Wozu haben Cinch- und Aux-Kabel eine Masse?

Sie verhindert
- eine Brummschleife durch unterschiedliche Spannungsniveaus der miteinander verbundenen Geräte
- Einstreuungen von außen durch Maschinen, Schalter, HF-Geräte, etc.

Biege die Masse/Schirmlamellen des Cinch-Steckers einfach ein wenig nach innen um den Kontakt zu vergrößern.
Am besten geht das mit einer Kombizange. Vorsicht: nicht zu doll drücken, nur ein wenig. Ansonsten brechen diese
entweder ab oder man hat sie sehr schnell zu weit gebogen. Also mit Gefühl. Es handelt sich meist nur um zehntel
eines Millimeters.

darüber hinaus ist die Masse auch Bezugspotential in einem Stromkreis. Dieser muss sich nicht zwangsläufig nur in einem Gerät befinden, sondern wird beim Zusammenschluß von mehreren Geräten über die Signalleitung mit dem dazugehörigen Bezugspotential (Masse, GND) fortgesetzt.

Aber durch das Signalkabel wird wohl kein richtiger Strom fließen? Also ich meine minimal schon, aber keine hohe Leistung?
Verstehe ich das richtig, dass das Signal einen Stromkreis benötigt, wie auch Lautsprecher, die am Verstärker mit je zwei Adern angeschlossen werden?

ja, siehst du richtig.
In diesem Fall bewegt man sich im NF Bereich, in dem man es also mit niedrigen Frequenzen, kleinen Strömen und niedrigen Spannungen zutun hat.
Auch ein Lautsprecher ist quasi Teil eines Stromkreises, nämlich dem des Verstärkers.
Hier hat man es je nach angestrebter Leistung allerdings mit deutlich höheren Strömen und Spannungen zutun, welche sich schonmal im 2stelligen Ampere und dreistelligen Volt Bereich bewegen können.
Grundlegend gilt aber mal, das elektrische Signale immer mit dem dazugehörigen Bezugspotential übertragen werden. Bei RCA Verbindungen wird dieses Bezugspotential/GND eben auch zur Abschirmung genutzt.

Alles klar. Vielen Dank!!!

Eine Masse ist zwingend nötig, denn ein Signal wird nur übertragen, wenn der Stromkreis geschlossen ist!

Und was die Abschirmung angeht:
Die kann man vergessen und viele Cinchkabel sind auch gar nicht als Koaxkabel ausgeführt sondern als Doppeladerleitung.

Und selbst bei einem Koaxkabel ist eine Abschirmwirkung nahezu 0, denn Störeinstrahlungen fließen auch zum Ziel und können dort mitverstärkt werden.

Wirksam ist nur ein Schirm, der nur auf einer Seite eine Verbindung hat.
Das findet man oft bei CarHifi-Kabeln. Die sind dann mit Doppelt- bzw. Dreifachgeschrimt bezeichnet und man darf sie nur in einer Richtung anschließen.
Diese Kabel haben einen 2. oder 3. Schirmmantel, der nur an einem Ende des Kabels mit dem Cinchstecker verbunden ist.
Und diese Seite gehört zum Quellgerät, i.d.R. ist das das Autoradio. Die Kabel haben auch eine entsprechende Markierung auf der Isolierung drauf.

Gegen induktive Einstreuungen hilft die Abschirmung übrigens nicht.
Um die abzuschirmen, müsste man das Kabel in MU-Metall einwickeln (MU = magnetisch undurchlässig).

Grüße
Roman

Passat (Beitrag #7) schrieb:

Und was die Abschirmung angeht: Die kann man vergessen und viele Cinchkabel sind auch gar nicht als Koaxkabel ausgeführt sondern als Doppeladerleitung. Und selbst bei einem Koaxkabel ist eine Abschirmwirkung nahezu 0, denn Störeinstrahlungen fließen auch zum Ziel und können dort mitverstärkt werden.

Das sehe ich etwas anders, siehe z.B. hier: Klick

Passat (Beitrag #7) schrieb:

Wirksam ist nur ein Schirm, der nur auf einer Seite eine Verbindung hat.

Da ist nichts gegen zu sagen, wenn es ein zusätzlich zu dem beidseitig aufgelegten Schirm ist.

Das ist ja auch deine Empfehlung, dreifach geschirmte Leitung, zweimal zweiseitig aufgelegt und der oberste Schirm nur einseitig:

Passat ( Beitrag #17) schrieb:

Für solche Fälle greife man zu CarHifi-Kabeln mit der Bezeichnung "3-fach geschirmt" und Laufrichtungsangabe. Solche Kabel haben 3 Schirme: - einen beidseitig angeschlossenen Geflechtschirm - einen beidseitig angeschlossenen Folienschirm - einen einseitig angeschlossenen Geflechtschirm

Gruß

Uwe