...
Ich persöhlich finde den AD8620 halt super. Aber hier müßte die Betriebsspannung gemessen werden, ggf. geändert / verkleinert werden, denn der mag keine -+15V !
Ansonsten ist der OPA2134 ein guter, unspektakulärer OP, sicher besser als der 5532, 5238, 2114, auch besser als der 2604 finde ich...
Der Analog Devices OP275, ein älterer speziell für Audio optimierter OP wäre auch mal anzudenken, ist sehr musikalisch und die "S" Laute werden oft noch angenehmer als mit dem 2134.
Die -+UB des OP´s sollte mit guten KP-Folienkondensatoren entkoppelt werden. Am einfachsten einen KOndensator oben drauf löten...
manche schwören auf Blackgate NX.
ich habe z.Zt. mit Rubycon ZL paralell zu KP-Folie die besten Erfahrungen... gerade zum OPA627 ideal. Einen solch klaren Bass und eine Mühelösigkeit lieferte bis jetzt keine andere Kombination... Aber das ist ein anderes Thema...
So, ich hoffe es hilft erstmal.
Viele Grüße,
Manfred.
Freak-Duesseldorf
Stammgast
#4 erstellt: 25. Jun 2005, 21:30
Besten Dank!!

OPA 627 ist natürlich ne andere Liga

Welche Anschlüsse sollen genau entkoppelt werden?

Nur ein Kondensator pro OP-AMP? Oder zwei?

Am besten die Pins (1-8) angeben, wo der Kondensator jeweils dransoll, dann kann ich die evtl. auch in die Platine setzen!

Der OP 275 ist wirklich interessant, hab mir mal die Daten bei Schuro angeguckt - dazu sehr günstig mit gerade mal knapp über 2 Euro - den werd ich mal in einer Komponente austesten und dann evtl. bei den anderen nachlegen!

Auf jeden Fall schon mal danke für die konstruktive Hilfe!

Ivo
caine2828
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 26. Jun 2005, 16:55
Hallo,
also, die einfachste Sache wäre, auf den OP einen Kondensator obendrauf zu löten, Pin 4 und Pin 8 wären bei den Dual OP´s die Pins.
Das hilft schon viel. Am besten einen KP Typen nehmen. Die finde ich am besten...
An den Elkos der Versorgung der OP´s (einfach auf der Platine von Pin 4/8 nachgehen, bis man zu kleinen Elkos kommt), kann man MKT Typen von unten auf die Platine löten. Auch diese Elkos vergrössern (1000-2200uF etwa)...
Dann noch die Elkos im Signalweg mit Folienkondensatoren brücken... dann haste das wichtigste gemacht...
... aber die Möglichkeiten an sich gehen fast endlos weiter ...
Das sind so meine Erfahrungen...
Der OP275 ist echt gut. Keine Sorge... aber ein paar andere testen macht ja auch Laune...
So, dann viel Erfolg.
Viele Grüße, Manfred.
Freak-Duesseldorf
Stammgast
#6 erstellt: 26. Jun 2005, 23:42

An den Elkos der Versorgung der OP´s (einfach auf der Platine von Pin 4/8 nachgehen, bis man zu kleinen Elkos kommt), kann man MKT Typen von unten auf die Platine löten. Auch diese Elkos vergrössern (1000-2200uF etwa)...
Dann noch die Elkos im Signalweg mit Folienkondensatoren brücken...


Das war mir alles bekannt und ist teilweise auch schon durchgeführt

Ging halt nur um die OPs selber in erster Linie!

Jetzt kanns dann richtig losgehen, danke!

Ivo
Brocky
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 08. Feb 2006, 18:35
Hallo zusammen, ich bin neu auf dem Gebiet und möchte gern aus meinem Sony CDP-XA20ES mehr rausholen.
Mir schweben OPA627 vor, hab nen günstigen Anbieter dafür gefunden.
Momentan befinden sich 2114 von JRC und Mitsubishi M5238 auf der Platine.
Welche sind denn für den Fixed Ausgang? Habe vor nur die zu tauschen weil der variable eh lahmgelegt ist.

Was kann ich noch tun um das Gerät auszureizen?

Empfehlt ihr den Umbau auf 24bit/192kHz? Wenn ja wie?


Gruss
Brocky
Crossy
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 20. Jun 2006, 02:54
OpAmp "Tips"

ich habe selbst leider keine modding-Fähigkeiten (Löten von SMD Bausteinen etc..), aber ich glaube ich kann da trotzdem einige Tips geben..

Der wichtigste Tip: zu jedem OpAmp gibt es mindestens ein Datenblatt. Normalerweise im .pdf Format. Also OpAmp Type rein ins Google und los gehts (google search option "filetype:pdf" anfügen und man bekommt die Datenblätter mit Leichtigkeit)

Nicht alle Opamps kann man überall einsetzen..

1) Andere Betriebsspannung (7V, 15V) oder Spannungsbereich ist noch das kleinste PRoblem. Manche schaffen zwar 5-15V, klingen aber nur >12V gut (als Beispiel..)

2) OpAmps gibt es in verschiedenen Ausführungen.. JFET (junction-FET glaube ich) und BJT (Bipolar Junction Transistors) sind die prinzipiellen Basisvarianten..

nun sind aber BJTs manchmal empfindlich und können leichter "schwingen", vor allem bei OpAmps mit hohem Frequenzbereich und großen Verstärkungsleistungen.. LM6171/72 ist legendär in dieser Hinsicht. Ist ein BJT typ, oszilliert leider leicht. Da muß man dann Schaltungsgechnische Kompensation üben.. Google mal nach entsprechenden Keywords es gibt ganze websites zu diesem Thema..

Key Resource:
Ron Mancini - OpAmps for everyone
http://www.amazon.co.../103-1649107-0229414

In japanischen HI-Fi Geräten, sogar in der OBerklasse sind oft OpAmps von "New Japan Radio" verbaut .. die fangen mit NJM oder JRC an. Zwar sind die neueren NJM typen von den Specs nicht so schlecht, die sind aber prinzipielle Modding-Kandidaten, genauso wie NE5532 oder die alten TLDs..

"Gute Opamps" ?
Da gehen die meinungen Auseinander. Von den Specs hervorragend (Liste nicht vollständig)

AD797 (Analog Devices)
AD743
AD826
AD8510/8610
AD8627
AD8671
AD8675
OPA627/637 (Burr Brown/TI)
OPA604/2604
LT1124 (Linear Technology)
LT1056
LT1360/1361
LM6172

ciao
CROSSY
richi44
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 20. Jun 2006, 15:04
Da müsste man ja diekt mal fragen: Was sind denn gute OPV und wie wird die Qualität benamst?

Sicher ist mal, wie Crossy beschrieben hat, dass normale bipolare und Fet nicht unbedingt austauschbar sind. Weiter gilt es da, den Anwendungsbereich zu beachten. An einigen Stellen sind rauscharme Typen verlangt, an anderer Stelle aber solche, die man als Komparator einsetzen kann, die also keine antiparallelen Schutzdioden an den Eingängen besitzen. Man muss also schon wissen, was man tut. Dies mal zum Ersten.

Zweitens gibt es bestimmte Schaltungen, die eine gewisse Schwingneigung haben und die ohne weitere Modifikation nur mit dem Originaltyp funktionieren. Das bedeutet, dass man das Schaltbild des Gerätes haben muss und wissen muss, wo die kritischen Punkte der Schaltung sind. Wenn man beispielsweise einen schnelleren OPV einsetzt, der eine höhere Grenzfrequenz und eine höhere Openloop-Verstärkung aufweist, so ist eine Schwingneigung und damit möglicherweise eine Schädigung von Gerät und Lautsprecher nicht auszuschliessen. Man muss also wissen, was man tut.

Drittens bleibt die Frage, was die Qualität bestimmt. Bei den meisten OPV, die in den Geräten anzutreffen sind, liegen die Parameter für Frequenz- und Phasenlineariät, für Klirr und Rauschen in einem Bereich, der keine hörbare Verbesserung durch Tausch verspricht. Ein hörbarer Unterschied, der nicht in einem Blindtest nachgewiesen wurde, kann ein Trugschluss sein. Und bisher sind hörbare Unterschiede auch immer messtechnisch nachweisbar gewesen.

Und viertens gehe ich gerade bei eher höherpreisigen Geräten davon aus, dass der Hersteller in jenen Bereichen, die hörbar und damit messtechnisch erfassbar sind (nur schon wegen der Konkurrenz), Bauteile von einer Qualität einsetzt, die durch Austausch in diesen Bereichen keine Verbesserung ergeben.

Und letzten Endes sind in den Geräten der Studiotechnik, vom Mikverstärker bis Aufzeichnungsgerät, so viele OPV verbaut, dass man ja diese auch eliminieren müsste. Was nämlich einmal unwiderbringlich zerstört und verklirrt und verrauscht ist, lässt sich durch nichts nachträglich wieder rekonstruieren.
-scope-
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 20. Jun 2006, 19:01
Hallo Richi44,

Dein Rat ist sicher gut gemeint, aber soweit ich das beurteilen kann, dient in "der Szene" fast ausschliesslich
der "klang" des Opamps als Auswahlkriterium


so viele OPV verbaut, dass man ja diese auch eliminieren müsste. Was nämlich einmal unwiderbringlich zerstört und verklirrt und verrauscht ist, lässt sich durch nichts nachträglich wieder rekonstruieren.


Das will keiner wissen. Es genügt in der Szene , dass man vor der eigenen Haustür (vermeintlich) gefegt hat.



[Beitrag von -scope- am 20. Jun 2006, 19:03 bearbeitet]
richi44
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 21. Jun 2006, 08:13
@ scope
Da ich ein bekennendes Holzohr bin, habe ich halt den Klangunterschied bei OPV noch nicht gehört, oder jedenfalls nicht in dem Masse, dass ich in einem Blindtest nicht jämmerlich baden gegangen wäre, daher meine Vorbehale.
Und vor allem habe ich bei Reparaturen festgestellt, dass nicht das Bessere der Feind des Guten ist, sondern der Freund der selbstzerstörerischen Schwingungen.
Und wenn OPV als Komparatoren in "Logikschaltungen" wie etwa Korrelationsanzeigen eingesetzt werden, gehen halt auch nicht alle Typen.
Es geht mir darum, diese Problematik aufzuzeigen und dem wilden Tauschen ohne Wissen um die Materie entgegenzuwirken. Dass ich da der Rufer in der Wüste bin, ist mir klar...
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